Des Lebens müde

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MortiDebitus
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Re: Des Lebens müde

Beitrag von MortiDebitus »

Kai-Dennis hat geschrieben: Doch auch wer rein oberflächlich gesehen alle Anforderungen des Alltags allein hinbekommt, kann zum Vampir werden, der mehr Energie von dir abzieht, als du für dich selbst brauchst, und nichts zurückgibt bzw., nichts zurückgeben kann. Solche Menschen können - in einem ganz wertneutralen Sinn - für ihre Umwelt zur Zumutung werden, zum Ballast! Als solch eine Art der Zumutung sehe ich mich selbst und so werde ich wahrscheinlich auch von außen gesehen!
Mich würde interessieren, welche Art "Zumutung" du für andere bist. Oder besser gesagt: Was ist dein Problem? Kann sein, dass ich gerade nichts kapiere und du mich für bekloppt hälst, weil ich durch deine enorm langen Texte nicht durchsteige und/oder den Sinn dahinter nicht verinnerlichen kann - meine Mutter hält mich auch für blöd und unfähig, daher beleidigt mich das schon gar nicht mehr wirklich -, aber das, was ich bisher gelesen, habe, umreisst nur Ansatzweise, was deine Probleme wirklich ausmacht.

Bist du von Beruf "Sohn", der von den Eltern ausgehalten wird (Stichwort: Energie-Vampir), oder wie muss ich mir deine unerträgliche Situation vorstellen? Sorry, aber ich kapiere gerade gar nichts. Wäre für klare Worte sehr dankbar! :D
Xenesis
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Re: Des Lebens müde

Beitrag von Xenesis »

@Kai-Dennis

Es ist völlig egal, wie dich die anderen sehen. Wichtig ist, wie du dich siehst.
Kai-Dennis
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Re: Des Lebens müde

Beitrag von Kai-Dennis »

"MortiDebitus", grüß dich,
MortiDebitus hat geschrieben: Kann sein, dass ich gerade nichts kapiere und du mich für bekloppt hälst, weil ich durch deine enorm langen Texte nicht durchsteige und/oder den Sinn dahinter nicht verinnerlichen kann
Nö, ich halte dich nciht für bekloppt!
Ich kenne dich ja gar nicht!
Dass du überhaupt versuchst, dich mit meinem ausschweifenden Geschreibsel auseinander zu setzen (das auf die meisten Leser z.T. recht wirr wirken muss), ehrt dich sogar! Es ist halt so, dass mir beim Schreiben immer noch mehr Ideen aufblühen. Am Ende stehen dann vier oder fünf Seiten Text da. Allein das ist vermutlich schon unzumutbar!
Mich würde interessieren, welche Art "Zumutung" du für andere bist. Oder besser gesagt: Was ist dein Problem? Wäre für klare Worte sehr dankbar!
Es gibt eine Theorie, die lautet folgendermaßen.

Manche Menschen haben in ihrem Inneren mehr Kraft, als sie für sich selbst brauchen, bzw. können diese Kraft produzieren.
Diese Menschen sind für andere attraktiv sind, bei denen das Gegenteil der Fall ist.
Letztere haben oft ein Zuwenig an Kraft, so dass sie andere, stärkere Leute "anzapfen" müssen.
Oft sind das Leute, die dazu neigen, sehr zu klammern!
Jemanden von der Sorte hat gewiss jeder schon irgendwann mal kennen gelernt.
Diese Menschen können dann zu "Energie-Vampiren" werden, die aus anderen die Kraft heraussaugen.
Ein sicheres Zeichen dafür, dass du es mit einem Energie-Vampir zu tun hast:
Wenn du anschließend sehr müde bist.
Denn auch die Kraft des Stärksten ist irgendwann mal erschöpft, wenn er sich zu sehr auf Schwächere einlässt oder auf zu viele davon.

Eine ausgeglichene Beziehung zwischen zwei Menschen sollte beiderseitig aus Geben und Nehmen bestehen!
Das gilt für ene Partnerschaft ebenso wie für eine Freundschaft.
Person A hat etwas zu bieten, was Person B braucht, und umgekehrt.
So entsteht ein geschlossener Kreislauf und das ist positiv!
Für die Kraft, die "investiert" wird, bekommt jeder von beiden etwas zurück.

Solche geschlossenen Kreisläufe finden sich ja auch in der Natur.
Dort bezeichnen wir Menschen dieses Gleichgewicht als "Symbiose" und diagnostizieren: ALLES ROGER!
Andererseits gibt es in der Natur aber auch den anderen Fall, dass sich ein Organismus einen Wirt sucht und diesem die Lebenskraft nimmt. Diesen Fall bezeichnen wir als Parasitismus.

Nun haben wir Menschen entschieden, dass Parasitismus ein No-Go ist ... zunächst mal in der Natur!
Schon im Mittelalter wurde unterschieden zwischen "Chrut und Unchrut"!
Wir unterscheiden zwischen Nutztieren und Schädlingen.
Bienen z.B. sind uns nützlich, denn sie geben uns Honig, den wir verkaufen können.
Es existieren aber auch jede Menge andere Viecher, die für uns unnütz sind oder sogar eine Bedrohung darstellen, weswegen wir sie bekämpfen!

Nun musste der Mensch natürlich zwangsläufig irgendwann auf die Idee kommen, dieses Prinzip auch auf seinesgleichen anzuwenden. Im zwischenmenschlichen Umgang manifest sich diese Denke z.B. dahingehend, dass unliebsame Menschen quasi als "Schädlinge" gebrandmarkt und mittels konsequenter Isoiation ausgebootet werden! Wer es wagt, mit diesen gebrandmarkten in näheren Kontakt zu treten, muss selbst mit Repressalien rechnen, bis dass er das Handtuch wirft!
Das funktioniert perfekt! Man kann es auch Mobbing nennen! Sogar die offizielle Psychologie macht sich dies Prinzip zu eigen unter der Maßgabe, manche Menschen hätten das Recht auf normale Kontaktaufnahme "verwirkt" und müssten sich erst mal tüchtig abstrampeln, um zu lernen, wie "normaler Kontakt" funktioniert! Das halte ich jedoch weitgehend für ein reines "Deckmäntelchen"! Denn solch eine Konstellation ist für die Allgemeinheit natürlich ein gefundenes Fressen und fast sowas wie ein "innerer Reichsparteitag"! Gerade in problmatischen Zeiten ist der Allgemeinheit natürlich jeder willkommen, der ihr angeboten wird, um kurz mal tüchtig draufzuhauen! Viele von denen landen am Ende in Foren wie diesem, wo ihnen zumindest gestattet ist, öffentlich über die Option des Freitodes nachzudenken! Ich finde das schlimm genug!
Bist du von Beruf "Sohn", der von den Eltern ausgehalten wird (Stichwort: Energie-Vampir)[...]?
Nö, glücklicherweise nicht!
Ich bin in dieser Hinsicht zum Glück unabhängig!
Auch wünsche ich meiner Mutter keineswegs den Tod, wie du es scheinbar tust.
Im Gegenteil: Ihre Existenz ist eine von mehreren Säulen, auf denen meine Existenz ruht!
Bricht nur eine dieser Säulen weg, ist auch meine Existenz akut gefährdet!

Ich denke, solche Säulen hat jeder Mensch und sie sind bei jedem ganz individuell!
aber das, was ich bisher gelesen, habe, umreisst nur Ansatzweise, was deine Probleme wirklich ausmacht.
Da magst du näher an der Wahrheit sein, als du denkst.
Ich habe ja bislang eher von meinen inneren Hemmnissen berichtet.
Die Hemmnisse und Behinderungen, mit denen ich zusätzlich von außen konfrontiert bin, habe ich bestenfalls angerissen!
Kai-Dennis
Beiträge: 97
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Re: Des Lebens müde

Beitrag von Kai-Dennis »

Kai-Dennis hat geschrieben:Man kann es auch Mobbing nennen! Sogar die offizielle Psychologie macht sich dies Prinzip zu eigen unter der Maßgabe, manche Menschen hätten das Recht auf normale Kontaktaufnahme "verwirkt" und müssten sich erst mal tüchtig abstrampeln, um zu lernen, wie "normaler Kontakt" funktioniert! Das halte ich jedoch weitgehend für ein reines "Deckmäntelchen"!
Noch ein Nachtrag:

Natürlich sind wir längst viel zu fortschrittlich, um die Ausgestoßenen unter unseren Mitmenschen sich selbst zu überlassen oder sie gar der systematischen Vernichtung zuzuführen! Es gibt längst keine "Lepra-Kolonien" mehr und ansonsten hat die Menschheit wohl auch aus den Ereignissen des 20. Jahrhunderts gelernt! Und dennoch hält sich der (Un-)Geist früherer Zeiten weiterhin hartnäckig, wenn auch auf anderer Ebene.

Da kann noch so viel an "wishful thinking" von Integration oder gar Inklusion daherschwadroniert werden ... der "common sense" ist und bleibt ein anderer!

Wer behindert ist, wird heutzutage von geschultem Fachpersonal abgegriffen!
Dort erhält man dann dann seinen Ausweis, seine Betreuung und alles, was man sonst noch zum (Über-)Leben braucht.
Und das ist z.T. ja auch gut so!

Im Gegenzug ist es vermutlich schwerer, dort, einmal erfasst, wieder rauszukommen, als etwa bei den Zeugen Jehovas oder bei Scientology!

Immerhin können alle Arten von "Behinderten" dem Rest der Welt tierisch auf den Senkel gehen!
Das Spektrum reicht vom Schwerstgeschädigten, der von Geburt an bis ins hohe Alter bei den einfachsten Verrichtungen Unterstützung benötigt (und dabei nicht mal ein Lächeln zurückgeben kann oder aber permanent am Lachen ist), bis hin zum hochfunktionalen und hochgebildeten Akademiker, der sich aber leider für die Wiedergeburt Christi hält (gut, das tun insgeheim vermutlich viele Akademiker ... nur mit dem Unterschied, dass die das niemals offen zugeben würden! ;D ). Selbst die "Rollis" aller Art, die sich scheinbar ganz nüchtern mit ihrem Schicksal abgefunden haben und voll im Leben stehen, sind auf ein Entgegenkommen in Form von "Barrierefreiheit" angewiesen, um im Alltag klarzukommen. Die sie zum Glück auch immer häufiger erhalten! Das war mal anders!

Worauf ich hinaus will: Die Anstrengung, sich mit einem Behinderten einzulassen, braucht sich heutzutage niemand mehr anzutun, der nicht unmittelbar mit der Problematik zu tun hat! Ja, man darf es vielleicht gar nicht mehr, selbst wenn man möchte. Ein Behinderter gilt allgemein als Belastung, ja, als Zumutung! Um die sich dann eben Fachleute zu kümmern haben. Denn erstens sind die dafür ausgebildet und zweitens ist auf diese Weise auch der Energie-Ausgleich gewährleistet.

Denn immerhin kriegen die Betreuer gutes Geld dafür, dass sie sich des Ballasts annehmen, wenn auch meistens zu wenig! Dies Prinzip kann allerdings auch pervertieren, wenn es für die Betreuung eines Behinderten übertarifliche Bezahlung gibt!
Dann besteht am Ende vielleicht sogar die Gefahr, dass jeder konsequent "weggebissen" wird, der es asunahmsweise mal ehrlich meint und sich ganz ohne Anspruch Entlöhnung auf den Menschen einlassen will!

Ja, wenn tüchtig Schotter im Spiel ist, kann manches arrangiert werden!
Da ist vieles machbar ... vom Pseudo-Arbeitsverhältnis (das meistens auf bloßer Beschäftigungstherapie hinausläuft) bis hin zum unverbindlichen Sexkontakt!
Leider passiert das zumeist hinter dem Rücken des "Betroffenen", um ihn nicht zu kränken.
Aber gut gemeint ist eben oft das Gegenteil von gut!
So ist es ja auch bei "Ein ganzes halbes Jahr" ... ein Roman, über den noch zu reden sein wird!

Unter diesem Aspekt sehe ich den sozial-therapeutischen Ansatz wiederum nur als "Deckmäntelchen" für etwas ganz anderes! Das bei näherer Betrachtung sogar kontraproduktiv ist!
MortiDebitus
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Re: Des Lebens müde

Beitrag von MortiDebitus »

Mit anderen Worten: Du hälst dich also selbst für solch einen Menschen, der anderen die "Energie" raubt?...
Du "klammerst" dich an jemanden, den du "aussaugst" und diese Person mag das nicht?
Ich denke, solche Säulen hat jeder Mensch und sie sind bei jedem ganz individuell!
Wüsste nicht welche meine sein sollen. Kann daher nicht behaupten, dass ich welche hätte. :-/
O.k., eine von dir genannte "Säule" wäre vorhanden: Meine Mutter, wegen meiner Geburt.
Aber anders als du, habe ich meine Geburt (ebenso wie meine bloße Existenz) bereits mehrfach
verflucht. Ich habe mich schon oft gefragt: "Was habe ich in meinem früheren Leben verbrochen,
um mit solch einem Leben bestraft zu werden?"
Die Hemmnisse und Behinderungen, mit denen ich zusätzlich von außen konfrontiert bin, habe ich bestenfalls angerissen!
Du sprichst jetzt von Deinen Behinderungen, oder? Oder meinst du Behinderungen von Mitmenschen? ...

Sorry, aber für mich sprichst du irgendwie in Rätseln. Kann es sein, dass du ganz bewusst mit klaren Worten geizt, um nicht auszusprechen, was deine wahren Probleme sind?

Nur zur Info: Für mich sind klare Worte, sowas wie:

- Ich habe eine geistige Behinderung
- Ich hasse die Menschheit abgrundtief und verachte meine eigene Existenz
- Ich bin zu schwach für die Gesellschaft und gehöre nicht in diese Welt

Du hingegen bringst immer nur Aphoristische Metaphern und Gleichnisse.
Kai-Dennis
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Re: Des Lebens müde

Beitrag von Kai-Dennis »

MortiDebitus hat geschrieben:Mit anderen Worten: Du hälst dich also selbst für solch einen Menschen, der anderen die "Energie" raubt?...
Du "klammerst" dich an jemanden, den du "aussaugst" und diese Person mag das nicht?
Früher habe ich oft geklammert. Heute versuche ich es zu vermeiden.
Ich denke, solche Säulen hat jeder Mensch und sie sind bei jedem ganz individuell!
Wüsste nicht welche meine sein sollen. Kann daher nicht behaupten, dass ich welche hätte. :-/
Na, z.B. schreibst du hier, also hast du einen Zugang ins Internet.
Und ich gehe auch davon aus, dass du nicht obdachlos bist.
Vielleicht hast du gern viele Menschen um dich, fährst gern in Urlaub oder hast ein geliebtes Haustier.
Vielleicht treibst du Sport oder hast ein anderes Hobby.
U.s.w. u.s.f

Eben alle Gründe, warum dein Leben für dich nicht ganz unerträglich ist
Die Hemmnisse und Behinderungen, mit denen ich zusätzlich von außen konfrontiert bin, habe ich bestenfalls angerissen!
Du sprichst jetzt von Deinen Behinderungen, oder? Oder meinst du Behinderungen von Mitmenschen? ...
Ich spreche von Mitmenschen, die mich in meinem Leben behindern und kränken!
Sorry, aber für mich sprichst du irgendwie in Rätseln.
Echt?
Dabei habe ich mich extra bemüht, den "roten Faden" nicht aus dem Auge zu verlieren.
- Ich habe eine geistige Behinderung
- Ich hasse die Menschheit abgrundtief und verachte meine eigene Existenz
- Ich bin zu schwach für die Gesellschaft und gehöre nicht in diese Welt
Ach so, sowas meinst du.
Zuletzt geändert von Kai-Dennis am Mittwoch 26. März 2014, 01:39, insgesamt 1-mal geändert.
Kaputtmann
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Re: Des Lebens müde

Beitrag von Kaputtmann »

MortiDebitus hat geschrieben:Mit anderen Worten: Du hälst dich also selbst für solch einen Menschen, der anderen die "Energie" raubt?...
Du "klammerst" dich an jemanden, den du "aussaugst" und diese Person mag das nicht?
Ich denke, solche Säulen hat jeder Mensch und sie sind bei jedem ganz individuell!
Wüsste nicht welche meine sein sollen. Kann daher nicht behaupten, dass ich welche hätte. :-/
O.k., eine von dir genannte "Säule" wäre vorhanden: Meine Mutter, wegen meiner Geburt.
Aber anders als du, habe ich meine Geburt (ebenso wie meine bloße Existenz) bereits mehrfach
verflucht. Ich habe mich schon oft gefragt: "Was habe ich in meinem früheren Leben verbrochen,
um mit solch einem Leben bestraft zu werden?"
Du sprichst mir aus der Seele. Ich kann einfach nicht glauben, dass man in einem einzigen Leben so viel Pech haben kann. Ja und diese Säulen, die fehlen wohl den meisten Leuten, die sterben wollen. Ich könnte auch nichts nennen, selbst die letzte Stütze, die ich noch irgendwie hatte, scheint jetzt wegzubrechen. Aber wahrscheinlich war es auch nur eine Illusion.
BlueSky01
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Re: Des Lebens müde

Beitrag von BlueSky01 »

Auch ich gehe davon aus, dass ich mit meiner Lebensmüdigkeit kein Einzelfall bin!
Nur dass er die falschen Schlussfolgerungen zieht!
Er denkt, es liegt an mir, weil ich nicht bereit bin, mich auf das Leben einzulassen, weil ich mich nicht anpassen kann oder will.
Auf die Idee, dass es evtl. auch am Leben liegen könnte, kommen diese Leute gar nicht!
Ja, es kann leider auch am Leben selbst liegen… Wenn man das ganze Leben lang nur gekämpft hat in dem festen Glauben, wenn man nur stark genug bliebe, dann würde einen das Leben irgendwann belohnen und nach all dem unsäglichen Leid, das man durchgemacht hat, kommt dann noch der finale Schicksalsschlag - irgendwann ist es einfach zuviel. Ich weiß nicht, weswegen man sich da noch anstrengen sollte, sich an eine lebensfremde Umgebung anzupassen... Manchmal habe ich einfach das Gefühl, ich stamme nicht von dieser Welt. Diese skrupellosen Verhaltensweisen und egoistischen, verbohrten Ansichten sind mir so fremd. Und ein Fisch kann nun einmal ebenso wenig an Land leben wie ein Vogel unter Wasser…

Oft habe ich das Gefühl, ich müßte "heimkehren", wo immer das auch sein mag. Und wenn es nur eine Illusion sein sollte und dieser Ort das Nirvana ist.
Es genügt wahrscheinlich einfach die Möglichkeit, seinen selbstbestimmten Tod jederzeit frei wählen zu können, falls dir das diesseitige Leben irgendwann zuviel wird, um sich im Diesseits frei bewegen zu können! Insofern ist sozusagen Sterbehilfe = Lebenshilfe! Nur dass es Kräfte gibt, die uns diese Freiheit nicht geben wollen! Man stelle sich vor, jeder unzufriedene Bürger hätte sein Giftfläschchen in der Tasche und könnte kurzerhand draufbeißen...
… dann würde man wohl wesentlich sorgsamer miteinander umgehen, da sich die Auswirkungen manch einer Unmenschlichkeit offensichtlicher und unmißverständlicher manifestieren würden, was nach einer eventuell vorläufigen Erhöhung der Suizidrate vermutlich sehr schnell zu deren Senkung führen würde…

Wäre ohnehin einmal interessant, wie die Welt wohl aussähe, wenn just in diesem Moment alle ein solches Giftfläschchen zur Verfügung hätten… Das wäre vermutlich eine große Überraschung, wer so alles auf seine Kapsel beißen würde, der nach außen ein tadelloses Schauspiel inszeniert… Und im Grunde verdeutlicht das doch die ganze Groteske unserer heutigen Welt…

Und wieder einmal beneide ich die, die einfach durch einen Unfall oder einen Herzinfarkt im Schlafe aus dem Leben scheiden durften… Eine versehentliche CO2-Vergiftung - warum kann das nicht mal jemandem passieren, der ohnehin keine Lust mehr hat…? Die, die leben wollen, sterben, und die, die keine Lust mehr haben, müssen sich weiterquälen. Was für ein Mist.
Kaputtmann
Beiträge: 44
Registriert: Montag 24. März 2014, 18:26

Re: Des Lebens müde

Beitrag von Kaputtmann »

Das mit dem "Heimkehren" kenne ich auch ähnlich. Ich sehe das bei mir als die Kindheit an, seit der sich sukzessive alles zum Schlechten entwickelt hat. Immer mehr ins Chaos und die "Fremdheit". Da krieg ich in manchem Moment Tränen in die Augen, wie brutal das sich das alles in nicht einmal 20 Jahren entwickelt hat.
JonhDoe
Beiträge: 3
Registriert: Samstag 17. Mai 2014, 19:24

Re: Des Lebens müde

Beitrag von JonhDoe »

Hallo@alle,
ja ich bin auch wie so "Lebensmüde" und möchte einfach "heimgehen"............
Ich bin 38 Jahre alt und in drei Monat 39...............
wenn sich etwas gutes angebahnt hat "kam immer was dazwischen" und aus dem Guten wurde nichts.................z.B.
ich hoffe ihr "haltet mich nicht für übergeschnappt" aber 2007 hat ein Engel(bin nicht gläubige damals gewesen,es war eindeutig kein Mensch) versucht bzgl. einer Beziehung die gut gelaufen ist einen "schupps in die Richtung zu geben damit es eine richtig Feste werde würde........." tja in den nächsten Tag dann "liefen" immer wieder seltsame Ereignisse ab................(wei ich Dämönen ich aber an so was nicht glaube).
Und so ist man ganzes Leben und 11 Jahren,wenn jemand vor 12-13 Jahre gezagt des gäbe Dämonen dann hätte ich "ihn" ausgelacht,
meine längste Beziehung dauerte 6 Woche (Im Jahr 2007)und ich war überzeugt sie wäre die Richtige..............danach fand ich nie das selbe etwas vergleichbarers...................nur lug und betrug .........so ums kurz zu machen ohne Schlafmittel ghet gar nix mehr,ich glaube sich in diesem Leben nur Leid und Schmerz für mich vorgehen ist.Egal was ich versuche es ende kummervoll .
Meint Fazit:Ich gebe auf,ich gebe mich meinem Schicksal hin.
Außer eine reizende Frau würde das Gute und ernsthafte in mir sehen und versuchen mich zu retten,sowie ich selbst schon versuchte Seelen zu helfen.
Aber wenn ich ehrlich bin ,ich mag nicht mehr ich bin des Kämpfens müde und will nur noch meinen Frieden............
Kai-Dennis
Beiträge: 97
Registriert: Mittwoch 5. März 2014, 04:57

Re: Des Lebens müde

Beitrag von Kai-Dennis »

Hi JonhDoe,

Ist dir der Wunsch nach einer Beziehung eigentlich wirklich soooo wichtig, dass du alternativ den Tod suchst?
Ich glaube, ich lebe mittlerweile so lang allein, dass es mir sogar auf den Geist ginge, wenn plötzlich dauernd jemand um mich herumwuseln würde. Eine Freundin zu haben, bedeutet neben diversen Annehmlichkeiten (die es zweifellos ebenfalls gibt) ja auch diverse Verpflichtungen. Vielleicht will die junge Dame öfters ausgehen, obgleich du lieber daheim bleiben würdest, du müsstest ihren Freundeskreis und ihre Familie kennen lernen, obgleich du darauf überhaupt keinen Bock hast u.s.w. u.s.f.

Irgendwann würde sie an dir herumnörgeln, weil du rauchst, Fleisch isst, Alkohol trinkst, kiffst, keinen Sport treibst oder was weiß ich! Kurzum .... weil du so gar nicht am Leben und seinen positiven Angeboten interessiert scheinst!
Das kann eine Beziehung schon arg belasten.

Da müsste wirklch schon eine kommen, die mir quasi keine Chance lässt!
Ansonsten habe ich mich ganz gut im Griff und mich nach einigen unguten Erfahrungen weit genug von der Außenwelt abgekapselt, dass mir diesbezüglich inzwischen auch nichts mehr fehlt, nicht mal die Sehnsucht. Wenn mich dann ein weibliches Wesen doch nochmal anflirtet, nehme ich das gern mit, aber ohne mir davon noch irgendwas zu versprechen außer einer willkommenen Stimulation, wenn du verstehst, was ich meine. Mitunter reicht solch eine Begegnung für eine Woche oder so.

Du schreibst, du warst mit deiner längsten Beziehung für sechs Wochen zusammen.
Das ist ja nicht lang. Wie schaut denn dein Beziehungsleben sonst so aus?
Hast du One Night Stands? Gehst du zu Prostituierten?

Dass im Leben nicht alles so läuft, wie man sich das wünscht - gerade im zwischenmenschlichen Bereich - dafür gibt es sicherlich mehrere Erklärungsansätze, je nachdem, welcher Schule man anhängt.

So würden manche Leute, die sich eher der Esoterik verschrieben haben, davon ausgehen, man habe einen Fluch am Hals oder sogar Dämonen. Die dann von einem Schamanen ausgetrieben werden können, was aber viel Zeit und Geld kostet.
Immerhin hat man so die Gewissheit, dass die ganze Misere völlig von außen verursacht wurde. Und dass es die konkrete Möglichkeit gibt, sie zu beseitigen. Ähnlich, als wenn du Ratten im Haus hast und den Kammerjäger rufst. Das hätte dann ja auch nix mit den Leuten zu tun, die da wohnen. Und wenn du an den "geistigen Kammerjäger" glaubst, kann dir das rein subjektiv sogar Hilfe bieten!

Ein religiöser Lebensberater würde die Ursache deiner Probleme darin vermuten, dass deine Seele einer besonderen Prüfung unterzogen wurde, die erst evtl. kurz vor Schluss einen Sinn ergibt oder auch erst danach. Deren Hilfsansatz besteht darin, dass sie dich zur Diakonie schicken, die sich dann darum kümmern, dich wenigstens in elementaren Problemen zu entlasten.
D.h., die können dafür sorgen, dass du wenigstens ncht obdachlos wirst und nicht verhungerst. Auf Wunsch bieten dir auch regelmäßige seelsorgerische Gespräche an oder laden dich in ihren Bibelkreis ein. Dein Leben können die aber auch nicht ändern und natürlich können die dir auch keine Frau backen. Bestenfalls dass du in deren Kreisen dich dann angekommen fühlst und irgendwie selbst doch nochmal die Kurve kriegst.

Wenn ein Psychoanalytiker mit dir arbeitet, kommt er womöglich zu dem Resultat, dass deine Beziehungsunfähigkeit und deine sonstigen Lebensprobleme durch ein frühes Kindheitstrauma verursacht wurden. Der erzählt dir also, dass du die Ratten in deinem Hirn quasi seit deiner Geburt lebenslang an der Backe hast und irgendwie lernen musst, damit umzugehen, wenn du leben willst! Das ist aber nur möglich, indem du mindestens zweimal pro Woche Sitzungen in Anspruch nimmst. Manche Patienten tun das über Jahre und Jahrzehnte hinweg und kommen bis an ihr natürliches Ende gar nicht mehr davon los! Einigen geht es sogar relativ gut damit.

Wenn du in die Mühlen der Verhaltenstherapie gerätst, wirst du zunächst mal die Frage beantworten müssen, welche Probleme du in deinem leben "angehen" möchtest. Da macht sich gleich schon nmal der hemdsärmelige Ansatz bemerkbar! Da bekommst du es mit Psycho-Handwerkern zu tun, die dich quasi "zurechtschmieden" wollen! Wenn du z.B. auf dem Fragebogen angibst (meistens musst du dort am Anfang einen Fragebogen ausfüllen), du möchtest gern eine Frau finden, wirst du in jede Menge Szenarien geschleift, wo viele Leute sind (etwa in Discotheken, Cafés, Kneipen, Public Viewing, Konzerte etc.), denn wo triffst du schließlich sonst jede menge Frauen zum Ansprechen, wenn nicht dort! Ob sich jeder Mann wirklich eine Partnerin wünschen würde, die beim Public Viewing auf einem öffentlichen Platz "DEUTSCHLAAAAAND!" in die Nacht grölt, ist dann allerdings nochmal eine ganz andere Frage. Ich denke, da hätte ich kein Problem, anderen Männern den Vortritt zu lassen, wo es besser passt!

Naja ... und was schließlich den Lösungsansatz der Schulmedizin angeht, den kennt hier ja wohl jeder:
Die dröhnen dich mit Medikamenten zu und sperren dich ggfs. weg, bevor du "Dummheiten" machst!
Zu weiteren Maßnahmen steht denen auch gar nicht das Personal zur Verfügung!

Fazit:

Manche Menschen haben es im leben leichter, andere haben es schwerer.
Wer es schwerer hat, neigt oft dazu, diese Welt und das leben darin den Menschen zu überlassen, denen es scheinbar von Natur aus irgendwie leichter fällt!

"Diese Welt ist nicht meine Welt" - aus diesem Gefühl heraus fassen Menschen den Entschluss, sich das Leben zu nehmen! Das ist übrigens auch für mich persönlich ein Beweggrund, warum ich über die Option Freitod nachdenke!

Darum gibt es Foren wie dieses hier, in denen konkrete Auswege aufgezeigt werden.
Und nicht umsonst finden sich auch immer wieder neue Ratsuchende hier ein.
Jedoch gilt auch hier dasselbe Prinzip - ja, ich möchte fast sagen: Dieselbe Platitüde - wie bei allen anderen Ansätzen, die ich aufgezählt habe:

"Wir können dir nur das Tor zeigen - hindurchgehen musst du selber!"

Einen entscheidenden Unterschied sehe ich allerdings zu den sonstigen Lösungsansätzen, die ich genannt habe!

Und zwar kann jeder mal in einen Bibelkreis hineinschnuppern und wieder wegbleiben, wenn er das blöd findet.
Es ist auch niemand dazu verpflichtet, eine psychotherapeutische Behandlung weiterzuführen, die keinen Sinn mehr ergibt .... jedenfalls sofern keine Straftat vorliegt und ein entsprechender Gerichtsbeschluss.
(Wobei an der Sinnhaftigkeit solcher Zwangsmaßnahmen durchaus gezweifelt werden darf).
Dasselbe gilt, wenn dir jemand anbietet, einen Medizinmann extra aus Amerika kommen zu lassen, um dir deine Dämonen auszutreiben! Man kann das akzeptieren (und entsprechend blechen) oder es bleiben lassen!

All diese Entscheidungen haben aber keine größeren Auswirkungen auf dich oder deine Umwelt!
Du kannst duiese Angebote annehmen oder es bleiben lassen!
Im letzteren Fall führst du dein leben in dieser Welt halt weiter wie bisher, solang du es aushältst!
Dein Umfeld rümpft vielleicht ein wenig die Nase, wenn du so ein Angebot annimmst oder ablehnst, je nachdem!
Das war's aber auch schon!

Wenn du dich aber für den Freitod entscheidest, kennst du die Zukunft bestenfalls zum Teil oer kannst sie zumindest zum Teil erahnen. Das betrifft aber nur die Zukunft derjenigen Personen, die dir nahe stehen und die du zurücklässt. Die werden zweifellos einen Verlust empfinden, sosehr du der "normalen Welt" und ihrer Geschäftigkeit auch im Weg gestanden bist!
Und ich rede hier nicht von Personen, die vorher schon heimlich über dich abgelästert haben, weil du ihnen tierisch auf den Geist gegangen bist, weil du ja ein ach so "besonderer Mensch" warst"! Es geht doch im Leben immer nur um Konsequenzen, das wird uns doch immer gepredigt! Warum sollen zur Abwechslung nicht auch mal Leute die Konsequenzen ihres Verhaltens tragen, die bissl gesünder und stabiler drauf sind als unsereiner!

Was du NICHT kennst, wenn du diesen Schritt wagst, ist hingegen deine eigene Zukunft!

So könnte dein Versuch trotz sorgfältiger Planung scheitern (und sei es durch einen dummen Zufall), so dass du dein restliches Erdendasein als körperlicher und/oder geistiger Krüppel verbringen musst ... wenn's hoch kommt, sogar bei vollem Bewusstsein! In jedem Fall bist du hinterher noch schlimmer dran als vorher schon. Ggfs. bekommst du auch mit, dass die Pflegekräfte nicht allzu gut auf dich zu sprechen sind. Immerhin machst du denen ja dann unnötig Arbeit. Dass du es nicht aus "Jux und Dollerei" probiert hast, können oder wollen die nicht sehen! Müssen sie ja auch nicht! Denn das sind nicht meine Freunde, sondern bloß (unter-)bezahlte Pflegekräfte, dich mich in einem Dasein unterstützen sollen, das ich eigentlich gar nicht mehr haben will!

Zum Zweiten habe ich hier viele Posts gelesen, wo leute die Überzeugung äußerten, dass nach dem Tode NICHTS sei!
Solange jemand aber noch in der Lage sind, dies hier zu posten, kann sie/er das gar nix wissen, sondern bestenfalls Vermutungen anstellen. Kein Mensch auf der Welt könte beschreiben, was das NICHTS ist ...

Aber davon mal abgesehen ... welcher Lebende kann sagen, was die erfolgreich Dahingegangenen aus diesem Forum anschließend erwartet hat. Vielleicht brennen deren Seelen momentan in der Hölle. Vielleicht sind sie in einer Parallelwelt gelandet, wo es ihnen noch schlechter geht als zuvor. Vielleicht sind sie sogar der Meinung, sie hätten überlebt, spuken aber in Wahrheit irgendwo als Geister herum. Vielleicht wurden sie im Jenseits aber auch in Empfang genommen wie Sportler nach ihrem Kampf, auch wenn er verloren wurde: Ab unter die Dusche und in die Umkleidekabine. Vielleicht hocken Fliesenbourg & Co grad den lieben langen Tag am schattigen Strand einer jenseitigen Palmeninsel im Liegestuhl und lassen sich von exotischen Schönheiten mit Caipirinhas verwöhnen. Dabei schauen sie uns beim Leben zu und denken sich: Wenn ihr wüsstet ...! :D Vielleicht ist das aber auch nur so, weil ich das jetzt grad schreibe und Fliesenbourg das wünsche!

Ich denke, wer sich für den Freitod entscheidet, tut das nicht, weil er an den Strand will!

MfG

Kai-Dennis
Zuletzt geändert von Kai-Dennis am Sonntag 25. Mai 2014, 09:06, insgesamt 4-mal geändert.
Ashes
Beiträge: 64
Registriert: Donnerstag 5. Juni 2014, 19:09

Re: Des Lebens müde

Beitrag von Ashes »

Hallo Kai-Dennis,

danke dafür, dass Du Deine Gedanken auch mit mir teilst. Ich würde dich auch gerne fragen was es ausmacht, dass Du mit Deiner Umwelt nicht kompatibel bist. Du schreibst, dass Du zu stark klammerst, wie meinst Du das? Und inwiefern kann das zum Beispiel im Berufsleben dafür sorgen, dass Du ausgegrenzt wirst?

Manchmal überfordern mich deine Texte, einfach weil es zu viel ist für mich ich kann Dir dann nicht ganz folgen. Ist es in einem realen Gespräch vielleicht genauso? Ein eventueller Gesprächspartner irgendwann überfordert, sodass er sich verschließt? Hier habe ich den Vorteil mir alles mehrmals durchlesen zu können, in einem Gespräch könnte ich nur wenig davon wirklich für mich greifen.

Ich glaube für mich könnte sich vieles verändern, wenn ich mich innerlich befreien würde. Befreien von den Sorgen, was andere über mich denken und von mir halten. Befreien von der aufgezwungenen Flachheit. Mir geht es auch so das ich rausgehe und im Prinzip versuche mich in der grauen Masse einzuordnen. Ich frage mich warum. Findet man selbst nicht auch die Menschen interessant die aus der Masse herausstechen? Oft wird dann abfällig geguckt, gelästert, sich belustigt weil Andersartigkeit in dieser kollektiven Langeweile ja nicht geachtet wird. Aber steckt nicht auch ein bisschen was anderes dahinter? Manchmal? Ich bewundere es wenn jemand so zu sich stehen kann, dass er auch nach außen hin völlig zu sich und seinem individuellen Wesen steht. Denn das wird einem hier ja weiß Gott nicht leicht gemacht. Ich wünschte ich könnte das auch und glaube das es seehr vielen so geht.
In der Normalität kann man doch nicht frei sein? Aber statt zu sich selbst zu stehen, sich zu entwickeln und zu tun, zu sein woran man erblüht, verstecken wir uns. In der Masse. Lassen uns ablenken von einem System, dass nur dazu da ist eine abgestumpfte, resignierte und farblose Arbeitergesellschaft zu erzeugen. Das ist es was ich so sehr hasse.

Auch an mir, dass ich mich davon gefangen nehme. Ich hasse, dass sich bunte Menschen Zuhause, in Therapien oder unzulässiges Wort tummeln und dadurch draußen alles nur noch grauer wird und ich nur übers Wetter sprechen kann weil alles andere zu Überforderung führt ach eigentlich gar nicht mehr aufkommt.

Bin ganz schön abgeschwiffen aber so ist das halt.

Eure Ashes
MelperRitus
Beiträge: 177
Registriert: Samstag 1. März 2014, 18:03

Re: Des Lebens müde

Beitrag von MelperRitus »

Seit dem ich vollkommen alleine Lebe, habe ich meine noch letzten Feinde gehasst für ein halbes Jahr. Seit dem ich niemanden mehr habe, nur mich, geht es kaum spürbar stetig aufwärts.


Wenn einen niemand mag, dann mögen einen die Tiere, die Sonne, die Erde und das Wasser - sehr angenehm, Seelenruhe. Nicht ein Freund, den man bewirten soll, der einem dann die Beschichtung aus der teuren Pfanne kratzt mit der Fleischgabel, keine Partnerin, die ewig auch Ansprüche stellt, mal mit sich alleine sein - die Natur - die Musik. Alleine sein, Kochen wann es einem Spass macht, Grillen wann es einem Spass macht, ins Bett zu gehen, wann es einem Spass macht, all das bedeutet Seelenruhe, keine Widersacher, keine Messobjekte, tierisch geil.
Ashes
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Re: Des Lebens müde

Beitrag von Ashes »

Melper ja das glaube ich, hat etwas von Freiheit wenn auch nicht im Ganzen so bist du für dich frei.. Und scheinbar auch mit Dir selbst zufrieden? Ich hab manchmal das Gefühl, meine eigenen Bedürfnisse sind so tief vergraben und überlagert von dem was ich sein sollte und wollen sollte, dass ich gar nicht mehr weiß wonach mir eigentlich wirklich "der Sinn steht".
Verstehe wer will warum man sich einschränkt und anpasst - es tut doch niemandem wirklich gut.
Deadly Snowflake

Re: Des Lebens müde

Beitrag von Deadly Snowflake »

MelperRitus hat geschrieben:Seit dem ich vollkommen alleine Lebe, habe ich meine noch letzten Feinde gehasst für ein halbes Jahr. Seit dem ich niemanden mehr habe, nur mich, geht es kaum spürbar stetig aufwärts.


Wenn einen niemand mag, dann mögen einen die Tiere, die Sonne, die Erde und das Wasser - sehr angenehm, Seelenruhe. Nicht ein Freund, den man bewirten soll, der einem dann die Beschichtung aus der teuren Pfanne kratzt mit der Fleischgabel, keine Partnerin, die ewig auch Ansprüche stellt, mal mit sich alleine sein - die Natur - die Musik. Alleine sein, Kochen wann es einem Spass macht, Grillen wann es einem Spass macht, ins Bett zu gehen, wann es einem Spass macht, all das bedeutet Seelenruhe, keine Widersacher, keine Messobjekte, tierisch geil.
Und Einsamkeit...kein Problem?
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