Alkohol

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jeff jeffersen
Beiträge: 19
Registriert: Freitag 6. September 2013, 10:51

Alkohol

Beitrag von jeff jeffersen »

Vielleicht mit hochprozentigem beginnen, später aber nur auf Bier umsteigen, weil es sonst zu sehr im Hals brennt. Jedesmal wenn man von seinem Rausch aufwacht, gleich nachtanken. Immer und immer wieder bis man halt irgendwann nicht mehr aufwacht.
Könnte das überhaupt funktionieren? Mit was muss man rechnen ausser starken Kopfschmerzen, Erbrechen und Schwindel?
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Alkohol

Beitrag von Chron »

Wenn man aufwacht, hat man während der verschlafenen Zeit Alkohol abgebaut (deshalb erwacht man ja wieder, wenn man nur vom Alkohol eingeschlafen ist; die Menge genügt nicht mehr, schlafend oder bewusstlos/komatös zu sein). Mit Nachtanken bis zum Einschlafen kommt man wieder zum gleichen Einschlafpunkt und Alkoholwert im Blut und dann wieder zum gleichen Erwachen usw. - das könnte man wohl Jahre tun.
Um daran zu sterben, müsste man eine tödliche Menge Alkohol trinken (können), beVOR man einschläft (und nicht mehr weiter trinken kann, im Schlaf), also viel in kurzer Zeit. Mit Bier ist das wohl kaum möglich (zu wenig Alkohol drin).
Und, Ja, einen "Kater" kann's natürlich geben - auch wenn ich den von mir her nicht kenne (aber ich finde starken Alkohol eben auch zu brennend/schmerzhaft, und wie ich die nötige Menge etwas schwächeren in kurzer Zeit runterbekommen könnte, ist mir noch nicht eingefallen).

Dazu Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol hat geschrieben: Ethanol (auch Äthanol, Trivialname Alkohol) ...
Runtergescrollt zu "Toxikologie" (= Vergiftungen, frei übersetzt):
http://de.wikipedia.org/wiki/Ethanol#Toxikologie hat geschrieben:Toxikologie

Ethanol ist weder als Gift noch als gesundheitsschädlich eingestuft, jedoch wird es von Pathologen zu den „obligat hepatotoxischen Stoffen“,[63] also zu den Lebergiften, gezählt; es gilt ein „direkter toxischer Effekt des Alkohols auf die Erythropoiese“, die Bildung roter Blutzellen, als gesichert[64]; Pädiater nennen ihn eine „teratogene Noxe“[65], also ein die Leibesfrucht schädigendes Gift und die Pharmakologen/Toxikologen sprechen von „akuter Vergiftung“ ab einer bestimmten Schwellendosis sowie von einer „chronischen Vergiftung“ beim Alkoholismus.[66] So zeigen verdünnte Lösungen von Ethanol in Wasser schon bei Konzentrationen von wenigen Volumenprozenten physiologische Effekte. Die Aufnahme führt – ab etwa 0,5–1 Promille Ethanolkonzentration im Blut – zu typischen akuten Trunkenheitssymptomen wie Schwindel, Übelkeit, Orientierungsstörung, Redseligkeit und gesteigerter Aggressivität. Die Letale Dosis (LD) liegt etwa bei 3,0 bis 4,0 Promille für ungeübte Trinker. Es wurden jedoch schon Werte über 7 Promille gemessen.[67] Die LD50 beträgt für die Ratte 7060 mg/kg bei oraler Applikation.[7] Bei einer akuten Ethanolvergiftung kann der noch im Magen befindliche Alkohol durch Herbeiführen von Erbrechen oder durch Auspumpen des Mageninhalts teilweise entfernt werden.
Man liest zwar manchmal vom (tödlichen oder fast tödlichen; nur durch Magenauspumpen/Krankenhaus doch nicht tödlich gewordenen) Komasaufen von Jugendlichen. Dabei spielt aber vermutlich eine Rolle, dass Jugendliche (z. B. 14-Jährige oder was immer dann unter diese Kategorie fällt) noch weniger Alkohol vertragen als Erwachsene. Oder dass sie evtl. auch noch aufputschende Mittel/Drogen genommen haben (auch wenn ich das dazu nie gelesen habe, aber so allgemein ist das ja auch Mode), so dass sie länger saufen können, bis sie "einschlafen" (was davon Schlaf und was davon bewusstlos Werden bzw. Koma ist, ist wohl nicht genau zu unterscheiden - aber auch bewusstlos arbeitet der Körper eben weiter, aufs Leben/Überleben bzw. den Abbau des Giftes hin).

Mit Bier ein Beispiel mit http://alkrechner.de, wobei ich die voreingestellten Werte gelassen habe (männlich, 175 cm, 75 kg): nach 7 Liter Bier (und voreingestellte Zeit "letztes Getränk vor" 0 Stunden, was aber nichts darüber aussagt, wie lange das erste her ist und schon teilweise wieder abgebaut wurde bis zum letzten) sind es 5,4 Promille. Das kann zwar tödlich sein, muss es aber nicht unbedingt. Und 7 Liter!! Also 14 Flaschen zu je 0,5 Liter (mit, dort angenommenen, 5 % Alkohol). Wenn man sicher sein will, noch mehr. Halte ich für unmöglich.

Und wenn ich schon dabei bin, bei diesem Rechner:
Bei Rotwein, 12 %, wären 3,5 Liter (5 Flaschen zu je 7 dl) = 6,4 Promille (auch noch nicht ganz sicher tödlich).
Fruchtlikör 25 % 1,35 Liter = 5,2 Promille.
Weinbrand 38 % 1 Liter = 5,8 Promille.
Vodka 42 % 1 Liter = 6,4 Promille.

Wenn man sich vorher auf ein Magergewicht runterhungern würde/könnte, würde man wohl etwas weniger brauchen bzw. mit den gleichen Mengen höhere (sicherer tödliche) Promille-Dosen bekommen. Aber gerade das geht mit (viel) Bier ja auch nicht. (Das sei kein Getränk, sondern ein Nahrungsmittel, hiess es mal irgendwo - ein Bayern-Spruch oder so? Weiss nicht mehr genau).

Bei längerem sonstigem (nicht nahrstoffreiches Bier) Nur-Alkohol-Trinken (und nichts essen - aber Alkohol wirkt ja auch appetit-anregend, deshalb gibt es ja Aperitif's vor dem Essen und so) könnten auch Nährstoffmängel-Schäden auftreten. Z. B. Augenschäden, wie sie von Hungerstreikenden her bekannt geworden sind (in Irland), die nur noch Wasser getrunken haben (und letztlich wohl nicht verhungert sind, sondern an Kalium-/Natrium[Salz]-Mangel eingegangen sind, nach ca. 2 Monaten).

Und nach Jahren irgendwann ein Leberschaden. Zuerst eine Fettleber, womit man eher noch mehr Alkohol verträgt. Letztlich die Leberschrumpfung/-zirrhose und Tod/Leberkoma. Aber wie lange das dauert, sieht man ja bei älteren Alkoholikern.
Zuletzt geändert von Chron am Freitag 8. November 2013, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
jeff jeffersen
Beiträge: 19
Registriert: Freitag 6. September 2013, 10:51

Re: Alkohol

Beitrag von jeff jeffersen »

Hatte nicht gedacht, dass sich das so schnell wieder abbaut. Naja, das wäre auch zu einfach gewesen, was? :|
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Alkohol

Beitrag von Chron »

Ja, leider ... :-(
(Was aufs Überleben angelegt ist, im besten Fall positiv ist, wird dann zu einer Art Fluch, wenn man nicht mehr leben möchte ...)
Hans
Beiträge: 247
Registriert: Mittwoch 6. Juli 2011, 18:57

Re: Alkohol

Beitrag von Hans »

Also ich komme seit September aus einer Entziehungskur. 6 Monate.

Ich hatte von 1998-2009 ca. 3 Flaschen Smirnoff und einen Kasten Bier pro Tag getrunken + Andere Sachen. Meine Leberwerte waren sehr hoch, sind jetzt aber wieder auf Normal.

Wer sich mit Alk umbringen will braucht mindestens 20 Jahre Karriere. Oder man ist ganz jung und der Körper kennt das Gift nicht und schwupps ist man weg so wie im Tatort.

Hans
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Alkohol

Beitrag von Chron »

Ich habe das gerade ein wenig nachgegooglet. Smirnoff ist Vodka, und den gibt es in verschiedenen Mischungen und Sorten mit von 5 bis 50 % Alkohol. Standard scheint 40 % zu sein, also nehme ich das mal an und bemühe wieder den Alkrechner, bei dem es keine 40, aber 38 % zum Eingeben gibt: Da komme ich bei 2,12 Liter (= rund 3 x 7 dl) "Weinbrand - 38 Vol. %" auf 12,4 Promille. Dazu kommt noch das Bier.

Abbau pro Stunde etwa 0,15 Promille, bei starken Alkoholikern bis 0,35 Promille, also in 24 Stunden 3,6 bis 8,4 Promille, wenn ich mich nicht verrechnet habe.

Das ergibt nicht diese 12,4 Promille bzw. mehr (mit auch noch Bier, und mit 40 statt 38 % Schnaps), d. h. da würde pro Tag noch einiges an Promille im Blut übrig bleiben, und nach einigen Tagen wäre der Pegel im tödlichen Bereich.

Das ist aber offensichtlich nicht so. Weisst du, wie das funktioniert?

Was ich auch nicht verstehe, bisher: 1 dl starker Schnaps hat etwa 250 Kalorien, eine 7-dl-Flasche also etwa 1750. Bei 3 7-dl-Flaschen sind das - immer noch ohne das Bier gerechnet - 5250 Kalorien. Der Tagesbedarf liegt aber je nach Größe und Körpergewicht etwa bei 2000-3000 Kalorien. Warum also nehmen (Schnaps-)Alkoholiker nicht entsprechend zu? Bzw. vielleicht tun sie das, dann verändern sich die Promille-Werte (nehmen ab, bei gleicher Trinkmenge), aber dennoch: Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass du, Hans, 400 kg wogst oder so.

Es bestätigt nur, dass man sich mit Saufen nicht so einfach umbringen kann, auch längerfristig nicht (Ausnahme bleiben extreme Dosen in kurzer Zeit für eine gezielt tödlich Alkoholvergiftung, wenn man es runter bekäme bevor man einschläft). Aber warum, verstehe ich noch nicht wirklich.
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