Sterbehilfe bei ALS

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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realchris
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Registriert: Mittwoch 2. Januar 2008, 14:09

Sterbehilfe bei ALS

Beitrag von realchris »

hi,

vorab, für die die nicht wissen was ALS ist: (ALS= Amytrophe Lateralsklerose) Ist eine Muskelerkrankung aufrgrund des Absterbens von Nervenzellen (Motoneuronen), die die gesamte Muskulatur lähmt und im Schnitt innerhalb von 3 Jahren aufgrund der Lähmung der Atemmuskulatur zum Tode führt, lässt sich ganz leicht googlen.

Nun zu mir:

Ich bin 20 Jahre alt (quasi 21), habe seit nunmehr 2 Jahren Symptome im Sinne einer Muskelerkankung, die im stetigen Verlauf schlimmer werden.
An vielen Stellen kann man die Muskelatrophien mittlerweile deutlich erkennen, jedoch ist bis jetzt noch keine klare Diagnose erfolgt.

Ich bin die vergangenen 2 Jahre quer durch Deutschland gereist, um die Ursache meiner Symptome zu klären. (Berliner Charitee, MHH, Duisburg, Halle, etc etc)
Man hat alle neurologischen Erkrankungen, die man mit Sicherheit ausschließen kann, ausgeschlossen.
Schon seit Beginn der Symptomatik, habe ich mit den Ärzten über meinen Verdacht auf eine ALS gesprochen (beschäftige mich selbst seit langer Zeit viel mit Medizin), wurde aber aufgrund meines Alters nie wirklich ernst genommen, da diese Erkrankung für gewöhnlich bei älteren Menschen auftritt bis auf wenige Ausnahmen (bspw. Astrophysiker Stephen Hawkins: Krankheitsbeginn im Alter von 20)

Ein behandelnder Neurologe sagte zu mir vor ca. 1 Jahr das zur Zeit keine nachweislichen Symptome der ALS vorhanden seien, aber die Möglichkeit dennoch nicht ausgeschlossen werden sollte, und stets weiter abgeklärt werden müsse, da eine ALS im Anfangsstadium oft nicht nachzuweisen ist, überhaupt ist die Diagnose schwer zu stellen.

Um aufs eig. Thema zurückzukommen, der Verdacht einer ALS verhärtet sich immer mehr und die Symptome sprechen immer mehr eine Sprache in die Richtung, auch mein zur Zeit behandelnder Arzt versucht für die letztlich noch deutlich festzustellbaren neurologischen Symptome eine Erklärung zu finden. Ich bin mir ziemlich sicher, das das kommende EMG (Elektromyographie) den ALS-Verdacht bestätigen wird.

Meine Frage ist nun: Gab es bei Dignitas schon Fälle mit ALS? Wie gehen die dortigen Ärzte damit um? Muss erst gewartet werden bis der Patient komplett gelähmt ist damit die Problematik für jeden ersichtlich ist?
Wobei der Patient bei einer kompletten Lähmung den Akt der Sterbehilfe ja nicht mehr selbst einleiten kann, wie verhält es sich in so einem Fall?

Ich muss das jetzt schon fragen, da ich "noch" in der Lage bin meine Extremitäten ein wenig zu bewegen, aber ich nicht weiß wie lange das noch der Fall sein wird, ich hätte gewisse Dinge daher gerne vorab geklärt.

Ich bin schon seit über einem Jahr Mitglied bei Dignitas, hoffe auf baldige Antwort,

danke im Vorraus,

MfG Chris
Ludwig A. Minelli
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Beitrag von Ludwig A. Minelli »

ALS ist in einer erheblichen Anzahl von Fällen, in welchen DIGNITAS eine Freitodbegleitung durchgeführt hat, die wesentliche Diagnose beim jeweils betroffenen Mitglied gewesen, allerdings in der Regel nicht in einem dermassen jungen Alter.

Da DIGNITAS immer nur Beihilfe bei einem Suizid leisten kann - "aktive Sterbehilfe" (Tötung auf Verlangen) ist in der Schweiz verboten - ist es notwendig, dass das Mitglied selber immer noch eine wenigstens minimale körperliche Aktionsfähigkeit aufweist, um den letzten Akt im eigenen Leben selbst vollziehen zu können.

Da Sie Mitglied bei DIGNITAS sind, ist es sinnvoll, wenn Sie sich nicht über das Forum an uns wenden, sondern per Post oder e-Mail, damit wir Ihnen direkt auf Fragen Antwort geben können.
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