Patientenverfügung bei Suizid

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

BadGuardian
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Registriert: Sonntag 9. September 2012, 21:32

Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von BadGuardian »

Hab im Internet nix dazu gefunden.
Wenn die Patientenverfügung besagt, dass keine Widerbelebungsversuche und auch kein Leben an Apparaten/Koma etc. gewünscht ist, müssen sich Ärzte auch nach einem Suizid daran halten? Eigentlich schon oder?

Liebe Grüße
Rasiel
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von Rasiel »

Ich denke dieses Thema wurde schon mal besprochen, vielleicht irre ich mich auch,
meiner Meinung nach muss sich bei Suizid kein Arzt daran halten, er kann sich daran halten, muss aber nicht, weil man immer noch der Meinung ist,
Suizid wird nur in einer Ausnahmesituation gemacht, sagen wir mal grob, in geistiger Umnachtung !

Und tatsächlich gibt es ja auch Fälle, in denen gerettete Menschen nach einem Suizid froh waren das sie überlebt haben, das kann man zwar nicht verallgemeinern, ist aber schon öfter vorgekommen.

Deshalb liegt es im ermessen des Arztes.

Belangt werden kann ein Arzt nie, also auch wenn er sich nicht an eine Patientenverfügung hält und der Patient als Pflegefall endet.
BadGuardian
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von BadGuardian »

Dieser Staat kann nicht von einem auf den anderen Menschen schließen. Würde ich einen Suizid unternehmen (wäre Bilanzsuizid) hat kein Arzt das Recht mich im Falle des Falles widerzubeleben und dass ich dann ein Leben als Gemüse habe...

Manchmal frage ich mich echt was in diesem Staat falsch läuft. Ich habe meinen Traumtod schon, ich würde das Erhängen vor Pentobarbital vorziehen, ganz klar... Allerdings wäre es hundertmal angenehmer im Beisein der Angehörigen gehen zu dürfen und vorallem auch GANZ SICHER! Deshalb finde ich eine Begleitung beim Suizid unbedingt ein MUSS für diesen Staat...

Das einzige wie man sich teils absichern kann gegen ein Leben in Händen von Ärzten ist durch die Patientenverfügung. Ich bin der Meinung die muss ein Arzt auch nach Suizid ernst nehmen. Zumindest nach Bilanzsuizid! Außerdem könnte ein Strangulationstod in jeder Hinsicht auch auf das Choking Game schließen, es muss nicht unbedingt Suizid sein! ;)

Liebe Grüße
Rasiel
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von Rasiel »

Choking Game
Um so mehr wird der versuchen das kleine Missgeschick noch mal gut ausgehen zu lassen !° :D
Chron
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von Chron »

So viel ich weiss, müssen sich in der CH Ärzte an Patientenverfügungen halten, nicht jedoch Notfallhelfer sich - kam kürzlich am TV - an einen Stempel "bitte nicht wiederbeleben" (o. ä.) auf der Brust. Für mich völlig unlogisch. Es müsste der Doktoren-Gilde ("Halbgötter in Weiss" etc. :evil:) endlich mal klar gemacht werden, dass jeder Mensch SELBER über die gewünschten oder nicht gewünschten Behandlungsmethoden bestimmt (egal ob nach einem Selbsttötungsversuch, einem Herzinfarkt, einem Verkehrsunfall oder was auch immer), und dass nicht die blöden Doktoren über ANDERE Menschen bestimmen dürfen!
Hans
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von Hans »

http://de.wikipedia.org/wiki/Psychisch-Kranken-Gesetz

Ein Suizident ist geistig umnachtet und betritt damit die Hohen Wellen der Eigen- und oder Fremdgefährdung, was auch dann durchs Vormundschafstgericht erst einmal zum Schutz des Patienten umgesetzt wird. Früher wurden psychisch Kranke gefoltert, verbrannt und enthauptet, der natürlichen Selektion wegen. Wobei ich mit Sicherheit sagen kann, dass das heutige System noch grausamer ist, weil es länger dauert. Ein schleichender Tod mit Leiden über Jahrzehnte.

Mit meiner Male Depression, die alles andere als einfach zu handeln ist, sagte mein Bruder, den ich noch leiden mag, mal zu mir. Auf freier Wildbahn würdest Du vom Löwen gefressen. Das gibt mir enorm viel Kraft, solch eine Meinung :shock:

Patientenverfügung als potentieller Todeskandidat in Eigenregie könnt ihr komplett vergessen.
BadGuardian
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von BadGuardian »

Ist doch echt eine krasse Frechheit was Ärzte da fabrizieren... Naja wenn die dich retten und du dann nur noch mit Maschienen weiterleben kannst/musst, müssen die wenn in der Patientenverfügung steht das Geräte abgeschaltet werden müssen, sich auch daran halten. Sonst verstößt das gegen die Menschenrechte!
Alexander
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von Alexander »

Ich glaub das kann man nicht so engstirnig sehen. Am Ende sind wir alle nur Menschen. Ich würde nicht gerne mit dem Gefühl leben, bei jemanden, den man retten hätten können, nichts getan zu haben. Das kann einen ziemlich fertigmachen. Ausserdem weiss man am Ende nie, ob es nicht eine Kurzschlussreaktion war oder nicht.
Ich hab in der Psychatrie jemanden getroffen, der froh war das man am Ende ihn gerettet hat, da es nur eine dämliche Reaktion auf die Trennung seiner Freundin war. Sonst hatte er nie irgendwelche Probleme. Wäre schade um ihn gewesen. Wenn ich Arzt wäre, und trotzallem das ich auch sehr viel an Suizid nachdenke und sonst sehr tolerant bin wenn es andere Leute tun, würde ich jemanden retten der sich versucht hat umzubringen. Man kennt ja die Beweggründe nicht und die Person dahinter. Es ist wirklich schwierig, aber man sollte niemanden da vorwerfen, das er so oder so reagiert hat. Ich wurde auch bei einem Suizidversuch gerettet und werfe der Person nix vor, weil es da menschlichste ist, anderen zu helfen.
BadGuardian
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von BadGuardian »

Nach einem Suizidversuch finde ich eine Rettungsaktion eher unmenschlich, das beweist mal wieder wie unsere Gesellschaft jeden einzelnen Mensch ans Leben ja gar fast fesselt um möglichst viel Geld einzukassieren, das ist alles = kapitalistische scheis-Gesellscahft.
Würde ich mich umbringen, würde ich einen Brief schreiben, indem ich klar erwähne das ich sehr lange über meine Entscheidung zum Suizid nachgedacht habe (Bilanzsuizid) und man sich strikt an meine Patientenverfügung zu halten hat. Ich denke nach solchen Worten - wo ganz klar wird das ich aus tiefster Absicht gehandelt hat, bzw. keine Kurzschlussreaktion vorliegt - sollte/MUSS sich ein Arzt daran halten.
Ich finde alle anderen Reaktionen eines Arztes gehören angezeigt und nehmen mir das Grundrecht "Jederzeit sterben zu dürfen". Keine kann und wird mich in dieser Welt halten dürfen wenn ICH es nicht will!
Der Mensch der sich nicht daran hält muss dann natürlich mit Konsequenzen rechnen ;)

In diesem Sinne, ein schönen Sonntag.
BadGuardian
Jessy29
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von Jessy29 »

Ein Notarzt wird sicher keine Zeit haben, um einen schön formulierten Brief zu lesen, bevor er mit den Rettungsmaßnahmen beginnt.. :wink:
c-n
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von c-n »

Jessy29 hat geschrieben:Ein Notarzt wird sicher keine Zeit haben, um einen schön formulierten Brief zu lesen, bevor er mit den Rettungsmaßnahmen beginnt.. :wink:
Du hast Recht, Jessy - im Notfall geht alles viel zu schnell um irgend eine Verfügung prüfen zu können.
Ich habe allerdings mal vom Suizid eines Arztes gehört. Er hat sich ein Hotelzimmer genommen und sich dort ungestört eine tödliche Infusion gesetzt. Es war, glaube ich, sowieso zu spät bis man ihn aufgefunden hat. Er hat alles gründlich vorbereitet und auch eine Verfügung gut sichtbar ausgelegt. Darin hat er für den Fall der Fälle festgelegt, dass man auf eine Wiederbelebung verzichten soll.
BadGuardian
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von BadGuardian »

Hans hat geschrieben:http://de.wikipedia.org/wiki/Psychisch-Kranken-Gesetz

Ein Suizident ist geistig umnachtet und betritt damit die Hohen Wellen der Eigen- und oder Fremdgefährdung, was auch dann durchs Vormundschafstgericht erst einmal zum Schutz des Patienten umgesetzt wird. Früher wurden psychisch Kranke gefoltert, verbrannt und enthauptet, der natürlichen Selektion wegen. Wobei ich mit Sicherheit sagen kann, dass das heutige System noch grausamer ist, weil es länger dauert. Ein schleichender Tod mit Leiden über Jahrzehnte.

Mit meiner Male Depression, die alles andere als einfach zu handeln ist, sagte mein Bruder, den ich noch leiden mag, mal zu mir. Auf freier Wildbahn würdest Du vom Löwen gefressen. Das gibt mir enorm viel Kraft, solch eine Meinung :shock:

Patientenverfügung als potentieller Todeskandidat in Eigenregie könnt ihr komplett vergessen.

Wieso komplett vergessen? Das was drin steht ist nicht mehr bei mir wie, sofern ich nicht selbst Nahrung zu mir nehmen kann darf mich keiner füttern, keine Magensonde usw. Gleiche gilt für Beatmung... Daran hat sich ein Arzt zu halten, werde ich wenn es irgendwann soweit sein sollte auch in einem Abschiedsbrief mehrfach darauf hinweisen. Außerdem würde ich einen Suizid nie in einer geistigen Krise begehen, es soll wohlüberlegt und Logisch sein! Alles andere soll ausgeschöpft sein!
BadGuardian
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von BadGuardian »

Jessy29 hat geschrieben:Ein Notarzt wird sicher keine Zeit haben, um einen schön formulierten Brief zu lesen, bevor er mit den Rettungsmaßnahmen beginnt.. :wink:
Das ist natürlich voll okay. Erstmal versuchen zu retten. Ist mir dann allerdings nach mehreren Wochen der Reha/Behandlung so, dass ich das wo in der Verfügung drinsteht gilt, sollte man mich gehen lassen. Erst natürlich alles mögliche versuchen um mich zu retten, ich habe klar erwähnt das der Zustand DAUERHAFT und OHNE JEGLICHE HOFFNUNG sein MUSS, bevor man irgendwas abschaltet oder mich nicht mehr füttert usw. Sonst soll man natürlich alles mölgiche versuchen ist ja klar ;) Ich hoffe jetzt versteht es jeder ;) Und ich denke das ist dann auch wirklich menschlich... Verfügungen müssen beachtet werden, steht sogar im Gesetz. Bilanzsuizid ist für mich ganz wichtig, nicht das ich mir vorwerfen könnte auch danach das ich ein Fehler gemacht habe in einer schlechten Phase.... Wenn ich gehe dann "logisch".
Viele liebe Grüße ;)
Chron
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von Chron »

BadGuardian hat geschrieben:ich habe klar erwähnt das der Zustand DAUERHAFT und OHNE JEGLICHE HOFFNUNG sein MUSS, bevor man irgendwas abschaltet oder mich nicht mehr füttert usw. Sonst soll man natürlich alles mölgiche versuchen ist ja klar ;) Ich hoffe jetzt versteht es jeder ;)
Das ist leider nicht so einfach; Mediziner sind keine Hellseher. "Hoffnung besteht immer" (heisst es dann von ihnen), so lange jemand nicht tot ist - und auch Dauerhaftigkeit kann nur selten sicher prognostiziert werden. Im Zweifelsfall (den sie selbst subjektiv beurteilen/bewerten) werden sie also weiter "beleben".

(Das ist keine Theorie, sondern das habe ich nach einem Unfall einer nahen Verwandten so erlebt. Die Formulierungen solcher Patientenverfügungen sind ziemlich nutzlos, bei Koma-Patienten. Zwar war nach einigen Tagen [vorher zeigen die Hirn-Bilder offenbar noch nicht alles an] klar, dass sie einen Hirnschaden hat, aber wie sich der auswirken würde, würde sie nochmals erwachen, war nicht vorherzusagen, also auch nicht, ob das eine "dauernde Hilflosigkeit" zur Folge hätte - womit man "die Maschinen abschalten" hätte sollen, gemäß ihrem Willen -, oder ob das mit Therapien korrigierbar wäre, also weiter machen, usw.. Noch dazu ist "Maschinen abschalten" auch nicht ganz so einfach: Dann würde der Patient kläglich ersticken, wenn man ihm die Lungenfunktion plötzlich weg nimmt. Man müsste ihn also in einem künstlichen tiefen Koma halten, oder ihn sonst irgendwie ohne letzte Röchler sterben lassen können, oder wie dann auch immer ... Sie ist dann zum Glück gestorben, ohne nochmals zu erwachen. Ob da medizinisch nachgeholfen wurde oder nicht, wird man wohl nie erfahren. Offiziell hatten die Ärzte das "Abstellen" abgelehnt.)
BadGuardian
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Re: Patientenverfügung bei Suizid

Beitrag von BadGuardian »

Chron hat geschrieben:
BadGuardian hat geschrieben:ich habe klar erwähnt das der Zustand DAUERHAFT und OHNE JEGLICHE HOFFNUNG sein MUSS, bevor man irgendwas abschaltet oder mich nicht mehr füttert usw. Sonst soll man natürlich alles mölgiche versuchen ist ja klar ;) Ich hoffe jetzt versteht es jeder ;)
Das ist leider nicht so einfach; Mediziner sind keine Hellseher. "Hoffnung besteht immer" (heisst es dann von ihnen), so lange jemand nicht tot ist - und auch Dauerhaftigkeit kann nur selten sicher prognostiziert werden. Im Zweifelsfall (den sie selbst subjektiv beurteilen/bewerten) werden sie also weiter "beleben".

(Das ist keine Theorie, sondern das habe ich nach einem Unfall einer nahen Verwandten so erlebt. Die Formulierungen solcher Patientenverfügungen sind ziemlich nutzlos, bei Koma-Patienten. Zwar war nach einigen Tagen [vorher zeigen die Hirn-Bilder offenbar noch nicht alles an] klar, dass sie einen Hirnschaden hat, aber wie sich der auswirken würde, würde sie nochmals erwachen, war nicht vorherzusagen, also auch nicht, ob das eine "dauernde Hilflosigkeit" zur Folge hätte - womit man "die Maschinen abschalten" hätte sollen, gemäß ihrem Willen -, oder ob das mit Therapien korrigierbar wäre, also weiter machen, usw.. Noch dazu ist "Maschinen abschalten" auch nicht ganz so einfach: Dann würde der Patient kläglich ersticken, wenn man ihm die Lungenfunktion plötzlich weg nimmt. Man müsste ihn also in einem künstlichen tiefen Koma halten, oder ihn sonst irgendwie ohne letzte Röchler sterben lassen können, oder wie dann auch immer ... Sie ist dann zum Glück gestorben, ohne nochmals zu erwachen. Ob da medizinisch nachgeholfen wurde oder nicht, wird man wohl nie erfahren. Offiziell hatten die Ärzte das "Abstellen" abgelehnt.)
wann war dieser fall? patientenverfügungn gibt es noch nicht so lange... mir wurde gesagt, bzw nach meinen recherchen im internet bin ich zum entschluss gekommen das die ärzte sich daran halten. dieser meinung bleibe ich auch weiterhin bestehen. würde ich nie mehr erwaachen und im koma liegen wär es mir theoretisch auch egal ob koma oder tot... wenn sie die beatmung abstellen machen die ärzte davor viel morphium rein oder koma damit man friedlich einschläft, kein arzt würde einen qualvoll ersticken lassen... :O wenn sowiso kein arzt die pat.verfügung beachtet, für was soll diese dann sein? gibt natürlich immer so ausnahmefälle....
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