Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

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EinNichts
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Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von EinNichts »

Ich wurde vergewaltigt.

Mein Täter läuft frei herum,
ist sich keiner Schuld bewußt,
erklärt vielmehr mich zum Schuldigen.

Nebst Hämme, Spott, Besserwisserei und Unverständnis,
abblitzen bei einschlägigen Instutitionen,
sind es eine Reihe mehr an Umständen,
die eine zusätzliche Belastung sind.

Die eine Sachen werden, vlt. eines Tages, vergehen,
der Umstand wer und welches Vertrauen gebrochen wurde,
vor allem wie,
... der wird bleiben.

Mein Täter weiß das, ich weiß es.

Ich laufe seit Jahren mit diesem Schild:
"Ich wurde vergewaltigt, mißbraucht, mein Vertrauen auf niedrigster und höchster Ebene gebrochen"
vor meinem inneren Auge, als Gefühl, als Makel durch die Gegend.
Nebst anderen Dingen, die zusätzlich verarbeitet sein wollen,
nimmt einen (mir) dieser Umstand jegliches Lebensgefühl.
Das ist kein Leben mehr, sondern bloße Existenz - mehr nicht.
Ich atme, ich esse, ab und an schlafe ich.
Medis würden mich vlt. lächeln lassen - aber sie machen nicht ungeschehen, was geschah:
Ich wurde vergewaltigt - und mein Täter läuft frei rum
(und Mitwisser decken diese/andere Handlungen auch noch)

Es mag Menschen geben, denen es schlechter geht - aber ich muß mit dem leben, daß ich geschändet wurde.
Mein Täter, der die Ohnmacht kennt, mein Täter läuft frei rum.
Mein Täter fühlt sich im Recht.

Mein Täter vergewaltigt mich jeden Tag auf´s Neue - wenn jetzt auch nicht mehr köperlich.
Damals war es köperlich: Eine Woche sex. Nötigung, 2x vergewaltigt.
Es war kein Fehler, daß ich mich nicht gewehrt habe - ich bin nicht Schuld, daß ich mich nicht gewehrt habe.
Als Außenstehender ist das nicht nachvollziehbar; warum kein "Selbstschutz";
warum auch jetzt noch kein Selbstschutz?
Ich kann es nicht erklären,
ich weiß warum ich damals vertraute, hoffte, der andere würde erkennen, was falsch läuft,

Ich sitze seit Jahren in einer selbstgewählten "Einzelhaft", weil es die einzige Form ist,
die jeglichen "Input" niedrig hält, die ein Denken, ein Fühlen möglichst gering hält,
weil jeglicher Input zwar kurzfristig verdrängt, aber das Geschehene gefühlsmässig 5-fach verstärkt wiederkommt.
Ich bin da, wo mein Täter sein sollte: Eingesperrt

Ich habe kein Leben (mehr) - mein Täter lebt
Mein Täter hat mir alles genommen, was es aus macht, ein Mensch zu sein, menschlich zu sein,
mein Täter hat mit einem Wisch soziale Werte, Vertrauen, Glauben, Gefühle zerstörrt uvm.
Mein Täter...

Mein Täter genießt das Leben, während er mir das meine genommen hat.

Ich wurde vergewaltigt

Zitat on:
Die psychischen Auswirkungen...

Unmittelbar erlebt das Opfer Vertrauensverlust, Angst, Schuld- und Schamgefühle, Ohnmacht, Zweifel an der eigenen Wahrnehmung, Rückzug in sich selbst und Rückzug in die Sprachlosigkeit. Oft versteht es nicht, was da mit ihm geschehen ist und kann es daher nicht einordnen. Das zentrale Moment ist jedoch der enorme Geheimhaltungsdruck und das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Täter und Opfer.

Das Opfer gerät in einen Loyalitätskonflikt, da es den Täter gleichzeitig liebt und fürchtet. Den Tätern gelingt es fast immer, das Opfer zu überzeugen, dass es irgendwie "selber schuld" sei am Missbrauch.
Zitat off:

Ich schweige nicht: Ich wurde vergewaltigt

und der Täter (du) weißt es, und ich weiß es.
Du magst vlt. die Augen davor verschließen können, magst verdrängen können,
aber ebenso wie ich, wirst du, bis an dein Lebensende wissen: Du hast vergewaltigt
Du wirst es anders als ich empfinden, mir aber bleibt: mit jedem Atemzug, daß das Gesicht, in das ich schaue, mein nächster Täter sein kann.
Du siehst einem Täter nicht an, das er Täter ist, es kann ein Fremder sein, oder der engste Vertraute - es kann jeder sein.
Und diese Angst, die kannst du, die kann mir kein anderer je wieder nehmen,
dieses Vertrauen, kann ich nie wieder aufbauen, auch, weil ich dir gegenüber viel zu oft vertraut habe,
dir erneut Vertrauensvorschuß gab, wenngleich selbiges gebrochen wurde.
Es gab einen Grund, warum ich dir vertraute, und was machtest du daraus?

Ich wurde vergewaltigt,
und das war nur die Spitze des Eisberges des ganzen Mißbrauchs deinerseits

Schließe ruhig die Augen, wende dich ab, verdränge es, aber eines bleibt: Du hast vergewaltigt, du bist Täter

Ich wurde vergewaltigt.
1095 Tage
1095 mal Hohn&Spott, Hämme, Unverständnis, Vorwürfe
1095 mal Angst, Panik, Schmerz, Schlaflosigkeit, Kälte
1095 mal das Gefühl, die Hoffnung einen Herzkasper zu haben
1095 mal Erstickungsanfälle, Schweiß, Furcht, Unsicherheit, Perspektivlosigkeit, Selbstgeiselung
1095 mal Einsamkeit, verlorenes Vertrauen, nicht spühren, daß ein Tag verging - mir ein Tag fehlt

26280 Stunden
26280 mal Wut...
, Zorn, Fassungslosigkeit, Enttäuschung, Vergebung
26280 mal Erschrecken, Hochschrecken, Verkriechen, Schutz suchen
26280 mal das Gefühl, ein Unmensch, ein Monster zu sein - ein Aussetziger, nicht existent
26280 mal Mißbrauch, Vergewaltigung, mentale Tiefschläge, deine Hand an meinen Hals, Gefesselt, ein - und weggesperrt

1576800 Minuten
1576800 mal endlose Liebe, Sprachlosigkeit, Ratlosigkeit, fragend
1576800 mal Kampf: Gut vs. Böse; all time winner: Gut
1576800 Nadelstiche, Schreie, Tränen und Erinnerungen

94608000
94608000 mal nur ein Bild vor Augen: Dich
2 oder 3x bin ich "ihm" von der Schippe gesprungen;
War bereit zu gehen, bin gegangen - alleine; keine Info - an niemanden; es war ohnedies keiner da.
Böse Leute sagen - wenn ich wollen hätte, wirklich wollen hätte, dann hätte es geklappt.
Diese Leute wissen nicht, wie es sich anfühlt, wenn man die letzte Zigi raucht, all das Leid der Welt abfällt, und der Gang zum Strick kein schwerer mehr ist; welch wohlige Wärme einen durchfließt, während sich die Schlinge zuzieht...
Und wie beschixxen es ist, wenn der Tod einen wieder ausspuckt.

Ich sah es als Zeichen; und wurde vom selben Menschen wenig später erneut mißbraucht/vergewaltigt.

Dank eines Members, der hier nicht mehr ist, weiß ich, was ich zu tun habe;
denn mit jedem mal, wurde die Angst größer, auch weil es "ultimativ" ist.

Ich hatte vor wenigen Tagen eine Erfahrung; Ich hatte keine HEizung, und daher in der Küche mit dem Gasherd geheizt, und nach rund 4 Stunden, quälten mich meine Gedanken, meine Gefühle nicht mehr - ich wurde nur müde;
Dachte kurz daran: ist es das nun? Und es erschreckte mich nichtmal; im Gegenteil - ich kritzelte ein paar Zeilen auf ein Papier und machte es mir am Boden, auff einer Jacke gemütlich, schlief ein, und schreckte nen Stunde später wieder hoch....

Wie in Trance drehte ich den HErd ab, legte mich zu Bett - hoffte, endlich schlafen zu können; doch all das... es kam wieder.

Ich bin froh, daß Winter ist; ich bin froh, das ich vorgesorgt habe; auch wenn das Zeuchs seit 2 Jahren unberührt im Eck steht.

Die Thera konnte mir mein Leben nicht mehr zurückgeben - zuviel ist/war passiert, durch "sie", durch Freunde, durch mein Umfeld.

Ich gehöre wohl zu denen, die man "Ausnahme" nennt;
und ich kenne Erfahrungen, demnach Leute 20-30 Jahre später nach wie vor (massivste) Probleme haben.

Ich hatte ein Leben; es ist an jenem Tag binnen Sekunden zerbrochen; auch wenn die Erkenntnis Jahre gedauert hat;
aber das, was da passierte, war ohnedies nur das, was mir mein Leben lang widerfuhr.

Ich will nicht in 10, 20 oder 30 Jahren da sein, wo ich heute noch bin; ich will und kannn auch nicht mehr, die kommenden Jahre so verbringen; und die, die an MEdis denken.... Kinners; sich benebeln löst ein Problem nicht; es verdrängt es nur für den Moment.

Ich habe wahrlich versucht, all das Schlechte zu sehen, einen Haß aufzubauen, den Selbstschutz einzuschalten, aber meine Liebe zu ihr, ist einfach größer - so wie es immer war; wodurch das alles erst entstehen konnte...

Und nein; ich bin keine Frau, sondern ein Mann, der alles verlor,
vor allem sein Leben
Sadness
Beiträge: 209
Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 10:26

Re: Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von Sadness »

Ob Mann oder Frau ist irrelevant, jedem kann es geschehen, jeder kann geschändet werden. Es gibt mehr betroffene Männer als "man" denkt - ich bin eine Frau, aber ich weiß dsas es viele viele männliche Betroffene gibt. Und dass diese in der Anerkennung des Geschehenen oftmals noch größere Probleme haben als die weiblichen Betroffenen.
Ich kann sehr sehr sehr mit Deine Worten fühlen und spiegele mich darin. Möchte aber auch Mut machen.
Meine Geschichte begann vor 32 Jahren. Heute bin ich 35. Es hat sich immer und immer wieder wiederholt, über Jahre, Jahrzehnte. Alte Täter, neue Täter, alte Situationen, neue Situationen. Ich habe vor ein paar Jahren, 4 sind es nun, Menschen getroffen, die in der Lage waren zu dem, was von mir übrig ist, durchzudringen und es zum Wachsen zu bringen. Menschen, die mich genommen haben wie ich bin, obwohl ich so durchgeknallt erscheine und den Stempel "nicht therapierbar" habe, Menschen, die gesagt haben "hey, Du hast überlebt". In diesen 4 Jahren hat sich meine Welt von Grund auf verändert. Ich konnte nicht auf frühere positive Erfahrungen zurückgreifen, ich weiß nicht, ob Du es kannst. Für mich war das das Kernproblem, von 0 anzufangen und mich und mein Leben neu zu definieren, rauszufinden, wer ich wirklich bin (abseits Missbrauch u.ä.). Insgesamt kann ich heute sagen, ich habe niemals zuvor so viel gelebt......

Gibt nicht auf. Es gibt Hilfen, auch wenn sie unendlich schwer zu finden sind.
Wenn es bei mir kritisch ist versuch ich mich dran festzuhalten dass ich auf keinen Fall die Täter gewinnen lassen möchte. Manchmal läßt mich ds bis zum nächsten morgen durchhalten....der Gedanke, mit einem guten Leben ihnen am meisten ins Gesicht zu lachen.....


Es tut mir leid, von Herzen, dass Dir das wiederfahren ist.


Liebe Grüße
Sadness
EinNichts
Beiträge: 15
Registriert: Freitag 16. November 2012, 21:07

Re: Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von EinNichts »

Danke
tchanavitka
Beiträge: 222
Registriert: Donnerstag 24. Mai 2012, 10:58

Re: Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von tchanavitka »

Wenn es bei mir kritisch ist versuch ich mich dran festzuhalten dass ich auf keinen Fall die Täter gewinnen lassen möchte. Manchmal läßt mich ds bis zum nächsten morgen durchhalten....der Gedanke, mit einem guten Leben ihnen am meisten ins Gesicht zu lachen.....
Liebe Sadness,
Ich lese dich irgendwie sehr gerne. Was du da angesprochen hast ist irgendwie so ein Knackpunkt. Weshalb sehen manche das Kämpfen (und dabei vlt. ständig weiter leiden) bis zum "get nicht mehr" als Sieg an? Und andere nicht, die sehen es als Sieg an dass ihnen endlich NIE WIEDER irgendjemand etwas antun kann, und ihnen auch NIE WIEDER etwas Grausames oder auch nur leicht Negatives zustoßen wird. Ich frage mich das aus persönlichen Gründen wirklich schon länger.
Sadness
Beiträge: 209
Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 10:26

Re: Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von Sadness »

Liebe tchanavitka,
ich habe Deine Frage jetzt schon oft gelesen, aber richtig erklären kann ich es auch nicht. Ich weiß es nicht, warum manche ums Leben kämpfen und manche um den Tod. Eventuell ist das Ziel das Gleiche oder zumindest ähnlich - Frieden, Ruhe, ein Ende des Kampfs. Nur der Weg dorthin ist anders. Und ob das Ziel überhaupt erreichbar ist, weiß keiner. Der, der kämpft, weiß nicht, ob es ihm jemals was bringen wird, und der, der um den Tod kämpft, weiß nicht, ob der Tod ihm wirklich das bringt, was er (oder sie) erhofft. Der eine hofft, dass es besser wird und kämpft deswegen, der andere hofft, dass das Leid vorbei ist, und kämpft deswegen ebenfalls. Einer kämpft gegen das Leben, einer gegen den Tod. Was beide gemeinsam haben ist, dass das, was sie leben, nicht wirklich Leben zu nennen ist sondern einfach nur Kampf, Überleben. Beide befinden sich in einer Art Zwischenzustand.
Ich für mich ganz persönlich kann sagen, dass ich leben möchte (inzwischen, war früher anders). Ich kann jeden Tag für mich die Entscheidung treffen, dass ich es nicht mehr aushalte und gehe. Diese Freiheit habe ich. Und ich möchte mich klaren Kopfs dafür entscheiden. Ich habe oft genug erlebt, dass durch die Traumata und die dadurch bedingten psychischen "Störungen" (mag den Begriff nicht, denn ich fühle mich nicht krank oder gestört, sondern einfach anders....) ich in schwere suizidale Zustände gerate, die dann aber in dem Moment gar nichts mit einer freien Entscheidung zu tun haben sondern eine reine Reaktion auf den Moment sind, eine reine Symptomatik meiner "Erkrankung". Ich habe lang genug überlebt um viel darüber zu lernen wie ich ticke und auch wie ich in suizidalen Krisen denke und erlebe. Und inzwischen behaupte ich für mich, dass wenn ich akut suizidal bin, dass ich dann eben NICHT so zurechnungsfähig bin, dss ich eine so folgenschwere Entscheidung noch überblicken kann, weil es mir dann meist nur noch darum geht das aktuelle, momentane Leid zu beenden, unabhängig von den Folgen. Alles andere ist weg. Und auch wenn es eine langandauernde Depression ist, zähle ich sie zu den Zuständen, die bei mir eben nicht mehr so richtig einen klaren Gedanken zulassen.
Ich weiß aber inzwischen auch, dass wenn ich NICHT suizidal bin, es durchaus (wieder) Dinge gibt in meinem Leben, die ich liebe, die ich genieße und die lebenswert sind. Ich spüre, dass ich eigentlich sehr gerne lebe und viel nachzuholen habe, aber immer und immer wieder von dem alten Mist eingeholt werde. Und da hat sich mit der Zeit ne ganze Menge Trotz aufgebaut und der Wille, mir mein Leben zurückzuholen und endlich zu leben. Sterben werde ich eh früher oder später, tut jeder. :wink:
Keine Ahnung, ob Dir das nun irgendwie neue Anregungen gegeben hat zu Deinem Problem. :oops: Wollte aber zumindest das schrieben, was mir dazu durch den Kopf geht...

Liebe Grüße
Sadness
berlinichbins
Beiträge: 218
Registriert: Dienstag 25. September 2012, 11:37

Re: Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von berlinichbins »

ich glaube (zu der frage, weshalb manchen menschen kämpfen und die anderen aufgeben), dass es durchaus miteinander zu tun haben kann.
erst seit dem ich dem tode sehr nahe war und wirklich die freie entscheidung hatte, hat sich daraus sehr viel kraft für das leben entwickelt. und dafür haben sich die monatelangen suizidgedanken und der antrieb darin für mich persönlich gelohnt. es hätte leicht schief gehen können. ich denke, es suizidieren sich viele menschen, die noch etwas anderes hätten erleben können - aber ich kann die entscheidung an sich auch verstehen. zu gut kann ich es nachvollziehen.
es ist ein bisschen so: die kraft für den tod enthält unheimlich viel Energie und wenn diese umgewandelt für das leben werden kann, dann lebt man wahrscheinlich das erste mal wirklich. um aber diese energie umzulenken, braucht es verdammt viel zeit, geduld, schmerz, tränen, Wut, Aggression, gute menschen um einen herum, gute Bücher, gleichgesinnte, menschen, die schon ein stück weiter sind, aber genau das kennen, gute therapieansätze und den Glücksgriff eines guten Therapeuten - er kann vorallem dann unterstützen, wenn er die Misere am besten selbst durchlebt hat und ein innerer freier mensch scheint. ich habe auch andere flitzpiepen kennengelernt, die innerlich z.b. unserem Gesellschaftssystem zu untergeordnet waren oder den eigenen eltern oder, oder, oder. sie sind dann selbst noch nicht so weit entwickelt, dass sie einem wirklich helfen können oder eben in eine richtung, die zu einem selbst nicht passt. und es ist auch anfangs schwer zu merken: was ist abwehr meinerseits und bringt mich weiter und was liegt wirklich am Therapeuten. in diesem sinne möchte ich euch motivieren auf dem beschissenen weg, wie er manchmal scheint, zu bleiben und weiter zu suchen.
tchanavitka
Beiträge: 222
Registriert: Donnerstag 24. Mai 2012, 10:58

Re: Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von tchanavitka »

berlinichbins hat geschrieben:...um aber diese energie umzulenken, braucht es verdammt viel zeit, geduld, schmerz, tränen, Wut, Aggression, gute menschen um einen herum, gute Bücher, gleichgesinnte, menschen, die schon ein stück weiter sind, aber genau das kennen, gute therapieansätze und den Glücksgriff eines guten Therapeuten...
Ja genau, ... aber diese Bestätigung wäre im Grunde gar nicht nötig gewesen o_O

Achso -und natürlich einen Sinn hinter dem ganzen Unterfangen, nur mal der Vollständigkeit halber. :roll:
EinNichts
Beiträge: 15
Registriert: Freitag 16. November 2012, 21:07

Re: Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von EinNichts »

berlinichbins hat geschrieben:.... in diesem sinne möchte ich euch motivieren auf dem beschissenen weg, wie er manchmal scheint, zu bleiben und weiter zu suchen.
Mal ganz ehrlich:
Leute wie ich, mit dem Hintergrund, sind es gewohnt, "alleine" zu sein.
Ic hhabe früh lernen müssen, nicht zu vertrauen, war immer drauf vorbereitet, daß man mich im Stich läßt, mir in den Rücken fällt.
Mein Credo war: Packe nie etwas an, was du -zur Not- nicht alleine beenden kannst.

Ich war nie der, der alle in nen Topf gepackt hat; habe versucht, das Gute in Menschen zu sehen, habe versucht zu verstehen, mich stark zu machen.
Ich bin kein Narr, der nicht mitbekommt, wie die Welt ist;
auch bin ich kein Weltverbesserer, und habe sicherlich viele, schlechte Seiten an mir.
Bin jemand, mit dem man kann, oder auch nicht.

Das, was ich tat, das Tat ich für den Moment, weil es mir richtig erschien, ebenso wie es wichtig, notwendig war...

Es sind Tage wie diese, die mir vor Augen führen, daß ich ein Nichts bin,
immer ein Nichts war.
Shice auf Weihnachten, es ist ohnedies nur ein "Geburtstag" dessen, der der Erlöser der Welt sein soll, dessen alter Herr, all das Leid über diese Welt bringt, und von dem man aus lauter Zynismus noch sagt: Wir sind Ebenbild von ihm...

Mir ist der heutige Tag nicht wichtig; aber es gibt Menschen da draußen,
die von Ehren, Respektieren und so vielem Sprechen

Die Realität ist, daß ich die Anrufe privater Natur, innerhalb der letzten Jahre, auf 2 Händen abzählen kann,
das ich Kohle zu ner Thera trage, damit mir 1x alle 14 Tage jemand zuhört - im Puff wär´s billiger, und optisch wenigstens ansprechender-
Tage wie dieser zeigen mir, daß ich ein Nichts bin, und all das, was ich je tat, mit MEnschen, für MEnschen, irrelevant ist.

Ich dreh an Tagen wie diesen durch, weil ich ihre Augen vor Augen sehe/habe, ihren Duft unter der Nase -ja, der Duft-,
füge mir tag ein/Tag aus Selbstgeisselung zu, damit ich zumindest für einige Minuten/Stunden "vergesse"/der Schmerz den anderen übertöhnt,
und die Sehnsucht nach meinem Peiniger, meiner ehemaligen Lebensgefährtin, frißt mich so derart auf, wenngleich, mich dieses schweigen niederstreckt.

Ich versuche Händeringend die Antwort zu finden, warum ich mir die nächsten 20, 30, 40 Jahre das antun soll, was ich bereits seit 40 Jahren hinter mir habe, was mich Tag für Tag quält.

Du kannst mir glauben, ich bin nicht fixiert, auf 5 MEnschen in "meinem" Umfeld, sondern war oben wie unten,
hatte (beruflich) Freunde unter den Hurren, die oftmals menschlicher waren, als soviele Freunde (nur beruflich, nie Kunde), ebenso wie mit ach so honorige Herren und Damen, die du in besseren Klatschmagazinen abgelichtet siehst,
hatte vlt. mehr LEute um mich rum, als der Durchschnitt, war Barkeeper und Seelentröster für die, die Trost notwendig hatten...
und was bin ich heute?

Vergessen.
Maximal noch als Rufnummer in ner Massen-SMS, oder e-mail.

Das soll Leben sein?
Ich verbringe seit 3 Jahren mein Leben auf 4x2 meter, sehe das Leben an mir vürüberziehen,
unternehme alles, oder vieles, daß der köperliche Verfall nur noch voranschreitet; Kaffee, Zigaretten, kaum Hygiene

Was soll als nächstes kommen, damit der Schmerz übertüncht wird?
Mir einzeln die Finger abschneiden?
Und was dann?
Morgen aufwachen, mit dem selben Schmerz?


Keine einzige Entschuldigung, weder von meinem Täter, noch Mittätern aka Mitwisser.

Das ist keine Motivation.

Nur wenn du selber schon 2-3x am Strick gehangen bist, dann hast du einfach nur noch ne heidenangst, nochmal den Schritt zu gehen.
Und oich wünschte, es hätte an dem Tag, wo ich den Herd als Heizquelle genutzt gehabt habe, geklappt.

Ich hatte mir vor Jahren gesagt: Das es nicht klappte, das war ein Zeichen, es wird besser.
Stattdessen wird es nur swchlimmer
berlinichbins
Beiträge: 218
Registriert: Dienstag 25. September 2012, 11:37

Re: Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von berlinichbins »

ich spüre deinen schmerz und deine Enttäuschung, das tut mir aufríchtig leid. und dennoch denke ich, dass du noch nicht auf die menschen getroffen bist, die dir eine unterstützung sein können, um dort aus dem Schlamassel, in dem du steckst, herauszufinden.
es ist immer so ein dämlicher Teufelskreis: rückzug bedeutet keine neuen erfahrungen und auch keine weitere suche, und dann bleibt alles so, wie es ist. wird schlimmer, steigert sich. aktivsein mit menschen, die nicht die richtigen sind für deine Lebensphase bringt auch nichts. nur enttäuschung und wieder rückzug. demotivation. ich kenne diesen kreis. es ist schwer da raus zukommen. und allein zu hause, wirst du wahrscheinlich keinen grund finden, um leben zu wollen, es sei denn, du hast noch dinge, die du magst, was sich aber in deinem Beitrag nicht so anhört.
wenn ich dich was fragen darf: wie würdest du dir ein leben wünschen, das du wirklich leben möchtest?

und suche dir einen anderen therapeuten, wenn es dir bei dem nicht gut geht. gut riechen und ansehen solltest du den schon können, sonst bringt das einfach gar nichts. kannst du dir das nicht von der KK finanzieren lassen? ein bzw. zweimal die Woche wäre besser.

alles liebe
EinNichts
Beiträge: 15
Registriert: Freitag 16. November 2012, 21:07

Re: Depressiv? Nein, nur ein beschi..enes Leben

Beitrag von EinNichts »

Das Problem mit der KK;
Es werden -wenn überhaupt- max. 80 Stunden zugestanden, die bei Trauma "nichts" sind,
und man muß aufpassen, nicht gleich in den nächsten Teufelskreis zu rasseln, der (für ein späteres LEben) Auswirkungen hat, u.a. wegen "Suizidalgefahr" usw.

Dann kommt hinzu, daß jeder versucht, mir eine Co-Abhängigkeit einzureden/Stockholmsyndrom usw.,
und keiner erkennen will/kann, daß besagte Liebe vor der Vergewaltigung war, vor all den anderen Dingen, die da sonst noch waren, und nicht e4rst durch die Vergewaltigung entstand.

Alleine der "Streit" in meinem inneren, dieser Machtlosigkeit, daß eben mein Vergewaltiger -ehemalige Lebensgefährtin- sich einfach abputzt, und zu dem in keiner Art und Weise Stellung bezieht, stattdessen aber droht -und angesichts dessen, was vorher schon war, dies nicht unbedingt leere Drohungen sein können.

Ich habe keinerlei Willen, ihr in die Fresse zu hauen, oder sie im Knast zu sehen,
für mich ist einzig relevant: Warum hast du mir das angetan? Warum dein/dieses Verhalten, insbesondere dann noch, daß ich dir beistand (als Freund), als du einen FDreund brauchtest, und ich da war, obwohl du bereits so gehandelt hattest, wie du es tatst (also, nochmals eine Vergewaltigung nach der Vergewaltigung)


Jeder tut so, als müsse ich mit dieser Nicht beantworteten Frage leben können - ich kann das nicht; das ist eine innere Qual.
Im Gegensatz zu anderne Dingen, kann ich das nicht mehr ad acta legen (so wie bei Dingen, die mir im Bezug zu meinen Eltern wichtig waren, die aber mittlerweile gestorben sind, und ich irgendwann meinen "Frieden" fand.
Ich kann meine leibliche Mutter nicht mehr fragen, warum sie fremdvögeln mußte, obwohl sie ihr GöGa durch die Gegend prügelte, weil schon nichts mehr zum Fressen im Haus war, weil er alles versoff, und die restlichen 4 Geschwister, einem die Haare vom Kopf frassen, und man mittig der 60er weder Lümmeltüte noch Pille kannte.
Ich kann mein Ziehmutter nicht mehr fragen, warum sie Erzeihungsmethoden anwandte, die dem der Wiener Kinderheime glich (kann jeder ergoogeln 60/70er Jahre Wien Kinderheime Erziehung), geschweige denn die, die damals umherstanden, das "mitbekommen" haben mußten.
Ich kann die, die meinem Ziehvater sogar bis in seinem Sterbebett in den A... krochen, um ihn die letzten Pfennige abzuluchsen/rauszuquetschen, obwohl er zu LEbezeiten ein herzensguter MEnsch war, nicht mehr befragen, warum sie selbst in dem Moment so wenig Respekt vor dem MEnsch hatten, dem sie soviel zu verdanken hatten
und so vieles mehr - aber ich habe gelernt, auch das auf meinen Schultern zu tragen, auch wenn jede Art des Eingesperrt seins, mich sofot in meine Kindertage zurück katapultieren, inkl. der Erinnerungen, daß ich Stundenlang an die zugesperrte Tür getrommelt habe, in irgend ein Eck des Zimmers geschissen/gebrunzt habe, weil nichtmal ein Topf dort war,
mich mehrfach erbrochen habe, weil ich Dinge essen mußte, weil sie halt auf den Teller kamen (innerein, Flachsen (Sehnen) uvm.), hinter jedem freundlichen Wort eine schlagende Hand befürchte, oder Verrat an jeder Ecke erahne, weil es Dritten zum Vorteil gereicht...
Ich habe mich trotz alle dem, zum Trotz gegen irgendwelche Statistiken zu einem guten MEnschen entwickelt, der denen, die weniger haben, etwas zurückgab, von mir gab...
einfach ein wenig Wärme, GEfühl geben...
auch weil ich weiß, wie wichtig das ist, und wie gut das tut...



Also kann ich nur versuchen, daß mit nem Privatenb Thera zu machen, in der Hoffnung, daß mich der nicht auch noch in die Pfanne haut.

Wenn du mich heute in ne Geschlossene steckst (aka einsperrst) vlt. noch unter Medis setzt - von denen man weiß, sie betäuben, lösen aber nicht,
dann kannst mir gleich mit nem Sparten nen Scheitel ziehen - das verkürzt meine Qual

Du, ihr, könnt euch das nicht vorstellen, was es bedeutet, 3 Jahre auf 4x2meter eingesperrt zu sein, ohne das man was dafür kann.
Die, die in ihrem Köper gefangen sind, in ihrer Krankheit, die wissen, was das bedeutet, was es bedeutet, Tag&Nacht mit seinen Gedanken/Gefühlen eingesperrt zu sein.
Ein "gesunder" Mensch, kann sich das nicht vorstellen, plötzlich ohne Arme/Beine dazustehen, keine Perspektive mehr zu haben, nichtmal irgendwas, wo man aufbauen könnte.

Ich will mich über Rollis nicht lustig machen, muß shice sein, plötzlich von einem Tag auf den anderen drinnen zu sitzen - alles anders,... aber da ist irgendwo, irgendwas.

Und deswegen schrieb ich ja, wäre nur sie das "Übel" - okay, shice gelaufen, bist halt an eine gekommen, die nicht alle Tassen im Schrank hat,
aber wenn du plötzlich komplett alleine bist, bestenfalls die Wand zum Reden hast,
und das aus einer Situation heraus, für die du nichts kannst,
dein LEben, von heute auf morgen von 100 auf Null sinkt...
Das ist nicht einfach so, daß du nach nem Schiffbruch irgendwo angespühlt wirst, vlt. Hoffnung hegst, daß irgendwer nach dir sucht...
Nein, dir wird bewußt: Du bist Nichts, es interessiert keinen (und Antwort findest allenfalls in Foren)....
Leg dich auf der Kö, auf der Maximilianstraße mittig auf die Straße, und stell dir vor: Es kümmert keinen; du liegst dort über Stunden, und das Leben aka die Leute, ziehen an dir vorbei, vollkommen egal, was mit dir ist

3 Jahre Schweigen,
3 Jahre null Kommunikation (bestenfalls auf Foren über belangloses, oder seit nem halben Jahr konkret...)
und als Mann hast dann nochmal mehr die ?....


Weißt du, wie ich mich fühle, wenn all das Mitgefühl dem Mädl gilt, das vor Weihnachten in der U6 in Wien vergewaltigt wurde, oder jetzt der jungen Frau in Indien....
und auch -sicherlich- meine ehemaligen Freunde, da mit Mitgefühl nicht sparen....
und ich sitz da,
bekomm netmal von den Zeugen Jehovas besuch....


Was soll ich noch da?

Wenn nichtmal die, die nur ganz, ganz am Rande mit mir etwas zu tun haben, wenn netmal die sind...

Für mich ist es, schon seit längerem, traurige GEwißheit: Würde ich mich heute aufhängen (oder sonstwas) - ich würde über Monate hinweg niemanden abgehen; und das, in der "Blüte" meines LEbens
Mich storrt der Umstand: Von 100 auf Null
nicht, okay, that´s life....
aber ich bin "unbedeutend", fehle niemanden - bin so wie der Kerl, der dir gestern bei der Bushaltestelle begegnete... "dir" egal (aka, so unbedeutend, daß du dich nichtmal erinnerst)...
und das selbst zu LEuten, die eigentlich einen massiven Bezug zu mir haben müßten.
So typische bezeichnend für die Situation:
Im Herbst war jemand bei mir, der seit rund 2 Jahren nichts von sich hören ließ, der aber damals -ungewohnt für ihn- gar bös und arg über mich gelästert hat; weil er selber im Straß war, und dadurch "ungerecht" wurde.
Er kam, weil er, bevor er heiratet, alles nochmal ins Lot bringen wollte, sich für Vergangenes entschuldigen wollte.
Für mich war das eine Banalität; wußte, daß das im Streß der Hektik damals passiert - unbedeutend, längst vergessen, und nichtig - für mich.
Aber für "ihn" belastend; anscheinend.
Er, der kam, um sich zu entschuldigen; der mich "Vorbild" nannte, an jenem Tag...
und der, dem ich sagte... Das, das ist wahrlichj kein Problem, daß er da mit sich rumschlept... das, was ich habe, das ist ein Problem.
Benannte es sogar beim Namen, nannte Details.....
und?
Nichtmal von dem, der mich "Vorbild" nannte hörte ich je wieder; geschweige denn, das sein Gerechtigkeitssinn irgendetwas auslöste.

Oder der, der von sich selber sagte: "Ich bin dein Freund";
dem ich mitteilte, daß ich (defakto) in meiner eigenen shice liege, weil ich nicht mehr kann...
Tja, von heute auf morgen: Nie wieder was von ihm gehört...

Und wenn ich dann laut sage: Das ist ein A...loch
dann muß ich mir auch noch anhören, wie ungerecht ich doch bin... ich müsse doch die Leute verstehen


Ich glaub, wenn es auffiele, dann der einen Ex, mit der ich ein Kind habe, weil die Alimente ausbleiben,
und selbst dann gelte ihre Sorge eher der ausbleibenden Zahlung, als dem Grund.
(Anmerkung: Selbst wenn sie es nicht notwendig hätte, weil sie die BEsserverdienerin ist, und das eher eine Justamentzahlung ist)

Weißt, ich will einfach nur, daß das alles endlich vorbei ist.

Ich bin es leid zu hören:
Sie sind in nem Trauma; sie haben mehrfach gewalttätige Erfahrungen gemacht (aka... ja, und auch das, was in ihrer Jugend passierte, ist der Schlüssel zu dem, was heute passieren konnte.....)
Ich bin es leid, das durchstehen zu müssen, dem nicht entkomemn zu müssen...
Ich bin es leid, daß keiner von denen, die sich so stark machen...
die sooooo groß daher reden, die, die über 20 Jahre lang mein LEben waren, die BEscheid wissen, die nicht aufstehen, und ihr sagen: Du bist so eine unzulässiges Wort....

Für mich ist das nur noch ein Endlosloop, bei dem ich kein GEspühr für Tag/Nacht habe, geschweige denn für längere ZEitanbstände, höchstens dann mal hochschrecke, wenn ich für einen kurzen Moment begreife, daß plötzlich 2, 3 Jahre meines LEbens einfach weg sind... um Sekunden später wieder im Endlosloop zu sein...


Da ist nichts mehr da....
außer, ja, außer meiner Liebe zu ihr...
und dem Unverständnis für das alles.
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