Darwin 2.0

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misanthrop
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Darwin 2.0

Beitrag von misanthrop »

Ein Andersdenkender pfeift aus seinem Loch

Mir ging beim Lesen auf meinem improvisiertem Sofa, verkompliziert mit den üblichen Begleitsymptomen mentalen Kauderwelschs, eine recht amüsante Analogie auf: Eine „neue“ Evolution, adaptiert an die Lebensum- und Einstellungen des homo sapiens sapiens und auf diese Familie begrenzt.

Vorab einige Warnungen:
- Es handelt sich, wie schon oben bemerkt um gelegentlich auftretende geistige Diarrhö. Lesen auf eigene Gefahr.
- Ich bin kein Wissenschaftler. Startet bitte keine Definitionskriege.
- Ich werde mich voraussichtlich nicht mehr weiter äußern und mich wieder verkriechen
- Allergikerhinweis: Kann Spuren von Kaffee, Wein, Keksen und vor allem Ironie enthalten

Im Zeitalter der Burnoutler, Depressiven, Veganer, Asperger und all den anderen (Mode-) Diagnosen- und Komplexhaufen erweckt es manchmal den Anschein, als würde die Evolution auch vor der Menschlichen Ignoranz ihr gegenüber nicht Halt machen.
Abertausende von Dynastien, Machtübernahmen, politischen Neu- und Desorientierungen sind vorüber und der Mensch ist sich nun mehr oder weniger seiner absoluten Wahrheit bewusst: Wir bilden eine Einheit! Nach Marxismus, Kommunismus und co. findet die Gleichberechtigung wachsenden Zulauf; alle sind vermeintliche Individuen, müssen aber doch irgendwo und -wie gleich sein.
Wiedersprüche führen schnell zu Vorwürfen á la Rassismus, Diskriminierung, etc., alles hat seinen berechtigten Platz innerhalb der Gesellschaft (korrigiere: Alles hat seien berechtigten Platz in der Gesellschaft einzunehmen! sic!). Die wenigen Unglücklichen, die aus den Reihen der konsumfreudigen, H&M-Klamotten tragenden, irgendwie gleich scheinenden Individuen gepurzelten bekommen ein Diagnosestempelchen auf das magersüchtige Handgelenk und einen für sie vermeintlich besser geeigneten Platz zugewiesen. Doch nicht zuletzt an diesem Forum merke ich, dass sich nicht alle einen solchen Platz einzunehmen in der Lage sehen – Nein, manche Ketzer wollen es gar nicht (so auch ich). Dennoch werden wir an der mehr oder weniger dankbaren Ablehnung gehindert: einem geschenktem Gaul sieht man nun mal nicht ins Maul (wie die Kirche elegant Stellung zum Suizid, bzw. zum Leben nahm).
In diesem Labyrinth der political correctness frage ich mich nun: Könnte die Evolution in unseren Reihen ihr Unwesen treiben, gar Menschen schaffen, die sich nicht mehr zu ihren Artgenossen zählen? Könnten manche Diagnosen Ansätze einer neuen Unterart sein? Könnte der Mensch durch schlichte Akzeptanz mit seinen neuen „kranken“ Brüdern und Schwestern Seite an Seite Leben, jeder von des Anderen Vorteil profitierend?
Zweigen sich Populationen ab und sind nach einer gewissen Zeit nicht mehr kompatibel zueinander, spricht man meines Wissens nach (welches zugegebenermaßen nicht allzu tiefgründig ist) von einer neuen Art. Der Thread Nicht für diese Welt gemacht klingt für mich bisweilen schon recht inkompatibel und wirft bei mir die oben genannten Fragen auf. Könnten Menschen wie wir eine „ökologische Nische“ einnehmen und neben der „Hauptgattung“ fortleben? Selbst die einfachste Form eines Nischendaseins, die Eremitage, wird angesichts der Masse an „Normalen“, von vielen gern auch als Mainstream bezeichnet, erheblich erschwert. Viele scheinen sich danach zu sehnen, wenige schaffen es tatsächlich. Die heutige, menschliche Evolution bezieht sich nicht mehr auf die Natur: Menschen sind von anderen Menschen abhängig, dessen lässt es sich nur schwer erwehren. Es geht um das Überleben innerhalb der Gesellschaft und in Abhängigkeit von dieser.
Könnte man dies ändern? Könnte man nicht anstelle für Verständnis und Nachsicht gegenüber Depressiven in der Öffentlichkeit für ihre Unabhängigkeit eintreten? Könnte es womöglich ein Parteiprogramm (wenn es politische Piraten gibt, warum nicht auch Psychos?) geben, die nicht für Gleichheit, sondern für Freiheit einstehen? Vielleicht wäre dies sogar noch demonstrativer als Miniaturdemonstrationen mit Schildern toter Torwärte...

So, genug des Wirrsinns und des haarsträubenden Sarkasmus, bevor ich mir allzu viele Feinde mache.
An diejenigen, die hier eine Art Rassismus herauslesen wollen: Die Verwendung von Begriffen wie „Übermensch“, „arisch“ und „dominant“ habe ich nach Möglichkeit unterdrückt. Sollten sich vermeintliche Reste dazu in diesem Beitrag finden, tut mir das furchtbar leid.
An den Rest: Derjenige, der den besten Namen für diese unsere Spezies hier findet, gewinnt ein gratis E-Book „Über die Entstehung der Arten“ von Charles Darwin.
Ich versuche mein Glück mit homo dignitas moriensis.
Liebe Grüße

http://www.youtube.com/watch?v=EoaPhxNubL0
http://www.youtube.com/watch?v=xDe8U6YGDTg
Lullaby
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Registriert: Samstag 5. Februar 2011, 11:53

Re: Darwin 2.0

Beitrag von Lullaby »

Huhu Misalein :D

hab dich gelesen, bin beeindruckt, kann aber nichts dazu schreiben.
Müssen wir mal ausdiskutieren glaub ich, falls das Thema bis dahin noch Relevanz für Dich hat :wink:

Bis dahin - sei gut zu Dir und verstrick Dich nicht allzusehr in Deinen Evolutionstheorien :D

LG Lullaby
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