Das Ende eines Traums

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DerFlash
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Das Ende eines Traums

Beitrag von DerFlash »

Tja, wo soll ich anfangen. Es begann vor 15 Jahren als ich meine jetzige Frau kennengelernt habe. Es hat nicht lange gedauert und wir sind zusammen gezogen. Alles war schön und rosarot. Ich war bei der Bundeswehr und des Öfteren mal weg. Da hat sie mich das erste Mal betrogen. Das wiederholte sich im Laufe der Jahre noch ein paar Mal (Von 4 Mal weiß ich). Vor 3 Jahren hat sich mich dann für einen anderen verlassen. Dadurch hat sie mir meine Lebensgrundlage genommen. Ich war fertig mit allem und wollte gefühlt einfach tot umfallen. Ich habe abends dafür gebetet, dass ich am nächsten Tag nicht mehr aufwache. Nach 6 Wochen waren wir wieder zusammen. Sie sagte, sie hat gemerkt, dass ich der Richtige bin. Wir haben darauf letztes Jahr geheiratet. Auch hier war alles wieder rosarot und schön. Jetzt nach einem Jahr Ehe hat sie sich wieder von mir getrennt (wegen eines Anderen). Ich liebe sie immer noch und will wieder mit ihr zusammen sein, aber da besteht kaum Hoffnung. Zurzeit komme ich nicht mehr klar mit meinem Leben. Ich weiß nicht warum ich sie so liebe, obwohl sie mir weh tut. Auch dieses Mal ist es so, dass ich morgens einfach nicht mehr aufwachen möchte. Ich schaffe es kaum zur Arbeit. An jedem zweiten Baum denke ich, jetzt nach rechts ziehen. Das scheint etwas Alltägliches zu sein, aber mich zerreißt es innerlich so dermaßen. Ich kann nicht mehr
Lifeless
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von Lifeless »

Meine Worte mögen hart sein, aber sie entsprechen der Wahrheit: Wegen einer (schmerzahften) Liebesgeschichte sein Leben zu beenden ist Quatsch. Das was du gerade fühlst ist das Ergebnis von sehr schrecklichen Emotionen. Emotionen haben die Eigenschaft nur temporär zu sein. Egal ob Liebe oder Hass, Freude oder Trauer. Irgendwann gehen diese Emotionen vorüber. Vorrausgesetzt, man bewältigt die Ursache dieser Emotionen. Bei dir ist denke ich die ungesunde Beziehung mit deiner Frau die Ursache. Ihr Fremdgehen scheint dir sehr stark zuzusetzen. Solange du das nicht bearbeitest und sie wieder aufnimmst, wirst du immer wieder diesen Emotionen ausgesetzt werden, die deine Todessehnsucht auslösen. Mir fallen spontan folgende Möglichkeiten ein, wie man das Problem angehen könnte:

- Geh mit deiner Frau zur Ehetheraphie. Wenn ihr was an dir liegt, wird sie einwilligen. Ich selbst hab ein wenig Erfahrung mit Sexsucht gesammelt und kenne Geschichten von vielen Ehepartnern, die fremdgehen. Der Erfolg der Theraphie hängt davon ab, wie sehr deine Frau wirklich ihr Leben verändern will. Der Wille muss von ihr kommen. Kein Ultimatum deinerseits, keine gesundheitlichen Folgen eines solchen Lebensstil und auch nicht der Verlust des sozialen Ansehens kann einen Süchtigen dazu bringen sich zu verändern. Nur der eigene Entschluss, die Sucht zu beenden, kann helfen dagegen anzukämpfen.

- Beende die Beziehung und arbeite an deiner Persönlichkeit. Das mag jetzt hart klingen, aber die meisten Leute gehen fremd, weil ihr Partner ihnen nicht das geben kann was sie wollen. Bei Männern liegt es häufig an der fehlenden Maskulität und Ausstrahlung. Die gute Nachricht ist, dass es sehr viele Bücher zu diesem Thema gibt, die dir helfen wieder mit deiner Männlichkeit in Kontakt zu kommen. Mir selbst haben folgende Bücher geholfen: "No more Mr. Nice Guy" von Dr. Robert Glover, "Lob des Sexismus" von Lodovico Satana und "Wie man Freunde gewinnt" von Dale Carnegie. Beachte aber, die in den Büchern getroffenen Aussagen können in deinem Zustand teilweise sehr schmerzhaft sein, weil man mit den eigenen Fehlern konfrontiert wird, die dazu geführt haben, dass eine Beziehung in die Brüche ging.

Ich würde dir den zweiten Weg empfehlen. Allein schon aus dem Grund, weil man nie seine Mitmenschen kontrollieren kann. Sie können zwar einem noch so oft versichern, dass sie nur das beste für einen wollen und einen nie wieder weh tun werden, aber am Ende zählt nur das was sie machen und nicht was sie sagen. Wir können nur entscheiden, ob wir weiterhin mit Menschen zusammen sein wollen, die uns emotionalen oder körperlichen Schaden zufügen.
DerFlash
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von DerFlash »

Es war nicht Ziel dem Leben ein Ende zu setzen, esd war ein Ausdruck meiner Gefühle. Die Ehetherapie fällt aus. Sie ist ja schon weg. Die Beziehung brauche ich auch nicht zu beenden. Das hat sie ja getan. Aber ich habe mir aus deiner Buchempfehlung "Lob des Sexismus" gekauft und angefangen zu lesen.
Du hast recht, es ist hart, aber ich finde mich da bisher in 80% wieder im Typ "Betatier". Bin aber erst im 4 Kapitel. Es ist schon sehr "krass" das zu lesen und sich selber einzugestehen, dass das der Grund für ihr Verhalten ist. Das sie dafür nichts kann. Das ich der Grund dafür bin, das es nicht funktioniert. Gut, ich bin jetzt ein wenig euphorisch, weil ich mir denken kann, woran es bei mir (Alan) hapert.
Ich danke Dir, das Buch ist hart zu lesen und ich brauche zwischendurch auch einige Pausen. Da kommt die Selbsterkenntnis und ich denke ich sollte es ihr erzählen. Dann lese ich weiter und denke "das ist aber auch wieder Beta". Vielleicht bringt mich das Buch dazu, mich zu verstehen.

Danke nochmal
Nemotron
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von Nemotron »

Hallo Flash,

hast du schon folgende Rezension gelesen?

http://www.amazon.de/gp/cdp/member-revi ... 82XHEA7SU8

Klingt für mich überzeugend.

Gruß, Nemo
tchanavitka
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von tchanavitka »

Lol, ich habe sogar dieses Buch von "Lodovico Satana" vor einigen Monaten mal so gut wie komplett durchgelesen (nur zum Verständnis, ich bin jemand der sich aus Unterhaltungs/Amüsementgründen auch gerne mal Sendungen von Erich von Däniken angeschaut hat, auch wenn dieser Vergleich für Däniken schon fast einer Beleidigung gleichkommt :wink: Stichwort Realsatire) und ich kann nicht abstreiten, dass mich im Ergebnis neben einem dümmlich-verzweifeltem Grinsen doch noch eine gewisse Angst beschlich eine allzu große Anzahl von Menschen mögen die von ihm geschilderten edlen Wahrheiten allzu Ernst nehmen.
Also mir war schon irgendwie klar, dass es eine gewisse Zielgruppe für auf diesem Niveau angesiedelte Hilfestellungen gibt, aber dass ich gerade in diesem Forum wieder auf diesen Buchtitel gestoßen bin ist mir dann doch immerhin eine Erwähnung wert :mrgreen:

Deinen Kummer, deinen aktuellen Schmerz möchte ich nicht negieren oder ins Lächerliche ziehen. (Dieses Buch würde dies möglicherweise, aber wenns hilft... - wer heilt hat recht, oder wie war das...) Also wenn es dein Ziel wäre in einer bestimmten Art von Clubs/Diskotheken eine möglichst hohe Anzahl mehr oder minder hohler Frauen "abzuschleppen", dir dies fürs Seelenheil ausreichen würde, dann ist dieses Buch vielleicht genau das Richtige! Meine Aussage zielt jetzt nicht darauf ab irgendein moralisches Urteil über Promiskuität abzugeben, aber das entsprechende Niveau plus die grandiosen in dieser Literatur gezogenen "logischen" Schlüsse haben mich einfach nur etwas sprachlos gemacht^^

Ob dir denn entsprechende Taktiken helfen würden die Gründe zu lindern die dich bewogen hatten dich in einem Methodenforum(!) anzumelden, könntest du dann testen. Wäre aber jetzt ehrlich erstaunt wenn dem so wäre...
Zuletzt geändert von tchanavitka am Samstag 8. September 2012, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.
tchanavitka
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von tchanavitka »

Das klingt ja erstmal nach einer feinen Sache, außerdem könnte das Abschleppen von Frauen (es ist irrelevant, ob sie hohl sind oder nicht, wenn es eben erstmal um quantitativ ausreichende (ist auch eine Qualität) Selbstbestätigung und sexuellem (Neu-)Selbstbegreifen geht) dir und deinem Selbstbewusstsein, Selbstverständnis und Selbstvertrauen gut tun. Quasi erstmal genau das richtige, why not.
Ich wünschte beinah ich hätte dieses Werk noch zur Hand, dann könnte man mal einen kleinen Auszug zum Besten geben :wink: (ich errinere mich noch lebhaft an diese "Fallbeispiele"), denn die Beschreibung auf amazon.de spottet ja dem tatsächlichem Inhalt, ein wenig Erhellung bieten vielleicht noch die Rezensenten die 1 oder 2 Sterne vergeben haben. (Aber ja, Geschmacksache, der Masse gefällts mal wieder, wie verwunderlich xD) Auch der Threadtitel ist unpassend, denn um auch Sexismus geht es in dem Buch eigentlich gar nicht, und auch nicht darum jemandem zum "Superman" hochzupolieren, auch wenn ich zugeben muss dass dies möglicherweise Ansichtssache ist. Der dargebotene Inhalt verkauft meiner Meinung nach mindestens den Leser für dumm, und genau das ist auch das Ziel; weitestgehend zu einem hohlen, oberflächlichen mit einem unangebrachten Selbstbewusstsein ausgestattetem Vollproll zu werden. Aber ich muss meine Aussage revidieren, Stumpfheit macht ja in dieser Welt oftmals recht glücklich, solche Personen begehen wahrscheinlich auch viel seltener Suizid. Also eben definitiv ein Weg in Richtung Leben.

Ich dachte in meiner Naivität so ganz ohne böse Absicht dass wenn sich ein Erwachsener in seiner realen Verzweiflung schon in einem Methodenforum anmeldet, die Problemstellung wahrscheinlich etwas tiefer läge... Vermutete ich eben auch in diesem Fall. Aber ich sagte ja auch, wenn obig genanntes erwünscht ist, dann laß dies Werk dein spiritueller Führer sein :)
tchanavitka
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von tchanavitka »

Dreamfall hat geschrieben:Das eine sind biologisch-neurologisch und soziologisch-psychologische Positiv-Mechanismen mit sehr hoher Zuverlässigkeit.
Quellen?
v.s
Der 'Theorieteil' stützt sich auf halbverstande und zum Teil auch widerlegten Hypothesen aus der Psychologie.
(bei amazon)
Zu dem letzen was du meintest: Ja, daran dachte ich auch. Naja, viel mehr gibt es denke ich dazu nicht mehr zu sagen :wink:
tchanavitka
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von tchanavitka »

Ich halte das Buch halt jetzt nicht für eine flächendeckend gute psychologisch-zwischenmenschliche Hilfe (vor allem längerfristig gesehen!), für Manche als Hilfe fürs durch die Gegend ... ähm ja. Was natürlich auch positive Effekte haben *kann*, welche dann eher kurzfristig sein dürften. (Ja ich weiß, Psychologie oO)
Ich glaub wir sind uns schon einig, außer dass ich das Buch las und mich darauf bezog und.. . naja wie gesagt. Ich denke auch den wenigsten hier würde es gefallen. (Was beruhigend ist? Hm.)
Lena-Marie
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von Lena-Marie »

tchanavitka hat geschrieben:
Aber ich muss meine Aussage revidieren, Stumpfheit* macht ja in dieser Welt oftmals recht glücklich, solche Personen begehen wahrscheinlich auch viel seltener Suizid. Also eben definitiv ein Weg in Richtung Leben.

Ich dachte in meiner Naivität so ganz ohne böse Absicht dass wenn sich ein Erwachsener in seiner realen Verzweiflung schon in einem Methodenforum anmeldet, die Problemstellung wahrscheinlich etwas tiefer läge... Vermutete ich eben auch in diesem Fall. Aber ich sagte ja auch, wenn obig genanntes erwünscht ist, dann laß dies Werk dein spiritueller Führer sein :)
* Wenn wir jetzt dieses Wort "Stumpfheit" gegen das Wort "Naivität" austauschen würden/könnten, würde ich spontan sagen: Genau das ist ein für mich erstrebenswerter Umstand!

Und es stimmt: Dieser macht (weniger) suizidal.

Nach Jahren des Nachdenkens (fast zwanghaft und im Ergebnis zerstörend) war mir klar: Wir hätten nicht vom Baum der Erkenntnis essen dürfen.

Danach waren wir draussen aus dem Paradies.

Menschen wie Cioran scheinen das verkraftet zu haben.

Ich könnte nicht mit solchen Gedanken leben. Das wäre für mich ein noch halbherzigeres Leben als jenes, das ich jetzt schon führe, das möchte ich gerne nicht noch mehr vertiefen. Das hat was Masoschistisches.

Menschen, die kokketierend vom Baum der Erkenntnis essen, glauben gerne, dass ihnen dieses Tun nichts anhaben (nicht schaden) kann, im Gegenteil, sie wähnen sich darüberzustehen und jenseits aller Gefahr.

"Guten Appetit" :mrgreen:

(ich ess -nicht mehr- mit)


LG Lena
Kalinka

Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von Kalinka »

Lena-Marie,
Ich mach das nicht gern, aber erspart dir vielleicht Wege und öffnet dir (wenn auch brutal) die Augen. Und wenn es dich nur ärgert, ist es auch für was gut.

Suhle dich nicht so in deinem Unglück, und dann brüste dich auch nicht mit deinen so enorm "gesunden Kindern". Was glaubst du denn, was die Psychologie dazu sagt, wenn Kinder sich so "gesund" zeigen müssen in einer Familie. Du hast ja die andere Rolle (der Sensitiven und Berücksichtigungswürdigen und Depressiven usw.) schon einvernommen.
Ah, bin ich gemein? Du wirst doch nicht erwarten, dass ich dich mit Samthandschuhen anfassen will, da du doch ohnehin jederzeit suizidbereit bist? Lass aber deine Kinder damit in Frieden. Warum sollen denn die deinetwegen so stabil sein müssen?

Was ist denn das für ein Geschwufel hier, geht doch in andere Foren, wo ihr besser passt

wie ich auch,

Kalinka
Lena-Marie
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von Lena-Marie »

Ich hab keine Ahnung, was du überhaupt von mir willst!

(Aber gerade seh ichs: Du bist ja garnicht mehr hier. Fein! :D )

Machs gut! *winke*
And
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von And »

ich frag mal anders? hast du freunde ? ich meine leute, die dir nahestehen, dich wirklich kennen... weil... nähkästchenplauder...

ich war mal schwerst sexsüchtig, hatte ne ebensolche freundin, wir haben uns ggs. auf sexpartys gefilmt u.ä., ich habe JEDE frau betrogen. ging gar nicht anders - es hatte weniger mit meiner eitlen psyche zu tun als mit der tatsache, dass ich durch sex meine ängste & depris am besten kompensieren konnte. & da ich sex & lust wohl ausgestrahlt habe, war ich diesbezüglich auch interessant - leicht feminin & doch auch männlich, bühnenmensch, sensibel, mental scheinstark. ABER - alles in allem vor allem ein unbewusstes(!) schauspiel.

& NUN...? wurde ich vor kurzem verlassen, von ner frau, die 4 jahre an meiner krankheit teilhaben durfte & jetzt nen menschen getroffen hat, der alles hat, was ich nicht (mehr) habe - selbstbewusstes auftreten, erfolg, geld, lust... (kohle hatte ich nie :wink: ). ich kann´s verstehen - was will ne topagile, zielorientierte frau auf die dauer mit nem typen, der 24/7 auf morphin ist? doch wird an diesem punkt noch schmerzhafter, was mich eh schon lange belastet hat - die nichtexistenz von wirklich vertrauten menschen (wegzug vor jahren in ein mir nicht entsprechendes kulturelles umfeld + krankheit = soziale isolation).

was ich sagen will - viele menschen verstehen unter liebe die totalfixierung auf eine person. ich wollte das nie, bin aber mangels kontakten, wo die chemie stimmt, zwangsweise in eine solche situation geraten. hielt & halte das für niemals gut - & bekomme es jetzt zu spüren. zum glück bin ich wenigstens wochentags teilweise unter "ähnlichen". also mein tip wäre - wenn du andere menschen hast, die dir nahestehen & die du gern hast, lass es sie spüren & sie werden automatisch einen teil deines verlustschmerzes mittragen. oder vielleicht ist in so nem fall sogar ne stationäre therapie hilfreich, dort triffst du automatisch auf leute, die auch gerade in nem temporären loch hängen.

lg, And
Grenzwelten
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von Grenzwelten »

ich dachte mal das einsamkeit und isoliert sein suizidal machen kann.
das kann auch dazu führen...

aber wenn man schon so weit ist
scheint jede liebe machtlos
einen zurück zu halten.....

"So daß also jedesmal, wenn einer stirbt von eigener Hand, oder auch nur zu sterben versucht,
ein Schleier fällt, den keiner mehr heben wird,
der günstigenfalls so scharf angeleuchtet werden kann, daß das Auge ein fliehendes Bild erkennt."

(Améry)
Grenzwelten
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von Grenzwelten »

And
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Re: Das Ende eines Traums

Beitrag von And »

Grenzwelten hat geschrieben:ich dachte mal das einsamkeit und isoliert sein suizidal machen kann.
das kann auch dazu führen...

aber wenn man schon so weit ist
scheint jede liebe machtlos
einen zurück zu halten.....
ich denke, dass dauer-suizidalität aus ner grossen komplexität entsteht, wenn keine reale lebenswerte perspektive mehr existiert. in etwa: früheres-verankertes-heutiges. & ich glaube, dass einsamkeit einer der massivsten suizidfaktoren ist. aber: liebe ist im allg. verständnis immer mit erwartungen verknüpft... die ein kranker jedoch nicht erfüllen kann - & darum weiss, ergo keine hoffnungen in sie setzen "darf".

schon jeder scheinbar gesunde braucht etwas anderes (wobei ich schätze, dass alle menschen mehr oder weniger liebes-mangelerscheinungen haben) & kann sich dabei innerhalb der gesellschaftsnormen von geben & nehmen bewegen. (ein blick in eine zeitung zeigt jeden tag, dass der letzte satz auch nur ne idealvorstellung ist). der kranke jedoch fällt mehr oder weniger prozentual aus jeder norm.

angenommen - bei einem asperger- oder schwer-adhs-kind raten ärtze & pädagogen zu "therapien" in richtung angleichung an die normen (im schlimmen normalfall strafen & pillen), wird sich das kind erstmal verbiegen, soweit es irgend geht, sein anderssein verstecken, alles tun, um im umfeld zu funktionieren / überleben. gegen seine instinkte leben & sich damit immer tiefer verankernd selbst verletzten / verletzen lassen.
doch die geschädigten anteile verschwinden ja nicht, irgendwann im erwachsenenalter holt es dich wieder ein. was dann? die autistischen komponenten / das kleine kind stecken noch immer im menschen, nur wird er noch weniger verständnis durch die umwelt erfahren, funktioniert irgendwann nicht mehr, ist mit seiner krankheit plötzlich noch mehr allein. das, was das kind gebraucht hätte, nämlich völlige akzeptanz seines wesens, ein verstehendes umgehen mit den mängeln & förderung der potentiale wird ein erwachsener erst recht nicht finden. als 20- oder 40-jähriger auf eine "ersatzfamilie" treffen, die auch noch die krankheit kapiert & dem immer noch scheuen oder alltagsuntauglichen kind die liebevolle zuwendung entgegenbringt (?)...schöne illusion....
psychiatrische einrichtungen mögen temporär die einsamkeit entlasten, handeln aber nach einem normstruktur- & kontrollweltbild - der horror schlechthin für oben genommenes krankheitsbild - sind also keine alternative.

& plätze, wo menschen existieren können, die keine normbeziehungen führen können & trotzdem nicht allein sein wollen, existieren nicht - das hatten wir ja in dem vor-dem-suizid-thread schon mal. da führen resignation & perspektivlosigkeit irgendwann fast zwangsläufig zum ableben-wollen.

ich glaube immer noch, dass ent-einsamung oft auch entsuizidalisierung bewirken könnte. aber mensch wird nur unter menschen heimisch, die ihn ein stück weit verstehen.
Gesperrt