Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?!

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Orgeluse
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Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?!

Beitrag von Orgeluse »

Wertgeschätze, mehr oder minder suizidale Runde,

heut "browste" ich hier einmal wieder so herum - und derweil ich das tat, begann ich (ebenfalls nicht zum ersten Mal) mich entsetzlich zu schämen ob meiner suizidalen Wehleidigkeit, meiner selbstbezüglichen Armseligkeit, meiner ach so grauenvollen seelischen Suizid-Ambivalenz.
Alle hier, die eine Krankheit mit Krankheitswert haben, mögen jetzt bitte nicht weiterlesen oder sich zumindest nicht angesprochen fühlen.

Ich las hier, las (noch nicht einmal lang) und las soviel wehleidige Selbstangst (kenn ich von mir!), soviel jämmerliches Selbstbeklagen (kenn ich von mir!), soviel Larmoyanz (kenn ich von mir!) - so vieles, das mich mich fremd- und selbstschämen ließ, so vieles, das mir verdeutlichte, dass ich schon wieder die xte Schleife in all dieser Wehleidigkeit, Selbstangst, Larmoyanz etc. drehe, so vieles, dass ich - auch das nicht erstmalig - wütend wurde, so wütend, denn:
Auf die Frage, was ich dagegen tun kann, habe ich keine Antwort!
Zum Sui schaffe ich es immer noch nicht - kennt Ihr das: Man stellt sich "Aufgaben", und man setzt sich einen Zeitrahmen, kennt Ihr das?
Und je länger ich an diesen letzten "selbstgesetzten" Aufgaben scheitere und je näher dieser Zeitrahmen um mein "masterpiece" herum rückt, umso rat- und hilfloser, umso elendiger (aber das würde ich nie zugeben!) werde ich.

Alles Zwischenzeitliche, das mittlerweile war, all dies von wegen "Aufgaben noch haben", von wegen "keine Kurzschlusshandlung, sondern ein bewusster Cut", von wegen "bewusst, geklärt, purifiziert intellektuell und gar analysiert sterben" - all dies, was ich mir, mein lebenstrieblicher Gnom mir, wer auch immer mir ins Ohr, ins Hirn und auf die Agenda gesetzt hat, all dieses Zwischenzeitliche macht mich schamerfüllt und lässt mich elend und wütend fragen, wieviele Schleifen ich hier eigentlich noch drehen "will".

Wer hier schämt sich auch?
Ob all der Schleifen.

Und wer hier - aber da frage ich die hiesigen Toten - weiß, was dagegen zu tun ist?!

Orgeluse, schamvoll, grußlos, aber beides von Herzen
suizidal
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von suizidal »

Und wer hier - aber da frage ich die hiesigen Toten - weiß, was dagegen zu tun ist?!
Auf PN's positiv antworten.
Thanatos
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von Thanatos »

Orgeluse hat geschrieben: Zum Sui schaffe ich es immer noch nicht - kennt Ihr das: Man stellt sich "Aufgaben", und man setzt sich einen Zeitrahmen, kennt Ihr das?
Und je länger ich an diesen letzten "selbstgesetzten" Aufgaben scheitere und je näher dieser Zeitrahmen um mein "masterpiece" herum rückt, umso rat- und hilfloser, umso elendiger (aber das würde ich nie zugeben!) werde ich.
Wie gut ich das kenne.....
Meine (erhoffte) Lösung ist, dass irgendwann der Leidensdruck groß genug sein wird, den „lebenstrieblichen Gnom“ zu überwinden. Es steht jedoch zu befürchten, dass ich dann vielleicht nicht mehr in der Lage sein werde, den ersehnten letzten Schritt eigenständig zu tun.
Wie du schließen kannst, hänge ich ebenso durch wie du bzw. in der Schleife fest.
Beste Grüße,
Thanatos
suizidal
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von suizidal »

Ein Mythos:
Wenn man den Suizid nicht durchführt, gehts einem nicht dreckig genug.

Sieht man doch an unserm Säufer.
Deadly Snowflake

Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von Deadly Snowflake »

suizidal hat geschrieben:Ein Mythos:
Wenn man den Suizid nicht durchführt, gehts einem nicht dreckig genug.

Sieht man doch an unserm Säufer.
Aus meiner Sicht kein Mythos wenn man damit sagt, dass relativ zur Angst vor dem Suizid/Tod/Seinsverlust etc. der Leidensdruck nicht hoch genug ist (eine simple Gleichung die all unser Tun und Lassen bestimmt: Abwägen von Lust/Unlust alternativer Handlungsmöglichkeiten).
Dass das Leben auch ohne durchgeführten Suizid vom fast Unerträglichen gekennzeichnet sein kann , wird damit ja nicht negiert.
suizidal
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von suizidal »

Menschen sind eben keine Computer.
Orgeluse
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von Orgeluse »

Liebe mehr oder minder suizidale Runde,

ich schleife weiter in meinem Möbiusband, doch möchte ich erstens den Antwortenden hier antworten und zweitens damit beginnen, meiner "Was dagegen tun?!"-Frage Antworten zu liefern (es können naturgemäß, also: logischerweise [der Naturbegriff sorgte ja erst kürzlich für Irritationen hiesigen Orts], nur mehrere Antworten sein, nicht die eine einzige).

1.
suizidal hat geschrieben:Auf PN's positiv antworten.

Lieber suizidal, nun verstehe ich mal etwas nicht: Solltest Du auf unseren bislang einzigen PN-Konakt anspielen, so muss ich festhalten: Ich habe Dir statt "positiv" nicht "negativ" geantwortet - ich habe Dir gar nicht geantwortet, weil ich Deine Frage sinnlos fand. Eine Null-Antwort ist immerhin keine negative Antwort!
Thanatos hat geschrieben:Es steht jedoch zu befürchten, dass ich dann vielleicht nicht mehr in der Lage sein werde, den ersehnten letzten Schritt eigenständig zu tun.
Wie du schließen kannst, hänge ich ebenso durch wie du bzw. in der Schleife fest.

Genau dahin, es soweit kommen zu lassen, will ich mich nicht mehr lebenstrieblich treiben "lassen" (und genau davor habe auch ich Angst, aber gerade sie lässt mich hoffen, das verhindern zu können, doch noch sind meine erwähnten Aufgaben weder erledigt noch bin ich daran gescheitert, und derzeit noch bewege ich mich in jenem oben genannten Zeitrahmen).
Dass es Dir ähnlich, wenn nicht schlimmer, ergeht, ahne ich seit geraumer Zeit. Und dass es so ist, tut mir leid, lieber Thanatos (sag mal, weißt Du eigentlich, was für ein vermessener Nick das in einem Forum wie diesem hier ist?! Aber ich mag ihn ...)
Deadly Snowflake hat geschrieben: Aus meiner Sicht kein Mythos wenn man damit sagt, dass relativ zur Angst vor dem Suizid/Tod/Seinsverlust etc. der Leidensdruck nicht hoch genug ist [...]
Dass das Leben auch ohne durchgeführten Suizid vom fast Unerträglichen gekennzeichnet sein kann , wird damit ja nicht negiert.
Dass es keine klare mathematische (oder meinethalben auch physikalische) Gleichung gibt, die besagt: "Wenn Leben mal Leidensdruck X, dann Suizidchance gleich Y" (oder noch simpler: Wenn Leidensdruck X, dann Ergebnis Suizid), das glaube ich ebenfalls, lieber Snowflake. Und da nähert sich suizidal ja auch uns an, wenn er konstatiert, dass Menschen keine Computer seien.
Meine subjektive Frage lautet nur (und letztlich kann ich die rein logisch nur an die Toten dieses Forum stellen, die sie zu beantworten nicht mehr in der Lage sind - aber ich wiederhole mich): Wie hoch muss der Druck noch werden, wie viele Schleifen muss ich noch drehen, wie sehr mich für all das noch schämen, bis ich zum ersehnten Ziel komme?

2.
Was dagegen, gegen das Schleifendrehen --- was dafür, für das Zielerreichen, also tun?!
Ich beginne tastend, Antworten zu finden:
- Unterschiede, Differenzen feststellen:
Was hat sich alles geändert seit der letzten "Runde"? (Ich bin der Schleifenbewegung einsichtiger geworden, das macht mich noch müder; ich bin bereiter, mich von jenen selbstgesetzten "Aufgaben" zu verabschieden, weil ich sehe, dass ich sie nicht mehr zu erfüllen imstande bin; ich möchte nicht mehr speziell Paare schlagen, die sich streiten oder küssen, ich möchte [meist] auch nicht mehr unspezifisch überhaupt die Menschen schlagen, ich möchte nur noch mich selbst schlagen; etc.)
- Schleifungen, Rundendrehen feststellen:
Was ist alles immer noch wie beim letzten Durchlauf? (Sein Sterben, sein Tod und sein Fehlen sind weiterhin, so sehr es sich dabei um unendlich verschiedene Phänomene handelt, - sie sind weiterhin unsagbar und unvorstellbar und nicht zu leben. Mein Versagen vor alle dem, noch während auch er lebte bis zum Jetzt, ist größer als ich - warum bin ich darin immer noch nicht vergangen? Die Therapie hat mich kein Stück meines Dunkels besser erkennen lassen - ich habe es so oft selbst ausgeleuchtet -, nur ist durch sie ein Stück Dunkel mehr zu mir gekommen: Nun benutze und vergifte ich auch den Therapeuten. Etc.)
- Das ganz Neue feststellen:
(Ja, das gibt es! Und ich hasse mich dafür.) Ich habe ein paar Menschen kennengelernt, die ich ohne unseren Tod, die ich in Leben Nr. 1 nie kennengelernt hätte. Ich sehe mit Schrecken und Ekel (vor mir selbst, vor sonst niemandem), dass mir an ihnen liegt. - Auf den Schrecken und den Ekel will ich bauen! Und mir eingedenk meiner Lebenserfahrung sagen: Was du kennengelernt, wirst du verlieren; kannst also jederzeit es von dir aus wieder lassen.
- "Perspektiven" probieren:
So weiter - das wird nicht gehen, das kann nicht gehen, das soll nicht gehen. (Hier breche ich für heute ab.)

Jede und jeder hier, die andere Antworten auf die Frage, wie man dem Schleifendrehen Einhalt gebieten kann, gefunden hat oder findet, ist herzlich eingeladen, sie hier aufzuschreiben. Und auch das Gegenteil: Also etwas über's Schleifendrehen und die Scham dabei ...

Schwindlig in die Runde grüßend, Orgeluse
suizidal
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von suizidal »

Orgeluse hat geschrieben: Lieber suizidal, nun verstehe ich mal etwas nicht: Solltest Du auf unseren bislang einzigen PN-Konakt anspielen, so muss ich festhalten: Ich habe Dir statt "positiv" nicht "negativ" geantwortet - ich habe Dir gar nicht geantwortet, weil ich Deine Frage sinnlos fand. Eine Null-Antwort ist immerhin keine negative Antwort!
Dann hast du vergessen was ich dich eigentlich gefragt habe.
Ich bitte dich auch, dies hier nicht zu erötern, sondern einfach mal darüber nachzudenken.
Du hast einfach nur negativ geantwortet, denn eine unbrauchbare Antwort ist eine negative Antwort.
Es bleibt dabei: die Antwort auf deine Titelfrage ist:
Bemühungen anderer mittragen und sie nicht torpedieren.
Sadness
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von Sadness »

Orgeluse,
in welche Richtung soll der Rat gehen? In Richtung "wie beende ich die Schleifen und sterbe endlich" oder in "wie beende ich die Schleifen und fange an zu leben"?

Sadness
Orgeluse
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von Orgeluse »

suizidal hat geschrieben:Es bleibt dabei: die Antwort auf deine Titelfrage ist:
Bemühungen anderer mittragen und sie nicht torpedieren.

Es freut mich, wenn Du für Dich eine Antwort auf diese Frage gefunden hast. - Deine Antwort aber ist nicht die meine, allein schon, weil ich sie nicht verstehe, und weil Du mir viel zu apodiktisch bist ("bleibt dabei"; "die Antwort [...] ist"). Dergleichen missionarisches Sendungsbewusstsein (in anderen Kontexten würde ich von Profilneurose sprechen) war mir schon immer mehr als suspekt, doch dieses "Mehr" führe ich jetzt schonungshalber nicht näher aus.
Sadness hat geschrieben:in welche Richtung soll der Rat gehen? In Richtung "wie beende ich die Schleifen und sterbe endlich" oder in "wie beende ich die Schleifen und fange an zu leben"?
Missverständnis: Ich frage hier nicht um Rat (bin ja auch nicht im "Rat und Tat"-Unterforum), sondern ich frage nach Euren Antworten auf die Misere des suizidalen Schleifendrehens.
Und dieses Ende kann als Abschluss einer suizidalen Misere nur darin bestehen, dass der Tod, der ohnehin kommt, kommt, wenn ich ihn rufe (eine letzte narzisstische Größenphantasie, aber die halte ich hoch!) - nur leide ich immer noch unter Heiserkeit und kann meine Stimme nicht erheben, um ihn wirklich zu rufen. Vermutlich "rätst" Du mir jetzt zum beherzten Griff in die Pull-Moll-Dose - danke schon im Voraus!

Orgeluse, freunlich und weiterfragend grüßend
suizidal
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von suizidal »

Orgeluse hat geschrieben: Missverständnis: Ich frage hier nicht um Rat (bin ja auch nicht im "Rat und Tat"-Unterforum), sondern ich frage nach Euren Antworten auf die Misere des suizidalen Schleifendrehens.
Und was passt dir dann an meinen Formulierungen nicht?
Ich hatte lediglich darauf hingewiesen das du Gelegenheiten hattest.
Und sie nicht weg sind.
Aber durch das Nichtergreifen auch jemand Anderes betroffen ist.
Orgeluse
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von Orgeluse »

suizidal hat geschrieben:
Orgeluse hat geschrieben: Missverständnis: Ich frage hier nicht um Rat (bin ja auch nicht im "Rat und Tat"-Unterforum), sondern ich frage nach Euren Antworten auf die Misere des suizidalen Schleifendrehens.
Und was passt dir dann an meinen Formulierungen nicht?
Sorry, suizidal, jetzt verstehe ich aber wirklich nur noch "Bahnhof":
1. Was Du da zitierst, bezieht sich nicht auf Dich, sondern auf Sadness.
2. Es ist nicht so, dass mir etwas an ihren "Formulierungen" nicht "passt", sondern schlicht so, dass ich hier nicht um Rat gebeten habe, wie sie es unterstellte.
suizidal hat geschrieben:Ich hatte lediglich darauf hingewiesen das du Gelegenheiten hattest.
Und sie nicht weg sind.
Aber durch das Nichtergreifen auch jemand Anderes betroffen ist.

Aha.
"Gelegenheiten", wozu? Dir die Frage zu beantworten, worüber Lene und ich "streiten" würden?
Diese "Gelegenheiten" bestehen aus Deiner Sicht offenbar weiterhin ("sie nicht weg sind") - na dann prost: Diese für Dich augenscheinlich eminent entscheidende Frage habe ich im entsprechenden Unterforum zu beantworten versucht, Dir freilich immer noch nicht hinreichend genug, wie Du dort bekundetest.
Doch, um ehrlich zu sein: Ich empfand den "Streit" zwischen Lene und mir als eine jener Bagatellen, die suizidales 'Veggi'tum (bin Kreuzung aus Tomate, Mimose und Pfeffer - mindestens!) bestenfalls noch erheitern können, die aber keinesfalls noch irgendeinen Lebensernst für sich beanspruchen dürfen.
Daher bleibt mir zum Rest Deines Postings auch nur übrig, dies zu schreiben: Entschuldigung, wenn ich Dich persönlich verletzt haben sollte, weil ich Dir die Gründe für den "Streit" mit Lene nicht erläuterte. Eine persönliche Verletzung Deiner selbst intendierte ich nicht.
Aber jetzt allmählich ...
suizidal
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von suizidal »

Orgeluse hat geschrieben: Sorry, suizidal, jetzt verstehe ich aber wirklich nur noch "Bahnhof":
1. Was Du da zitierst, bezieht sich nicht auf Dich, sondern auf Sadness.
Vielleicht hätte ich "apodiktisch" mit zitieren sollen, ich hatte jedoch die Hoffnung das du bisschen mitdenkst. :)
Jedenfalls hast du Fragen gestellt und die Antworten als missionarisches Sendungsbewusstsein bezeichnet.
Ich hingegen gehe davon aus: wenn jemand eine Frage stellt, dann will er auch eine Antwort haben.

"Gelegenheiten", wozu?
Gemäß dem Thema: Die Schleiferei zu beenden.
Aber jetzt allmählich ...
Bitte?
Sadness
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von Sadness »

Orgeluse hat geschrieben:Missverständnis: Ich frage hier nicht um Rat (bin ja auch nicht im "Rat und Tat"-Unterforum), sondern ich frage nach Euren Antworten auf die Misere des suizidalen Schleifendrehens.
Und dieses Ende kann als Abschluss einer suizidalen Misere nur darin bestehen, dass der Tod, der ohnehin kommt, kommt, wenn ich ihn rufe (eine letzte narzisstische Größenphantasie, aber die halte ich hoch!) - nur leide ich immer noch unter Heiserkeit und kann meine Stimme nicht erheben, um ihn wirklich zu rufen. Vermutlich "rätst" Du mir jetzt zum beherzten Griff in die Pull-Moll-Dose - danke schon im Voraus!
Die einfache pauschale Antwort "mach x, dann ist das Schleifendrehen vorbei" gibt es leider nicht. So einfach ist die Welt nicht gestrickt und ich gehe davon aus dass Du Dir dessen bewußt bist. Weder der Tod noch ein Lebens"wert" kommt von alleine bei Dir vorbeigeschwebt. Diese Größenfantasie kannst Du Dir aus dem Kopf schlagen, denn die ist nur hinderlich und sonst gar nichts.
Soll ich Dir sagen, was mir in den Kopf kommt, wenn ich Dich lese und das beschämte Wehleiden? Was immer Du anstrebst, es funktioniert nicht (aus meiner Sicht), solange Du Dich als Opfer der Umstände, Opfer des bösen lebenstrieblichen Gnoms oder sonstwas fühlst und ein Opferdasein damit kompensierst, andere in kleinliche Diskussionen zu verstricken.
Du lebst und bist vom körperlichen her meines Wissens in der Lage Dich selbstständig zu suizidieren. Damit liegt es ganz alleine in Deiner Hand und das Ende der Schleifen bedarf einer Entscheidung (klingt jetzt sehr einfach, dass es das nicht ist ist mir klar). Vermutlich wiedersprichst Du mir gleich vehement, aber ich vermute dass die Entscheidung noch nicht wirklich gefallen ist. Sondern Du Dir nur vormachst, Dich entschieden zu haben. Denn es ist ja der böse Gnom, der Dich das nicht umsetzen läßt was Du vor hast.
(Ja, das gibt es! Und ich hasse mich dafür.) Ich habe ein paar Menschen kennengelernt, die ich ohne unseren Tod, die ich in Leben Nr. 1 nie kennengelernt hätte. Ich sehe mit Schrecken und Ekel (vor mir selbst, vor sonst niemandem), dass mir an ihnen liegt. - Auf den Schrecken und den Ekel will ich bauen! Und mir eingedenk meiner Lebenserfahrung sagen: Was du kennengelernt, wirst du verlieren; kannst also jederzeit es von dir aus wieder lassen.
Blöd wenn man feststellt, dass man menschliche Gefühle hat und doch einer emotionalen Regung fähig ist, der sich mit Abfälligkeit, negativem Größenwahn und destruktivem Verhalten nichts entgegensetzen läßt.
Ich glaube nicht das der Schrecken udn Ekel "da Problem" lösen werden, davon wird sie Deine Gefühlswelt nicht überlisten lassen, auch wenn Dein verstand es gerne möchte.

Komm mal, wenigstens für kurze Zeit von Deinem Sockel runter und lass vor Dir und anderen mal diese aufgesetzte Fassade fallen. Hör den Menschen um Dich rum zu und lass das, was geschrieben wird mal wenigstens kurz an Dich ran. Es ist zu durchschauen, dass sich hinter Angriffen, Wortklaubereien und aufgesetzem pseudo-intellektuellen Gehabe ein zutiefst verletzter und unsicherer Mensch steckt.
Manchmal weiß ich nicht, wem Du mehr vormachst - Dir oder den anderen.

Meine Antwort ist also: Ehrlich sein. Zu sich und anderen. Eine ehrliche Entscheidung treffen. Und nicht nur mit dem Kopf sondern das Gefühl mitnehmen. Auch wenn das Ergebnis Dir eventuell nicht zusagt (weil es auch heißen könnte, dass Du eigentlich noch gar nicht sterben willst)

Sadness
Orgeluse
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Re: Wieviel Scham, wieviele Schleifen - und was dagegen tun?

Beitrag von Orgeluse »

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