Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator
Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Hallo,
ich bin neu hier, beschäftige mich mit Suizid aber schon seit vielen Jahren.
Meine Situation wird immer schwieriger, ich habe 2 chron. Krankheiten (sehr starke chron. Schmerzen und Erschöpfung), so dass ich seit über 1 Jahr im Bett liege.
Eigentlich finde ich es besser, wenn man es alleine schafft, sein Leben zu beenden, aber da ich jetzt so schwach bin, wollte ich mich mal langsam mit einer Sterbehilfe-Organisation auseinander setzen.
Dazu habe ich Kontakt aufgenommen, erst per email, dann einen Mitgliedsantrag gestellt.
Es kam jedes mal sehr schnell eine Antwort, auf den Mitgliedsantrag telefonisch gleich am nächsten Tag und mir wurden die Bedingungen, die mit dem Antrag verbunden sind mitgeteilt und ein Termin genannt, bis wann ich mich dafür oder dagegen entscheiden müßte.
Ich fühlte mich total überrumpelt, was vielleicht auch etwas naiv war - vielleicht gibt es auch Sterbewillige, die sich über eine so prompte Reaktion freuen.
Ich möchte fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen - oder vielleicht auch ganz andere- gemacht hat und eure Meinung dazu auch ohne Erfahrungen hören.
Hibiscus
ich bin neu hier, beschäftige mich mit Suizid aber schon seit vielen Jahren.
Meine Situation wird immer schwieriger, ich habe 2 chron. Krankheiten (sehr starke chron. Schmerzen und Erschöpfung), so dass ich seit über 1 Jahr im Bett liege.
Eigentlich finde ich es besser, wenn man es alleine schafft, sein Leben zu beenden, aber da ich jetzt so schwach bin, wollte ich mich mal langsam mit einer Sterbehilfe-Organisation auseinander setzen.
Dazu habe ich Kontakt aufgenommen, erst per email, dann einen Mitgliedsantrag gestellt.
Es kam jedes mal sehr schnell eine Antwort, auf den Mitgliedsantrag telefonisch gleich am nächsten Tag und mir wurden die Bedingungen, die mit dem Antrag verbunden sind mitgeteilt und ein Termin genannt, bis wann ich mich dafür oder dagegen entscheiden müßte.
Ich fühlte mich total überrumpelt, was vielleicht auch etwas naiv war - vielleicht gibt es auch Sterbewillige, die sich über eine so prompte Reaktion freuen.
Ich möchte fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen - oder vielleicht auch ganz andere- gemacht hat und eure Meinung dazu auch ohne Erfahrungen hören.
Hibiscus
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Könntest du das näher beschreiben, was für einen Termin hast du genannt bekommen ??
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Kann es sein das du Lampenfieber hast?Ich möchte fragen, ob jemand ähnliche Erfahrungen - oder vielleicht auch ganz andere- gemacht hat und eure Meinung dazu auch ohne Erfahrungen hören.
Mich hat man auch schnell aufgenommen, zumindest bei einer Organisation die nicht Dignitas ist.
Aber die eine hat nach Prüfung der Unterlagen festgestellt das sie sich nicht in der Lage sieht mir zu helfen, ohne das näher zu begründen und eine andere hat mich gar nicht erst aufgenommen, ebenfalls ohne Grund.
Will sagen: sei froh wenns schnell geht.
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Gute Frage. Das würde mich auch interessieren.Rasiel hat geschrieben:Könntest du das näher beschreiben, was für einen Termin hast du genannt bekommen ??
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
hallo,
danke für eure schnelle Reaktion.
Ich muss wohl etwas weiter ausholen. also, das Tel.gespräch fand um den 20.01 statt. Es gibt im Mitgliedsantrag 2 Möglichkeiten: 100€ pro Jahr oder 1000€ für eine lebenslange Mitgliedschaft.
Ich hatte 100€ angekreuzt; das heißt aber, dass man dann 2 Jahre keine Sterbehilfe beanspruchen kann, bei der 1000€ Variante gibt es keine Sperrfrist. Ich sollte mich bis Ende Jan. für eine Variante entscheiden, habe aber bis Mitte Febr. im Gespräch verlängern können.
Wenn ich es jetzt so schreibe, hört es sich gar nicht mehr so bedrängend an, aber dazu muss ich noch erklären, dass sich meine 2. Krankheit (die Erschöpfung und Schwäche) zwingt, alles, auch alltägliche Kleingkeiten, in ganz kleinen Schritten und vor allem möglichst ohne irgendeinen Zeitdruck zu erledigen.
Auch normale Tel.gespräche mit Freunden kosten mich meine ganze Kraft, umso mehr natürlich ein solches Tel.gespräch.
Zum zweiten Gedanken: ja, da ist wahrscheinlich auch Lampenfieber dabei, aber das ist es sicher nicht alleine. s.o.
Und es war nicht die Rede davon, dass ich nicht aufgenommen werden könnte, sondern dass die Prüfung des Antrags auf Sterbehilfe natürlich auch negativ ausfallen könnte und es bis dahin 2500€ kostet.
Zum einen ist das kein Pappenstiel und natürlich muss ich mir gründlich überlegen, ob ich darauf eingehen will und zum zweiten habe ich ziemlich Angst davor, wie ich seelisch mit einer solchen Ablehnung umgehen könnte.
Andererseits, wenn die Prüfung positiv ausfallen sollte, habe ich sicher auch nicht ewig Zeit bis zur Ausführung und ich bin der Meinung, dass es für alles im Leben die richtige oder auch die falsche Zeit gibt und ich nicht den Eindruck habe, dass darauf dann Rücksicht genommen werden könnte.
Vielleicht fällt euch jetzt noch mal was dazu ein; ich würde mich sehr darüber freuen
danke für eure schnelle Reaktion.
Ich muss wohl etwas weiter ausholen. also, das Tel.gespräch fand um den 20.01 statt. Es gibt im Mitgliedsantrag 2 Möglichkeiten: 100€ pro Jahr oder 1000€ für eine lebenslange Mitgliedschaft.
Ich hatte 100€ angekreuzt; das heißt aber, dass man dann 2 Jahre keine Sterbehilfe beanspruchen kann, bei der 1000€ Variante gibt es keine Sperrfrist. Ich sollte mich bis Ende Jan. für eine Variante entscheiden, habe aber bis Mitte Febr. im Gespräch verlängern können.
Wenn ich es jetzt so schreibe, hört es sich gar nicht mehr so bedrängend an, aber dazu muss ich noch erklären, dass sich meine 2. Krankheit (die Erschöpfung und Schwäche) zwingt, alles, auch alltägliche Kleingkeiten, in ganz kleinen Schritten und vor allem möglichst ohne irgendeinen Zeitdruck zu erledigen.
Auch normale Tel.gespräche mit Freunden kosten mich meine ganze Kraft, umso mehr natürlich ein solches Tel.gespräch.
Zum zweiten Gedanken: ja, da ist wahrscheinlich auch Lampenfieber dabei, aber das ist es sicher nicht alleine. s.o.
Und es war nicht die Rede davon, dass ich nicht aufgenommen werden könnte, sondern dass die Prüfung des Antrags auf Sterbehilfe natürlich auch negativ ausfallen könnte und es bis dahin 2500€ kostet.
Zum einen ist das kein Pappenstiel und natürlich muss ich mir gründlich überlegen, ob ich darauf eingehen will und zum zweiten habe ich ziemlich Angst davor, wie ich seelisch mit einer solchen Ablehnung umgehen könnte.
Andererseits, wenn die Prüfung positiv ausfallen sollte, habe ich sicher auch nicht ewig Zeit bis zur Ausführung und ich bin der Meinung, dass es für alles im Leben die richtige oder auch die falsche Zeit gibt und ich nicht den Eindruck habe, dass darauf dann Rücksicht genommen werden könnte.
Vielleicht fällt euch jetzt noch mal was dazu ein; ich würde mich sehr darüber freuen
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Da mir jetzt klar ist um welchen Verein es sich handelt rate ich dir: Finger weg!
Die helfen nicht und die suchen ihre Mitglieder willkürlich aus, ohne Rechtfertigung darüber abzulegen.
Die helfen nicht und die suchen ihre Mitglieder willkürlich aus, ohne Rechtfertigung darüber abzulegen.
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Suizidal, wenn du weisst um welche Sterbeorganisation es sich handelt dann nenne sie bitte doch, es scheint mir auch wenn ich deinen Beitrag lese,
das es dort nicht mit rechten Dingen zugeht.
Zum Schutz aller hier wäre das doch wichtig.
Wenn ich Hibiscus richtig verstehe würde das heißen, wenn man dieser Organisation betritt, das man bei einem positiven Beischeid, einen Zeitraumen gesetzt bekommt in dem man sich entschließen muss zu sterben, wo gibts denn sowas
das es dort nicht mit rechten Dingen zugeht.
Zum Schutz aller hier wäre das doch wichtig.
Wenn ich Hibiscus richtig verstehe würde das heißen, wenn man dieser Organisation betritt, das man bei einem positiven Beischeid, einen Zeitraumen gesetzt bekommt in dem man sich entschließen muss zu sterben, wo gibts denn sowas
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Mir sind in der "näheren" Umgebung nur folgende Vereine bekannt:
1. Dignitas
2. Exit
3. Exit-International
4. Sterbehilfe Deutschland e.V.
Und letztere wollen 100€ pro Jahr oder eben 1000 fürs ganze Leben.
Mich haben sie nicht aufgenommen, weil ich mich geweigert habe bei meinem Betreuer um meinen Tod zu betteln.
Zumal ich geschäftsfähig bin.
1. Dignitas
2. Exit
3. Exit-International
4. Sterbehilfe Deutschland e.V.
Und letztere wollen 100€ pro Jahr oder eben 1000 fürs ganze Leben.
Mich haben sie nicht aufgenommen, weil ich mich geweigert habe bei meinem Betreuer um meinen Tod zu betteln.
Zumal ich geschäftsfähig bin.
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Die Konditionen von „Sterbehilfe Deutschland“ erscheinen mir ebenfalls äußerst bedenklich. Zumal in Deutschland gar keine Sterbehilfe in Form von Freitodbegleitung erlaubt ist. Es sei denn, diese Organisation meint mit Sterbehilfe nicht Freitodbegleitung, sondern Sterbebegleitung, was etwas völlig anderes ist und wohl nicht das, was hibiscus plant.
Beste Grüße,
Thanatos
Beste Grüße,
Thanatos
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Du selbst hast dem widersprochen in einem anderen Beitrag.Thanatos hat geschrieben:Die Konditionen von „Sterbehilfe Deutschland“ erscheinen mir ebenfalls äußerst bedenklich. Zumal in Deutschland gar keine Sterbehilfe in Form von Freitodbegleitung erlaubt ist.
Du selbst hast gesagt, das man in Deutschland sehr wohl jemandem ein tödliches Mittel zur Verfügung stellen kann.
Die Frage ist: Tun die das wirklich oder halten die dann die Leute hin?
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Der Titel des Threads beinhaltet das Wort Sterbehilfe-Organisation. Dadurch ging ich stillschweigend davon aus, dass man versteht, dass ich in meinem Beitrag von organisierter Sterbehilfe rede. Und die ist in Deutschland illegal.suizidal hat geschrieben:Du selbst hast dem widersprochen in einem anderen Beitrag.Thanatos hat geschrieben:Die Konditionen von „Sterbehilfe Deutschland“ erscheinen mir ebenfalls äußerst bedenklich. Zumal in Deutschland gar keine Sterbehilfe in Form von Freitodbegleitung erlaubt ist.
Du selbst hast gesagt, das man in Deutschland sehr wohl jemandem ein tödliches Mittel zur Verfügung stellen kann.
Die Frage ist: Tun die das wirklich oder halten die dann die Leute hin?
Das ändert nichts daran, dass du dich nicht strafbar machst, wenn du einem Sterbewilligen das Mittel besorgst und früh genug das Weite suchst. Dafür als solches nicht.
Dennoch könnte man dich zum Beispiel wegen Drogenhandels anklagen, wenn es sich zum Beispiel um ein illegales Mittel handelt, das du besorgst hast. Auch hier wirst du dennoch nicht wegen deines indirekten Beitrags zum Sterben als solchem zu belangen sein. Ausnahmen wären, wenn du zum Beispiel der Betreuer oder Arzt des Verstorbenen warst oder der Verstorbene minderjährig war.
Ich hoffe, dass ich jetzt alle Eventualitäten berücksichtigt habe, damit du mir nicht wieder einen Widerspruch anhängen kannst. Aber wenn man von allen Menschen nur Böses erwartet und lange genug sucht..... Nein, das ist keine Stichelei, sondern nur eine ganz kleine Spitze...
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Selbst kleine Spitzen können wie ein Hieb mit der Hacke wirken, in der entsprechenden Umgebung und in der entsprechenden Verfassung.
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 15202.html
nicht durchgesetzt!
Ausserdem gibt es für Fachleute auch Möglichkeiten an legale Mittelchen zu kommen.
Die Frage ist ob der Verein solche Möglichkeiten hat. Deshalb meine Skepsis weiterhin.
Soweit ich weiss hat sich dasDer Titel des Threads beinhaltet das Wort Sterbehilfe-Organisation. Dadurch ging ich stillschweigend davon aus, dass man versteht, dass ich in meinem Beitrag von organisierter Sterbehilfe rede. Und die ist in Deutschland illegal.
http://www.focus.de/politik/deutschland ... 15202.html
nicht durchgesetzt!
Ausserdem gibt es für Fachleute auch Möglichkeiten an legale Mittelchen zu kommen.
Die Frage ist ob der Verein solche Möglichkeiten hat. Deshalb meine Skepsis weiterhin.
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Was den Focus-Artikel betrifft, so wird da offenbar einiges durcheinandergewürfelt, wie so oft, wenn es um Sterbehilfe, Sterbebegleitung, Freitod und Suizid geht. Ich habe leider momentan keine Zeit, dem genauer nachzugehen. Ich versuche jedoch, am Ball zu bleiben.
Zum Verein „Sterbehilfe Deutschland“ kann ich nichts weiter sagen. Auch hier müsste ich genauer recherchieren. Dass ich Bedenken dagegen anmeldete, basiert lediglich auf dem, was hier im Thread von dir und hibiscus darüber gesagt wurde.
Schönen Tag noch allerseits,
wünscht Thanatos
Zum Verein „Sterbehilfe Deutschland“ kann ich nichts weiter sagen. Auch hier müsste ich genauer recherchieren. Dass ich Bedenken dagegen anmeldete, basiert lediglich auf dem, was hier im Thread von dir und hibiscus darüber gesagt wurde.
Schönen Tag noch allerseits,
wünscht Thanatos
Re: Erfahrung mit Sterbehilfe-organisation(nicht Dignitas)
Ich bin überzeugt das du es bist der da einiges durcheinanderwürfelt.Thanatos hat geschrieben:Was den Focus-Artikel betrifft, so wird da offenbar einiges durcheinandergewürfelt, wie so oft, wenn es um Sterbehilfe, Sterbebegleitung, Freitod und Suizid geht. Ich habe leider momentan keine Zeit, dem genauer nachzugehen. Ich versuche jedoch, am Ball zu bleiben.
Wir sind uns sicherlich einig das aktive Sterbehilfe verboten ist. Ebenso einig werden wir uns in Sachen Arzneimittelgesetz sein. Ich halts jedoch für bedenklich eine Ausweglosigkeit zu propagieren, das stärkt nur die Ärztelobby und macht Suizidanten umso einsamer.
Da sind wir doch einer Meinung.Zum Verein „Sterbehilfe Deutschland“ kann ich nichts weiter sagen. Auch hier müsste ich genauer recherchieren. Dass ich Bedenken dagegen anmeldete, basiert lediglich auf dem, was hier im Thread von dir und hibiscus darüber gesagt wurde.
Schönen Tag noch allerseits,
wünscht Thanatos