Warum war ich die Stärkste im Mechanismus des evolutionären Lebens, wenn ich doch dieses Leben niemals wollte???
Ich sitze in meinem Bett, schaue in die trübe Suppe vor meinem Fenster und stelle mir unentwegt diese Frage. "Ich war die Stärkste und doch wollte ich nie stark sein!" Warum habe ich damals also den Wettlauf gewonnen? Warum war dieser Mechanismus doch so stark, dass ich die Erste war, die die Tür zum Leben fand? Im "regulären" Leben bin ich schwach, würde nie kämpfen oder gar andere wegstoßen...eher den Vortritt lassen.
Was ist also mit mir geschehen? Was hat die "ach-so-tolle" Welt aus mir gemacht? Und vorallem...und wenn ich garnicht will? Warum wurde ich nie gefragt, ob ich dieses Leben will. Ich hätte es verneint und anderen den Vortritt gelassen. Warum also? Darum also!
Darum also.
Blöde Antwort, die mir mein Kopf vorgaugelt, die Dir auch Menschen vorgaugeln. "Das Leben ist ein Geschenk!Nimm es also auch so an!" Ein Geschenk? Äh...gut, dann hätte ich gerne den Bong, damit ich's umtauschen kann, ich will's nämlich nicht!
Jeden Tag auf's Neue beschwerlich. Jeden Tag die Frage nach einem Sinn. Jeden Tag die gleichen bescheuerten Smalltalkthemen über die politische Lage in unserer Welt, den Eurorettungsschirm, das Wetter, Nachbar Müller und was weiß ich für'n Ablenkungsmanöver, um sich bloß nicht den Fragen nach dem Sinn auszuliefern. Bin ich anders oder sind die Anderen die, die anders sind?
Verrückte Welt..denke ich bei mir. Getreu dem Song von Gary Jules "Mad World", absolut treffend!
Um mich herum, bekannte Gesichter
Abgetragene Orte
Abgetragene Gesichter
Strahlend und früh für die täglichen Wettrennen
Gehend ins Nirgendwo
Gehend ins Nirgendwo
Ihre Tränen füllen die Gläser
Ausdruckslos
Ausdruckslos
Meinen Kopf einziehend möchte ich meinen Schmerz ertränken
Kein Morgen
Kein Morgen
Und ich finde es irgendwie lustig
Ich finde es irgendwie traurig
Dass die Träume in denen ich sterbe
Die besten sind die ich je hatte
Es ist schwer zu sagen
Es ist schwer ertragen
Wenn Menschen im Kreis laufen ist es eine sehr, sehr
Verrückte Welt
Verrückte Welt
Kinder erwarten den Tag an dem es ihnen gut geht
Alles Gute!
Alles Gute!
Ich fühle wie jedes Kind fühlen sollte
Setzen und zu hörn!
Setzen und zu hörn!
Hallo Lehrer sag mir was ich lernen werde
Durchschau mich
Schau durch mich hindurch
Und ich finde es irgendwie lustig
Ich finde es irgendwie traurig
Dass die Träume in denen ich sterbe
Die besten sind die ich je hatte
Es ist schwer zu sagen
Es ist schwer ertragen
Wenn Menschen im Kreis laufen ist es eine sehr, sehr
Verrückte Welt
Verrückte Welt
Erweiter deine Welt!
Und wieder die Frage...: "Und wenn ich garnicht will?"
Und wenn ich garnicht will?
Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator
Re: Und wenn ich garnicht will?
jeden tag, wenn ich aufstehe,
jede nacht, wenn ich wach werde
und auch tagsüber vergehen nicht die stunden ohne daran gedacht zu haben
ich will nicht mehr leben!
und nachts, wenn ich träume - am morgen weiß ich nicht wovon - dann vielleicht von einer anderen welt.
aber da ist immer irgend etwas, was mich aufhält den letzten schritt zu gehen.
meine verantwortungsgefühl anderen gegenüber, meine hoffnung, dass es vielleicht doch besser kommt, viel ist das nicht, vielleicht ist es aber auch nur meine angst. trotzdem - ich will nicht mehr.
10 jahre kenne ich das gefühl nun. ich lächle unter menschen, unter bekanten gesichtern - trotzdem alle sind mir fremd.
meine alte welt habe ich verloren - hab sie eingetauscht gegen eine neue...
hab vieles erlebt, oben auf der leiter zu stehen und auch ganz unten zu sein. sich wieder hochrobben und dann wieder oben zu sein. nur für was?
ich bin stark, aber innen auch ganz weich. und niemand ist da der das sehen kann.
du siehst, du bist nicht alleine. ich glaube es gibt viele, denen es so geht und jeden tag quälen sie/wir uns weiter. solange bis die nacht zum morgen wird.
das soll kein trost sein, keine hoffnung geben, keinen weg zeigen. es sind nur ein paar gedanken.
jede nacht, wenn ich wach werde
und auch tagsüber vergehen nicht die stunden ohne daran gedacht zu haben
ich will nicht mehr leben!
und nachts, wenn ich träume - am morgen weiß ich nicht wovon - dann vielleicht von einer anderen welt.
aber da ist immer irgend etwas, was mich aufhält den letzten schritt zu gehen.
meine verantwortungsgefühl anderen gegenüber, meine hoffnung, dass es vielleicht doch besser kommt, viel ist das nicht, vielleicht ist es aber auch nur meine angst. trotzdem - ich will nicht mehr.
10 jahre kenne ich das gefühl nun. ich lächle unter menschen, unter bekanten gesichtern - trotzdem alle sind mir fremd.
meine alte welt habe ich verloren - hab sie eingetauscht gegen eine neue...
hab vieles erlebt, oben auf der leiter zu stehen und auch ganz unten zu sein. sich wieder hochrobben und dann wieder oben zu sein. nur für was?
ich bin stark, aber innen auch ganz weich. und niemand ist da der das sehen kann.
du siehst, du bist nicht alleine. ich glaube es gibt viele, denen es so geht und jeden tag quälen sie/wir uns weiter. solange bis die nacht zum morgen wird.
das soll kein trost sein, keine hoffnung geben, keinen weg zeigen. es sind nur ein paar gedanken.
-
- Beiträge: 11
- Registriert: Montag 21. November 2011, 16:07
Re: Und wenn ich garnicht will?
-
Zuletzt geändert von LiveIsNeverKind am Dienstag 3. April 2012, 09:54, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Und wenn ich garnicht will?
Das trifft genau auch mein "Lebensgefühl"...so gut beschrieben...ich könnt es nicht besser sagen!
Mir hilft es in solchen Zeiten ( = Nacht für Nacht) mit "Gott" zu streiten. Ich glaube nicht an Gott, aber ich habe Angst vor ihm. Kein Widerspruch!! Alle Rationalität, jede Prüfung sagt mir: Einen Gott (wie die verschiedenen Religionen es auch immer interpretieren, existiert nicht), denn vor allem so wie dessen Gott dargestellt wird, so nützt er nur bestimmten Menschen(-Gruppen). Dennoch kann die "Sozialisation" einem Menschen das Fürchten (vor Gott) beibringen (vor seiner Rache und Bosheit) selbst wenn man rational nicht daran rational "glauben" kann... So sind wir alle wohl- auf bi-polar.. Nun, wenn ich Gott schon fürchten kann, dann kann ich ihn rational durchaus auch zu (meinem) Sündenbock machen, und zwar gnadendenloser als Prediger Salomo in der Bibel das fertig gebracht hat ... und siehe da, es hilft schon mal über schwere Stunden und elende Qualen... indem ich "Gott" den es zwar nicht gibt für alles verfluche... und es hilft mir absurd- und paradoxerweise.
...bis zum nächsten Tag, denn die Feigheit zum Suizid ist stärker ..denn zum freiwilligen Sterben braucht man mehr Mut als zum Leben..Eine mögliche Erklärung wäre, dass die Qual der Sinnlosigkeit doch irgendeinen geheimen
Zweck erfüllt. Wir leiden, sogar schrecklich, aber wenigstens nicht vergebens. Wir helfen Gott sich endlich mehr Mühe zu geben! -- Für seine kommenden Geschenke die er ungefragt verteilt... Gott segne sie ( die kommenden Geschenke)..
Mir hilft es in solchen Zeiten ( = Nacht für Nacht) mit "Gott" zu streiten. Ich glaube nicht an Gott, aber ich habe Angst vor ihm. Kein Widerspruch!! Alle Rationalität, jede Prüfung sagt mir: Einen Gott (wie die verschiedenen Religionen es auch immer interpretieren, existiert nicht), denn vor allem so wie dessen Gott dargestellt wird, so nützt er nur bestimmten Menschen(-Gruppen). Dennoch kann die "Sozialisation" einem Menschen das Fürchten (vor Gott) beibringen (vor seiner Rache und Bosheit) selbst wenn man rational nicht daran rational "glauben" kann... So sind wir alle wohl- auf bi-polar.. Nun, wenn ich Gott schon fürchten kann, dann kann ich ihn rational durchaus auch zu (meinem) Sündenbock machen, und zwar gnadendenloser als Prediger Salomo in der Bibel das fertig gebracht hat ... und siehe da, es hilft schon mal über schwere Stunden und elende Qualen... indem ich "Gott" den es zwar nicht gibt für alles verfluche... und es hilft mir absurd- und paradoxerweise.
...bis zum nächsten Tag, denn die Feigheit zum Suizid ist stärker ..denn zum freiwilligen Sterben braucht man mehr Mut als zum Leben..Eine mögliche Erklärung wäre, dass die Qual der Sinnlosigkeit doch irgendeinen geheimen
Zweck erfüllt. Wir leiden, sogar schrecklich, aber wenigstens nicht vergebens. Wir helfen Gott sich endlich mehr Mühe zu geben! -- Für seine kommenden Geschenke die er ungefragt verteilt... Gott segne sie ( die kommenden Geschenke)..
-
- Beiträge: 36
- Registriert: Samstag 27. August 2011, 14:12
Re: Und wenn ich garnicht will?
Hallo lustlos,
Ich kann dich so gut verstehen!
Und immer wieder die quälende Frage nach dem Sinn! Eine Antwort erflehend, doch sie niemals erhalten..
Ich denke oft, wenn ich einen Sinn in dem Ganzen erkennen würde, wenn ich wüsste wofür, dann würde das mir vllt. die kraft geben weiter durchzuhalten
Ich kann dich so gut verstehen!
Das denke ich auch sehr oft. Was soll das, dass ich lebe! Mich hat keiner gefragt, ob ich das will?und wenn ich garnicht will? Warum wurde ich nie gefragt, ob ich dieses Leben will. Ich hätte es verneint und anderen den Vortritt gelassen.
Diesen Satz habe ich auch schon so oft gehört. Vor allem in der Sekte, in dessen Glauben ich erzogen wurde. Der Satz macht mich sowas von wütend heute!!"Das Leben ist ein Geschenk!Nimm es also auch so an!"
Und immer wieder die quälende Frage nach dem Sinn! Eine Antwort erflehend, doch sie niemals erhalten..
Ich denke oft, wenn ich einen Sinn in dem Ganzen erkennen würde, wenn ich wüsste wofür, dann würde das mir vllt. die kraft geben weiter durchzuhalten