Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

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Orgeluse
Beiträge: 864
Registriert: Dienstag 23. November 2010, 00:04

Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

Beitrag von Orgeluse »

Liebe mehr oder minder suizidale Runde,

wie schon aus dem Thread-Titel hervor geht, soll es hier um Bildung gehen (also was, an dem man sich festhalten kann) und um Unsicherheit (also was, das das Gegenteil von Halt ist) - die einzige(n): die des Lebens.
Tod, ja! - Dieses Skandalon ist. Felsenfest. Für jeden von uns. Und dann auch kein Skandalon, denn das ist der Tod immer nur für die, die ihn überleben, die weiterleben und ihn ansehen müssen, mitansehen beim andern, bei dem, den der Tod "ereilt" (und bei dem ist der Tod immer so schnell - egal, wie lang das Sterben dauerte -, dass er, der vom Tod Ereilte, davon nichts mehr sieht; deshalb ist er, der Tod, auch immer nur für die Übriggebliebenen das Skandalon).

Tod ist - uns allen sicher.

Leben - das ist gar nicht sicher. Das ist nicht planbar. Das ist nicht vorhersehbar. Das kann keiner kalkulieren (noch nicht einmal das ganz frühe, das im sogen. Mutterleib).

Was also hadern wir hier mit unseren Todesarten?! Eine von den unzähligen kommt - auf uns zu, ist für uns da, ganz persönlich für uns.
Eingedenk dessen - und zwar, wenn man das richtig verinnerlicht hat -, kann der ohnehin sichere Tod vielleicht leichter gerufen werden? Mitten aus "dem Leben", unserem, heraus. Gerufen, geholt! Vielleicht.
Er kommt ja, ohnehin. Mit jeder Minute näher. Und ist dann doch vermutlich überraschend da. Und dennoch nicht so überraschend, so "Ups! Hätt' ich ja nie mit gerechnet", wie das Leben es so oft ist, nämlich: Ups, hätt' ich ja nie gedacht, dass das jetzt so ist ...

Die Unsicherheit des Lebens noch ein bissl ertragen? Das könnte eine gute Schule sein, um den Tod dann klarsichtig zu rufen, der ja ohnehin kommt (aber jetzt wiederhole ich mich).

Leben als Todesbildung? Leben als Schule für den Tod?

Eins jedenfalls dämmert mir, die ich nunmehr in der neunten Klasse sitz': Wenn mein Tod da ist, gerufen oder ungerufen herbeieilend, dann werde ich darüber kein Mitteilungsbedürfnis mehr haben und keinen Austausch mehr wollen.

Was meint Ihr: Leben als Schule für den Tod? All die ertränkende Schönheit, all die alltäglichen Knüppelschläge noch ein wenig ertragen, damit der Ruf nach dem Tod umso klarer ertönen kann?
Und eins ist sicher: Gerufen oder ungerufen: Er kommt. Zu jeder und jedem von uns. Unser Tod.

Weiß der Teufel, was er ist, der Tod. - Vielleicht ist dieses schmerzende Leben eine Schule, ein Training für ihn, um ihn zu ertragen.

Einen Gruß in die Runde
von Orgelus' (wohl ein bissl todeswirr heut)
so-lebt-der-lurch
Beiträge: 247
Registriert: Freitag 22. Juli 2011, 18:34

Re: Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

Beitrag von so-lebt-der-lurch »

life is a losing game
Orgeluse
Beiträge: 864
Registriert: Dienstag 23. November 2010, 00:04

Re: Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

Beitrag von Orgeluse »

Ja: Rien ne va plus, Lurchi.
(Die Bank hat schon dicht gemacht, aber diese verschissene Kugel dreht sich noch auf der Scheibe.)
Thanatos
Beiträge: 1580
Registriert: Freitag 5. Februar 2010, 10:48

Re: Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

Beitrag von Thanatos »

Orgeluse hat geschrieben:... Leben als Schule für den Tod?...
Dies möchte ich etwas abändern, um es aus meiner Sicht ausdrücken: „Leben als Schule für ein würdiges Sterben.“ Diese Möglichkeit steht jedem offen. Leider ergreifen sie nur wenige; die anderen verbringen ihr Leben damit, über selbiges zu klagen.
Thanatos lebt noch, freut sich allerdings, bald gehen zu dürfen...
cry_agony
Beiträge: 26
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 16:54

Re: Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

Beitrag von cry_agony »

Liebe mehr oder minder suizidale Orgeluse,
Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.
Das Leben ist fast genauso sicher wie der Tod, wenn man nichts dagegen unternimmt.
Und man genug isst und trinkt, sich nicht allzu dumm anstellt und einem kein Zufall zuvorkommt.
Hoert sich vielleicht bloed an, ist aber so : )
„Leben als Schule für ein würdiges Sterben.“
Leben als Schule für den Tod?
Das kann man sehen, wie man will.

[Notiz fuer mich]
Mir kommt es so vor, als wuerden wir hier wieder indirekt ueber den Sinn und Unsinn des Lebens philosophieren. :D
[/Notiz]


Liebe Gruesse

c_a
Orgeluse
Beiträge: 864
Registriert: Dienstag 23. November 2010, 00:04

Re: Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

Beitrag von Orgeluse »

Liebe/r c_a,

über meinen kleinen (verräterischen?) Lapsus bei der Erstellung des Thread-Titels war ich selbst schon drum und dran, mich in aller suizidalen Agonie noch ein bissl zu ärgern ...
Richtig müsste er ja heißen: "Todesschule? - Der Tod ist (uns) sicher. Das Leben nicht."
Ausbuchstabiert also: Der Tod ist uns sicher, er ist sicher. Das Leben ist nicht sicher, ist unsicher.

Wenn Du also denkst,
cry_agony hat geschrieben: Das Leben ist fast genauso sicher wie der Tod, wenn man nichts dagegen unternimmt.
Und man genug isst und trinkt, sich nicht allzu dumm anstellt und einem kein Zufall zuvorkommt.
Hoert sich vielleicht bloed an, ist aber so : )
,

dann habe ich von Dir den Eindruck, dass Dir ein wenig Lebenserfahrung noch aufhelfen könnte auf unseren suizidalen Stufenbarren.
Denn erstens kommen einem im Leben immer und 1000 Zufälle "zuvor", wie Du schreibst ("wovor" eigentlich? Ich hätte gesagt: "dazwischen" - nämlich zwischen die eigenen Pläne --- interessant das mit der zeitlichen Dimension ... [oder doch nicht?]), und zweitens stellen wir alle uns ziemlich "dumm" an im Leben - alle, nur fällt es bei den einen (uns hier vielleicht) mehr ins Gewicht als bei den andern, die das besser verbergen, überspielen oder ihre Zeugen einschüchtern können. (Dumm stellt sich erstmal und dann auch immer wieder jede/r an, wenn man unter "dumm" sinngemäß das Folgende versteht: Unbeholfen, verunsichert, ängstlich, nassforsch, überfordert, unterfordert, zögernd, zweifelnd, fragend, hinterfragend, kritisch fragend, zu langsam, zu schnell, zu dunkel etc.)

Geradezu heurekarisch entflammt hat mich dann Deine folgende Erkenntnis, die Du so anrührend als privat zu verkleinern versuchst:
cry_agony hat geschrieben:[Notiz fuer mich]
Mir kommt es so vor, als wuerden wir hier wieder indirekt ueber den Sinn und Unsinn des Lebens philosophieren. :D
[/Notiz]
Lass uns künftig doch bitte weiter an Deinen erhellenden Notizen teilhaben!

Einen herzlichen Gruß in unsere mehr oder minder suizidale Runde,
Orgeluse - fast verkokelt
cry_agony
Beiträge: 26
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 16:54

Re: Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

Beitrag von cry_agony »

Liebe Orgeluse,
(...)dann habe ich von Dir den Eindruck, dass Dir ein wenig Lebenserfahrung noch aufhelfen könnte auf unseren suizidalen Stufenbarren.
Ich bin etwas erstaunt, wie du anhand einer niedrigen zweistelligen Zahl an Beitraegen mit ein paar Zeilen solch eine Fern-"Diagnose" stellen kannst.
Denn erstens kommen einem im Leben immer und 1000 Zufälle "zuvor", wie Du schreibst ("wovor" eigentlich?(...)
3x darfst du raten, vor dem Suizid oder dem natuerlichen Tod.
Ich hätte gesagt: "dazwischen" - nämlich zwischen die eigenen Pläne
Stimmt, "dazwischen" waere vielleicht besser.
Dumm stellt sich erstmal und dann auch immer wieder jede/r an, wenn man unter "dumm" sinngemäß das Folgende versteht: Unbeholfen, verunsichert, ängstlich, nassforsch, überfordert, unterfordert, zögernd, zweifelnd, fragend, hinterfragend, kritisch fragend, zu langsam, zu schnell, zu dunkel etc.)
Ich meinte "dumm anstellen" eher "im engeren Sinne". Also z.B. aeusserst unbeholfenes oder ungeschicktes Verhalten, das frueher oder spaeter zu einem Unfall, welcher Art auch immer, fuehren koennte.
Lass uns künftig doch bitte weiter an Deinen erhellenden Notizen teilhaben!
Na sichaaa, wenn mir jedes Wort schon vor den Stimmbaendern verdreht wird.


Liebe Gruesse zurueck,

cry_agony
Orgeluse
Beiträge: 864
Registriert: Dienstag 23. November 2010, 00:04

Re: Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

Beitrag von Orgeluse »

cry_agony hat geschrieben:Ich bin etwas erstaunt, wie du anhand einer niedrigen zweistelligen Zahl an Beitraegen mit ein paar Zeilen solch eine Fern-"Diagnose" stellen kannst.
Manchmal ist es ja doch noch ganz lustig.
So das "Dasein", das Hiersein auch, in diesem Forum.

Dass jemand meint, ich schlösse aufgrund der angezeigten Anzahl der postings auf Lebenserfahrung - das war gerade wieder so ein Moment.

Danke, c_a!

Herzlich grüßend, alle hier,
Orgeluse
cry_agony
Beiträge: 26
Registriert: Samstag 25. Juni 2011, 16:54

Re: Todesschule? - Der Tod ist uns sicher. Das Leben nicht.

Beitrag von cry_agony »

Aber sonst geht es noch !?
Ich meinte natürlich, dass es mir ein Rätsel ist, wie du anhand meiner Beiträge bzw. meines Beitrags (dem Inhalt, nicht der Anzahl), darauf schließen kannst.
Also manchmal fragt man sich echt...

Für mich hat es keinen Sinn mehr, diese "Diskussion" hier weiter zu führen.
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