Langsames seliges einschlafen in 10000 m Höhe

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Mitgestorben

Langsames seliges einschlafen in 10000 m Höhe

Beitrag von Mitgestorben »

Langsames seliges einschlafen in 10000 m Höhe

Man könnte doch einen Unterdruck "erzeugen" durch einen hoch aufsteigenden Freiballon (Mit Wassersoff oder Helium gefüllt). Man könnte mit einem Freiballon langsam bis auf eine Höhe von 10.000 bis 12.000 Metern, also 10 bis 12 km, aufsteigen. Der Ballon bleibt einige Stunden in dieser Höhe.
Der Sterbewillige erstickt nicht, es staut sich ja kein Kohlendioxyd, er wird auch nicht am atmen gehindert, er schläft nur ein und wacht nicht mehr auf.

Es ginge auch eine Unterdruckkammer.
Z.B. ein luftdicht gemachtes Schlafzimmer (eine große Spezialkammer), und darin eine Liege.
Der Sterbewillige würde in dem Schlafzimmer einen Knopf drücken der dann das langsame abpumpen der Luft bewirkt bis auf eine "Höhe" von vielleicht 12.000 Meter.
Das Schlafzimmer, also die Unterdruck-Kammer, muss gross genug sein damit es nicht zum Rückstau des ausgeatmeten Kohlendioxyd kommt, eben ein ganzes Schlafzimmer!

Wie man dabei selig ohnmächtig wird, wurde in den 60er Jahren im Fernsehen gezeigt, in Deutschland in der Reihe Prof. Heinz Haber.
Prof. Heinz Haber und zwei Mitarbeiter die Sauerstoffgeräte trugen und ein weiteres Sauerstoffgerät dabei hatten begaben sich in eine Unterdruckkammer mit mehreren Fenstern. Diese wurde langsam evakuiert bis zu einer "Höhenluft" von 10.000 Meter. Prof. Haber, immerhin damals schon ein älterer Herr, hielt das eine kurze Zeit sogar durch. Dann schwankte er etwas und bekam wackelige Beine, aber schrie nicht, und man sah an seinem Gesicht das er nichts spürte. Sein Gesichtsausdruck war ganz friedlich. Dann wurde er ohnmächtig. Die Mitarbeiter legten ihm sofort das Sauerstoffgerät an. Prof. Haber kam sofort wieder zu sich, erlangte sofort wieder das Bewusstsein. Dann wurde der Druck in der Kammer langsam wieder erhöht durch öffnen des Ventils, und Prof. Haber war auch wohlbehalten und konnte sich wieder ohne Atemmaske frei bewegen. Der Beitrag war sehr interessant.

Sonstige Unterdruckkammern gab es ja vor 40 Jahren auch bei Ärzten, um Höhenluft zu imitieren. Die Kammern hiessen Klimakammern und sahen aus wie ein altmodischer kleiner ovaler Wohnwagen. Dort passten sechs Personen hinein, und die Luft wurde herausgepumpt bis zu einer "Höhe" von 4000 Metern. Die Patienten sollten währenddessen Gummibärchen kauen, damit es in den Ohren nicht so knackt. Das ausgeatmete Kohlendioxyd blieb sogar drin. Eigentlich hätte die Klimakammer größer sein müssen bei sechs Leuten, so groß wie ein großes Schlafzimmer!
wurzelzwerg
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Re: Langsames seliges einschlafen in 10000 m Höhe

Beitrag von wurzelzwerg »

Klingt ziemlich aufwändig.
Wie willst du denn ein Schlafzimmer auf 1bar Unterdruck bringen und wie abdichten?
Da gibts wohl einfachere Sachen :)
Mitgestorben

Atemmaskensystem auch denkbar; od. Nitroglycerin, od. Guillo

Beitrag von Mitgestorben »

Na ja die schmerzlosesten Methoden scheinen immer die aufwendigsten zu sein, entweder technisch,
oder organisatorisch.

Eine spezielle Atemmaskenvorrichtung wäre auch denkbar, mit einem Zweiwege-Ventil; und einem
Rückschlagventil; und einer Pumpe die langsam die Luft so absaugt wie es eben 10000 m Höhe entspricht.
Man würde die normale, aber im Druck sinkende Luft einatmen; und Kohlendioxyd (und Restsauerstoff
und Stickstoff) ausatmen nach draussen hin (dafür das Rückschlagventil, damit keine Luft von draussen
wieder eindringen kann).

Ich halte den Gas-Höhen-Freiballon der auf 10000 m Höhe aufsteigt,
und die große Unterdruckkammer die wie ein einfaches Schlafzimmer eingerichtet ist,
durchaus für praktikabel. Zumal es Klimakammern (siehe Originalbeitrag) ja wirklich gegeben hat.
Blume
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Re: Langsames seliges einschlafen in 10000 m Höhe

Beitrag von Blume »

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Zuletzt geändert von Blume am Mittwoch 28. September 2011, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
Mitgestorben

Viele Wege führen auf 10000 m Höhe

Beitrag von Mitgestorben »

Einige Leser beissen sich so an dem "Schlafzimmer" fest. Es geht nicht darum
ein Schlafzimmer umzurüsten (das wäre nur EINE Möglichkeit), sondern es geht
um eine grosse Unterdruckkammer, die nur optisch das Aussehen eines grossen
Schlafzimmers hat.
Das ein Privatmann das so einfach nicht herstellen kann, und mit einer fehlerfrei
arbeitenden Vakuumpumpe die den Druck auf 200 mb absenkt und weniger, ist
mir klar.
Ich dachte das auch nur mehr als Anregung für Organisationen die Menschen
passiv beim Freitod begleiten wollen. Die hätten ggf. die Mittel dazu.

Und immer wieder, auch in Deutschland, wird Heißluftballon mit Freiballon
verwechselt. Ein Freiballon ist ein Gasballon! Und der steigt je nach Bauart
einige tausend Meter hoch, aber auch, je nach Bauart, bis an die obere Grenze
der Troposphäre (ca. 10.000 m); oder auch bis in die untere Stratosphäre.
Das alles ist noch nicht sooo teuer. Teuer ist erst ein richtiger Stratosphärenballon,
jene mit den Messsonden.
Und ob man damit allein fliegen dürfte, dass müsste sich doch irgendwie regeln
lassen.

Übrigens ein druckloses Flugzeug mit Höhenflugeigenschaft und mit Autopilot
täte es auch. Es müsste nur automatisch in 10.000 m Höhe einige Stunden kreisen,
und in einem Gebiet wo das erlaubt ist ohne das ständig Anfragen von der
Bodenstation kommen.
Der Sterbewillige würde dann das Flugzeug per Knopfdruck per Autopilot starten,
dann ginge alles von selbst. Ebenso könnte der Sterbewillige in der Luft den
Vorgang auch abbrechen, per Knopfdruck per Autopilot, dann würde das
Flugzeug automatisch auf einem Flughafen sicher landen.
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