Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Fin
Beiträge: 29
Registriert: Dienstag 31. Mai 2011, 22:36

Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Fin »

Hallo.
Ich habe mich hier angemeldet, nun letztendlich. Ich finde es toll, dass es ein solches Forum gibt, in dem man endlich offen mit anderen Menschen über etwas reden kann, was mit keinem anderen geht, weil man nicht verletzen will, sie keine Ahnung haben, anders fühlen, nichts verstehen, und schon gar nicht helfen wollen, das einzige, letzte wichtige hinzubekommen - sich also zu töten. Endlich kann ich offen darüber reden, ohne, dass mich jemand (hoffentlich) vom Gegenteil überzeugen will - das tut so gut!

Nur, um kurz die Situation zu umreißen:
Ich bin eine mit ihren äußerlichen Werten zufriedene, gerade ins Leben gestartete Frau Anfang 20, in einer Situation also, die im Leben nie besser sein könnte. Spreche mehrere Sprachen, habe einen guten Abschluss, war die letzten Jahre viel im Ausland, habe für gute Zwecke in einem Entwicklungsland gearbeitet – was im übrigen mein Lebenstraum war, mittlerweile vorbei.
Und außerdem habe ich, seitdem ich meine Kindheit sehr früh beendet habe, Depressionen – eigentlich gehabt, nun seit Ende meines ewigen Ziels (der Lebenstraum) wieder.
Ich habe viele, viele sehr beschissene Jahre hinter mir, die gesamte Jugendzeit über hab ich mich durchs Leben gequält. Viele Klinikaufenthalte, Therapien und und und, für Jahre. Als ich schließlich ins Ausland bin, ging es mir gut, ich hatte es geschafft. Seit einem dreiviertel Jahr bin ich zurück, zwar wieder im (näheren) Ausland, aber dennoch zurück bei meinen Depressionen. In der Zeit ging es nur hoch und runter, es war... einfach Horror. Bis jetzt, wo ich angefangen habe, es wieder zu schaffen. Für immer. Endlich. Auch wenn alle Gründe für die Depressionen und Selbstverachtung bleiben – ich hatte mich fürs Leben entschieden, zum ersten mal ganz bewusst.
Ich war bereits vor einem Monat – vor der guten Phase – an dem Punkt, dass ich nicht mehr konnte, nach acht Jahren der Qualen wieder Depressionen zu haben. Ich hatte ihn wunderbar, mit unendlich viel Kraft trotz dieses beschissenen letzten Jahres überwunden.
Nun kann mein Freund nicht mehr. Er hat Schluss gemacht, trotz aller Gefühle. Es ist nicht die erste Beziehung, die an meinen Depressionen gescheitert ist. Und ich habe es nicht verdient – nach allem, was ich nun geschafft habe. Es ist, als würde das nur zeigen, wie sinnlos es ist, sich immer wieder aufzuraffen. Ich kann es nicht mehr – ich kann euch nicht sagen, an WAS für einem Standpunkt ich gerade bin, es ist Status quo, es ist einfach das Ende von allem, was ich in den letzten Jahren, vor allem dem letzten Jahr durchgemacht habe. Ich war noch nie so bereit zu unzulässiges Wort wie jetzt, wo ich alle Bestätigung dafür habe. Es ist nicht er – es ist die Situation, die auch ohne ihn nie gut war, mit ihm, war sie damals wieder gut. Ich sehe keinen Grund mehr, mich hochzureißen; ich weiß, dass ich es könnte, aber ich will es nicht, ich will es nicht. Ich darf nun endlich gehen, es gibt keinen Grund mehr dagegen. Es könnte keine bessere Situation geben.

Mir verbleiben noch wenige Tage, bis ich ihn wiedersehe, und mir alle Bestätigung hole – aber dass zwischen uns nichts mehr zu retten ist, ist nach ewiger Unsicherheit nun klar, und wird sich auch definitiv nicht ändern. Ich will ihn sehen, um mir die Situation bewusster zu machen, um allen Schmerz zu spüren, um es zu schaffen – um aus dem Traum der Hoffnung aufzuwachen und mir quasi den Schuss zu geben. Jedenfall – danach werde ich gehen, endlich.

Ich will die letzten Tage mir schön gestalten – der Gedanke an das Ende macht mich glücklich, auch die Gewissheit, es zu schaffen. Ich will die letzten Tage meines Lebens genießen.
Was gibt es, was man als letztes noch alles tun sollte?? Sehr viele Möglichkeiten habe ich nicht, weil ich weiterhin arbeite, aber ich habe alle Zeit der Welt, bis es mir reicht, nach dem Treffen.

Ich weiß, wie ich mich umbringen will. Aber bin für bessere Methoden offen. Was ist diese Helium-irgendwas-Methode? Was gibt es anderes, was schmerzlos, halbwegs einfach ist? Welche Methoden funktionierten bei ehemaligen Mitgliedern gut?

Vielen Dank für Antworten!
FIN
Touched

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Touched »

.
Zuletzt geändert von Touched am Mittwoch 8. Juni 2011, 00:16, insgesamt 1-mal geändert.
pida
Beiträge: 560
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2009, 05:45

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von pida »

hallo fin,

erst einmal ' herzlich willkommen ' im forum !

du hast ja schon selbst entdeckt, welche erleichterung / wirkung die beitraege hier im forum haben koennen - bei einem gesellschaftlichen tabu-thema wie dem
von vielen hier beabsichtigten.
soweit wie gelesen glaube ich auch, deine motivation vorerst zu verstehen.
mit dem beruehmt / beruechtigten " aber " :
du sprichst von einer frist von ein paar tagen ( korrigier' mich bitte bei missverstaendnis ).

wenn du nicht aktuell furchtbar unter schmerzen leidest : gib' dir bitte etwas zeit.

nimm dir zeit, mehr im forum zu lesen.

du wirst auf betroffene treffen, die trotz schwerster lebens-einschraenkungen sehr viel energie aufbringen, den letzten schritt vorerst zu verschieben - aber best-
moeglich planen.
und sich hier austauschen.
sei es zu krankheit, methoden oder gelegentlich auch mal 'belangloses'.
ich moechte hier noch nicht von hoffnung und optimismus reden - die grenzen von schmerzempfinden muss man jedem selbst zugestehen.

ich sehe aber das forum als eine vielfaeltige und positive chance ; vielleicht gelingt dir das, zumindest vorerst, auch !

nochmals ' willkommen ' und bis spaeter, pida
Scotti
Beiträge: 917
Registriert: Donnerstag 3. Juni 2010, 10:34

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Scotti »

Hallo Fin,
auch von mir ein herzliches Willkommen in unserem Debatierclub :D
Nun, auf deine Fragen gibt es viele Antworten, je nach Sichtweise der Dinge, auch, wenn du noch sehr jung bist, aber ich denke mal, du wirst deine tieferen Gründe haben, warum du mit deinen
Depris nicht mehr leben willst, bzw. warum deine letzte Beziehung dich so kaputt machte.
Pida hat Recht mit ihren Aussagen "lass dir ein wenig Zeit!", auch ich hab vor einem Jahr gedacht "Du hälst dieses unzulässiges Wort Leben keine 10 Wochen mehr aus" und heute.... heute seh ich das alles nicht mehr so schwarz, wie noch vor einem Jahr, auch wenn sich an meiner Lage nichts geändert hat, was mich zum Weiterleben bringen würde, aber durch dieses und andere Foren, habe ich etwas gelernt... tot sein kann man lang genug, keiner weiß, was danach kommt und warum geben wir uns nich noch ein paar Tage/Wochen OHNE Druck...., denn noch mal... gestorben wird schnell, aber gelebt wird langsam.

Ich persönlich habe alles hier, was ich für die Stickstoffmethode brauche und genau DAS gibt mir die Ruhe, die ich brauche um in Frieden jeden Tag leben zu können, weil ich weiß, wenn ICH in diese Situation komme, in der ICH nicht mehr kann, bzw. will, dann werde ich innerhalb von 10 Minuten da sein, wo ich schon lange sein sollte, aber solang ich nicht tief in mir zu 100000% sicher bin, zwingt mich doch keiner in diese Handlung rein, oder?
Darum schließ ich mich Pida einfach mal an und sage, lies dich hier ein wenig ein, schau dir an, was die Leute hier so für Erfahrungen haben und tausch dich aus.
Evtl. kannst du dadurch noch ein wenig "lernen" bzw., dir ein anderes Bild machen, was dir Kraft gibt, dir selber noch etwas zeit zu gönnen.
Fin
Beiträge: 29
Registriert: Dienstag 31. Mai 2011, 22:36

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Fin »

Vielen Dank für eure Antworten!

Ich habe nicht mit aufbauenden Worten gerechnet, kenne diese Denkart auch, weil sie selbst bis vor kurzem mein Motto war, und ich weiß noch nicht, wie ich es finde, aufgebaut zu werden.
Was das „sich Zeit lassen“ angeht bzw. leben, als hätte man nichts zu verlieren – wie gesagt, es war genau das, was mich im letzten Monat gerettet hatte. Ich habe vieles – wenn auch nicht immer – mit so einer Leichtigkeit nehmen können, weil ich das Gefühl hatte, nichts mehr verlieren zu können (mit meinem Freund war es bereits sehr unsicher). Okay, gut, und die Phase, bevor irgendwelche Schwierigkeiten mit der Beziehung aufkamen, dieses ganze Jahr davor, bestand fast hauptsächlich daraus, mir immer wieder Zeit zu geben, mich noch nicht umzubringen, abzuwarten, weil ich immer, immer Hoffnung hatte, es könnte gut werden. Nach einer totalen Krise/Depression (da spielt meist v.a. mit rein, dass ich mir meiner Situation bewusst werde, die seit Jahren die selbe ist, mit den selben Fehlern, sich trotz überwunden Depressionen nicht verändert hatte – sprich, sämtliche Gründe für meine Depressionen der Jugendzeit hatten sich trotz immenser Veränderungen nicht geändert), die ich irgendwie überwunden habe und mich richtig stabil hochkatapultiert hatte, war ich an dem Standpunkt eben, zu sehen, was für ein Geschenk das Leben ist, wenn alles, alles egal ist. Ich habe viel in Angriff genommen, viel gegen die Depressionen getan, eben ohne Ende Kraft aufgebracht, um es endlich zu schaffen. Bis zu dem Rückschlag durch die Beziehung, die nie ernsthaft in Frage gestellt war vorher. Es ist nicht allein der Schmerz, den das Ende mitsich zieht, es ist dieser Rückschlag, nachdem es so bergauf ging.

Und alle Jahre davor hab ich mir, bis auf einige gute Monate, immer, immer wieder Zeit gegeben. Nach endlosen unzulässiges Wort und einem -versuch im Jugendalter – ich habe alles überstanden. Mir immer wieder Hoffnung gemacht. Aber jetzt ist das erste mal die Situation, nach dem schlechtesten Jahr seit langem, dass ich es gemeint geschafft zu haben – bäm, Schlag vor den Kopf. Ich warte seit Jahren darauf, es endlich zu schaffen, jetzt weiß ich langsam, dass es keinen Sinn hat, dass“Die Hoffnung eine Arznei ist, die zwar nicht heilt, dafür aber lange zu leiden erlaubt“(M. Achard). Und darauf habe ich keine Lust mehr.

Ja, ich könnte das Leben so betrachten, wie ihr es tut, weil ich es selbst nun so geschafft hatte, und es unglaublich guttuend ist – aber mein Verstand weiß, dass ich den Schmerz gerade nicht noch verkraften könnte, dass der Teufelskreis aus hochreißen/hoffen und niederstürzen/reflektieren nie enden würde. Ich kann noch, aber ich will nicht mehr. Ich hatte geglaubt, meine Depressionen im Ausland damals losgeworden zu sein – letztlich vielleicht nur wegen der Beziehung, die jetzt beendet wurde. Es ist alles Lug und Trug, ich habe nichts geschafft und bin meiner selbst nicht mächtig.

An Pida: Diese Frist ist in sofern gesetzt, als dass es die einzige Zeit ist, die ich noch halbwegs erfolgreich verdrängen kann, bis ich ihn treffe, was alles umhauen wird. Danach hab ich ohne Ende Zeit, aber will dann erstrecht nicht mehr. Ja, es sind ganz aktuell Schmerzen, seit dem die Beziehung auf der Kippe steht, und jetzt haben sie Bestätigung erfahren. Ich unterdrücke sie, um sie im nützlichen Moment dann rauslassen zu können... und um diese Tage zu überleben. Aber ich weiß, dass ich solche Schmerzen noch nie hatte, und noch nie vorstellen konnte. Ich glaube einfach nicht, dass ich nach dem Treffen in ein paar Tagen zu irgendwas noch fähig bin.
Ich bin vielleicht etwas stur – aber ich weiß jetzt, wie es ganz oben aussieht, weil ich einige gute Zeiten hatte - und ich will keine weiteren Jahre daran verschenken, immer nur zu überleben, das tu ich lange genug. Ich habe ähnliche tiefe Punkte wie den jetzigen oft genug schon überwunden und finde nicht, dass es sich lohnt.
Aber, Pida und Scotti, ich finde eure Ansätze absolut toll. So hab ich auch bis vor kurzem gelebt.

Und Touched: Ich finde es gut, dass du dir erstmal nichts weiter verbaust – ich weiß auch noch nicht, wie ich das alles mache, ich habe so eine Angst, wieder hochzukommen, wo ich es einfach nicht will, oder aber es nicht zu schaffen.

Liebe Grüße,
Fin
Max15999

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Max15999 »

Hallo Fin,

ich kann das mit dem Sterben des Lebenswillens gut verstehen, denn das ist bei mir vor einiger Zeit auch geschehen. Man fängt an sich nur noch gegen alles "positive" zu wehren und lebt nur noch vor sich hin, quasi als wandelnde Leiche. Ich schneide mich, wenn es mir gut geht, nur aus Protest gegen das Leben. Mein Leben ist nicht schwer, oh nein und beschissen ist es erst recht nicht, aber ich will einfach nicht mehr...

Hm mal gucken was ich so an Rat anbieten kann...

Zum Sterben kann ich aus eigener Erfahrung einiges Sagen,

je nach der Methode braucht es wirklich Nerven aus Stahl, Alkohol hilft, Beruhigungstabletten eher nicht so, denn sie machen einen eher willenlos. In den letzten Minuten/Stunden dreht sich (zu mindest bei mir) die Gefühlswelt um und man bekommt sehr schmerzhaftes Mitleid, es ist als ob einen jeder Grashalm anflehen würde nicht zu gehen, also der Überlebensinstinkt ist sehr überwältigend.
Es ist daher einfacher erledigen, wenn man es nicht so lange vorher plant, sondern so spontan wie möglich durchzieht möglichst schnell und ohne sich von irgendwelchen Gefühlen verleiten zu lassen.

Methoden...

ich hab mich fürs Erhängen entschieden,
wichtig war mir weniger die Schmerzlosigkeit, als die Erfolgsrate und da ist Erhängen wohl ganz weit oben, selbst kleine Kinder scheinen das in Massen durchziehen zu können...man wird tatsächlich nach 10-20 Sekunden bewusstlos und muss garnicht frei baumeln dafür.
pida
Beiträge: 560
Registriert: Mittwoch 15. Juli 2009, 05:45

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von pida »

hallo fin,

erlaube mir, im faulenzer-mode zu schreinben, das faellt mr leichter . . .

auch der beginn des naechsten satzes schreit nach ' entschuldigung ' , denn " es war einmal " :

also :
es war einmal, dass man in diesem forum sehr, sehr offen miteinander umgegeangen ist, sogar recht
persoenliches ausgetauscht hat. man hatte oft ein recht klares bild, mit wem man es zu tun hatte und
was die standpunkte waren, auf beiden seiten rat gebend und rat suchend. und daraus spann sich, nicht
immer erfolgreich, ein ' hilfsfaden '.
aus heutiger sicht bin ich, fuer meinen teil, dies bezueglich zurueckhaltender geworden.
fuer mich ist das forum in seiner heutigen form eher unuebersichtlich geworden, beitragsbezogene unsach-
lichkeiten bis hin zu ' zoff ' helfen vielen bei ihren unterschiedlichsten beduerfnissen - ausser dem betroffe-
nen, der rat sucht. persoenlich gehe ich mittlerweile bei vertraulichem ueber PN. das alles nur als ein biss-
chen erklaerung, falls du dir hier gelegentlich mit dem finger fragend an die stirn klopfen splltest !

nun aber wieder zu dir :

Fin hat geschrieben:Hallo.

Endlich kann ich offen darüber reden, ohne, dass mich jemand (hoffentlich) vom Gegenteil überzeugen will - das tut so gut!
A
letztendlich liegt jede entscheidung bei dir - informiere dich umfassend, das forum zumindest steht.

Nur, um kurz die Situation zu umreißen:
Ich bin eine mit ihren äußerlichen Werten zufriedene,
A
da hst du vieln im forum etwas voraus

gerade ins Leben gestartete Frau Anfang 20,
A
es kann also noch ein langer weg vor dir liegen

in einer Situation also, die im Leben nie besser sein könnte.
A
das ist sizuations- alters- und erfahrungsbedingt

Spreche mehrere Sprachen, habe einen guten Abschluss,
A
das ist hier im forum auch nicht der standard


war die letzten Jahre viel im Ausland,
A
wo denn, bitte, und wie lange ? und wahrscheinlich ohne deinen lebenspartner.

habe für gute Zwecke in einem Entwicklungsland gearbeitet –
A
bestimmt viele ueberraschungen nach der ankunft?

was im übrigen mein Lebenstraum war, mittlerweile vorbei.
A
das war vielleicht EIN lebenstraum in EINEM lebensabschnitt !?

Und außerdem habe ich, seitdem ich meine Kindheit sehr früh beendet habe,
A
hier kannst du das erste mal fuer eine antwort ueber PN nachdenken - sei halt vorsichtig
mit der preisgabe von informationen !

und : es gibt hier fuer mich im forum KEIN " muss " !!!

Depressionen – eigentlich gehabt, nun seit Ende meines ewigen Ziels (der Lebenstraum) wieder.
Ich habe viele, viele sehr beschissene Jahre hinter mir,
A
das war sicherlich keine schoene zeit; bei deiner formulierung waere es interessant fuer mich zu
wissen, wie alt du ungefaehr bist


die gesamte Jugendzeit über hab ich mich durchs Leben gequält.
A
wegen der krankheit / depressionen ?

Viele Klinikaufenthalte, Therapien und und und, für Jahre. Als ich schließlich ins Ausland bin,
A
hattest du mehrere einsaetze im ausland ?

ging es mir gut, ich hatte es geschafft. Seit einem dreiviertel Jahr bin ich zurück, zwar wieder im (näheren) Ausland,
A
europa ?

aber dennoch zurück bei meinen Depressionen.
A
siehst du hierfuer eine ursache ?

In der Zeit ging es nur hoch und runter, es war... einfach Horror. Bis jetzt, wo ich angefangen habe, es wieder zu schaffen. Für immer. Endlich. Auch wenn alle Gründe für die Depressionen und

Selbstverachtung
A
hast du anlass fuer so etwas ?

bleiben –
ich hatte mich fürs Leben entschieden,
A
das ist nicht immer die schlechteste entscheidung ! dafuer gibt es ja auch haeufig gute gruende.


zum ersten mal ganz bewusst.
Ich war bereits vor einem Monat – vor der guten Phase – an dem Punkt, dass ich nicht mehr konnte, nach acht Jahren der Qualen wieder Depressionen zu haben. Ich hatte ihn wunderbar, mit unendlich viel Kraft trotz dieses beschissenen letzten Jahres überwunden.
A
warst du mit guten umstaenden gesegnet oder mit dedikamenten/therapie

Nun kann mein Freund nicht mehr.
A
das ist bitter !

Er hat Schluss gemacht, trotz aller Gefühle.
A
wenn du moechtest, kannst du aus deiner sicht umstaende und auswirkungen deiner depressionen auf die beziehung
beschreiben.

wie gesagt : " kann" , NICHT " muss " . . . .

Es ist nicht die erste Beziehung, die an meinen Depressionen gescheitert ist. Und ich habe es nicht verdient – nach allem, was ich nun geschafft habe. Es ist, als würde das nur zeigen, wie sinnlos es ist, sich immer wieder aufzuraffen. Ich kann es nicht mehr –

ich kann euch nicht sagen, an WAS für einem Standpunkt ich gerade bin,
A
eiegntlich sagst du uns das schon . . .

es ist Status quo, es ist einfach das Ende von allem, was ich in den letzten Jahren, vor allem dem letzten Jahr durchgemacht habe. Ich war noch nie so bereit zu Selbsttötung wie jetzt, wo ich alle Bestätigung dafür habe. Es ist nicht er – es ist die Situation, die auch ohne ihn nie gut war, mit ihm, war sie damals wieder gut. Ich sehe keinen Grund mehr, mich hochzureißen; ich weiß, dass ich es könnte, aber ich will es nicht, ich will es nicht. Ich darf nun endlich gehen, es gibt keinen Grund mehr dagegen.

Es könnte keine bessere Situation geben.
A
wenn du noch eine weile hier im forum bleibst, wird dir eine aussage auffallen : zum sterben ist immer noch zeit . . . .


Mir verbleiben noch wenige Tage, bis ich ihn wiedersehe, und mir alle Bestätigung hole – aber dass zwischen uns nichts mehr zu retten ist, ist nach ewiger Unsicherheit nun klar, und wird sich auch definitiv nicht ändern.
A
klingt schal, platt und emotionslos, aber : es gibt bei keiner beziehung eine garantie fuer ' lebenslang ' , dafuer hat
uns allen das leben den begriff ' schicksal ' mit auf den weg gegeben.

Ich will ihn sehen, um mir die Situation bewusster zu machen, um allen Schmerz zu spüren, um es zu schaffen – um aus dem

Traum der Hoffnung
A
auch das klingt platt, aber : hoffnung gibt es immer.
selbst wenn es nur die hoffnung sein sollte, schmerzfrei diese leben zu verlassen und nicht mit dauerschaeden irgendwo
ungewollt im krankenbett oder rollstuhl fuer den rest des lebens beschaedigt wieder wach zu werden.


aufzuwachen und mir quasi den Schuss zu geben. Jedenfall – danach werde ich gehen, endlich.

Ich will die letzten Tage mir schön gestalten – der Gedanke an das Ende macht mich glücklich,
A
dazu nur 'meine' meinung : es mir sehr viel gebracht, hier im forum zu sein und mir ueber wege
klar zu werden, das war fuer mich ein kleines ' glueck '


auch die Gewissheit, es zu schaffen.

Ich will die letzten Tage meines Lebens genießen.
A
das sollte jeder tun, jeden tag; selbst wenn er nicht an lichtschalter umlegen denkt.


Was gibt es, was man als letztes noch alles tun sollte??
A
ich denkle mal, das kann ich etwas verschieben, das kann eine lange liste werden !

Sehr viele Möglichkeiten habe ich nicht,

weil ich weiterhin arbeite,
A
auch hier hast du vielen im forum wieder etwas voraus.

aber ich habe alle Zeit der Welt,
A
nutze sie fuer alles, was du schon immer tun wolltest !



bis es mir reicht, nach dem Treffen.

Ich weiß, wie ich mich umbringen will. Aber bin für bessere Methoden offen. Was ist diese Helium-irgendwas-Methode?

Was gibt es anderes, was schmerzlos, halbwegs einfach ist?
A
das ist wohl die frage, die das ganze forum seit sehr langer zeit beschaeftigt . . . .


Welche Methoden funktionierten bei ehemaligen Mitgliedern gut?
A
das ist meistens ueberhaupt nicht nachvollziehbar.
es gab auch schon leute, die sich verabschiedet hatten und wieder in's forum zurueck kamen

Vielen Dank für Antworten!
FIN
alles gute und bis spaeter, pida
ps: das ist jetzt viel text, aber es gibt auch viel zu fragen. es geht schliesslich um ein leben.
Scotti
Beiträge: 917
Registriert: Donnerstag 3. Juni 2010, 10:34

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Scotti »

Liebe Fin,

wenn ich mir deine Posts durchlese, komme ich immer auf einen Punkt bei dir, der mich sehr zum nachdenken anregt.
Mir scheint, dass du zu einem Großteil wegen deinem Exfreund dein Leben beenden willst, ist das so richtig?
Klar, du hast noch Depressionen usw., aber dennoch kommt es mir leider so vor, als wäre dein Ex, der wahre Stein des Anstoßes, so nach dem Motto "Wenn DER mir jetzt auch noch abhaut, dann will ich erst recht nicht mehr".
Delfino
Beiträge: 316
Registriert: Sonntag 6. Februar 2011, 20:20
Wohnort: Schweiz

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Delfino »

Sehe ich genauso wie Scotti: wegen einer gescheiterten Beziehung sich das Leben zu nehmen, ist absolut sinnlos... Wer weiss, vielleicht triffst du noch diese Woche —ohne es zu erwarten — einen Mann, den du um ein Vielfaches mehr lieben wirst als dein Ex-Freund (wobei sich die Intensität der Liebe natürlich nicht quantitativ messen lässt...).
Sowie ich deinem ersten Posting entnehme, bist du eine sehr selbstbewusste, sensible und intelligente Frau, die weiss, was sie sie aus ihrem Leben machen will. Nur wird dein Leben überschattet von Depressionen, und diese in Griff zu bekommen, ist nicht leicht, denn sie kommen meist dann, wenn man sie am wenigsten erwartet und am wenigsten brauchen kann....
Alles in allem würde ich es mir sehr hoffen, dass du es irgendwie hinkriegst, deine Depressionen zu überwinden.
Um noch einmal zurück auf deinen Ex-Freund zu kommen: such dir doch einen Freund, der dich trotz deinen Depressionen liebt, insofern diese einen integralen Bestandteil deines Lebens sind.
Wenn dein Ex-Freund, dich nur liebt, wenn du gut drauf bist, dann liebt er dich nur halb... Ein richtiger Freund liebt dich so wie du bist, egal wie es dir geht und egal wie du drauf bist.

Gruss, Delfino
Nachtmahr
Beiträge: 309
Registriert: Samstag 2. April 2011, 19:00

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Nachtmahr »

Delfino hat geschrieben:Sehe ich genauso wie Scotti: wegen einer gescheiterten Beziehung sich das Leben zu nehmen, ist absolut sinnlos...
Das kann nur bedingt gelten, wenn sie die Beziehung als einzigartig und nicht wieder erlangbar erlebt hat zieht diese Argumentation nicht. Und jetzt bitte keine abgedroschenen Phrasen à la Zeit heilt alle Wunden, oder andere Mütter haben auch schöne Söhne/Töchter. Es sollte endlich mal akzeptiert werden, dass jede Motivation sich das Leben zu nehmen zu gelten hat und niemand seine Motive über die anderer zu erheben hat, oder andere Motive gar für nichtig zu erklären hat!
Sollte die Beziehung allerdings nur ein weitere Tropfen in einem überlaufendem Fass sein mag diese Argumentation gelten, sofern diese Beziehung nicht als alles erfüllend und absolut erlebt wurde.
Scotti
Beiträge: 917
Registriert: Donnerstag 3. Juni 2010, 10:34

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Scotti »

@Andreas, ich möchte nur richtigstellen, dass sich keiner von uns hier über die Gründe von Fin erhebt, bzw. über die Gründe anderer Mitglieder.
Wir drücken nur aus, was wir denken und das ist nun mal, in diesem Falle, dass ein Suizid, wegen enttäuschter Liebe, keinen Sinn macht, bzw. eine überzogene Reaktion in unseren Augen wäre.
Damit möchte ich keinesfalls diesen Grund herabsetzen, oder diskreditieren, sondern lediglich zum Nachdenken anregen.

Das die Phrase "Andere Mütter....../such dir nen neuen....." nicht ziehen, ist uns allen sehr wohl bewusst und Gott sei Dank verzichten auch die Meisten inzwischen auf diese abgedroschenen Phrasen.
Fin
Beiträge: 29
Registriert: Dienstag 31. Mai 2011, 22:36

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Fin »

Also, um diese kleine Diskussion erstmal zu schlichten: es ist keineswegs alles wegen meines Freundes, sondern im absoluten geringen Teil. Aber vielleicht nicht ganz falsch, dass ich es als Anlass missbrauche.
Abgesehen davon möchte ich mich nicht weiter in der Sache „rechtfertigen“ oder erklären, es gibt aber sehrwohl jede Menge gute Gründe und über all das von allen Perspektiven – mir ging es in den letzten Wochen nicht nur schlecht, schon gar nicht in den letzten Jahren – denke ich seit langer Zeit sehr viel nach. Es ist nicht wegen einer Beziehung – dann wäre ich nicht an einem ähnlichen Punkt so viele male davor schon gewesen, z.B. vor kurzem, als mit der Beziehung noch alles stimmte. Aber natürlich hat die Beziehung mir auch Seiten von mir gezeigt, die einfach nicht funktionieren. Es ist vielmehr alles, was damit zusammenhängt, was es mitsich reißt, als die Beziehung selbst. Es reißt quasi meine erste endlich gute Vergangenheit mit sich... die gar nicht so gut war, aber zeitweise endlich voll Hoffnung.
Und aber außerdem spielt es alles kaum eine große Rolle, diese Beziehung, es sind vielmehr die zehntausend anderen Gründe, die allein mit mir zusammenhängen.
Und, nunja, ich könnte noch viel viel mehr erklären, aber bin dessen einfach müde – es reicht mir, wenn ich meine Gründe weiß, und die kenne ich trotz der Vielzahl alle sehr gut. Mein Entschluss steht, ich schaffe es, die letzten Tage in gewisser Trance zu genießen, habe mit meinem Leben abgeschlossen wie ich es trotz unzähliger unzulässiges Wort zuvor noch nie gekonnt hatte und bin mir schlicht und einfach sicher, dass ich es schaffen werde.

Ich wollte es eigentlich nicht ans Ende setzen, aber: ich bin absolut beeindruckt, was für kompetente Menschen in diesem Forum unterwegs sind, es ist Wahnsinn. Nie wurde sich meiner so konkret angenommen wie hier, oder außerhalb von Therapie eben nie. Ich habe es jedenfalls nicht erwartet und bin absolut erfreut darüber!
Pida: Deine vielen Fragen und einfach die Ernsthaftigkeit, mit der du rangegangen bist, haben mich tatsächlich etwas aufgeheitert, motiviert. Vielen Dank! Ja, ich wollte einiges nicht konkreter schreiben, um wenigstens etwas anonymer zu bleiben. Verzeih bitte, wenn ich gerade keine Hilfe mehr annehmen kann und will, die Richtung Leben strebt, sonst würde ich dir ausführlicher antworten. Vielleicht nur auf einige Sachen möchte ich antworten: Die im Ausland damals gut gestartete Phase ging mit der damals neuen, jetzt zerbrochenen Beziehung einher. Und von dem (reverse) Kulturschock weiß ich auch, dessen bin ich mir voll und ganz bewusst. Aber der tut bei meinen jahrelangen Depressionen nicht mehr viel zur Sache, hat womöglich aber noch mehr zerstört, ja.
Nein, nicht nur wegen der Depressionen quäle ich mcih seit Jahren durchs leben, vor allem wegen mir/meiner Persönlichkeit selbst.
Ja, Europa war es jetzt wieder, das zweite mal Ausland... und ich sehe eine Menge Ursachen für meine wiedergekehrten depressionen, aber eine Menge davon existieren schon seit Jahren, und die Hauptursache bleibe ich selbst.

Das zum sterben immer noch Zeit ist, war eine ganze Phase etwas sehr Tragendes. Jetzt aber habe ich mit meiner Vergangenheit abgeschlossen, kann aber nicht ohne sie leben. Ich kann nicht nochmal von vorne anfangen,das hab ich bereits einmal getan, und es hat nichts gebracht, ich bin zurückgefallen, bis zu eben diesem Punkt gerade.

Vielen Dank all euren Antworten nochmal! Ich könnte Romane antworten, und reiß mich auch zusammen, es nicht zu tun; mir reicht es nur, die Gründe selbst zu wissen, ich will nicht mehr aufgefangen werden und wieder überleben und immer nur überleben, seit Jahren., ohne dazu zu kommen, zu leben. Und dafür ist es jetzt zu spät, ich habe nichts mehr und werde es diesmal schaffen.

Ich werde mich noch melden die Tage.
Das Forum hier ist mit absoluter Sicherheit genau das Richtige für so viele Menschen; ich finde es gut, diese Entdeckung noch gemacht zu haben!
Fin
Fin
Beiträge: 29
Registriert: Dienstag 31. Mai 2011, 22:36

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Fin »

Und ich sollte die vertrauenswürdigkeit dieses Forums nicht überschätzen, udn nach wie vor schon gar nicht meine anonymität!
Also, gerade lebe ich udn werde das auch erstmal tun! Es ist überhaupt nichts sicher bezüglich irgendwelcher Pläne! Und das stimmt sogar!
Fin
Max15999

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Max15999 »

hallo Fin,

also du darfst hier alles sagen, nur nicht erwischen lassen ;)

kannst davon ausgehen, dass hier einige Polizisten rumhocken, daher benutze am besten einen ordentlichen proxy server. web proxy sollte auch gehen...
Touched

Re: Hilfe, Rat, Unterstützung bitte

Beitrag von Touched »

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Zuletzt geändert von Touched am Mittwoch 8. Juni 2011, 00:08, insgesamt 1-mal geändert.
Gesperrt