Positives Karma (?)

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Reload
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Positives Karma (?)

Beitrag von Reload »

Ich wollte diesen Beitrag eigentlich schon letzte Woche hier einstellen, kam aber nicht dazu. Stattdessen habe ich ihn heute in einem mittlerweile geschlossenen Strang zitiert und moechte ihn hier mit nochmals zur Diskussion stellen.

Es handelt sich um einen Beitrag aus dem SPON-Blog-Forum zu einer Sendung in der ARD (Hart aber Fair mit Plasberg). Ich bin nicht der Verfasser und erlaube mir, diese aus meiner Sicht sehr interessanten Reflektionen hier wiederzugeben:
Bitte versuchen sie sich mal kurz in meine Lage zu versetzen.
Danke.
Ich glaube an die Wiedergeburt.
Wenn man den Freitod wählt, dann zerstört man wohl den Körper, aber nicht den Geist.

Wenn jemand eine solche Abneigung seinem eigenen Leben gegenüber empfindet, dann ist sein Geistiger Zustand auch sehr negativ.
Ein friedliches Ausscheiden ist richtg und wichtig, aber ist es beim Freitod tatsächlich möglich?

Ich glaube es ist sehr wichtig, wie man stirbt.

Mit einem Freitod schafft man sich sehr ungünstige Bedingungen für das nächste Leben, denn der geistige Zustand am Ende eines Lebens ist der Zustand am Beginn des nächsten Lebens.

Ich rate dringend vom Freitod ab, denn man schafft sich sehr viel mehr Leid, man löst das Problem nicht und zerstört nur den Körper. Von der Reaktion in der Familie ganz zu schweigen.

Ich hoffe ich überfordere niemanden der dies liest und sollte es nicht akzeptabel sein, so ignorieren sie diesen Beitrag bitte.

Der Tod ist ein Tabuthema, weil wir nichts darüber wissen.
Wissen darüber ist aber Verfügbar, man muss sich nur bemühen.

Ich kann verstehen, wenn man mit seinem Leben nicht zurechtkommt und es loswerden möchte.

Mensch zu sein ist ein privileg, man sollte das nicht so einfach wegwerfen.
Oftmals sind Depressionen Ursache für Freitod und diese Depressionen hängen stark von der eigenen Lebensweise ab und diese kann man selbst entscheiden und auch ändern.

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

Wenn Sie diese Gedanken für unwichtig halten, dann vergessen Sie sie einfach.

Quelle: http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=35438
Reload
asher
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Registriert: Sonntag 20. Dezember 2009, 18:03

Re: Positives Karma (?)

Beitrag von asher »

Man kann sich jeden erdenklichen unzulässiges Wort einreden und daran glauben.
Ob etwas nach dem Tod existiert oder nicht weiss genauso wenig Stephen Hawking wie die Person von ARD Sendung.

“Mensch zu sein ist ein privileg, man sollte das nicht so einfach wegwerfen."

Ich empfinde es nicht als privileg. Ob ich mein Leben wegwerfe oder nicht entscheide nur ich.
Ian Curtis II
Beiträge: 92
Registriert: Donnerstag 2. September 2010, 08:00

Re: Positives Karma (?)

Beitrag von Ian Curtis II »

Das Schlimme ist, ich glaube auch an dem was der Typ aus dem Spiegel- Forum schreibt. Aber nicht dass ich nicht an unzulässiges Wort dächte... Also was soll man bloss tun, wenn man (so) nicht mehr weiterleben will, kein Wille/keine Kraft hat etwas zu ändern, aber vernünftig (?) genug zu ahnen dass unzulässiges Wort vielleicht doch nicht die beste der Lösungen ist. Vielleicht eine einfache (mal abgesehen von der Hürde der Überwindung oder Durchführung), aber was ist bewiesen ob danach wirklich Ruhe ist oder ob nicht alles wieder von vorne losgeht, diesmal aber (wg. Suizid im vorigen Leben) mit noch schlechteren Vorraussetzungen...
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: Positives Karma (?)

Beitrag von Rasiel »

Ina- hat geschrieben:"hängen stark von der eigenen Lebensweise ab und diese kann man selbst entscheiden und auch ändern."

Ach, wirklich? Man kann das selbst entscheiden? Hmh...schlauer Bursche, der das geschrieben hat (Ironieoff)

Zum Teil stimmt das schon, natürlich trifft es nicht auf jeden zu.
Wenn ich aber den Beitrag lese von "einfachnurkeinbock" da muss ich auch sagen, was erwartet er ?
Seine Lebensweise drängt ihm niemand auf, diesen Weg wählt er selber !
prometheus

Re: negativ!

Beitrag von prometheus »

No body, never mind.
Karma-Glaube ist Herdenmoral.
Es gab einmal eine Zeit, da war das Leben der Menschen jeder Ordnung bar, ähnlich dem der Raubtiere, und es herrschte die rohe Gewalt. Damals wurden die Guten nicht belohnt und die Bösen nicht bestraft. Und da scheinen mir die Menschen sich Gesetze als Zuchtmeister gegeben haben, auf daß das Recht in gleicher Weise überall herrsche und den Frevel niederhalte. Wenn jemand ein Verbrechen beging, so wurde er nun bestraft. Als so die Gesetze hinderten, daß man offen Gewalttat übte und daher nur insgeheim gefrevelt wurde, da scheint mir zuerst ein schlauer und kluger Kopf die Furcht vor den Göttern für die Menschen erfunden zu haben, damit die Übeltäter sich fürchteten, auch wenn sie insgeheim etwas böses täten oder sagten oder auch nur dächten. Er führte daher den Gottesglauben ein: Es gibt einen Gott, der ewig lebt, voll Kraft, der mit seinem Geiste sieht und hört und übermenschliche Einsicht hat; der hat eine göttliche Natur und achtet auf alles. Der hört alles, was unter Menschen gesprochen wird und alles was sie tu kann er sehen. Und wenn du schweigend etwas schlimmes sinnst, so bleibt es doch den Göttern nicht verborgen, denn sie besitzen eine übermenschliche Erkenntnis. Mit solchen Reden führte er die schlaueste aller Lehren ein, indem er die Wahrheit mit trügerischem Worte verhüllte. Die Götter sagte er, sie wohnen dort, wo es die Menschen am meisten erschrecken mußte, von wo, wie er wußte, die Angst zu den Menschen herniederkommt, wie auch der Segen für ihr armseliges Leben: aus der Höhe da droben, wo er die Blitze zucken sah und des Donners grauses Krachen hörte, da wo des Himmels gestirntes Gewölbe ist, das herrliche Kunstwerk der Zeit, der klugen Künstlerin, von wo der strahlende Ball des Tagesgestirns seinen Weg nimmt und feuchtes Naß zur Erde herniederströmt. Mit Ängsten solcher Art schreckte er die Menschen und wies passend und wohlbedacht der Gottheit an geziemender Stätte ihren Wohnsitz an und tilgte den ungesetzlichen Sinn durch die Gesetze. Und kurz darauf setze er noch hinzu, so hat jemand glaube ich zuerst die Menschen glauben gemacht, daß es ein Geschlecht von Göttern gibt". (Capelle Vorsokratiker)
http://www.pinselpark.org/philosophie/k ... e/rel.html
Chron
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Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Positives Karma (?)

Beitrag von Chron »

Reload hat geschrieben:[...] Es handelt sich um einen Beitrag aus dem SPON-Blog-Forum zu einer Sendung in der ARD (Hart aber Fair mit Plasberg).[...]
[...]Wenn man den Freitod wählt, dann zerstört man wohl den Körper, aber nicht den Geist.

Wenn jemand eine solche Abneigung seinem eigenen Leben gegenüber empfindet, dann ist sein Geistiger Zustand auch sehr negativ.
Ein friedliches Ausscheiden ist richtg und wichtig, aber ist es beim Freitod tatsächlich möglich?
Ich fand die Frage oder das Thema durchaus interessant, ob es ein gutes Sterben geben kann (unabhängig von irgendeinem Glauben, denn ich habe keinen und "Karma" heisst für mich einfach "Schicksal", das mit der Zeugung beginnt und mit dem Tod endet, teilweise machbar/beeinflussbar ist und teilweise nicht).

Sterben in einer guten Stimmung, vielleicht sogar glücklich, gelöst, zufrieden, "satt" (positiv), das wollend - nicht in Verzweiflung, Hass, mit Schmerzen, Leiden, Mängeln ("negativ"), das (bzw.den, Tod) ablehnend/abwehrend usw.. (Mit "menschenwürdig sterben" im Dignitas-Motto kann ich nichts anfangen, denn was ist "würdig", und was "menschlich", und für welchen/welche Menschen dann wann, wie, usw.?).

Und: Gibt es einen Unterschied zwischen dem "natürlichen" Sterben (oder Verrecken) und einem bewussten, dann letztlich gewollten Sterben, Lebensbeendigung, im besten Fall mit Hilfe, auch - wenn gewollt - z. B. mit einer Todesspritze (aktive Sterbehilfe, imaginär oder z. B. in NL wie mal in einem Dok.-Film am TV gesehen; oder fast, wenn eine Infusion noch selbst aufgedreht wird, wie es theoretisch rechtlich in der Schweiz als begleiteter Freitod/Suizid möglich ist, sofern Ärzte und allenfalls Sterbehilfeorganisationen mithelfen wollen, den Wunsch zu erfüllen und das Leiden eines Menschen so auf dessen Wunsch und Bedürfnis hin zu beenden)?

Und wie ist es bei Mordopfern, im allerletzten Moment?

Wie bei Unfallopfern?

Eine Idee (von mir) ist: Jeder Tod ist zuletzt friedlich (und seien es nur Sekunden).
Eine andere: Gerade der gewollte Tod ist besonders schön, friedlich, positiv. Auch wenn es das Davor nicht (mehr) war, aber dann: Die Erlösung. Die Beendigung des Leids. Glück, Freiheit, Befreiung - und davor war genug Zeit, sich mit dem allem auseinanderzusetzen, was das Leben war, und also eben genau an diesen friedvollen Punkt des Akzeptierens, ja Wollens des nun eigenen Endes gekommen zu sein. Etwas, was bei ungewolltem Tod von jemandem, der gern noch weiter gelebt hätte, vielleicht viel weniger der Fall ist (aber in den letzten Momenten dann vielleicht doch).

Und noch etwas: Mensch und "sein Leben", "sein Körper", "sein Geist" o. Ä. ist für mich nicht trennbar. Ein (lebender) Mensch IST Körper, (ein) Leben, Geist/Denken, (sein) Gefühl (hier passt "sein", denn das ist vielleicht im Unterschied zu Gefühlen anderer Leute, aber auch das endet mit dem Tod für den Gestorbenen) usw..
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