Zwischen den Ängsten gefangen

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Neverendingwar

Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Neverendingwar »

Hallo an Alle,

Es gibt bei mir oft Momente, in denen ich denke: JETZT habe ich den Mut für den Suizid, JETZT bin ich mir vollkommen sicher - und diese Momente habe ich auch schon genutzt - ohne Erfolg, wie man sieht. :(

Aber ganz oft ist es leider auch so, dass ich zwischen den Ängsten gefangen bin - zwischen der Lebensangst und der Todesangst.
Mich überfällt dann die Angst vor dem Leben und dann laufe ich vor ihr davon in Richtung Tod - also beschäftige mich mit meinem Suizid, und wenn es dann immer konkreter wird und ich es dann plane - also mich dazu entschlossen habe, dann kommt die Angst von der anderen Seite auf mich zugerollt. Ich bekomme dann eine Wahnsinns Panik vor dem Tod/Sterben/Suizid. Das wird dann so schlimm, dass ich wieder in Richtung Leben davon laufe. Und so laufe ich immer hin und her und bin gefangen zwischen diesen Ängsten :( Ohne Ausweg..
Ich bin echt völlig verzweifelt und weiß nicht, was ich machen soll!
Ich sage mir dann immer: Ich darf nicht länger weglaufen, sondern muss durch eine Angst durchgehen, aber ich schaffe das einfach nicht..
Kennt das jemand und was macht ihr, wenn euch die Ängste so überfallen und ihr in ihnen gefangen seid?

Gruß,

Neverendingwar
Nachtmahr
Beiträge: 309
Registriert: Samstag 2. April 2011, 19:00

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Nachtmahr »

Vor was genau hast du denn Angst, wenn du an den Tod denkst? Was danach ist? Wäre ja nichts Unnatürliches sich zu fragen, ob man im "Nichts" verschwindet. Nichts ist schließlich was, das sich kein Mensch wirklich vorstellen kann und Dinge, die Menschen sich nicht vorstellen können machen mitunter Angst. Weiß ja nicht, ob das bei dir so ist, da du nicht so genau beschreibst, was genau dir am Sterben so Angst macht.
Vielleicht kannst du das Gefühl ja noch besser beschreiben. :)
Liebe Grüße,
Andreas
SSchluSS2
Beiträge: 459
Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 08:12

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von SSchluSS2 »

Alkohol trinken


Auf den Alkohol, die Ursache und Lösung aller Probleme
Sadness
Beiträge: 209
Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 10:26

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Sadness »

Hi Neverendingwar,
ich kenne das, zwischen den Ängsten hin und her gerissen zu sein. So habe ich früher auch erlebt. Von einem Extrem ins nächste. Und ich konnte weder sterben noch leben, für beides war mir der Weg versperrt.
Heute (wo ich bekennend auf der Seite des Lebens stehe, zur mindest für den Moment, was später mal ist weiß man ja nie) denke ich, es war die Tatsache, dass ganz tief drin in mir noch ein Fünkchen Lebenswille war. Und dieser Lebenswille hat es nie ermöglicht, wirklich zu sterben. Obwohl ich es so sehr wollte.
Und gleichzeitig war da eine gefühlte Gewissheit, dass nur der Tod Erlösung bringt und das der einzige Weg ist, den ich gehen möchte und kann.
Diese Gewissheit oder dieses Gefühl hat mir den Weg evrsperrt zu leben.
und so flog ich hin und her und es war nicht Fisch noch Fleisch.

Was ich mache? Als ich gefangen war da drin konnte ich nichts machen. Heute bin ich froh, dass das Fünkchen Leben tief in mir verhindert hat das ich gestorben bin (damals, zum konkreten Zeitpunkt, da war ich es nich, da war nur Wut und unendliche Scham udn Verzweiflung).
Du musst nicht durch die Angst durchgehen. Vielleicht ist es noch nicht so weit und Du brauchst Zeit rauszufinden, wo nun Dein Platz ist - im Tod oder im Leben. Und das ist auch okay so, denn der Tod läuft Dir nicht davon. Du kannst jeden Tag neu entscheiden ob Du sterben möchtest. Aber nicht umgekehrt.

Liebe Grüße
Sadnesss
Popeye

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Popeye »

gelöscht
Zuletzt geändert von Popeye am Dienstag 3. Mai 2011, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Rasiel »

Hey Neverendingwar,

ich weiss von welchen Ängsten du sprichst, trotzdem möchte ich zu Ängsten überhaupt mal was schreiben.


Wievielen Ängsten sind wird Zeit unseres Lebens immer wieder ausgesetzt, dabei kommen wir nur mit sehr wenigen Ängsten auf die Welt und diese
Ängste dienen ausschließlich zu unserem Selbstschutz.

Unsere Entwicklung, unsere Intelligenz hat uns einen Nachteil gebracht, wir wissen das wir sterblich sind, aber wir wissen nicht was der Tod wirklich bedeutet,
das sieht man ja hier im Forum deutlich anhand der vielen Diskussionen,bei denen man aber nicht wirklich weiter kommt.
Hinterher sind wir immer so schlau wie vorher.

Zu den vielen Streitereien kommt es wahrscheinlich deshalb, weil jeder seine Theorie vom Tod als die Wahrheit ansieht, nicht weil wir uneinsichtig sind,
oder des anderen Meinung nicht annehmen können, sondern weil für jeden Einzelnen "seine Wahrheit" "seine Ansicht" für ihn das erträgliche ist mit dem Tod umzugehen.

Du gehörst wahrscheinlich zu jenen Menschen, die noch keine Wahrheit oder Möglichkeit gefunden hat, du suchst noch.
Vielleicht solltest du dich unabhängig von anderen Menschen mit dem Thema "Tod und sterben" beschäftigen, denn ich denke man kann nicht von anderen überzeugt werden, sondern man muss sich selber überzeugen.

Lebensängste begleiten uns das ganze Leben, beginnen in der Kindheit > Kindergarten, Schule
Lebensängste haben wir in der Pubertät > Erwartungen , Beruf, Gesellschaft,
Lebensängste als junger Mensch > Familie, Selbstständiges Leben, Freunde, Partner, Kinder, Angst vor dem Verlust eines Menschen den wir lieben.
Die Angst einen Menschen an den Tod verlieren ,der uns viel bedeutet, wie zum Beispiel die Eltern, Großeltern, Kinder, Haustiere ist eine der tiefsten Ängste,
weil wir diesen Menschen an das Unbekannte und doch so Bekannte verlieren, unausweichlich verschwunden für immer, nichts bringt uns diesen Menschen zurück.
Wir werden konfrontiert mit unserem eigenen Tod und je mehr wir für "jemanden" oder "etwas" Verantwortung tragen, desto beängstigter ist der Tod.
Bin ich losgelöst von liebevollen Verbindungen muss ich mich nur mit meinem eigenen Tod der scheinbar keine Folgen hat beschäftigen.

Wenn ich hier nun jetzt fragen würde: Was für Folgen hätte euer Tod für euch, für andere, hätten wir wieder zig Meinungen bis hin zu Streitigkeiten,
den jeder wollte sich wieder an seiner Meinung seiner Wahrheit festklammern, weil es verständlicher Weise für ihn und seine Ängste wichtig ist.

Du siehst Neverendingwar, es führt kein Weg daran vorbei deinen eigenen Weg zu finden, einen Weg mit dem Tod, deinem Tod und deinem sterben umzugehen. Dazu gehört auch die Frage was erwartet mich nach dem Tod, ich glaube nämlich das in jedem von uns darauf die Antwort steckt, man darf sich nur nicht von anderen beeinflussen lassen.

Ich finde es schade, das man mit anderen nicht darüber sprechen kann, diskutieren wäre gänzlich das falsche Wort, denn wenn ich diskutiere neige ich dazu den anderen von seiner Meinung abzubringen und oder zu versuchen seine Meinung zu widerlegen das wäre bei einem solche Thema falsch.
Denn an etwas wertfrei zu glauben ist ein wertvolles menschliches Gut.

Wenn ich nun all die Toten die ich täglich sehe, ob im Alter gestorben, oder durch Krankheit, im Kindesalter oder durch Suizid, ob frisch verstorben oder der Verwesung ausgesetzt, ob heil oder körperlich zerstört, sehe ich immer eines, einen abgelegten hohlen Körper der nicht mehr gebraucht wird,
abgestreift wie ein alter Mantel, gänzlich neutral.
Aber ich sah noch nie ein Erschrecken im Gesicht der Toten.
Es muss ja aber für einen Bruchteil von Sekunden zwischen sterben und Tod ein "erkennen" geben und das kann so schrecklich nicht sein.
Was natürlich keine Aufforderung zum Suizid sein soll, denn Leben ist wertvoll und jeder ist wichtig, auch wenn er sich so nicht fühlt.
Und der Sinn des Lebens muss man sich selber machen der fliegt einem nicht zu und der ist auch nicht angeboren.
Ich bin nur verantwortlich für mein Leben ab einem bestimmten Zeitpunkt an, natürlich bin ich auch verantwortlich für das Leben anderer solange sie abhängig sind von meinem Leben, sprich Kinder und Haustiere.
blanc (aka rosé)
Beiträge: 98
Registriert: Montag 14. März 2011, 13:05

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von blanc (aka rosé) »

bei meinem zweiten ersten Versuch (also nach einigen jahren ohne versuch) hab ich tagelang in der gegend rumgesessen. da war nichts mehr von "das muss ich noch erledigen" oder so soll der letzte tag sein, obwohl ich das zwischendrin immer denke und mir ausmale. ich bin dann an jenem tag nach hause. hab einen film laufen lassen, weil das so vorbeirauschen kann. hab eingestellt, dass der laptop sich selbst ausschaltet, damit nichts anbrennt (man weiß ja nie). dann hab ich die tabletten bereit gelegt und bin eingeschlafen, ohne es zu wollen. als ich aufwachte, hab ich ohne angst oder panik auf die tabletten geguckt und sie geschluckt ohne wirklich etwas zu denken. aber ich empfand eine ruhe die nur durch gewissheit kommen kann, vermute ich. es hat leider nicht geklappt. das eigentlich schlimme aber ist, dass ich diese sicherheit seit dem nicht mehr hatte. und nach weiteren fehlversuchen schwindet sie immer mehr. was der tod bedeutet, weiß ich für mich. was er für meine angehörigen bedeuten wird, kann ich mir denken, aber das beinhaltet auch ein vertrauen auf ihre fähigkeit damit fertig zu werden (und ich weiß auch, der gedanke oder die hoffnung ist purer egoismus, weil es ohne diesen nicht geht). aber die angst irgendwann keine methode mehr zu haben, die ist schrecklich. ich sitze hier und hab im prinzip vier möglichkeiten, die ich entweder sofort oder nach etwas vorbereitungs-/konstruktionszeit ausführen könnte. und jedes wochenende für das ich diesen schritt plane, vergeht, weil ich angst habe, die gewählte methode zu verlieren und damit wieder einen schritt weiter von "wenn ich will, dann kann ich gehen" entfernt zu sein. am ende werde ich wohl mit 90 auf ner parkbank eines natürlichen todes sterben. das wäre schrecklich. und gleichzeitig denke ich, dass ich es den Anderen wohl schuldig bin, denn man begeht eben keinen suizid. ich denke auch das hält mich immer wieder auf. aber es stimmt schon, eine gute voraussetzung hat man vielleicht, wenn man ein paar tage nicht arbeiten geht, niemandes stimme hört (wurde in diesem jahr nicht einmal bei meinem vornamen genannt) und nirgendwo hin gehört. vielleicht werden dann die ängste so abstrakt, andere menschen nicht mehr vorstellbar, dass es klappen kann. ich hoffe darauf und glaube schon lange nicht mehr daran, dass ich gehen kann wenn ich will (denn was ist "wollen"?).
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Rasiel »

Ja das ist eine gute Frage: was ist wollen ????
Popeye

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Popeye »

gelöscht
Zuletzt geändert von Popeye am Dienstag 3. Mai 2011, 10:23, insgesamt 1-mal geändert.
Lebensleid
Beiträge: 28
Registriert: Dienstag 19. April 2011, 20:40

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Lebensleid »

Popeye hat geschrieben: Zudem habe ich mich bewusst in eine Lage manövriert, wo ich nicht mehr zurück kann - alle Wertsachen verschenkt oder gespendet, (fast) alle Fotos vernichtet, Girokonto ans Limit gebracht, keine Rechnungen mehr bezahlt- Strom wird demnächst abgestellt, heute flatterte die Räumungsklage für meine Wohnung ins Haus, Termin bis zum 30.06.2011- die ich übrigens mit einem Lächeln in Empfang nahm :D - etc. etc., eben wegen der möglichen eigenen Angst im letzten Moment.

Gruß
Popeye
Hallo Popeye!

Es ist schon komisch das von dir zu lesen. Denn anscheinend hast du nicht wirklich versucht etwas an deiner Situation zu verändern. (aus dem Beitrag nach eigenem empfinden herausgelesen) Wenn ich falsch liege dann bitte korrigiere mich! Man sollte doch, auch wenn man in den tiefsten Löchern steckt, versuchen aus dem heraus zukommen und nicht noch bewusst Dinge einleiten die das unmöglich machen!

Möchte sicher kein "Moralapostel" sein denn auch ich habe mein bisheriges Leben lang versucht immer wieder aufzustehn immer wieder "Prügel" eingesteckt mit einem Lächeln und aus Allem versucht das Beste zu machen. Doch auch ich bin nur ein Mensch dem seine Leidensfähigkeit nicht unendlich ist...

LG Lebensleid
blanc (aka rosé)
Beiträge: 98
Registriert: Montag 14. März 2011, 13:05

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von blanc (aka rosé) »

mir gehts auch so .. hab mein geld weggeben (nicht viel aber immerhin), hab meine wohnung gekündigt zum ende mai
auch das ist eine lösung herbeiführen .. in die andere richtung hat es ja nie geklappt ..
und eh man eben "zwischen den ängsten" gefangen ist .. ist es allemal besser eine richtung einzuschlagen und wenn die "richtige" richtung nicht funktioniert, dann muss die andere wohl die "richtigere" sein (zumindest hat sie nach meiner vorstellung den vorteil endgültig zu sein) ..
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Rasiel »

Zudem habe ich mich bewusst in eine Lage manövriert, wo ich nicht mehr zurück kann - alle Wertsachen verschenkt oder gespendet, (fast) alle Fotos vernichtet, Girokonto ans Limit gebracht, keine Rechnungen mehr bezahlt- Strom wird demnächst abgestellt, heute flatterte die Räumungsklage für meine Wohnung ins Haus, Termin bis zum 30.06.2011- die ich übrigens mit einem Lächeln in Empfang nahm - etc. etc., eben wegen der möglichen eigenen Angst im letzten Moment.
Ich wollte nicht aus dem leben gehen mit einem Lächeln, wenn ich meine Rechnungen nicht bezahlt habe, wer gib dir denn das Recht andere was schuldig zu bleiben.
Egal ob das der vermieter, die Bank, das E-Werk oder irgend sonst was ist.
Normalerweise regelt man alles vorher, bringt seine Sachen in Ordnung und geht dann.
Nachtmahr
Beiträge: 309
Registriert: Samstag 2. April 2011, 19:00

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Nachtmahr »

Rasiel ich gebe dir in Allem recht, nur nicht in Bezug auf das Lächeln...ich würde gerne mit einem Lächeln auf den Lippen sterben! Vielleicht in einer schönen Erinnerung an einen lieben Menschen, oder ein schönes Erlebnis? Mit einem Lächeln auf den Lippen zu sterben muss doch für jeden das Schönste sein, oder wollt ihr alle einen bitteren Gedanken, als euren Letzten?
Liebe Grüße,
Andreas
P.S.: Habe das Komma übersehn in deinem Satz, du meintest wahrscheinlich das Lächeln in Bezug auf unerledigte Dinge. ;)
Neverendingwar

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Neverendingwar »

Danke euch erstmal für die ganzen Antworten. :)
Dann werde ich mal anfangen, zu antworten:
Vor was genau hast du denn Angst, wenn du an den Tod denkst? Was danach ist? Wäre ja nichts Unnatürliches sich zu fragen, ob man im "Nichts" verschwindet.
@Andreas R.:
Ich denke mir macht die Ungewissheit Angst, in die ich mich begebe.
und, dass nach dem Tod einfach "nichts" ist, daran kann ich nicht so wirklich mehr glauben.
Ich nehme mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit an, dass man nach dem Tod in einer anderen Seinsdimension weiter existiert.

@Sadness:
Von einem Extrem ins nächste. Und ich konnte weder sterben noch leben, für beides war mir der Weg versperrt.
Ja, genau so geht es mir!
Vielleicht ist es noch nicht so weit und Du brauchst Zeit rauszufinden, wo nun Dein Platz ist - im Tod oder im Leben. Und das ist auch okay so, denn der Tod läuft Dir nicht davon. Du kannst jeden Tag neu entscheiden ob Du sterben möchtest. Aber nicht umgekehrt.
Wenns nach mir ginge, dann wäre ich längst tot. Ich habe mit meinem Leben schon lange abgeschlossen.
Ich habe mal eine Liste erstellt Pro-Sterben. Sie ist mehrere Seiten lang. Ich hatte auch mal eine Liste Pro-Leben. Von dieser ist nicht ein Punkt noch gültig. Mich hält einzig die ANGST vor der Ungewissheit, was nach dem Tod sein wird, zurück.

@Popeye:
Immer hin und her könnte ich wohl nicht über längere Zeit, das wäre mir zu anstrengend. Da müsste dann auf kurz oder lang eine Entscheidung her; da bräuchte ich ein klares Ziel.
Ich etrage das auch nicht mehr!! Ich sehne mich so danach, dass ich eine Entscheidung treffe und dann dabei bleiben kann! Aber wie gesagt, die Angst verhindert dies..:(

@Rasiel:
Du gehörst wahrscheinlich zu jenen Menschen, die noch keine Wahrheit oder Möglichkeit gefunden hat, du suchst noch.
Vielleicht solltest du dich unabhängig von anderen Menschen mit dem Thema "Tod und sterben" beschäftigen, denn ich denke man kann nicht von anderen überzeugt werden, sondern man muss sich selber überzeugen.
Das Problem ist, dass ich niemals fündig werde, da ich immer alles für eine Möglichkeit halte solange kein Gegenbeweis vorliegt. Ich würde auch niemals zu jemandem sagen, seine Vorstellung vom Tod und dem Danach sei falsch. Für mich gibt es nur immer Wissen und Nichtwissen und eine mehr oder minder große Wahrscheinlichkeit.
Ich beschäftige mich schon länger intensiv mit dem Thema "Tod und Sterben" aber es bringt mir keine Antwort auf die Frage, keine Gewissheit, die ich so sehr brauche. Diese Gewissheit kann mir leider kein Mensch dieser Erde geben.
Denn an etwas wertfrei zu glauben ist ein wertvolles menschliches Gut.
Bei mir gibt es soetwas wie Glauben nicht. Wenn ich das hätte, ich denke es würde mir helfen gegen die Angst.
Und der Sinn des Lebens muss man sich selber machen der fliegt einem nicht zu und der ist auch nicht angeboren.
Mein Sinn des Lebens war es lange Zeit gewesen, für meine Mitmenschen zu (über)leben. Aber das kann ich nicht mehr aufrecht erhalten und ich will es auch nicht mehr. Dazu leide ich zu sehr.

@blanc (aka rosé):
aber ich empfand eine ruhe die nur durch gewissheit kommen kann, vermute ich. es hat leider nicht geklappt. das eigentlich schlimme aber ist, dass ich diese sicherheit seit dem nicht mehr hatte. und nach weiteren fehlversuchen schwindet sie immer mehr.
Ja, diese Gewissheit, dieses einfach auf den Tod warten - das hatte ich auch mal. Nun habe ich sie nicht mehr (auch schon zu viele Fehlversuche hinter mir) Ja zum Teil liegt meine Angst auch darin, dass wenn ich wieder einen Versuch mache, dieser wieder scheitert - evtl. mit schlimmen Folgen
und damit wieder einen schritt weiter von "wenn ich will, dann kann ich gehen" entfernt zu sein.
Wenn ich will, dann kann ich gehen - das denke ich inzwischen nicht mehr. Weil dann hätte es schon längst klappen müssen.

@Popeye:
Für mich existieren Dinge wie "Schuld", "Egoismus" oder "Handlungskonsequenzen" nicht mehr, da ich diese mit den interessierten Menschen abgehandelt habe. Die anderen sind sowieso egal.
Geht es einem über einen längeren Zeitraum dreckig genug, dann rücken diese Punkte alle in den Hintergrund.
Ich bin mittlerweile unempfänglich für solche Fragen.
Wenn mich Schuldgefühle überfallen, dann sage ich mir immer: Ich habe mein Leben lang die Selbstaufgabe gelebt - immer für andere Menschen gelebt - jetzt am Ende meines Lebens darf ich auch mal an mich denken.
Aber ich muss zugeben, dass ich diese Schuldgefühle und Gedanken: "Das kannst du deinen Mitmenschen doch nicht antun!" trotzdem habe und sie mich oft zurückhalten vor einem erneuten Suizidversuch.
Zudem habe ich mich bewusst in eine Lage manövriert, wo ich nicht mehr zurück kann
Dann hast du ja doch Angst, du könntest zögern mit dem Suizid. Also du meinst ein Druckmittel zu brauchen, um es tun zu können.
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: Zwischen den Ängsten gefangen

Beitrag von Rasiel »

Andreas R. hat geschrieben:Rasiel ich gebe dir in Allem recht, nur nicht in Bezug auf das Lächeln...ich würde gerne mit einem Lächeln auf den Lippen sterben! Vielleicht in einer schönen Erinnerung an einen lieben Menschen, oder ein schönes Erlebnis? Mit einem Lächeln auf den Lippen zu sterben muss doch für jeden das Schönste sein, oder wollt ihr alle einen bitteren Gedanken, als euren Letzten?
Liebe Grüße,
Andreas
P.S.: Habe das Komma übersehn in deinem Satz, du meintest wahrscheinlich das Lächeln in Bezug auf unerledigte Dinge. ;)

Na da habe ich mich falsch ausgedrückt, ich würde wenn ich mein Leben nicht in Ordnung gebracht hätte (Rechnungen ect.) ohne ein lächeln gehen,
ansonsten wäre das lächeln OK.
Im Übrigen sterben viele Menschen mit einem lächeln.
Gesperrt