Gedanken am Jahresende

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avira
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Gedanken am Jahresende

Beitrag von avira »

Hallo,
Ende 2010,


Die halbe Welt ist jetzt schon im Jahr 2011. Neuseeland, Australien usw.

Für mich war 2010 wieder ein gutes Jahr. Natürlich subjektiv gesehen. Ich hatte ca. 5 Phasen in denen ich sicher war - Es kann jetzt nicht mehr weitergehen.

Die Beschäftigung mit dem Lebensende ist selbstverständlich geworden. Das Dignitas Forum gibt mir viele Impulse für meine reales Leben.

Heute abend bin ich allein - und - genüge mir fast selbst.

Wie geht es anderen?

lg avira
Zuletzt geändert von avira am Montag 3. Januar 2011, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
ConanEdogawa
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Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von ConanEdogawa »

Ich werd den Abend allein in meinem Zimmer verbingen, während meine Eltern mit den nachbarn feiern. Mir geht der ganze unzulässiges Wort auf die Nerven, als wäre es so besonders <.< Ein weiteres unzulässiges Wort Jahr ist vorrübergegangen ohne das ich was gepackt habe. Vielleicht werd ich mich noch betrinken, damit ich die Feierlaune nicht mitbekommen muss und mich noch mieser fühle.
Sad Lisa
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Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von Sad Lisa »

Ich werde den Abend auch allein verbringen. Dieser Abend ist so wie jeder andere auch und löst mittlerweile keine negativen Gefühle mehr in mir aus. Der einzige Unterschied besteht darin, dass das Fernsehprogramm unterirdisch ist (aber auch das belastet mich nicht, da ich so gut wie nie fernsehe) und es gegen Mitternacht etwas lauter wird :D Lasst Euch nicht unterkriegen!
CraZyEddy24
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Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von CraZyEddy24 »

Also ich bin auch alleine zu Hause. Meine Freundin ist zu Hause. Sie ist krank. Hmm ich auch unzulässiges Wort erkältung. Joah ich betrink mich auch grad sinnlos. Alles unzulässiges Wort unzulässiges Wort. Früher hab ich mich immer gefreut auf ein neues Jahr. Mittlerweile nicht mehr. Vorallem weil en Kumpel am 1 Januar vor 3 Jahren gestroben ist.
wieoftdennnoch
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Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von wieoftdennnoch »

ich bin auch allein und ich habe große angst, dass ich es morgen wiedereinmal versauen werde. so wie ich alles im leben versaut habe. wenigstens bin ich heute abend niemandem eine last. und hoffentlich nie wieder. so ich fang jetzt an zu trinken. erstmal ein glas pisco. oh ich hab so angst, dass ich es wieder nicht hinbekomme.
ConanEdogawa
Beiträge: 302
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Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von ConanEdogawa »

Oh man, mir gehts verdammt unzulässiges Wort, ich könnte echt drauflosheulen. Ich wünschte ich könnte mich an solchen Tagen genauso erfreuen wie meine Mitmenschen :(
bonsai
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Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von bonsai »

Richtig kuschelig, Silvesterabend allein.
Aber da krank zu sein hat auch seine Vorteile:
spätestens ab 20:00 Uhr will keiner mehr was von einem wissen, meine Laune muß keinem gefallen und die anderen sind gut gelaunt. Was will man mehr???

Hoffe nur, daß das neue Jahr besser wird als das alte, und wenn es nur durch die beruhigende Gewissheit ist, daß es zur Not nicht bis zum Ende gelebt werden muß.

Ich wünsche Euch trotzdem-soweit möglich-einen guten Jahresausklang und ein gutes neues Jahr.
wieoftdennnoch
Beiträge: 92
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Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von wieoftdennnoch »

ich könnte echt drauflosheulen
oh ja willkommen füllen wir den bach

aber der pisco steigt schnell inn kopp .. wenigstens etwas .. stoppt die tränen ..
wieoftdennnoch
Beiträge: 92
Registriert: Samstag 13. November 2010, 22:50

Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von wieoftdennnoch »

gut das ich kein fluglotse bin .. der schaden den ich angerichtet hätte wäre noch viel größer gewesen ..
das ist mein positiver jahresabschlussgedanke ..
avira
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Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von avira »

Zuletzt geändert von avira am Samstag 1. Januar 2011, 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
Richard
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Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 19:30

Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von Richard »

um den ganzen "stress" zu entgehen habe ich mich gestern abend mit seroquel "stillgelegt".
hat super funktioniert, habe weder die 27anrufe noch die 6sms mitbekommen.
nachteil, ich fühl mich grad riiichtig gerädert nur halt ohne kater. :roll:

ist ein merkwürdiges gefühl hier zu sitzen und auf die letzten teile des atemregles zu warten, ich schaue öfters auf die stickstoff flasche und denke mir
wie es wohl sein wird danach, ob da was sein wird und falls ja, ob mein dad auch da ist und ich nen tierischen einlauf wegen der sache bekomme. :roll: :mrgreen:

ich habe damals als ich seroquel verodnet bekommen habe, dass es wenn ich nicht richtig damit umgehen (sprich zuviel nehme) mir den bezug zur realität "ein wenig" dehnt...man ist hier...aber auch nicht richtig.

naja, ich werd mal schaun wie ich mein "letzen" lohn noch ausgeben kann. hoffe die post kommt bis mitte nächster woche denn spätestens dann kommen die ersten briefe warum ich dies und das nicht bezahlt habe :mrgreen:
Stefan
Beiträge: 287
Registriert: Freitag 26. November 2010, 16:42

Re: Gedanken am Jahresende

Beitrag von Stefan »

Hallo Avira,
avira hat geschrieben:Die Beschäftigung mit dem Lebensende ist selbstverständlich geworden. Das Dignitas Forum gibt mir viele Impulse für meine reales Leben. (...)
Wie geht es anderen?
Mir geht es ziemlich gut. Die Beschäftigung mit dem Lebensende kenne ich schon lange. Was in 2010 anders geworden ist, und das auch dank der Foren hier: sie ist rationaler und überlegter geworden. Als im letzten Winter die Polizei kamen und ich zwangseingewiesen wurde, ging es mir sozusagen "im Affekt" schlecht, akutes Tief. Jo, da bestand schon akute Suizidgefahr. Dann habe ich rechtzeitig zu diesem Winter überlegt, mit meinem Psychiater gesprochen (ich lehne Psychiatrie und Psychotherapie ab, will ich nicht mehr; entweder sind Medis die Lösung, oder es gibt meine persönliche finale Lösung), die Medikamentendosis verdoppelt - und als die Polizei vor ein paar Wochen kamen, um mich zwangseinweisen zu lassen, habe ich ihnen die Lage erklärt (dass ich mich ziemlich sicher irgendwann töten werde und darauf vorbereitet bin - die Helium-Gasflasche stand ja schon im Flur, als die kamen), aber ganz sicher nicht an diesem Tag - also keine akute Selbstgefährdung), und sie sind wieder abgezogen 8)

Ich bin dabei, meinen Nachlaß zu ordnen. Alleinstehend wie ich bin, habe ich nur noch Verantwortung für meine Tiere. Hühner und Schafe werden in Kürze geschlachtet, Hunde und Katze kommen im Notfall in ein ausgesucht gutes Tierheim, wenn sie nicht vorher vermittelt werden können. Die Dinge, die mir wichtig sind, sind auch geregelt.

Mein Haus (kleiner Bauernhof in der Pampa) erbt das Tierheim, die können da eine Aussenstelle einrichten. Dafür nehmen sie meine Tiere und vermitteln die. Super Tierheim, mit dem Leiter habe ich Klartext geredet. Er hat sich das Objekt hier angeschaut und gesagt: jau, das nimmt er. Was mir sehr wichtig ist, weil das mein Zuahsue ist, und es sonst keiner haben will - ein "Liebhaberobjekt" an Immobilie, dass de facto unverkäuflich ist. Und bevor es für wenig EUR unter den Hammer kommt, soll es lieber das Tierheim nutzen. Und auf fast 5.000 m² Grundstück mit Wohnhaus, Scheune, Ställen und großer Wiese, im Aussenbereich und ohne Nachbarn, läßt sich sicher mit wenig Geld (das erbt das Tierheim zusätzlich) ein schönes "Notquartier" für ein paar Dutzend Hunde und Katzen schaffen.

Auch wichtig ist mir, dass mein "dinglicher" Nachlass - alles, was ich an "Gegenständen" besitze, nicht einfach per Haushaltsauflösung gefleddert und der Rest in einen Müllcontainer kommt. Ein Leben so zu entsorgen, finde ich furchtbar. Alles, was mir an Sachen wichtig ist und woran Erinnerungen hängen, ist hier. Und ein guter Freund ist einverstanden, sich darum zu kümmern. Das erbt er, und er kann es behalten, verkaufen, verschenken oder sonstwas. Hauptsache, er tut es in meinem Sinne. Und das wird er, da bin ich mir sicher.

Wichtige Erinnerungsstücke an gute Freunde habe ich jetzt schon verschenkt, und zum Jahresende auch abschließenden Besuch gehabt von mir wichtigen Menschen. Meine Bestattung ist ebenso geregelt wie die Frage, wer die unangenehme Aufgabe übernimmt, mich nach dem Suizid zu finden (meine Schwester, die ich täglich anrufe. Tue ich das einmal nicht und reagiere nicht auf Rückruf, kommt sie vorbei und erledigt die Formalien).

Alle (dies es wissen müssen _und_ die damit umgehen können) wissen Bescheid und sind "einverstanden" (mit ihrer Aufgabe, mit ihrem Erbteil, usw.). Jetzt muss ich nur noch Formalkram regeln. Nächste Woche Notartermin wegen Beglaubigung von Testament, Vollmachten usw., dann noch ein paar "Anleitungen" und to-do-Listen an die Hinterbliebenen verfassen, die lettermelater-mails an entferntere Freunde verfassen, wichtige Dokumente bereit legen, die nach dem Tod sofort greifbar sein müssen, usw. Das sollte ich bis Mitte Januar vollständig erledigt haben.

Und dann... ja, dann wird 2011 schön. Weil ich dann endlich absolut FREI bin. Sämtliche Verantwortung delegiert, alles geregelt, nichts mehr offen. Dann kann ich mich jederzeit spontan selbst töten. Das Equipment dafür ist vorbereitet, kostet mich nur ein paar Minuten bis zur Realisierung. Und ich bin sicher, dass dann meine Tiere innerhalb von 24 Stunden abgeholt werden und gut versorgt sind (das Wichtigste überhaupt!). Das geregelt zu haben, ist ein sehr schönes, beruhigendes und entlastendes Gefühl - FREIHEIT. Ich bin frei zu gehen, wann ich will.

Ob bzw. wann ich das tue, wird sich zeigen. Möglich, dass ich in 12 Monaten immer noch hier schreibe. Aber ich hoffe sehr, dass mich der Mut zu meinem Entschluß nicht verläßt. Heisst, dass ich es schaffe, den unzulässiges Wort Selbsterhaltungstrieb zu überwinden. Aber mit ein paar Bier, Tavor, guter Musik und der richtigen Stimmung sollte das eigentlich klappen. Wenn nicht, muss ich eben die Antidepressiva absetzen. Dann bin ich spätestens nach 6 Wochen soweit.

Viele Grüße,
Stefan
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