meine 'Geschichte'

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world_changer
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meine 'Geschichte'

Beitrag von world_changer »

so, auf Anraten von Irgendtouched poste ich mal meine 'Geschichte'; das, was mich hierher geführt hat. Vielleicht ist es nach der Ansicht vieler Leute kein Grund, um zu sterben. aber das soll auch garnicht als 'Grund' herhalten. Gibt es Gründe um zu sterben? Ich weiß nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht mehr hier sein möchte. Ich will auch durch das hier auch nicht unbedingt Bestätigung, Hilfe für oder gegen Leben oder sonstwas; es reicht mir schon, wenn sich jemand das mal durchliest und was dazu sagt. auch wenn ich das Gefühl hab, das mir viele sagen wollen werden, andere haben viel größere Probleme und Suizid wär übertrieben. aber das ist mir ehrlich gesagt, egal. ist meine Entscheidung.

Die letzten 7 Jahre meines Lebens waren nicht unbedingt toll. Da ich schon als Kind Probleme mit Selbstvertrauen etc. hatte, fehlten mir Freunde und ich kompensierte das durch Essen. Übergewicht hat dann die Probleme nur verschlimmert, Mobbing war an der Tagesordnung. in der 8. Klasse bin ich umgezogen, hab das ganze zwar als Neuanfang gesehen, hatte aber anfangs so starke Probleme mit dem Kontakt zu anderen Menschen, weil ich mittlerweile so stark isoliert war, dass ich es mir mit den Leuten an meiner neuen Schule auch schnell verdorben hatte. Es war lange und mühevolle Arbeit, es mit ein paar von ihnen hinzukriegen, Freundschaften anzufangen, und doch zerbricht alles wieder. Naja, aber weiter in der Chronologie. Die 8. war also der Horror, Mobbing in der Klasse, keine Freunde, absolut niemand zum reden. 9. Klasse wurde dann besser, und seit dem Frühling 2010 hab ich sogar einige Freunde. Wie gesagt, das war äußerst schwer, da sich meine sozialen Probleme wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte ziehen.

Jetzt könnte man meinen, ist doch alles noch gut ausgegangen. War's auch, bis Anfang der 10., also September 2010. Ich dachte, ich komm mit meinen sozialen Problemen mit der Zeit doch zurecht, und da ich mit meinem (mittlerweile besten) Freund ausgemacht hatte, zusammen zu studieren, war ich mir auch sicher, ich würde das Leben nach der Schule, ohne meine Familie, irgendwie packen können. Dann fing das Drama an.
Anfang des Schuljahres verließ mich meine beste Freundin, der wichtigste Halt in meinem Leben. Dieses Mädchen, das mich die ganze Zeit im Leben gehalten hat, ging einfach, und das machte mich dann total fertig. Wir sind zwar wieder befreundet, aber so stark distanziert, dass es eigentlich nichts mehr bringt. Eine weitere gute Freundin, die mir auch sehr viel Halt gegeben hat, hat so wie ich soziale & psychische Probleme, wir können uns kaum noch sehen, und auch hier wird die Freundschaft immer distanzierter. Dann mein bester Freund, auf dem im Prinzip meine ganze Zukunft gebaut war. Mit ihm studieren. Ich komm allein im Leben nicht zurecht, ich kann wegen meiner Störung, oder wie man es nennen soll, kaum was selbst. Selbst einfache Sachen wie telefonieren kann ich nicht, weil ich Angst hab, was falsches zu sagen oder zu verstehen. alles ist von der Angst, etwas falsch zu machen geprägt, jeden Tag wieder & überall. In der Öffentlichkeit werde ich nervös, wenn Leute nur in meine Richtung schauen, weil ich dann glaube, sie lachen über mich oder sonstwas. Es ist einfach nicht mehr ertragbar. Jedenfalls, dieser Freund hat sich in den letzten 3 Monaten zu einem Kettenraucher und Alkoholiker entwickelt, der sich selbst egal ist und kaputt macht. Er wird das Abitur SO nicht schaffen und dann war's das mit unseren Plänen. Allein bin ich in dieser Welt dann aufgeschmissen.

Fazit:
Ich weiß nicht wie ich meine Zukunft hinkriegen soll; meine Freunde sind alle keine oder haben zuviele eigene Probleme, um sich um mich zu kümmern (das oben war nur ein Auszug); ich komm generell in der Gesellschaft nicht zurecht. Mein Lebenswille ist weg, am liebsten würde ich einfach neu anfangen und alles besser machen. Aber hier geht’s einfach nicht weiter.

das waren jetzt wirklich nur kurze Auszüge aus meinem Leben. wenn ich alles erzählen würde dann säßen wir noch lange hier. ^^
wenn jemand was näher erläutert haben möchte, ich steh für Fragen offen. (Gott, das klingt iwie dämlich und egoistisch, als würd ich mich in den Mittelpunkt stellen).
aber was solls. urteilt über mich, oder lassts sein.

lg world_changer
livorna
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Re: meine 'Geschichte'

Beitrag von livorna »

Hey,

danke, dass du deine Geschichte mit uns teilst.

Es ist nicht leicht, wenn man unter "sozialen Ängsten" leidet. Ich kann dich wirklich gut verstehen :wink: Es macht einfach alles schwierig und wie du schriebst, fällt dir ebenfalls vieles sehr schwer. Hast du mal daran gedacht, dir diesbezüglich Hilfe zu holen? Professionelle Hilfe?

Wie alt bist du?
livorna
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Re: meine 'Geschichte'

Beitrag von livorna »

Nevermind hat geschrieben:
world_changer hat geschrieben:(...)
Ich weiß nicht wie ich meine Zukunft hinkriegen soll; (...)
Wer weiss das schon. Das Leben waere ja langweilig, wuesste man das. Du hast dein Leben bislang offenbar ausschliesslich auf anderen aufgebaut. Davon solltest du dich befreien. Das ist spannend und ein guter Grund zum Leben, aber gewiss keiner, sich umzubringen.
Klar, für JEDEN wird das Leben noch was tolles, spannendes usw. bereit halten, egal welchen Grund man auch hat, zu gehen.
world_changer
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Re: meine 'Geschichte'

Beitrag von world_changer »

@Sauerbier:
Ob ihre Bedeutung übertrieben ist, da kann man sich jetzt drüber streiten. Momentan ist's einfach so, wie ich es geschrieben hab. Ich glaube nicht, dass ich allein 'da draußen' überleben könnte.

Den Schwung nutzen... vielleicht eine Überlegung wert.

@livorna:
Da meine Eltern eh nurnoch wenig von mir halten, will ich ihnen das nicht auch noch antun. und allein jemanden finden, der mir helfen kann, ist eben fast unmöglich. Hab schonmal an die Schulpsychologin gedacht, aber das ging nicht.

Ich bin 15.

@Nevermind:
wenns so einfach wär. ^^
befreien, aber wie?
livorna
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Re: meine 'Geschichte'

Beitrag von livorna »

world_changer hat geschrieben:
@livorna:
Da meine Eltern eh nurnoch wenig von mir halten, will ich ihnen das nicht auch noch antun. und allein jemanden finden, der mir helfen kann, ist eben fast unmöglich. Hab schonmal an die Schulpsychologin gedacht, aber das ging nicht.

Ich bin 15.
Es gibt auch andere Hilfestellen, es muss nicht unbedingt ein Schulpsychologe sein. Gerade wenn du Angst hast, deine Eltern würden dann noch weniger von dir halten, wenn du den Schritt gehst, und dir Hilfe holst. Du kannst das auch anonym machen, wenn du dich dabei sicherer fühlst.

Ich finde es einen tollen und wichtigen Schritt für dich, warum glaubst du, deine Eltern würden das anders sehen?
world_changer
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Re: meine 'Geschichte'

Beitrag von world_changer »

@Sauerbier:
Ich musste feststellen, dass 'unsere' Schulpsychologin, die ich kannte, nicht mehr da ist, und jetzt eine andere Psychologin, die mehrere Schulen in der Umgebung betreut, für uns zuständig ist. Die Frau ist anscheinend total ausgelastet, sogar telefonisch für mich nicht verfügbar, und ich glaube nicht dass es viel Sinn hat mit jemandem zu reden, der pro Monat vielleicht eine Stunde Zeit hat.

Danke, ich schau's mir mal an.

@Irgendtouched:
Mh. Von der Schule her muss ich aber so langsam auch entscheiden, in welche Richtung ich will; und meine Eltern machen zusätzlich Druck. Die erwarten einfach von mir, dass ich das jetzt schon plane.

@Livorna:
Für meine Eltern ist nicht das Lösen des Problems wichtig, sondern dass das Problem überhaupt da ist. Wie schon oben erwähnt, ich bekomm von ihnen einen gewissen Leistungsdruck ab. Mein Vater ist ein angesehener Arzt, da wird von mir natürlich auch erwartet, dass ich studiere und erfolgreich werde. Wenn sie von mir enttäuscht sind, dann spüre ich das deutlich. Am stärksten war das in der Zeit nach dem Umzug, als ich keinen Anschluss gefunden hab und so fast ein Jahr lang allein war; sie haben es zwar nicht gesagt, aber sie haben mich für einen Versager gehalten. Ich hab das gespürt.
Und wenn ich jetzt mit solchen Problemen bei ihnen ankomme, bin ich bei ihnen unten durch. Und das möcht ich einfach vermeiden.
livorna
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Re: meine 'Geschichte'

Beitrag von livorna »

world_changer hat geschrieben:
@Livorna:
Für meine Eltern ist nicht das Lösen des Problems wichtig, sondern dass das Problem überhaupt da ist. Wie schon oben erwähnt, ich bekomm von ihnen einen gewissen Leistungsdruck ab. Mein Vater ist ein angesehener Arzt, da wird von mir natürlich auch erwartet, dass ich studiere und erfolgreich werde. Wenn sie von mir enttäuscht sind, dann spüre ich das deutlich. Am stärksten war das in der Zeit nach dem Umzug, als ich keinen Anschluss gefunden hab und so fast ein Jahr lang allein war; sie haben es zwar nicht gesagt, aber sie haben mich für einen Versager gehalten. Ich hab das gespürt.
Und wenn ich jetzt mit solchen Problemen bei ihnen ankomme, bin ich bei ihnen unten durch. Und das möcht ich einfach vermeiden.
Vermutlich haben deine Eltern tatsächlich hohe Ansprüche an dich, jedoch aber aus anderen Gründen? Das es dir auch mal besser geht und du nicht auf der Strasse lebst buw. von hartz4 lebst usw. Eben weil sie dich lieben und nicht weil ihnen an dir nichts liegt?!

Wie gesagt, du kannst dir auch anonym Hilfe holen - und an einem Erstgespräch ist nichts verbindlich :wink:
world_changer
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Re: meine 'Geschichte'

Beitrag von world_changer »

Mh. Ich glaub es geht ihnen nur um ihren Ruf. Merkt man immer wieder, besonders an meiner Mutter. Die denkt, unser 'Gesellschaftlicher Status' ist ruiniert, wenn jemand sieht, dass grad mal nicht aufgeräumt ist.
Sie wollen nicht die Eltern von einem Versager sein.

Naja, die Beratungsseiten sind über Weihnachten alle zu... schade dass die erst zum Ende der Ferien wieder verfügbar sind.
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