dürfen kinder selber über ihren tod bestimmen??

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erdbeere
Beiträge: 139
Registriert: Dienstag 12. Oktober 2010, 19:37

Re: dürfen kinder selber über ihren tod bestimmen??

Beitrag von erdbeere »

ich weiß nicht...
begreift man in dem alter überhaupt schon ganz,was es bedeuted zu sterben?
dedanny
Beiträge: 25
Registriert: Montag 29. November 2010, 16:42

Re: dürfen kinder selber über ihren tod bestimmen??

Beitrag von dedanny »

erdbeere hat geschrieben:ich weiß nicht...
begreift man in dem alter überhaupt schon ganz,was es bedeutet zu sterben?
sollte nicht erst diese frage geklärt werden:

begreift man in dem alter überhaupt schon ganz, was es bedeutet zu leben?
toteWurzel

Re: dürfen kinder selber über ihren tod bestimmen??

Beitrag von toteWurzel »

sollte nicht erst diese frage geklärt werden:

begreift man in dem alter überhaupt schon ganz, was es bedeutet zu leben
Nein, wüsste man das als Kind, würde man wohl den Tod vorziehen. Leben ist Leiden...
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: dürfen kinder selber über ihren tod bestimmen??

Beitrag von Rasiel »

Ja Kinder wissen was der Tod bedeutet.
Trotzdem müssen die Eltern abwägen ob es eine Therapie oder OP gibt, die das Leben eines Kindes letztendlich wieder lebenswert macht, denn das können kleine Kinder nicht entscheiden.
Mit lebenswert meine ich nicht nur lebensverlängert sondern Lebensqualität.Wenn ein Kind trotz mehrfacher leidvoller Chemo eine Lebenserwartung von 2% hat und in diesen 2% muss es weiterhin Schmerzen und schlimme Nebenwirkungen ertragen, dann muss ich als Elternteil loslassen, um meinem Kind leid zu ersparen, das ist ein ungeheuer schwerer Vorgang, der oft kaum zu schaffen ist, denn es ist menschlich, immer zu hoffen, das Blatt könnte ich ja noch wenden.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, man klammert sich an Berichte wie "Spontanheilungen" nicht umsonst hat dieser angebliche Arzt mit pobeligen Vitamientabletten Millionen verdient, weil sie angeblich Krebs heilen und die verzweifelten Eltern zig-tausende dafür betahlt haben.

Trotzdem neigen heute sehr viele Ärzte in Kinderkrebskliniken dazu, die Eltern auf das unausweichliche Schicksal vorzubeiten, indem sie die Eltern bestärken auf die Signale ihrer Kinder zu hören.
Oftmals kämpfen Kinder nur noch für die Eltern, so wollen die Mama nicht traurig zurücklassen, ja, sie fühlen sich schuldig.
Kinder haben keine Angst vor dem Tod, zumindest nicht die kleinen, deshalb gehen sie mit diesem Thema auch sehr locker um.

Mir wurde nahegelegt, meinem Kind zu sagen: du brauchst nicht mehr zu kämpfen wenn du keine Kraft hast, es ist in Ordnung wenn du gehen möchtest,
ich bin zwar traurig, aber ich komme ja irgendwann nach, du kannst dort auf mich warten.
Diese Aussage ist für ein 3 jähriges Kind das bereits sehr viel leiden musste eine Beruhigung, entscheiden kann es trotzdem alleine.

Meinem Kind ging es so schlecht, das auch eine Knochenmarkspende zur Qual geworden wäre, denn die Tabletten die eine Abstossung verhindern, haben auch schwere Nebenwirkungen auf den kleinen geschwächten Körper, sie hätten weitere Qualen verursacht, obgleich es kaum eine Überlebschance gab.

Nur hier und jetzt in dieser Situation eine Entscheidung zu treffen ist unmenschlich für Eltern, die sich ja gerne an alles klammern.
Sätze wie, wenn es mein Kind wäre..... gelten nicht, denn es ist mein Kind.
Oder ich würde...... geht nicht, denn die Verantwortung liegt bei mir.
So habe ich auf mein Kind gehört, was würde es sich wünschen, wieviel ist es bereit weiter zu kämpfen.

Mein Kind wollte sterben, nicht mehr aufwachen, es wollte gehen.

Als ich es freigab, ihm erlaubte zu gehen starb es friedlich nach ein paar Stunden, das zeigt mir wieviel Einfluss dieses wunderbare Kind auf seinen Tod hatte.

Ich habe heute einen ganz großen Ordner voller Bilder die er während des langen Krankenhausaufenthaltes gemalt hat, überall sind Hinweise auf seinen bevorstehenden Tod zu finden.
Nur ich konnte es damals nicht erkennen.

Man muss also abwägen, in wie weit eine Weiterbehandlung Erfolg bringt, wie lange sie Erfolg bringt, wie das Leben aussieht mit einer erneuten Therapie
und ich finde man sollte die Kinder in jeden Fall mitentscheiden lassen.

Das Mädchen im obigen Bericht hat sich letztendlich für eine Herztransplantation entschieden, ob sie ein gutes Leben führen kann weiss ich nicht, Tatsache ist das sie in ca 10 Jahren wieder ein Herz braucht, das wird wenn sie etwas älter ist, mit vielen Ängsten verbunden sein, der Tod wird ihr ständiger Wegbegleiter sein.
Aber ich finde sie hat sich richtig entschieden, weitere Entscheidungen werden kommen !
Aber für die nächsten 10 Jahre wird sie, so denke ich ein gutes Leben führen und das lohnt sich alle mal.
Qualta
Beiträge: 54
Registriert: Montag 1. November 2010, 11:34

Re: dürfen kinder selber über ihren tod bestimmen??

Beitrag von Qualta »

Der/Die Leidende ist der/die Einzige der eine solche Entscheidung fällen kann/darf/soll.

Man stelle sich vor man hätte das Mädchen zu einer Operation gezwungen, wie soll den da die Nachbehandlung, Therapie, Rekonvaleszenz ablaufen hä ?
Ist ja nicht so dass mit der Operation dann alles plötzlich wieder supertoll, 1A, tiptop wäre !
Man könnte sogar argumentieren dass ein solch schwerer Eingriff gegen den Willen des Patienten Folter ist.

Was die Frage des Verständnisses angeht, wer sich in so einer Situation wiederfindet, begreifft sehr schnell was Tod und Leben bedeuten (Ich spreche da aus eigener Erfahrung). Kinder sind nicht doof nur weil sie noch jung sind ! Es gibt Menschen die sind 80 Jahre alt und haben noch nicht kapiert was "leben" bedeutet.
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: dürfen kinder selber über ihren tod bestimmen??

Beitrag von Rasiel »

Nun es kommt auf das Alter des Kindes an, genauso auf das Leiden und der Krankheit ansich.
Ein Kind von 0-9 Jahren kann die Auswirkungen einer Chemaotherapie nicht abschätzen, es geht ihm in dieser Zeit ganz furchtbar.
Es gibt aber durchaus reale Heilungschancen zum Beispiel bei Leukämie.
Generell zu sagen, wir hören auf mit Therapien nur weil das Kind fast am Ende ist wäre genauso unverantwortlich, wenn eine Heilungschance besteht.
>Man darf nicht vergessen das bestimmte Therapien unglaublich schwer zu überstehen sind, letztendlich aber, wieder zu einem normalen lebenswerten Leben führen, Kinder, vor allem kleine Kinder können hier keine Entscheidung treffen sie wären damit überfordert.
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