Und damit bist du wie ich der "lebende Beweis" dafür, dass Zwangsmaßnahmen manchmal richtig sein können. Du lebst noch, ich auch noch. Wenn man das "solange leben wie möglich" als "richtig" ansieht. Und wenn du heute mit 50, wenn du den ganzen unzulässiges Wort ("Psychiatriekarriere") schon kennst und endlos durch hast, deine Suizidentscheidung triffst, wird dir da auch kaum ein seriöser Arzt ernsthaft Steine in den Weg legen. Das tun eher die Laien, die Aussenstehenden, die nichts davon kennen ausser ihrer Angst und Hilflosigkeit.Irgendtouched hat geschrieben:Das klingt vertraut. Ist allerdings schon 32 Jahre her.
Da steckt natürlich wieder die "Altersarroganz" drin - werd du erstmal so alt wie ich, dann siehst du das ganz anders... - die jungen Menschen ihre Entscheidungsfähigkeit mangels Lebenserfahrung abspricht. Keine Ahnung, wie damit umzugehen ist. Ich merke bei mir, dass ich diese Arroganz auch habe. "Noch so jung, da kann man doch nicht, das ist ein Fehler... ging mir doch genau so, und ich fand irgendwann Hilfe..."
Was ich jungen Menschen natürlich nicht sagen dürfte: ja, ich habe durchgehalten, mich bis heute durchgeschleppt, mit sämtlichen Behandlungsmöglichkeiten. Und tatsächlich, ein paar gute Jahre hatte ich auch zwischendurch. Aber in der Bilanzierung war das Leben ein unzulässiges Wort, lohnte sich nicht. Damals war meine Entscheidung vielleicht "intuitiv", heute ist sie rational und wohlbegründet. Aber es wäre niemandem was entgangen, auch mir nicht, wenn ich schon damals meiner Intuition konsequent gefolgt wäre Aber man weiss es vorher halt nicht.
Viele Grüße,
Stefan