ich weiß einfach nicht mehr weiter.

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Gesperrt
-apple
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 26. Mai 2010, 09:11

ich weiß einfach nicht mehr weiter.

Beitrag von -apple »

Hallo.
Ich leide seit 5 Jahren an Depressionen, vor 3 Jahren bekam ich die Diagnose Borderline. Auf eigenen Wunsch habe ich vor einem halben Jahr meine Therapie abgebrochen, weil es für mich einfach keinen Sinn mehr macht. unzulässiges Wort begleiten mich eigentlich schon immer, zur Zeit wird es jedoch immer schlimmer. Ich möchte einfach nicht mehr weiterleben, zumindest nicht so, wie ich es im Moment tue. Manchmal jedoch, da habe ich den Traum, in letzter Sekunde gerettet zu werden, um danach ein schöneres Leben zu leben. Ich weiß, es hört sich vollkommen absurd an, so nach dem Motto "Suizidversuch um ein neues Leben zu beginnen". Einerseits will ich einfach nur sterben, andererseits habe ich Angst, Angst davor, was nach dem Tod kommt. Doch egal was kommt, schlimmer als das Leben kann es in keinem Fall sein...
Sadness
Beiträge: 209
Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 10:26

Beitrag von Sadness »

Hallo -apple,
wichtig finde ich diesen Satz:
Ich möchte einfach nicht mehr weiterleben, zumindest nicht so, wie ich es im Moment tue.
Er beinhaltet, dass Du ANDERS leben willst. Anders leben, nicht sterben. Und daran kannst Du arbeiten, ohne erstmal vorab einen Suizidversuch zu begehen.
Hat Deine Therapie Dir nicht geholfen? War die Theapie auf Deine Borderline-Störung ausgerichtet?
Was müßte sich in Deinem Leben konkret ändern, damit Du mehr Lebensqualität empfinden könntest?

Viele Grüße
Sadness
seneca2010
Beiträge: 38
Registriert: Donnerstag 27. Mai 2010, 22:04
Wohnort: Graz

Beitrag von seneca2010 »

Hi -apple,

ich bin neu hier und ich kann das, was Du geschrieben hast, total nachvollziehen. Auf der einen Seite habe ich Wunschträume, dass ich von einer Art "Prinz" gerettet werde und dann für immer glücklich bin, aber die Realität schaut anders aus.

@ Sadness zum Thema "Anders leben": Naja, offenbar hat's da ja mit der Therapie einen Versuch gegeben, der nicht so geklappt hat. Ich kenne jetzt natürlich die konkrete Situation nicht und denke, dass man nie wirklich in einen Menschen hineinschauen kann und deshalb ihm die Entscheidung überlassen sollte, aber ich weiß von mir, dass das nicht so einfach möglich ist.
Ich habe z.B. im Jänner versucht, mich mit der Helium-Methode umzubringen, was leider nicht geklappt hat, und war dann drei Wochen in einer Psychiatrischen Abteilung. Und die Zusammenfassung dessen, was ich zu hören bekam war in etwa: "Ja, das Leben, das Sie wollen, können Sie nicht haben und Sie haben recht, dass das Leben nicht schön ist, aber Sie müssen trotzdem weiterleben, weil das halt so ist." War nicht gerade hilfreich. Rausgekommen bin ich auch nur, weil ich gelogen habe, was das Zeug hält, und das verändert meine Meinung über die menschliche Natur auch nicht gerade zum Besseren. Alles in allem hat sich durch diesen kleinen "Ausflug" nichts verbessert, einiges verschlechtert, und jetzt habe ich auch Albträume, eingesperrt zu sein.

Angst vor dem Tod habe ich nicht, weil ich nicht glaube, dass danach was kommt. Aber ich habe große Angst davor, dass mein Tod besonders schmerzhaft ist oder das er wieder nicht eintritt. Deshalb suche ich verzweifelt nach einem Weg, der auch funktioniert (und Helium oder Stickstoff sind noch immer meine Favoriten, ich wurde nämlich gleich bewusstlos und hätte echt nichts mitbekommen).

Liebe Grüße,
Petra
Gesperrt