Liebste Lyrik

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Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Dhana

Beitrag von Dhana »

...
Zuletzt geändert von Dhana am Mittwoch 9. Juni 2010, 00:08, insgesamt 1-mal geändert.
donnie_darko
Beiträge: 248
Registriert: Freitag 18. September 2009, 15:20
Wohnort: Deutschland

nach langer Abwesenheit leider ein Lebenszeichen....

Beitrag von donnie_darko »

Flieg, Gedanke von Dirk Bernemann

Man fand Oleandra
Nackt auf dem Bett
Dieses Billighotels
Auf blutgetränktem Laken
Eine geleerte Flasche Whisky
Ca. 10 Schachteln Zigaretten
Halten einzig und allein
Die Totenwache
Und sind gleichzeitig
Zeugen eines Schrittes
Richtung Ausgang
Ihr Hirn klebt am Spiegel
Das waren ihre Gedanken
Die sie beizeiten um ein Projektil wickelte
Und außerhalb ihres schönen Kopfes verbreiten wollte
Jetzt sind ihre Gedanken
Ein undefinierbarer Haufen
Toter Zellen
Vermengt mit Blut
Für Sekunden
Zwischen ihrem Schädel
Und dem Spiegel
Durch luftleeren Raum
Freundlich tänzelnd
Universen, die außerhalb ihres Kopfes
Ihre verwundeten runden zogen
Mit ihrer Gedanken aufzuspalten

So ihr Wille
So diese Tat
Tatsächlich
Ihr Gesicht liegt neben ihrem Kopf
und lacht über sie
Sie ist aber schon lange weg
Richtung Ausgang
Niemand konnte in ihrem Kopf sehen
Jetzt schon
Aber verstehen
Kann man sie trotzdem nicht
nicht mehr...

\\ ein Gedicht, das in seiner Schlichtheit ebenso berührt wie in seiner komplexen Art des Antagonismus

nach langer Abwesenheit leider ein Lebenszeichen von mir....

Donnie Darko
Zuletzt geändert von donnie_darko am Samstag 24. April 2010, 03:29, insgesamt 1-mal geändert.
pincki
Beiträge: 225
Registriert: Sonntag 28. März 2010, 03:57

Beitrag von pincki »

das berührt meine seele so sehr,das mir tränen über die wangen laufen...
danke für das gedicht...
Plato
Beiträge: 113
Registriert: Samstag 15. November 2008, 09:21

G

Beitrag von Plato »

fand das Gedicht weiter oben so anrührend,
dass ichs nochmal vollständig herein stellen wollte

wir sind wie der bäume langer schatten
an des lebens brennendheißem sommertag,
wir, die wir uns niemals wirklich hatten,
wir sind nur das, was immer dunkel auf der erde lag

wir sind wie der winterkalte lange fluss,
der in der seele dunklem meer verschwindet,
wir, die wir irrend und niemals fassten fuß,
wir, deren wesen kein seiendes anbindet

wir sind wie der sturm, der nasse oktoberwind,
der die großen städte des nachts durchweht,
wir, die wir unter den menschen die flüchtigen sind.
und das, was leidend und unerfüllt vergeht


http://tinyurl.com/3yr2bb9
Zuletzt geändert von Plato am Sonntag 25. April 2010, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.
Archisposa
Beiträge: 59
Registriert: Sonntag 11. April 2010, 21:58

...

Beitrag von Archisposa »

Blass,
das funkeln in den Augen verloren,
es läuft eine Träne über die Wange,
Ich versuche sie zu trocknen,
doch es geht nicht,
das einzigste was ich berühre,
ist der eiskalte Spiegel....

made by me.....


Manchmal,
wenn ein Mensch aus Kummer
und
Verzweiflung eine Träne
weint-
dann sieht das niemand,
keinen interessiert es,
keinem fällt es auf.
Wenn ein Mensch mehrere
Tränen
weint-
dann sehen es einige,
aber niemand fragt nach
dem Grund,
weil alle denken:
Ach die paar Tränen!
Wenn ein Mensch viele
Tränen weint,
dann sehen es alle, aber
wieder
fragt niemand danach, weil
jeder
denkt, der andere macht
das schon.
Wenn ein Mensch tot ist,
ertrunken in einem Meer
voller
Tränen,
dann stehen alle an seinem
Grab,
mit Tränen im gesicht
und fragen sich warum?
Es gab doch gar keine
Anzeichen..
Dhana

Beitrag von Dhana »

...
Zuletzt geändert von Dhana am Mittwoch 9. Juni 2010, 00:11, insgesamt 1-mal geändert.
jigga

Beitrag von jigga »

...
Zuletzt geändert von jigga am Montag 10. Mai 2010, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
Maiken

Beitrag von Maiken »

17. Und auf einmal steht es neben dir
Und auf einmal merkst du äußerlich:
Wieviel Kummer zu dir kam,
Wieviel Freundschaft leise von dir wich,
Alles Lachen von dir nahm.
Fragst verwundert in die Tage.
Doch die Tage hallen leer.
Dann verkümmert Deine Klage ...
Du fragst niemanden mehr.
Lernst es endlich, dich zu fügen,
Von den Sorgen gezähmt.
Willst dich selber nicht belügen
Und erstickst, was dich grämt.
Sinnlos, arm erscheint das Leben dir,
Längst zu lang ausgedehnt. - - -
Und auf einmal - -: Steht es neben dir,
An dich angelehnt - -
Was?
Das, was du so lang ersehnt.
Kai
Beiträge: 602
Registriert: Sonntag 26. Juli 2009, 07:08

Beitrag von Kai »

Sandkorn hat geschrieben:Hoffnung

Wie wäre ein Winter zu ertragen,
Ganz einfach:

Wind (draußen): Heul, heul.
Kamin: Knister, knister.
Ich: Schnarch, schnarch.

;-))
Maiken

Beitrag von Maiken »

Also Kai, dann pass aber man arg auf, wer dann plötzlich neben dir liegt, wenn du aufwachst!!!! :P :D :lol:
Murmeltier
Beiträge: 105
Registriert: Sonntag 28. Februar 2010, 00:22

Beitrag von Murmeltier »

"In gänzlicher Verlassenheit, im Bewusstsein des Nichts,
ist dem Einsamen der freiwillige Untergang wie eine Heimkehr zu sich selbst.
Gepeinigt in der Welt, ohnmächtig, den Kampf mit sich und der Welt fortzuführen,
in Krankheit oder Alter dem Versinken in Kümmerlichkeit ausgesetzt,
von dem Herabgleiten unter das Niveau des eigenen Wesens bedroht,
wird es ein tröstender Gedanke, sich das Leben nehmen zu können, weil der Tod wie eine Rettung erscheint."
(Karl Jaspers)
donnie_darko
Beiträge: 248
Registriert: Freitag 18. September 2009, 15:20
Wohnort: Deutschland

Marquis de Sade - Justine

Beitrag von donnie_darko »

Marquis de Sade - Justine

"[...]Lassen Sie mich dem Tod entgegen gehen. Ich fürchte ihn nicht, er wird meinen Leiden ein Ende setzen. Nur der muss ihn fürchten, der glücklich und friedlich lebt, aber das arme Geschöpf, das immer wieder auf Schlangen getreten ist, dessen blutige Füße nur Dornen verspürten, das die Menschen nur kennenlernte, um sie hassen zu müssen, das nur gelebt hat, um das Leben zu verabscheuen - das Mädchen, das Eltern, Vermögen, Hilfe, Schutz, Freunde verloren hat, das in der Welt nur Tränen als Trank und Leiden als Nahrung hatte -, es sieht den Tod nahen, ohne vor ihm zu zittern.[...]"
Lux
Beiträge: 239
Registriert: Montag 17. August 2009, 11:53

Beitrag von Lux »

Filmriss


Klaffender Münder Laut
sich jagende Fratzen am Straßenrand
Eile, eile!
mit schmerztauben Gliedern
In dumpfer Panik
Nicht fallen!
Dem Hämmern ausweichen
Nackte Füße auf Asphalt
Weg, weg -
trommeln sie
den Schlag meines wilden Herzens
stampfen sie
den Schrecken meiner Augen
zertreten ihn
Unter mir
das schwarze Band
- endlos
stürzen die Schatten
- hinter mir
und von allen Seiten
schreit Dunkelheit
jäh mich an.


by lux
Lebenschance
Beiträge: 44
Registriert: Donnerstag 3. Juni 2010, 17:03

Beitrag von Lebenschance »

Wie jede Blüte welkt
und jede Jugend dem Alter weicht,
blüht jede Lebensstufe,
blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe
bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in and're, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
der uns beschützt und der uns hilft zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
an keinem wie an einer Heimat hängen,
der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten!
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
und traulich eingewohnt,
so droht Erschlaffen!
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
uns neuen Räumen jung entgegen senden:
des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

(Hermann Hesse)
seneca2010
Beiträge: 38
Registriert: Donnerstag 27. Mai 2010, 22:04
Wohnort: Graz

Beitrag von seneca2010 »

Hallo,

ich habe zu viele (und zu lange) Lieblings-Gedichte und Zitate, um sie hier alle aufzuschreiben, aber einige sind von Rilke und von Charles Bukowski, bei den Zitaten Kafka, Seneca und Schopenhauer. Eines der schönsten Lieder (meiner Meinung nach) ist Leorech Hayam von Ofra Haza. Hier ist ein Video samt englischer Übersetzung:
http://www.youtube.com/watch?v=96A1sGAMAfs

Liebe Grüße,
Petra
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