Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

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nocturne
Beiträge: 291
Registriert: Sonntag 13. Dezember 2009, 21:54
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Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von nocturne »

Hallo Brotbrot,
Herzrasen hatte ich anfangs auch und massive Kreislaufbeschwerden, das gab sich nach 5-6 Wochen! Schwitzattacken sind auch typisch für das Medikament, wenn sich das nicht gibt, sprich mit Deinem Arzt. Bei mir wurden die Schwitzattacken immer mehr, habs auf den heissen Sommer geschoben,Klimakterium. Heute weiss ich, es liegt am Medikament!

Hallo Cloudy,
ich wurde davon total antriebsarm, meine Eigenwahrnehmung völlig eingeschränkt, konnte mich nicht über irgendetwas mehr freuen, obwohl meine Freundinnen viel für mich auf die Beine gestellt haben, konnte auch nicht weinen, obwohl die Traurigkeit ständig bei mir ist.
Ich war auf 30mg eingestellt, bei 48Kg Gewicht,ich war immer auf einem Null- Level! Trotzdem hatte ich Gefühlsschwankungen, sodass ich manchmal Tage nicht vom Sofa runterkam. Zum Glück hat meine Therapeutin mich darauf angesprochen, erst da merkte ich, was mit mir los war.
Seit ich das abgesetzt habe, spüre ich meine Gefühle wieder intensiv, natürlich auch die Trauer, aber in der Therapie habe ich schon Strategien entwickelt, um damit leben zu können.
Abends nehme ich Amytriptilin 50 mg, dies Medikament nimmt mir die innere Unruhe, verändert mich aber nicht.
LG nocturne
Ernsti84
Beiträge: 5
Registriert: Samstag 28. August 2010, 02:59

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von Ernsti84 »

@Razza
wenn man in irgendeine geschlossene kommt. Egal auf welche weise, zwangseinweisung oder freiwillig. Ist es nicht so einfach wieder rauszukommen. In beiden Fällen ist es nötig das ein Richter, speziell für solche fälle, der die sache mit den ärzten bespricht und sich dann ein bild von dir macht. Dementsprechend wie der dann entscheidet bleibst du drin oder darfst raus....


Ging mir auch so. Bin damals freiwillig in eine geschlossene gegangen. Als ich dann ca. 1 Tag lang drin war bekam ich voll die panik, da man dort total eingeschlossen ist. Man darf nicht raus und sieht den ganzen tag nur die selben vier wände, das hat mich noch fertiger gemacht als ich schon war...
schlimme erfahrung....
Bin dann anschliesend in eine psychosomatische Klinik gegangen, aber nicht in die geschlossene sondern in eine Tagesklinik, das ist eine Klinik in der man von frühs bis spätnachmittags bleibt und abends dann wieder zuhause ist. Also es ist als ob man auf arbeit gehen würde. war für mich recht angenehm. Die ärzte und die pfleger waren auch ziemlich nett und haben mich recht freundlich und herzlich empfangen. War da ne ganze zeitlang wurde auch auf medis eingestellt, hab ne ganze bandbreite durchprobiert.....
Also ich war psychisch zweimal belastet.... gegen die eine krankheit hats geholfen.... da bin ich mittlerweile auch übern berg.... aber bei der anderen hats nich wirklich angeschlagen.... hab also irgendwie die hoffnung aufgegeben das mir da was hilft.... also gibts ne erfolgsquote von 50/50.... also eigentlich recht gut :) probieren schadet nicht. würd aber bei der wahl der klinik und der aufenthaltsform genau abwägen was dir am ehesten liegt, wie schon gesagt, einfach mal hingehen, mit den ärzten, den betreuern und den pflegern reden und am allerwichtigstens auch mit nen paar patienten! Lass dir einfach nen paar stunden Zeit. Vielleicht kannst du ja auch ma in die ein oder andere therapieform mit reinschnuppern.
Die richtigen medis kommen schon von allein, oder auch nicht... dauert aber ne zeitlang das rauszufinden. Ich würd mir ca. nen jahr dafür zeitnehmen.... kann auch schneller gehn wenn du die medis auf anhieb gut verträgst.

@Brotbrot
Nun zum Hausarzt, ich bin der Meinung das der Hausarzt mit psychopharmaka nicht rumspielen sollte, da er einfach nicht die erfahrung hat wie ein richtiger Psychiater!! Da gibts so eine riesen bandbreite an medis, das der Hausarzt das alles gar net wissen kann, sonst gäbs ja keine fachärzte der Psychatrie die sich mit der ganzen bandbreite befassen.....
Selbst meine Psychiaterin in der Klinik hat gesagt, dass ich mir vom hausarzt nix an der dosierung oder an der art der medis ändern lassen soll. Gründe hat se keine genannt aber ich finde das spricht schon bände.

Hausärzte sind dafür da, bei kleineren beschwerden wie husten schnupfen etc. zu helfen und eine, ich nenns jetzt mal einfach, vordiagnose zu stellen umd dich dann zu einem Facharzt zu schicken der das ganze dann genauer beurteilen kann....
Das merkt man schon daran, das dich dein Hausarzt dich im vornherein gar net richtig aufgeklärt hat was für nebenwirkungen auftreten können usw....

Deswegen, erst Hausarzt gehen, keine medis verschreiben lassen, evtl. schon nen aufenthalt in der Klinik klar machen, wenn man weiss wohin man will, das kann aber einige woche, wenn net sogar Monate dauern bis man da genommen wird für die Zeit dazwischen, sich ne überweisung vom hausarzt geben lassen und schnellst möglich nen ortsansässigen Psychiater aufsuchen und sich dann von dem die medis verschreiben lassen. Da is jetzt evtl. nen problem, es kann sein das man bei nem ortsansässigen Psychiater auch net so schnell nen termin kriegt, deshalb bei dringenden fällen, wenn die suizidal gedanken akut sind also man fast soweit ist das durchzuziehen, der sprechstundenhilfe bei der terminvereinbarung klar machen das es dringend ist!!!! Das sozusagen ein Notfall vorliegt, dann müsste man eigentlich ziemlich schnell einen termin bekommen. Wenn man dann einen Termin hat kann man dann auch mit dem Psychiater die verschiedenen aufenthaltsmöglichkeiten in einer Psychiatrischer Klinik usw. besprechen, der kennt sich besser aus als dein Hausarzt....

Wenn man dann alles hinter sich hat, arzt besuche, klinikaufenthalte und ne Zeit danach noch probiert hat weiter zu leben, kann man meiner meinung nach entscheiden ob man nun den suizid wählt oder das ganze spiel nochmal von vorne durchmachen will, oder einfach so weiterleben will....

unzulässiges Wort drauf was deine eltern oder andere Leute sagen, wird zwar net leicht die zeit ohne unterstützung der Familie, aber in der Klinik kriegst du für gewöhnlich schon sehr gute Hilfe. Man kann mit anderen reden ohne blöd angeguggt zu werden usw..
Also ich würd mal sagen einfach augen zu und durch und lass dich von deinem möchte gern Psychiater Hausarzt net irritieren. Geh zu nem Facharzt!!
grüße ernsti
Maiken1
Beiträge: 557
Registriert: Freitag 25. Juni 2010, 10:58

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von Maiken1 »

Citalopram hat noch eine andere Nebenwirkung bei Frauen. Es erhöht den Prolactinspiegel und es es kommt zu Abseßen an der Brust.
cloudy
Beiträge: 17
Registriert: Montag 26. Juli 2010, 19:47

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von cloudy »

nocturne hat geschrieben: Hallo Cloudy,
ich wurde davon total antriebsarm, meine Eigenwahrnehmung völlig eingeschränkt, konnte mich nicht über irgendetwas mehr freuen, obwohl meine Freundinnen viel für mich auf die Beine gestellt haben, konnte auch nicht weinen, obwohl die Traurigkeit ständig bei mir ist.
Ich war auf 30mg eingestellt, bei 48Kg Gewicht,ich war immer auf einem Null- Level! Trotzdem hatte ich Gefühlsschwankungen, sodass ich manchmal Tage nicht vom Sofa runterkam. Zum Glück hat meine Therapeutin mich darauf angesprochen, erst da merkte ich, was mit mir los war.
Seit ich das abgesetzt habe, spüre ich meine Gefühle wieder intensiv, natürlich auch die Trauer, aber in der Therapie habe ich schon Strategien entwickelt, um damit leben zu können.
Abends nehme ich Amytriptilin 50 mg, dies Medikament nimmt mir die innere Unruhe, verändert mich aber nicht.
LG nocturne
Hallo nocturne,
Danke für Deine Antwort. Mir ist aufgefallen, dass ich auch nicht mehr weinen kann. Ich habe das allerdings bisher nicht auf die Tabletten geschoben.
Ich nehme morgens 40 mg Citalopram und abends 25 mg Amitriptylin damit ich besser schlafen kann.
Für den akuten Notfall habe ich noch Bromazepan.
Ich werde die von Dir beschriebenen Nebenwirkungen mal im Auge behalten.
Gruss, cloudy
cloudy
Beiträge: 17
Registriert: Montag 26. Juli 2010, 19:47

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von cloudy »

Maiken1 hat geschrieben:Citalopram hat noch eine andere Nebenwirkung bei Frauen. Es erhöht den Prolactinspiegel und es es kommt zu Abseßen an der Brust.
... und mir hat man erzählt, die hätten keine (schwerwiegenden) Nebenwirkungen :cry:
Maiken1
Beiträge: 557
Registriert: Freitag 25. Juni 2010, 10:58

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von Maiken1 »

Eine gute Anschaffung ist das Buch: Bittere Pillen.

Da stehen alle gängigen Psychopharmaka und überhaupt Medikamente aufgelistet mit Angabe der Wirksamkeit, Warnungen vor Nebenwirkungen.

Empfehlenswert.
Cummitas

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von Cummitas »

Hallo Brotbrot

Zuerst Vorweg:
Du spielst mit dem Gedanken, dich umzubringen.
Wenn du dich umbringst, dann ist alles vorbei, was vorher war, interessiert nicht mehr.
Warum nicht also ersteinmal einen anderen Weg versuchen?
Töten kannst du dich dann immer noch.

Ich möchte dir ersteinmal einen Buchtip geben : "Der letzte Ausweg ? "
Dort wird dieses Thema wirklich gut behandelt, nicht drumherum geredet sondern klar angegangen.

Ich finde es imemr sehr sehr blöd und traurig, wenn Leute davon ausgehen, sie seien "Verrückt", nur weil sie Hilfe bei Menschen suchen, die dafür ausgebildet sind, die sich spezialisiert haben, die sich damit auskennen!
Wenn man erkältet ist oder sonstwie körperlich krank ist, geht man doch auch zum Arzt. Da ist doch nichts dabei.
Also, du bist der Meinung, deine Seele sei krank, dann geh zum "Seelendoktor".
Ich weiß nicht, ob man sich gleich einweisen muss, man kann ja auch erstmal zu einer Sitzung zum Psychologen gehen.

Du bist eine Schande für deine Familie?
Lebst du nur für deine Familie?
Woher weißt du, dass sie so über dich denken?
Glaubst du , ihnen ist ein totes Kind lieber als ein "verrücktes"?

Ich finde es von Leuten sehr mutig, wenn sie den Schritt wagen, selbst zum Seelenarzt zu gehen, nicht "schwachsinnig."
Was ist schon verrückt.
Depressionen z.B sind Stoffwechselerkrankungen im Hirn.
Niemand kann einfach so über dich urteilen.
Es ist dein Leben!
Dein Leben!
Das solltest du dir nicht einfach so wegnehmen lassen!
Bestimme selbst!

Ich hatte auch schon suizide Gedanken. Aber ich bin der Meinung: Sterben ist oft nur eine Flucht! Schlimme Situationen im Leben sind dafür da, dass wir an ihnen wachsen! Ich habe mich strikt gegen einen Freitod entschieden, und bin dafür sehr froh! Gedanken sind so etwas wandelbares. Mal ist man extrem melancholisch und nah drann. Ein paar Wochen später sieht man vielleicht wie sehr man doch überreagiert hat, wie sehr man falsch gedacht hat.
Sterben tuen wir doch alle früh genug.
Es gibt so viele kranke Menschen...Kinder die Aids oder Krebs haben und nicht viel vom Leben haben "dürfen".
Leben ist ein Geschenk!
Vielleicht ist das Leben nach dem Tod schön, vielelicht gibt es Wiedergeburt...
Vielleicht aber ist dort auch nur unendliche Leere und dieses eine Leben hier war die einzige Möglichkeit, die Erde zu entdecken, zu erkunden.


Wenn du magst, schreibe mir eine PN.

Liebe Grüße
C.
Cummitas

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von Cummitas »

Nemo hat geschrieben:
Cummitas hat geschrieben:Depressionen z.B sind Stoffwechselerkrankungen im Hirn.
Das sehe ich anders. Ich denke vielmehr, der veränderte Hirnstoffwechsel ist lediglich die chemische Entsprechung der trüben Gedanken im Gehirn, aber nicht ihre Ursache, wie es uns die - in Wahrheit nahezu hilflose - "Psycho-Lobby" weismachen möchte, damit sie schön ihre Pillen unters Volk bringen kann und von den Krankenkassen hoch dafür bezahlt wird. Und wie es manche Depressive selbst gern behaupten, um ihre Ansichten und Lebensumstände nicht hinterfragen und nichts daran ändern zu müssen. Denn Leiden ist oft leichter als lösen. Ich habe viele Depressive kennengelernt, aber noch keinen, dessen Depression keine lebensgeschichtlichen oder situativen Gründe hatte. Wohl aber gibt es viele, die die Gründe nicht sehen (wollen).
Ja, entschuldige, dass war etwas dumm geschrieben von mir.
Ich bin nicht generell für Pillen und glaube, dass Depressionen nur Kranheiten sind (auch körperliche Krankheiten können von der Seele kommen), sie sind meiner Meinung nach auch Chancen.
Audrücken wollte ich damit nur, dass man nicht immer etwas für sein Problem "kann", na wie soll ich es ausdrücken...Es gibt denke ich schon gewisse biologische Funktionen, für die man nichts kann. Die Grenze zwischen Krankheit und Lebenskrise ist natürlich ?.
Nemo hat geschrieben: Denn Leiden ist oft leichter als lösen.
:!:
Schließlich kann man sich in die Ecke verziehen, wird bemitleidet, muss sich um nichts kümmern.
Nemo hat geschrieben: Außerdem gibt es dazu noch jede Menge vermeintlich normale Menschen, die eigentlich dringend mal eine Therapie bräuchten
:!: :!: :!:
Wer selbst zum Psychiater geht, ist im Grunde gesund, denn er merkt , dass etwas nicht mit ihm stimmt, dass er Hilfe braucht.
Was verrückt ist , was nicht, ist doch definitionssache.
Heutzutage fehlt soviel menschlickeit! Aber sovieles ist schon "normal" geworden...

Der Suizid oder Freitod ist leider viel viel viel zu sehr Tabuthema in unserer Gesellschaft.
Dabei gibt es kaum einen, der nicht mal daran gedacht hat.

Oft ist es ein Akt der Aufmerksamkeit oder ein Hilferuf.
Cummitas

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von Cummitas »

Hoi Nemo,

Wollte jetzt noch was zu deiner Aussage schreiben, aber finde es grad extrem schwer, mich auszudrücken, damit es nicht falsch rüberkommt oder überhaupt so rüberkommt, als gedacht, vielleicht morgen.
Ernst nehmen sollte man jeden Suizidversuch, dennoch sehe ich viele als Hilferuf an, gegen ein schönes Leben hat doch im Grunde niemand etwas ;)

Nun kurz zu deinem :

PS: Was bedeutet "Cummitas"? Hört sich so lateinisch an. Aber Google spuckt dazu praktisch nichts aus, der erste Verweis zeigt auf dich. :)[/quote]

Ach, Forennamen ausdenken ist nie so mein Ding :roll: Bevor ich ewig lang überlege , erfinde ich halt eben etwas, Fantasyname. Habe mir keine Gedanken darüber gemacht, finde aber, dass es ein wenig die Assoziation zu "Kummer" gibt.

LG
C.
cloudy
Beiträge: 17
Registriert: Montag 26. Juli 2010, 19:47

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von cloudy »

Maiken1 hat geschrieben:Eine gute Anschaffung ist das Buch: Bittere Pillen.

Da stehen alle gängigen Psychopharmaka und überhaupt Medikamente aufgelistet mit Angabe der Wirksamkeit, Warnungen vor Nebenwirkungen.

Empfehlenswert.
Ich habe mir dieses Buch grade bestellt, danke für den Tip.
nocturne
Beiträge: 291
Registriert: Sonntag 13. Dezember 2009, 21:54
Wohnort: Deutschland

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von nocturne »

Hallo Cummitas und "Pastor"Nemo!
Zu dem Hirnstoffwechsel möchte ich gerne etwas anfügen. Eine Depression hat in fast allen Fällen die Ursache in einem seelischen Trauma, dieses Trauma bringt den ganzen Hormonstoffwechsel durcheinander, daraus entsteht dann die Depression. Es kommt häufig vor, dass auch das Schilddrüsenhormon dabei verrückt spielt, sodass oft Symptome einer Über- oder Unterfunktion auftreten.
Es ist also nicht ganz zu vernachlässigen, dass evtl. eine Medikation in Frage kommt.Dass es nicht die alleinige Behandlung sein kann, ist offensichtlich, denn das Trauma sollte in jedem Fall therapiert werden!
nocturne
Brotbrot
Beiträge: 93
Registriert: Donnerstag 17. Juni 2010, 17:49

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von Brotbrot »

.
Zuletzt geändert von Brotbrot am Dienstag 21. Dezember 2010, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Stefan
Beiträge: 287
Registriert: Freitag 26. November 2010, 16:42

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von Stefan »

Hallo,
Brotbrot hat geschrieben:An dieser stelle möchte ich mich bei allen bedanken,dir mir Mut gemacht haben endlich etwas zu tun, statt regelmäßig in Suizidgedanken zu verfallen.

Sonst hätte ich meine Freundin vermutlich nichtmehr kennenlernen können.
Ich finde, sie ist ein wertvoller Mensch und hoffe, dass sich unsere wege niewieder trennen.
Und ich sehe ein ,dass alles andere ein riesiger fehler gewesen wäre.
Daher werde ich mich hier ausklinken und hoffe ,dass andere es auch schaffen einen weg aus schlechten situationen finden.
Es freut mich, dass du Hilfe gefunden hast :D

Habe aus diesem thread jetzt leider nicht entnehmen können, ob dir schon ein AD geholfen hat, oder ob du doch in stationärer Behandlung warst?

Ich kenne beides. Mir hat vor 10 Jahren mal ein Vierteljahr Klapsmühle das Leben gerettet. Meine Frau hat mich dahin gezwungen, mir selbst war schon alles unzulässiges Wort. Und seither lebe ich mit AD recht gut. (Dass ich nicht mehr leben will, wie in anderen threads zu lesen, scheint dem zu widersprechen - tut es aber nicht wirklich). Ich weiss noch, wie es bei mir damals war, als nach ein paar Wochen nach der Einnahme des SSRI für mich seit vielen Jahren zum ersten Mal wirklich die Sonne aufging. Bzw. ich mich zum ersten mal seit ewig darüber freuen konnte, dass die Sonne scheint. Das Erlebnis war unbeschreiblich. Und ich dachte mir nur: unzulässiges Wort, wieso bist du nicht schon vor 10 Jahren zum Psychiater gegangen, das hätte dir viel unnötige Quälerei erspart.

Insofern finde ich aus eigener Erfahrung: Probieren geht über studieren, und keine Angst vor Psychiatern und Antidepressiva. Sind kein Fluch, machen nicht besoffen oder abhängig, sondern können ein reiner Segen sein. Ohne mein täglich Venlafaxin wäre ich schon lange tot...

Ich wünsche dir für die Zukunft alles Gute. Schön, wenn du die Foren hier nicht mehr brauchst.

Viele Grüße,
Stefan
Flowerpowerchen
Beiträge: 185
Registriert: Sonntag 11. Juli 2010, 23:24

Re: Selbst Einweisen und verrückt? Oder verzweifelt und tod?

Beitrag von Flowerpowerchen »

Ich geh morgen nach der Arbeit auch zu meinem Psychiater. Da kann ich in Krisen ohne Termin aufschlagen.
Sonst lieg ich Ende der Woche unter der Erde fürchte/denke/weiß/hoffe/ahne (treffendes schwankt alle paar Minuten) ich.
Einweisen bringt mir glaube ich nichts weil es nur ne akute Lösung ist. Aber ich glaub es ist an der Zeit meine ständige Weigerung es mal mit Medis zu versuchen, abzulegen.
Gesperrt