„Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Praktische Erlebnisberichte und Hilfestellungen aus der Foren-Community; erfolgreiche und gescheiterte Therapien; Erfahrungen mit Psychotherapien und Therapeuten

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Stummfilm
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Beitrag von Stummfilm »

Black2Light hat geschrieben: Samstag 9. September 2023, 18:01 Also wenn das kein Zeugnis dafür ist, wie absolut beschissen in diesem Land mit Leuten umgegangen wird, die nicht mehr können oder wollen… da fällt mir echt nix mehr zu ein!
Mir schon. Zum Beispiel eine Empfehlung für das hier mit Böhmermann:
https://www.youtube.com/watch?v=mzMj-v1sMI4&t=132s

Zu Spahn muss man nicht viel sagen, glaube ich. Ein zweifelsohne integrer Mensch, der sich mit Heldeneinsatz gegen die Sterbehilfeunkultur wehrte - für die Schwächsten unserer Gesellschaft. Oder so ähnlich.
Nur nebenbei erwähnt: In Deutschland herrschen noch relativ paradiesische Zustände.
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Beitrag von Stummfilm »

Emely hat geschrieben: Samstag 9. September 2023, 19:56 Leute, das Thema hier ist präventiv. Hier geht es nicht um "Wo finde ich jemanden, der mir beim Sterben hilft", sondern "Wo kriege ich Hilfe her, um aus der Suizidlaität rauszukommen" und so ähnlich.
Ich weiß, dass das hier nicht unbedingt gewollt ist. Dennoch bitte ich euch, das Gespräch woanders zu führen.
Das macht den Thread sonst kaputt und das möchte ich nicht.
Bitte...
Ach, mach dir doch eine Kanne
https://www.sonnentor.com/de-at/onlines ... fuehl-tees
und reg dich wieder ab.
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Beitrag von Stummfilm »

Hier noch paar dämliche Tipps, die angeblich helfen:
0. Google anwerfen und Suizid professionelle Hilfe u.ä. eingeben. Freunde, das ist keine Raketenwissenschaft.
1. Malen
2. wiedermal Freundin auf die Nerven gehen, Männer stehen nicht so auf Geheule, das stresst sie. Könnte ich auch mit wissenschaftlichen Quellen belegen, aber wozu?
Für substanzielle Gespräche andersherum.
3. heulen, aber bitte allein oder nur dann, wenn Kollegen/Freunde die Heulsirene mit einem Taschentuchangebot abstellen können. Man hat ja auch noch zu tun und die Welt dreht sich weiter. Sorry.
4. Pillen fressen.

Auf diese Tipps wärt ihr garantiert nicht allein gekommen, schätze ich mal.
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Beitrag von Stummfilm »

Find ich jetzt urgemein, dein Posting. Versuche meine Analytikerin zu erreichen wegen einer Krisensitzung.
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Beitrag von Stummfilm »

Tornado hat geschrieben: Samstag 9. September 2023, 21:30 0.Nicht jeder ist vlt noch in der Lage oder hat Lust sich gross durchs Internet oder Google durchzuforsten. Auch wenn diese Anlaufstellen schlussendlich vlt eh nicht gross zu etwas führen.
Dem ist entgegenzuhalten, dass Google durch die Standortbestimmung und Datensammelei zutreffendere Ergebnisse liefert und man schneller auf Profis / Möchtegerns bei der Telefonseelsorge aufmerksam gemacht wird als es ein Forum je könnte. Noch dazu kann man nach Methoden googeln und wird sofort auf Unterstützung in Krisen hingewiesen, während die nützliche Information hartnäckige und langwierige Recherchearbeit erfordert. Daher wäre Google / die Suchmaschine eigener Wahl ganz Vorne in der Liste anzuführen. Annehmen muss Mensch es halt.
Ich gehe demnach davon aus, dass heutzutage wirklich jeder, der ein 100-€-Smartphone hat, durch Dr. Google mit der Nase auf die Möglichkeiten gestoßen wird, dass diese Angebote aber abgelehnt werden, und dass genau das ein Riesenproblem ist bei der Suizidprävention.
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Beitrag von Stummfilm »

Emely hat geschrieben: Sonntag 10. September 2023, 11:58Ich habe mir die Mühe gemacht, alles zusammenzutragen. Wem das nicht passt oder nichts bringt, kann das doch einfach überlesen oder ein eigenes Thema zu seiner Problematik eröffnen.
Wieso müsst ihr hier so abschweifen, selbst nach mehrmaliger Bitte?
OK, bin schon wieder ruhig. Möchte jedoch zuletzt die Frage in den Raum stellen, ob Informationen, die man ohnehin woanders zielgerichteter und schneller findet, nicht überflüssige Redundanzen darstellen.
Auf den Rest wie Heulkissen & Co kommt man auch von selbst drauf. Den Wert dieser Skills sollte man schon hinterfragen dürfen. Aber ab jetzt halt im Stillen.
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Beitrag von Stummfilm »

Tornado hat geschrieben: Sonntag 10. September 2023, 13:37 Weiss jetzt nicht wo ich mich über den Thread lustig gemacht haben soll. Aber nun gut, dann werde ich mich zu diesem Thema nicht weiter äussern.
Damit war ich gemeint, glaube ich. Und ja, ich fand und finde die Tipps auch lächerlich. Dass sie hier stehen, regt mich weniger auf als die Tatsache, dass ich in der Vergangenheit diese Platitüden von Fachpersonal auf aufdringlichste Weise gehört habe. War ja auf einer Therapiestation, ganz freiwillig, wie man sich vorstellen kann. Und dort wuselte eben rum, was irgendwie irgendwo untergebracht werden musste: PiAs, Übriggebliebene, unvermittelbare u.ä. Ausgestattet war die Einrichtung mit dem allerbilligsten und allernötigsten, was eben auch das Personal betraf. Sowas kam dann in einer Krise mit einem "Beruhigungstee", eigentlich einem Staubbeutel im Wasser und machte mich darauf aufmerksam, was mir heute alles Schöne passiert sei. An guten, aufmunternden Düften gab es gesundheitlich bestimmt ganz unbedenkliche Aromaöle. War eh scho wuascht neben all den Versuchen, die PatientInnen zu schädigen mit Medikamenten, minderwertigstem Fraß, das man nicht mal dem reudigsten Straßenköter zumuten würde, und höchst bedenklichen Reinigungsmitteln. Aber über das Gras sollten wir wandern und mal fühlen, wie es sich unter den Füßen anfühlte. Gut, dass sich nebenan eine Lungenfachambulanz befand für die, die sich dabei eine Entzündung einhandelten. Ob denen die Atemübungen bei der rascheren Genesung behilflich waren, kann ich nicht sagen, ich habe krank gefeiert.
Lol.
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Beitrag von Stummfilm »

Interessant auch, dass ich mich mit einem Skill aus einer Krise herausholen soll, um mich in der Folge an eine professionelle Stelle zu wenden, die mir dann in einem Gespräch wieder irgendein Skill empfiehlt / es gut findet, dass ich wieder aus der Krise bin.
Die Skills sind auch keineswegs wissenschaftlich untersucht. Die Schnäpfe am Ende der Leitung saugt sich auch irgendwas aus den Fingern und hofft, dass der Fisch anbeißt.

Hierher begibt sich kein liebesbekümmerter Verzweiflungstäter, denn wie gesagt: Um hierher zu kommen benötigt es Entschlossenheit und intensive Recherche mit Wissensaneignung. So jemand landet mit Google bei der Telefonseelsorge/Jugendberatung oder springt halt einfach wo runter.
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Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Beitrag von Emely »

Vor einigen Wochen gab es hier einen User, der wegen Liebeskummer hier gelandet ist und nun therapeutische Hilfe hat. Der auch schrieb, dass er sich überfordert fühlt mit der Situation etc.
Der ist wegen Liebeskummer hier gelandet. Und dem konnte geholfen werden - ohne Suizidanleitung. Sondern mit einem offenen Ohr und Unterstützung dabei, die Hilfe anzunehmen.

Doch, es gibt solche Menschen. Nicht alle sind so angepisst auf alles und jeden wie Du es bist.

Und ich sags gerne nochmal: Auch wenn Dir das nicht passt, ist dieses Forum unter dem Thema der Prävention geführt. Und Du weißt, dass Du das für Dich passendere Forum im Darknet findest. Wenn Du stattdessen hier rumgeisterst und Deinen Frust in allen Threads ablädst, bist Du auch nicht entschlossen genug, es durchzuziehen.
Irgendwas scheint Dir dieses Forum zu geben - und sei es nur ein Ort, an dem Du rumjammern darfst.

Und Skills sind fundiert. Linnehan hat ganze Therapieprogramme darauf aufgebaut.
Ohne Skills wäre ich nur im Trauma verankert.
Aber dazu muss man sich drauf einlassen und auch eine Therapie machen, um das, was hinter den Symptomen steht, für die es Skills braucht, zu bearbeiten.
Du hast woanders geschrieben, dass Du Dich im Alltag vom Trauma ablenkst.
Scheint nicht zu funktionieren, wenn Du seit Ewigkeiten hier rumhängst.
Vielleicht ist DEINE Sichtweise verzerrt, nicht die des Helfersystems ;)
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Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Beitrag von Stummfilm »

Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 09:24 Vor einigen Wochen gab es hier einen User, der wegen Liebeskummer hier gelandet ist und nun therapeutische Hilfe hat. Der auch schrieb, dass er sich überfordert fühlt mit der Situation etc. Der ist wegen Liebeskummer hier gelandet. Und dem konnte geholfen werden - ohne Suizidanleitung. Sondern mit einem offenen Ohr und Unterstützung dabei, die Hilfe anzunehmen.
Klingt mir viel zu sentimental.
Und wie normal ist das bitte? Ich gehe auch nicht zum Chinesen wegen eines unbändigbaren Verlangens auf Currywurst. Könnte ich machen, aber rumheulen dürfte ich dann halt nicht.
Ich arbeite zum Glück nicht im Sozialbereich.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 09:24 Und ich sags gerne nochmal: Auch wenn Dir das nicht passt, ist dieses Forum unter dem Thema der Prävention geführt. Und Du weißt, dass Du das für Dich passendere Forum im Darknet findest.
Scheinst schon länger nicht mehr im Darknet gewesen zu sein. Da gibts nur Bullshit. Und abgesehen davon befürworte ich den Zugang zu Suizidmitteln für jedermann, ja, auch für Liebesbekümmerte, sofern sie ihren Wunsch klar, wiederholt und im Besitz der uneingeschränkten Geschäfts- und Handlungsfähigkeit äußern. Aber bitte legal und offen, nicht wie bisher heimlich, mit hohem Risiko und zu Teil illegal, als ginge es um ein Verbrechen.
Natürlich läuft das Forum in der Absicht, Suizidprävention zu betreiben. Würde ich von mir auch behaupten, dass mein Einsatz für den freien Zugang zu Suizidmittel vor allem daher rührt, dass Menschen dadurch offen ihren Todeswunsch ansprechen, keine Repressalien fürchten müssen und beraten werden können. Kommt einfach besser an. Das nennt man Werbung. In Wirklichkeit zählt das Ergebnis, ich bin kein Sozialarbeiter, die Motive sind mir egal.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 09:24 Wenn Du stattdessen hier rumgeisterst und Deinen Frust in allen Threads ablädst, bist Du auch nicht entschlossen genug, es durchzuziehen.
Irgendwas scheint Dir dieses Forum zu geben - und sei es nur ein Ort, an dem Du rumjammern darfst.
Dass ich nicht entschlossen genug bin, habe ich, glaube ich, selbst auch schon erwähnt. Daran änderte auch ein Suizidmittel vor meiner Nase nichts. Hatte ich ja schon, und war dennoch unfähig. Und selbst wenn, bereuen kann man es nachher ohnehin nicht mehr. Bin da also ganz entspannt.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 09:24Und Skills sind fundiert. Linnehan hat ganze Therapieprogramme darauf aufgebaut.
Ohne Skills wäre ich nur im Trauma verankert.
Aber dazu muss man sich drauf einlassen und auch eine Therapie machen, um das, was hinter den Symptomen steht, für die es Skills braucht, zu bearbeiten.
Du hast woanders geschrieben, dass Du Dich im Alltag vom Trauma ablenkst.
Scheint nicht zu funktionieren, wenn Du seit Ewigkeiten hier rumhängst.
Dasselbe könnte ich von dir auch behaupten.
Andererseits: Scheint zu funktionieren, weil ich noch da bin. Und da ich wieder schreibe, scheint auch die Suizidalität nicht so zu drängen. Auch eine Sichtweise.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 09:24Vielleicht ist DEINE Sichtweise verzerrt, nicht die des Helfersystems ;)
Möglich. Aber aus meiner Sicht unwahrscheinlich. Wurde ja mit dem Sch*** zwangsbeglückt. Mit dem vollen Programm.
Emely
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Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Beitrag von Emely »

Skills sind letztendlich das Pendant zu selbstschädigendem Verhalten. Hört der Alkoholrausch, der Drogentrip oder die klaffende Wunde auf, kommt das Verdrängte zurück. Es hilft kurzweilig, löst aber weder die äußere Situation noch das Unverarbeitete auf, was Suizidalität auslöst.
Das können nur Veränderungen und Therapien. Selbst Medikamente machen nur zugänglich für Therapie oder einen Alltag, lösen aber nicht die Grundproblematik.
Skills sind nur das Nasenspray, nicht die Antibiotika.

In suizidalen Krisen ist der Anspruch an Skills nicht, die Krise zu beenden. Aber ein klares Denken ist wieder möglich. Ein Aushalten. Denn wie gesagt, bei den meisten Menschen kommt Suizidalität in Wellen und Phasen und ist in ihrer Dringlichkeit und Erlebbarkeit nicht kontinuierlich.

Der Unterschied zwischen Dir und mir scheint zu sein, dass ich meine Traumata aufarbeite und Du sie verdrängst. Ich habe die unzulässiges Wort aber irgendwann aufgearbeitet. Ich habe irgendwann ein Leben, das im Heute stattfinden kann. Und wenn mir eine Helferperson nicht passt, suche ich mir eine Passendere, statt überall zu beklagen, wie unfähig und blöd alle sind.
Der Unterschied zwischen Dir und mir scheint zu sein, dass Du verharrst und die Verantwortung für Dich noch nicht übernommen hast. Während ich mir passende Helfer suche und vorankomme.

Übrigens, ich war noch nie im Darknet unterwegs. Ich bin, durch die Traumata, sehr überangepasst und regelkonform und kriege bei Regelverstößen Flashbacks aus Angst vor Bestrafung. Ich bin die Letzte, die den Weg ins Darknet findet...
Black2Light
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Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Beitrag von Black2Light »

Also… erstmal vielen Dank das jemand (?) mein Post ausgelagert hat. Es hätte in der Tat Emelys Faden gesprengt. Deswegen hatte ich mich dann auch rausgehalten also es (fast) eskalierte…

Nochmal zu meinem Post und dem Hintergedanken, der hier anscheinend missverstanden wurde:
Wenn eine Plattform/ ein „Anbieter“ neu „auf den Markt“ kommt und sofort „ausgebucht“ ist, so weit dass er sein Angebot wieder „vom Markt nehmen muss“, weil er die Anfragen bei weitem nicht bedienen kann. Dann hat er eine absolute Marktlücke gefunden. Rolex hat das „Problem“ seit einiger Zeit, deswegen kannst auch keine der Uhren mehr einfach direkt im Laden kaufen. Manche Elektriker oder Klempner sicher auch. Und die Automobilindustrie kämpft in einigen Bereichen auch damit.
Allerdings, gehts hier nicht um „Angebote/Leistungen“, die man evtl nicht braucht (Rolex) oder um welche, die auch mal ein paar Monate warten können, oder wo man von ausgehen kann dass die „Kunden“ sich anderweitig umsehen könnten. Es geht hier um Menschen, die soweit sind sich von der Brücke/ vor den Zug oder sonstwo hin zu werfen, weil sie ihr Leben nicht mehr aushalten! Und wenn so ein „Anbieter“, dann in allerkürzester „ausgebucht“ ist, dann ist das für mich ein Warnzeichen das so groß ist und so hochgehalten werden sollte… das ist für mich ein Zeichen, das so wirklich einiges komplett aus den Fugen geraten ist!

Zum „Anbieter“ selbst:
Auf der Webseite steht nicht (wie von Emely empfohlen), dass man sich zu einem späteren Zeitpunkt evtl anmelden kann. Da steht:

„ — Anmeldung leider nicht möglich

Aktuell können wir leider keine neuen Anfragen mehr annehmen, da auch die Warteliste schon voll ist.“


Oder, was ich verstehen würde: geh weg… wir brauchen dich hier nicht. Da steht: verpiss dich du Elend. Wir sind ausgebucht und haben keine Zeit für dich!

Da steht nicht „es tut uns wirklich schrecklich Leid das wir dir derzeit nicht helfen können..“ und das du dich bitte an deinen Arzt oder Telefonseelsorge etc wenden sollst.

Was da steht ist wie von einem Verwaltungsheini verfasst, der sich weder für die Belange seiner „Kunden“ interessiert, noch diese ansatzweise verstehen kann. Denn wenn der das verstehen würde, dann würde er wissen wie unendlich schwer es für Viele ist bzw sein kann sich aufzurappeln und überhaupt Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen. Wer das verstehen würde, der würde niemals so einen Satz da hinknallen!

Ich hab mir in den letzten Jahren wirklich einiges zum Thema „Umgang mit Suizidenten“ angelesen. Vieles davon trifft auf mich auch zu. Und wenn ich diesen einen Satz hier lese:

„ Aktuell können wir leider keine neuen Anfragen mehr annehmen, da auch die Warteliste schon voll ist.“

Dann hat sich aus meiner Sicht dieser „Anbieter“ als Anlaufstelle für meine größten Sorgen, Ängste und Nöte aber sowas von disqualifiziert! Genau wie der Psychiater oder Psychologe, bei dem ich quasi angebe, kurz vor dem Suizid zu stehen, der mich aber trotzdem wieder wegschickt.


Ich hab, wie ich das hier schon mal ausführlicher geschrieben habe, vor allem 2021 und 22 noch versucht von psychologischen Stellen Hilfe zu erhalten. Auch da hat sich für mich damals das gleiche Bild ergeben. „Wir nehmen keine neuen Patienten auf“, „kommen sie in 9-12 Monaten wieder“, oder du redest mit einem Unsympath vom Menschen das du deine Aggressionen kontrollieren musst um nicht auch noch in rechtliche Schwierigkeiten zu kommen.


Ich finde ganz ehrlich, was Emily da zusammenstellt, vorbildlich. Vielleicht hab ich einfach nur resigniert, vielleicht überreagiere ich mittlerweile auch einfach zu schnell.


Mfg
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Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Beitrag von Stummfilm »

Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 17:19 Das können nur Veränderungen und Therapien. Selbst Medikamente machen nur zugänglich für Therapie oder einen Alltag, lösen aber nicht die Grundproblematik.
Das bestreite ich doch gar nicht. Es gibt einen positiven Therapiebericht von mir über eine Psychoanalyse. Und bevor du dich wunderst, warum ich dann noch immer so suizidal bin, aus deiner Sicht jedenfalls: Die Psychoanalyse strebt nicht primär eine Heilung an, das ist bestenfalls eine angenehme Nebenwirkung.
Was ich nur sage: suizidale Patienten erhalten einfach nicht die benötigte Behandlung, sondern irgendeinen Affenzirkus mit viel Brimborium. Sie sind beim Personal unbeliebt und bekommen einen unerfahrenen Therapeuten, der ja alles machen muss.
Und insofern stimmt meine Wahrnehmung: die sind alle blöd. Und das ist nicht meine Schuld.
In diesem Buch wird die Problematik auch gut beschrieben:
https://www.amazon.com/Working-Dark-Don ... 0415645433
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 17:19 Skills sind nur das Nasenspray, nicht die Antibiotika.
Ich kann mir nicht helfen, ich muss an die Achtsamkeits-Sch*** denken. Wie hat die Menschheit nur so lange überlebt ohne achtsam zu atmen und zu essen? Und ja. Du wendest ein Skill an, rufst im Krisenzentrum an und die erzählen dir, dass du das ganz toll gemacht hast und du stolz auf dich sein kannst. Mannohmann, da wärst du selbst sicher nicht von alleine draufgekommen. Abgesehen davon, dass das so ernstgemeint ist wie die Versprechen kurz vor einer Wahl, wenn die dich nicht kennt. Mehr kommt da nicht.
Den einzigen Skill, den ich anwende, mit oder ohne Krise, ich lege mich hin und ertrage es. Es geht vorbei, oder auch nicht. Mit Skill in 3 Stunden, ohne in 180 Minuten.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 17:19Der Unterschied zwischen Dir und mir scheint zu sein, dass ich meine Traumata aufarbeite und Du sie verdrängst.
Abwehrmechanismen sind super.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 17:19Ich habe die unzulässiges Wort aber irgendwann aufgearbeitet. Ich habe irgendwann ein Leben, das im Heute stattfinden kann.
Das meine ich damit. Es wird in der Psychoszene so viel geredet ohne Sinn und Logik. Ich arbeite, esse und noch so Einiges mehr. Und das, oh Überraschung, in der Gegenwart, weil ich nicht gestern oder morgen essen kann, sondern gegessen habe oder essen werde. So einfach. Was meinst du also mit deinem Leben, das in der Gegenwart stattfindet?
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 17:19Und wenn mir eine Helferperson nicht passt, suche ich mir eine Passendere, statt überall zu beklagen, wie unfähig und blöd alle sind.
Ja, mache ich auch. Aber das Problem ist, dass ich Fähigkeit nicht nur, aber auch an Fakten festmache. Anspruchsvolle Ausbildung, Dauer der Ausübung etc. Und da wird die Luft ziemlich dünn. Und ich nehme mir natürlich auch die Freiheit, die Zustände im Sozialbereich anzuprangern, gerne auch sehr deutlich. Ich lasse mir nicht ein X für ein U vormachen. In psychiatrischen Kliniken arbeitet nun einmal selbst sehr belastetes Personal, obwohl die Patienten ein Gefestigtes Gegenüber mit beiden Beinen Fest im Leben bräuchten.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 17:19Der Unterschied zwischen Dir und mir scheint zu sein, dass Du verharrst und die Verantwortung für Dich noch nicht übernommen hast. Während ich mir passende Helfer suche und vorankomme.
Ansichtssache, wie gesagt. Ich empfinde es zB nicht als vorangekommen, wenn dich paar Postings stark belasten. Im Gegenzug hätte ich auch gern harte Fakten, was du damit meinst. Was genau hast du an mir beobachtet, dass dich zu dieser Einschätzung verleitet hat?
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 17:19 Übrigens, ich war noch nie im Darknet unterwegs. Ich bin, durch die Traumata, sehr überangepasst und regelkonform und kriege bei Regelverstößen Flashbacks aus Angst vor Bestrafung. Ich bin die Letzte, die den Weg ins Darknet findet...
Tja. Ich könnte jetzt wieder schreiben, dass du über Dinge schreibst, von denen du offensichtlich keine Ahnung hast, dass es für dich OK zu sein scheint, dass Suizidwillige bei Dealern, Betrügern und Mördern sein sollten statt mitten unter uns. Aber wozu? Im Grunde hat sich nichts getan seitdem, als man Suizidopfer irgendwo anonym verscharrt und ihre angehörigen bestraft hat.
Stummfilm
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Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

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Black2Light hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 19:09 Oder, was ich verstehen würde: geh weg… wir brauchen dich hier nicht. Da steht: verpiss dich du Elend. Wir sind ausgebucht und haben keine Zeit für dich!
Ich verstehe das ganz und gar nicht so. Sie können keine weiteren Anmeldungen entgegennehmen. Das ist fakt, das braucht ihnen nicht leid zu tun, tut es vernünftigerweise auch nicht, denn wenn es das täte, würde es nicht an der Tatsache ändern. Schrieben sie es nur, ohne es ernst zu meinen, wäre es heuchelei.

Black2Light hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 19:09 Da steht nicht „es tut uns wirklich schrecklich Leid das wir dir derzeit nicht helfen können..“ und das du dich bitte an deinen Arzt oder Telefonseelsorge etc wenden sollst.
Das würde mich wirklich schrecklich ärgern, denn dadurch würde ein ernst gemeintes Mitleid total entwertet werden. Wer wirklich schreiben muss, meint es nicht so. Und es reicht auch, dass es einfach nur leid tut, schrecklich leid tun muss es nicht.
Abgesehen davon, siehe oben.
Außerdem steht da auch "leider". Und das reicht.
Ich frage mich, warum du, die ja um die Telefonseelsorge weiß, diese unbedingt dort sehen willst. Du hättest nichts erfahren, was du nicht gewusst hast.
Black2Light hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 19:09 Ich hab, wie ich das hier schon mal ausführlicher geschrieben habe, vor allem 2021 und 22 noch versucht von psychologischen Stellen Hilfe zu erhalten. Auch da hat sich für mich damals das gleiche Bild ergeben. „Wir nehmen keine neuen Patienten auf“, „kommen sie in 9-12 Monaten wieder“, oder du redest mit einem Unsympath vom Menschen das du deine Aggressionen kontrollieren musst um nicht auch noch in rechtliche Schwierigkeiten zu kommen.
Stimme dir voll zu. Allerdings muss das Problem an der Wurzel gepackt werden. Einerseits mehr Therapieplätze, andererseits dafür sorgen, dass nicht Modediagnosen die Plätze schnappen. Ich als Therapeut würde eher die Mama mit dem Kind nehmen, das seit Corona nen Waschzwang entwickelt hat, als die Patientin mit Schizophrenie, schweren Depressionen seit Jahren etc. Und ich wette, dass sich die meisten das Leben gern einfacher machen. Die Kasse zahlt ja überall dasselbe.
Gefühlsduselei nützt da gar nix. Es wäre auch nicht besser gewesen, wenn man dich mit Tränen in den Augen abgewiesen hätte.
Emely
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Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Beitrag von Emely »

@black2light
Ja, ich finde auch, dass es bei MANO sehr förmlich ist. Ich hab eine Anfrage schicken können, 2 Stunden später war es wieder alles voll, weitere 2 Stunden später ging die Warteliste nochmal kurz...Deshalb würde ich da öfter mal reinschauen. Aber der Kontakt bisher war auch sehr förmlich und dauert knapp eine Woche, was bei Suizidalität echt...fehl am Platz ist. Beim Sorgen-Tagebuch.de ist das alles viel schneller und herzlicher.
Überzeugt bin ich von MANO noch nicht.
Aber aufzählen will ich das trotzdem.

Ich kann auch die Resignation gut verstehen. Ich kann auch gut verstehen, dass es für Dich klingt wie "geh bitte sterben" und nicht wie "wir sind leider voll".
Ich glaube, der Thread ist mir so wichtig, weil ich in akuten suizidalen Krisen anfange nach Hilfestellen zu googlen. Keine Ahnung wieso ich das tue. Erst google ich ewig nach Suizidmethoden, und dann nach Hilfestellen.
Vielleicht gibt es ja noch jemand, der so seltsam tickt wie ich und dem tut mein Thread dann auch gut.
Und das Gute ist, dass ich wirklich viele Anlaufstellen zusammentragen konnte. Hätte ich die vor Jahren so schon gewusst, wäre mir einiges erspart geblieben...

Bei Kassentherapien bin ich auch nicht fündig geworden. Deshalb bin ich bei Psychosozialen Beratungsstellen, Fachberatungsstellen, Ergotherapie für psychische Erkrankungen, dem Sozialpsychiatrischen Dienst und bei Betreuungsangeboten wie dem APP gut angebunden. Da wird mir mehr geholfen, mehr zugehört, und es ist keine Wartezeit. Deshalb stehen manche auch bei "Kurzfristige" Angebote.

@Stummfilm
Ich bin immer am Handy online, deshalb kann ich das nicht so gut strukturiert beantworten wie Du. Also es liegt nicht an fehlendem Respekt oder so. Ist nur echt umständlich.

Ich hatte bisher noch nicht einmal eine blöde Reaktion auf Suizidalität. In verschiedenen Kliniken, bei verschiedenen ambulanten Therapien...Ich fühlte mich bisher immer ernstgenommen. Nicht jeder Arzt oder Pfleger ist einfühlsam gewesen, aber das hatte ich dann raus und hab mir Pfleger gesucht, mit denen ich besser reden konnte.
Und gerade in der Fachberatungsstelle "Arbeitskreis Leben" in Baden-Württemberg konnte ich sehr offen über alles reden und hatte auch keine Klinikeinweisung oder so danach.
Deshalb plädiere ich so dolle für solche Anlaufstellen. Gefühlt sitzen die wirklich empathischen Menschen, die Ahnung haben, in solchen Anlaufstellen.

Mit Achtsamkeitstraining kann ich übrigens auch nichts anfangen. Dann lauf ich 15 Sekunden achtsam über den Rasen und hab immer noch viele Stunden zum Überstehen...
Also was das bringen soll, erschließt sich mir auch nicht.

Mit "im Heute sein" meine ich, dass die Traumaerfahrungen nicht so dermaßen präsent sind, dass ich mich immer noch wie das misshandelte Kind fühle. Also emotional im Heute sein. Aus den Flashbacks rauskommen, die eingetrichterte Selbstabwertung loswerden, Persönlichkwitsanteile integrieren etc.
Ich bin mitten im Aufarbeitungsprozess und da kommt halt Vieles hoch, was sich durch Abwehrmechanismen nicht mehr dauerhaft unterdrücken lässt. Dadurch fühle ich mich oft im Früher verankert.
Das hat also nichts mit Atmen und Essen zu tun.
Es ist sinnig und logisch. Du musst nur nachfragen, nicht abwehren :D . Im Ernst: Was ich sage macht meistens Sinn und ist fundiert. Erstens bin Erzieherin und habe von Psychologie in der Ausbildung was mitbekommen, zweitens ist mein Abwehrmechanismus die Rationalität. Ich könnte mich selbst therapieren, wenn da keine Gefühle wären :D
Ich muss Dinge wissen und verstehen, weil sie mir dann weniger Angst machen.
Vom Darknet habe ich keine Ahnung - von therapeutischem Nutzen der Skills und Traumaaufarbeitung dafür umso mehr.

Dass mich paar Postings stark belasten ist noch nicht sonderlich an Stabilität gekoppelt, das sehe ich wie Du. Zu Fortschritten gehören aber auch Rückschritte und Trigger. Und Trigger schalten das Gehirn aus und die gefühlsüberflutenen Wellen an...
Ich bin ja noch nicht fertig mit Therapie. Und da ich halt nicht in Abwehrmechanismen festhänge oder so, spüre ich Trigger auch sehr. Nicht immer kann ich das aushalten.

Du hattest in einem anderen Thread geschrieben, dass Du unter den Drogen Deine Traumata gespürt hast, was Du aber nicht willst, und deshalb es genossen hast, als der Alltag wieder da war. Das war für mich so ein Moment, in dem ich das Gefühl hatte, Aufarbeitung ist bei Dir wohl noch nicht dran.
Außerdem bist Du in Deiner Formulierung fast komplett durchgängig sarkastisch. Ich lese Dich, im Großen und Ganzen, deshalb gern. Du bist wortgewandt und direkt und hast definitiv Humor. Aber in Deinem Sarkasmus ist so viel Abwertung für den Gegenüber mit drin, dass ich meine Hand dafür ins Feuer lege, dass das eine Distanzierungstaktik ist. Würdest Du mal ohne Sarkasmus schreiben, wäre das, als würde diese Droge wirken und Dir all das präsentieren, was Du nicht magst.
Das ist ein Bewältigungsmuster, mehr nicht. Ein, wie ich finde, liebenswertes Muster. Aber ich persönlich (meine Empfindung, spreche da nicht für andere!) finde, dass Du da zwischendurch z.B. meine Grenzen überschreitest und mich abwertest. Und wenn ich Dich darauf hinweise, ziehst Du das auch ins Lächerliche.
Ich für mich interpretiere das so, dass das nunmal leichter ist, als sich zu entschuldigen oder ernsthaft zu hinterfragen, wieso man so handelt.
Oder dass eine Egozentrik (nicht als Beleidigung gemeint!) oder Sch**ßegalhaltung Dein Schutzschild sind.

Das muss alles nicht stimmen. Du hattest gefragt, woran ich mein Bild von Dir festmache und das habe ich versucht auszuformulieren.

Und nun noch zum letzten Absatz:
Ich habe nicht gesagt, dass Suizidenten unter Mördern und Betrügern sein sollen. Ich bin für Sterbehilfe. Mich betrifft es aber nicht. Ich engagiere mich da auch nicht irgendwo gesondert für. Auch das Forum ist für mich kein Ort, an dem es mir darum geht, dass es erlaubt sein sollte in Deutschland. Mein Schwerpunkt hier liegt woanders.
Und dass ich vom Darknet keine Ahnung habe, weiß hier inzwischen auch jeder, weil das in mehreren Threads zur Sprache kam. Ich habe schon öfter geschrieben, dass ich nichtmal wüsste, wie man überhaupt dahinkommt. Gleichzeitig steht in genügend Threads, dass es da andere Suizidforen gibt als die legal findbaren.
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