@black2light
Ja, ich finde auch, dass es bei MANO sehr förmlich ist. Ich hab eine Anfrage schicken können, 2 Stunden später war es wieder alles voll, weitere 2 Stunden später ging die Warteliste nochmal kurz...Deshalb würde ich da öfter mal reinschauen. Aber der Kontakt bisher war auch sehr förmlich und dauert knapp eine Woche, was bei Suizidalität echt...fehl am Platz ist. Beim Sorgen-Tagebuch.de ist das alles viel schneller und herzlicher.
Überzeugt bin ich von MANO noch nicht.
Aber aufzählen will ich das trotzdem.
Ich kann auch die Resignation gut verstehen. Ich kann auch gut verstehen, dass es für Dich klingt wie "geh bitte sterben" und nicht wie "wir sind leider voll".
Ich glaube, der Thread ist mir so wichtig, weil ich in akuten suizidalen Krisen anfange nach Hilfestellen zu googlen. Keine Ahnung wieso ich das tue. Erst google ich ewig nach Suizidmethoden, und dann nach Hilfestellen.
Vielleicht gibt es ja noch jemand, der so seltsam tickt wie ich und dem tut mein Thread dann auch gut.
Und das Gute ist, dass ich wirklich viele Anlaufstellen zusammentragen konnte. Hätte ich die vor Jahren so schon gewusst, wäre mir einiges erspart geblieben...
Bei Kassentherapien bin ich auch nicht fündig geworden. Deshalb bin ich bei Psychosozialen Beratungsstellen, Fachberatungsstellen, Ergotherapie für psychische Erkrankungen, dem Sozialpsychiatrischen Dienst und bei Betreuungsangeboten wie dem APP gut angebunden. Da wird mir mehr geholfen, mehr zugehört, und es ist keine Wartezeit. Deshalb stehen manche auch bei "Kurzfristige" Angebote.
@Stummfilm
Ich bin immer am Handy online, deshalb kann ich das nicht so gut strukturiert beantworten wie Du. Also es liegt nicht an fehlendem Respekt oder so. Ist nur echt umständlich.
Ich hatte bisher noch nicht einmal eine blöde Reaktion auf Suizidalität. In verschiedenen Kliniken, bei verschiedenen ambulanten Therapien...Ich fühlte mich bisher immer ernstgenommen. Nicht jeder Arzt oder Pfleger ist einfühlsam gewesen, aber das hatte ich dann raus und hab mir Pfleger gesucht, mit denen ich besser reden konnte.
Und gerade in der Fachberatungsstelle "Arbeitskreis Leben" in Baden-Württemberg konnte ich sehr offen über alles reden und hatte auch keine Klinikeinweisung oder so danach.
Deshalb plädiere ich so dolle für solche Anlaufstellen. Gefühlt sitzen die wirklich empathischen Menschen, die Ahnung haben, in solchen Anlaufstellen.
Mit Achtsamkeitstraining kann ich übrigens auch nichts anfangen. Dann lauf ich 15 Sekunden achtsam über den Rasen und hab immer noch viele Stunden zum Überstehen...
Also was das bringen soll, erschließt sich mir auch nicht.
Mit "im Heute sein" meine ich, dass die Traumaerfahrungen nicht so dermaßen präsent sind, dass ich mich immer noch wie das misshandelte Kind fühle. Also emotional im Heute sein. Aus den Flashbacks rauskommen, die eingetrichterte Selbstabwertung loswerden, Persönlichkwitsanteile integrieren etc.
Ich bin mitten im Aufarbeitungsprozess und da kommt halt Vieles hoch, was sich durch Abwehrmechanismen nicht mehr dauerhaft unterdrücken lässt. Dadurch fühle ich mich oft im Früher verankert.
Das hat also nichts mit Atmen und Essen zu tun.
Es ist sinnig und logisch. Du musst nur nachfragen, nicht abwehren
. Im Ernst: Was ich sage macht meistens Sinn und ist fundiert. Erstens bin Erzieherin und habe von Psychologie in der Ausbildung was mitbekommen, zweitens ist mein Abwehrmechanismus die Rationalität. Ich könnte mich selbst therapieren, wenn da keine Gefühle wären
Ich muss Dinge wissen und verstehen, weil sie mir dann weniger Angst machen.
Vom Darknet habe ich keine Ahnung - von therapeutischem Nutzen der Skills und Traumaaufarbeitung dafür umso mehr.
Dass mich paar Postings stark belasten ist noch nicht sonderlich an Stabilität gekoppelt, das sehe ich wie Du. Zu Fortschritten gehören aber auch Rückschritte und Trigger. Und Trigger schalten das Gehirn aus und die gefühlsüberflutenen Wellen an...
Ich bin ja noch nicht fertig mit Therapie. Und da ich halt nicht in Abwehrmechanismen festhänge oder so, spüre ich Trigger auch sehr. Nicht immer kann ich das aushalten.
Du hattest in einem anderen Thread geschrieben, dass Du unter den Drogen Deine Traumata gespürt hast, was Du aber nicht willst, und deshalb es genossen hast, als der Alltag wieder da war. Das war für mich so ein Moment, in dem ich das Gefühl hatte, Aufarbeitung ist bei Dir wohl noch nicht dran.
Außerdem bist Du in Deiner Formulierung fast komplett durchgängig sarkastisch. Ich lese Dich, im Großen und Ganzen, deshalb gern. Du bist wortgewandt und direkt und hast definitiv Humor. Aber in Deinem Sarkasmus ist so viel Abwertung für den Gegenüber mit drin, dass ich meine Hand dafür ins Feuer lege, dass das eine Distanzierungstaktik ist. Würdest Du mal ohne Sarkasmus schreiben, wäre das, als würde diese Droge wirken und Dir all das präsentieren, was Du nicht magst.
Das ist ein Bewältigungsmuster, mehr nicht. Ein, wie ich finde, liebenswertes Muster. Aber ich persönlich (meine Empfindung, spreche da nicht für andere!) finde, dass Du da zwischendurch z.B. meine Grenzen überschreitest und mich abwertest. Und wenn ich Dich darauf hinweise, ziehst Du das auch ins Lächerliche.
Ich für mich interpretiere das so, dass das nunmal leichter ist, als sich zu entschuldigen oder ernsthaft zu hinterfragen, wieso man so handelt.
Oder dass eine Egozentrik (nicht als Beleidigung gemeint!) oder Sch**ßegalhaltung Dein Schutzschild sind.
Das muss alles nicht stimmen. Du hattest gefragt, woran ich mein Bild von Dir festmache und das habe ich versucht auszuformulieren.
Und nun noch zum letzten Absatz:
Ich habe nicht gesagt, dass Suizidenten unter Mördern und Betrügern sein sollen. Ich bin für Sterbehilfe. Mich betrifft es aber nicht. Ich engagiere mich da auch nicht irgendwo gesondert für. Auch das Forum ist für mich kein Ort, an dem es mir darum geht, dass es erlaubt sein sollte in Deutschland. Mein Schwerpunkt hier liegt woanders.
Und dass ich vom Darknet keine Ahnung habe, weiß hier inzwischen auch jeder, weil das in mehreren Threads zur Sprache kam. Ich habe schon öfter geschrieben, dass ich nichtmal wüsste, wie man überhaupt dahinkommt. Gleichzeitig steht in genügend Threads, dass es da andere Suizidforen gibt als die legal findbaren.