„Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Praktische Erlebnisberichte und Hilfestellungen aus der Foren-Community; erfolgreiche und gescheiterte Therapien; Erfahrungen mit Psychotherapien und Therapeuten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Stummfilm
Beiträge: 159
Registriert: Freitag 16. August 2013, 13:38

Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Beitrag von Stummfilm »

Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 20:14 Also es liegt nicht an fehlendem Respekt oder so. Ist nur echt umständlich.
Gott, du denkst um 5 ecken. Darauf wär ich nicht mal gekommen. Ist doch völlig irrelevant, wie du antwortest.
Einzig mag ich keine Fullquotes, also wenn ganze Beiträge zitiert werden inkl. Unterzitate, obwohl man nur auf einen Satz antworten will.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 20:14 Mit Achtsamkeitstraining kann ich übrigens auch nichts anfangen. Dann lauf ich 15 Sekunden achtsam über den Rasen und hab immer noch viele Stunden zum Überstehen...
Also was das bringen soll, erschließt sich mir auch nicht.
Das Problem hatte ich die gesamte Zeit in der Klinik. Morgens der Morgenkreis mit Bewegungsübungen für Senioren (mindesten 80+), danach Beschäftigungstherapie, anders kann ich die Aufgaben in der Klinik nicht nennen. Weiter gings mit dem Fraß, dessen Zustand jeder Beschreibung spottet. Wieder irgendein Kreis, indem Seniorenfitness / -wellness betrieben und gegackert wurde. Die Therapien fanden in Gruppen statt. Man könne ja gegenseitig voneinander lernen. Klar. Nämlich, Wie man auch noch anders scheitert und in einer Therapiestation landet. Ist so.
Und ich fragte mich, ob die, die es besser wissen sollten, psychisch Kranke für bekloppt halten. Man stelle sich einfach nur einen unbeteiligten Zuschauer vor, einen, der Menschen mit psychischen Störungen für gestört hält. Der sähe sich doch in al seinen Vorurteilen bestätigt, wenn die Patienten tatsächlich so lebten, wie in der Klinik beigebracht. Also beim Essen die Weintraube ans Ohr halten und mal reinhören, sie auf der Zunge abwiegen usw. Himmelherrgott! Und für sowas werden Steuergelder vergäudet.
Wir lernten auch Nein zu sagen. Merke, einem Chef gegenüber muss man sich anders Verhalten als einer Freundin. Gut, dass der Volltr*** mich aufgeklärt hat. Er könnte sich ja auch fragen, warum ich schon seit Jahren in der Privatwirtschaft arbeite. Beherrschte ich nicht die Mindeststandards, stände ich ziemlich schnell ohne Job da.

Ich kann halt zudem nichts mit Floskeln à la "bewusst genießen" und "gesehen werden" anfangen. Also wenn der andere nicht blind ist, dann sieht er mich. Bewusst oder unbewusst, Hauptsache Genuss, oder? Und wie kann man überhaupt unbewusst genießen? Aber das ist vermutlich alles das weibliche Bauchgefühl ;-)
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 20:14 Mit "im Heute sein" meine ich, dass die Traumaerfahrungen nicht so dermaßen präsent sind, dass ich mich immer noch wie das misshandelte Kind fühle. Also emotional im Heute sein. Aus den Flashbacks rauskommen, die eingetrichterte Selbstabwertung loswerden, Persönlichkwitsanteile integrieren etc.
Du beherrschst Mandarin. Oder jedenfalls eine Sprache, die mir völlig fremd ist. Ich verstehe wirklich nichts.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 20:14 Vom Darknet habe ich keine Ahnung - (...)
Problem im Darknet ist die (gefühlte) höhere Anonymität, die dazu verleitet, jegliche Schranken fallen zu lassen. Im Clearweb ist die Anzahl der Leser höher, wodurch die Wahrscheinlichkeit auch steigt, das falsche Informationen richtig gestellt werden. Wie schön in der Corona-Krise zu beobachten war, wuchs halt in der gefühlten / tatsächlichen Anonymität der Misthaufen enorm und wurde teilweise auch für unbeteiligte Gefährlich. So ein Misthaufen bietet halt ideale Bedingungen für Erreger.
Und außerdem habe ich ein Problem damit, dass sich, wer auch immer, verstecken soll. Das geht gar nicht. Ich werde meine Meinung weiterhin vertreten.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 20:14 ... von therapeutischem Nutzen der Skills und Traumaaufarbeitung dafür umso mehr.
Dass du die Theorie besser kennst als ich, bezweifle ich nicht. Ich zweifle aber eben daran, dass die theoretische Basis fundiert ist. In der Psychologie und Psychiatrie gibt es ständig Modeerscheinungen und -diagnosen und eine hohe Kulturabhängigkeit. Meine Hochachtung dieser Zunft gegenüber hält sich in Grenzen.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 20:14 Ich bin ja noch nicht fertig mit Therapie. Und da ich halt nicht in Abwehrmechanismen festhänge oder so, spüre ich Trigger auch sehr. Nicht immer kann ich das aushalten.
Nachvollziehbar.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 20:14 Du hattest in einem anderen Thread geschrieben, dass Du unter den Drogen Deine Traumata gespürt hast, was Du aber nicht willst, und deshalb es genossen hast, als der Alltag wieder da war. Das war für mich so ein Moment, in dem ich das Gefühl hatte, Aufarbeitung ist bei Dir wohl noch nicht dran.
Warum 'noch'? Ich habe nicht vor, damit je anzufangen. Im Alltag merke ich ja nur die chronische Depression, manchmal stärker, manchmal schwächer. Das war schon immer so. Im Vergleich zum Abgrund, der sich da auftat, schwebe ich damit aber auf Wolke7.
Und ich will es wirklich gar nicht noch einmal so deutlich spüren, obwohl ich meinte, das sei nur die Spitze des Eisbergs, auch wenn damit ein Suizid vermieden werden könnte. Könnte. Das ist das Problem. Es könnte auch so sein, dass ich dann komplett lebensuntüchtig werde und die Kontrolle verliere, eben nicht mehr entscheiden kann, ob ich mich depressiv durchwurschteln möchte oder den Stickstoffgashahn aufdrehe.
Angenehme Nebenwirkung: Ich werde garantiert nicht drogensüchtig.
Emely hat geschrieben: Montag 11. September 2023, 20:14 Das muss alles nicht stimmen. Du hattest gefragt, woran ich mein Bild von Dir festmache und das habe ich versucht auszuformulieren.
Ich stimme deiner Einschätzung nicht zu, weil ich sie auch streckenweise wieder nicht verstehen kann. Aber dass ich den Thread gesprängt habe, tut mir Leid. Und ja, die Empfehlung mit dem Beruhigungstee war nicht nett, entschuldige bitte. Aber wenigstens kein Staubbeutel wie in der Klinik. Die Sonnentor-Tees trinke ich selber gern.
Emely
Beiträge: 210
Registriert: Mittwoch 17. November 2021, 14:03

Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Beitrag von Emely »

Ich antworte bei Dir bei Gelegenheit, mir fehlt gerade nur der Kopf dafür. Ich hab Dich aber nicht vergessen :)
Emely
Beiträge: 210
Registriert: Mittwoch 17. November 2021, 14:03

Re: „Wie erfolgversprechend sind prof. Hilfen bei suizidalen Krisen“

Beitrag von Emely »

Ich hab eine Weile überlegt, wie weit ich versuche Dir zu erklären, was ich meine. Und mich entschieden, es gar nicht zu erklären. Weil ich damit bei Dir Dinge antriggern könnte, die Dir (noch) nicht bewusst sind und wenn Du bisher keine traumatherapeutische Basis hattest, kann Dich das umhauen. Selbst wenn Du jetzt nicht dran glaubst und selbst wenn Du ja auch gut funktionierst - Trigger funktionieren unterbewusst und ich würde da Grenzen übertreten. Das will ich nicht.
Deswegen ist es okay, in der "Mandarin-Sprache" zu bleiben und ich belasse es auch dabei.

Ich glaube auch nicht jeden Pups, den mir ein Therapeut erzählt und lese mich auch viel ein. Deshalb glaube ich persönlich sowohl an die Wirksamkeit von Skills (was z.B. bei Panikattacken selbst für Psycho-Laien sichtbar ist) als auch an die Notwendigkeit einer Traumaaufarbeitung.
Wenn Du natürlich mit chronischen Depressionen rumläufst, hast Du ja ein ganz anderes und auch gedämpftes Empfinden und dann bringen Dir Skills nichts. Da spürst Du keine Wirksamkeit - weder bei Achtsamkeitsübungen noch bei Skills. Daher würde ich die Dir auch nicht (mehr) andrehen wollen. Wie sollst Du an was glauben, was bei Dir ja gar nicht anzuwenden geht? Den Frust auf die Übungen in Kliniken kann ich daher schon nachvollziehen. Du hast leider bisher nicht das bekommen, was Du eigentlich brauchst, und random Therapien mitmachen müssen.
Ich hingegen hatte teilweise schonmal das Glück, individuell behandelt zu werden.

Danke für die Entschuldigung. Das bedeutet mir wirklich was!
Antworten