Sich von Sozialarbeitern und Psychotherapeuten unabhängig machen

Praktische Erlebnisberichte und Hilfestellungen aus der Foren-Community; erfolgreiche und gescheiterte Therapien; Erfahrungen mit Psychotherapien und Therapeuten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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Stummfilm
Beiträge: 159
Registriert: Freitag 16. August 2013, 13:38

Sich von Sozialarbeitern und Psychotherapeuten unabhängig machen

Beitrag von Stummfilm »

Ich glaube, in diesem Forum weiß eigentlich jeder, dass psychisch Kranke durch Behandlung nicht gesund werden. Das wissen auch die Behandelnden selbst oder sie sind tatsächlich so blöd, dass ihnen nicht zu helfen ist.
Was da alles in diesem Bereich unterkommt, das sonst nirgends gewollt ist, unfassbar! Am Liebsten sind mir die freiwilligen MitarbeiterInnen. Denen würde sowieso keiner Geld geben, aber bei denen, die nicht sooo die Wahl haben, können sie sich zum Helden hochstilisieren, die unentgeltlich anderen helfen. Bitte nicht in deren Gegenwart sowas ins Gesicht sagen, die Pflicht des Almosenempfängers ist unterwürfigste Dankbarkeit und ein total behindertes Lächeln.
Dabei möchte ich den meisten Ehrenamtlichen im Sozialbereich mitteilen: Kriegt einmal euer Leben in den Griff. Schon seltsam, dass gerade die, die finanziell aus dem letzten Loch pfeifen, auch noch für lau arbeiten. Oder in psychiatrischen Krankenhäusern unterkommen mit einer handfesten psychiatrischen Diagnose.

Wenn ihr euch das auch nicht mehr antun wollt, mit dem A ins Gesicht fahren macht Spaß und fördert die psychische Gesundheit. Lasst euch nicht von irgendwelchen Gestörten erzählen, was angeblich normal und gesund ist.

Öffentlich erleben durfte man die Spaßvögel im Rahmen der Verhandlungen zum Assistierten Suizid in Ö und DE. Danke, ich möchte nicht an der Hand einer Versagerin sterben. Ich stelle mir tatsächlich eine fettleibige Frau mit mind. 2 Kindern vor, die gern mit Menschen arbeitet! Sowas wird nämlich auf mich losgelassen.
Ich möchte bitte einfach nur ein Formular ausfüllen und mich ausweisen, wenn ich sterben möchte. Auch durch die Hand eines anderen, wenn alle Beteiligten damit einverstanden sind.
Ganz ohne Gefühlsduselei.
Das ist im Jahr 2023 leider noch immer nicht Realität.
irgendwerhalt
Beiträge: 5
Registriert: Freitag 31. März 2023, 20:24

Re: Sich von Sozialarbeitern und Psychotherapeuten unabhängig machen

Beitrag von irgendwerhalt »

Ich habe leider sehr viel Erfahrung mit "klinischem" Zwang und möchte auch nicht von irgendjemandem von diesen A..löchern noch zusätzlich traumatisiert werden durch irgendwelche "Behandlungen", verstehe das also sehr gut.. "Therapien" bringen nix, wenn man meint, eine Therapie hätte geholfen, dann hätte man sie eigentlich eh nicht gebraucht.
Atheos
Beiträge: 99
Registriert: Sonntag 18. Dezember 2022, 02:49

Re: Sich von Sozialarbeitern und Psychotherapeuten unabhängig machen

Beitrag von Atheos »

Der ganze unzulässiges Wort ist auch nur auf dem "kathedralischen Denken" aufgebaut....wir sind die Gesunden, ihr seid die kranken Deppen. So sind diese Sozialarbeiter, viele jedenfalls, drauf. Gilt auch für manche Ärzte.

Immer nach unten treten, sogar in der Geste des "Helfens"...zum Kotzen ^^

Und klar, diese Frauen (deinen letzen Abschnitt betreffend) die nebenbei noch "was Soziales" machen...ach du unzulässiges Wort....die kümmern sich dann um die "Armen und Benachteiligten"....wie im Mittelalter alles noch.
Stummfilm
Beiträge: 159
Registriert: Freitag 16. August 2013, 13:38

Re: Sich von Sozialarbeitern und Psychotherapeuten unabhängig machen

Beitrag von Stummfilm »

Ich sags mal so, wer diese Pest loswerden will, braucht die Menschen nur mit ihrem Leben zu konfrontieren. Ich wurde gemieden, als ich eine freiwillige Mitarbeiterin nach ihrem Lebenslauf fragte und sich bestätigte, dass sie keine Chance hatte. Da arbeitete sie ja nur, um ihrer Überflüssigkeit irgendwie zu entkommen. Wenn aber jemand genau ihr Gefühl bestärkt, wird es gefährlich für den, weil er damit Rachegelüste im Gegenüber auslöst. Sollte man also wirklich nur machen, wenn man selbst gut zurecht kommt.

Fakt ist, dass sich im Sozialbereich der Bodensatz der Gesellschaft absetzt. Und wer kein Geld hat, kriegt selbst hier den letzten Dreck ab, der aber nicht als solcher enttarnt werden möchte. Warum nicht? Ich kann nichts dafür, dass du zu blöd warst für eine Mint Studienrichtung und dem Arbeitsmarkt und deinem Partner zu alt, zu gebrechlich oder zu fett geworden bist. Ich war es auch, aber deswegen brauchst du nicht mit mehr Verständnis von meiner Seite zu rechnen. Dann sind wir beide eben Versager.
Emely
Beiträge: 197
Registriert: Mittwoch 17. November 2021, 14:03

Re: Sich von Sozialarbeitern und Psychotherapeuten unabhängig machen

Beitrag von Emely »

Wenn ich das hier lese, tut mir innendrin alles weh.
Wie kann man nur so...einseitig sein? So verurteilend und allumfassend?

Schonmal überlegt, dass das Verhalten von euch so mies ist, dass das Gegenüber gar keine Chance hat? Wenn ihr euch auch so ausdrückt wie hier, wundert es mich nicht, dass ihr im Leben offenbar immer die gleiche Leier erlebt...

Ich hoffe einfach, dass die Anonymität eine größere Klappe macht und ihr im realen Leben nicht vielen Menschen begegnet...
Delfino
Beiträge: 314
Registriert: Sonntag 6. Februar 2011, 20:20
Wohnort: Schweiz

Re: Sich von Sozialarbeitern und Psychotherapeuten unabhängig machen

Beitrag von Delfino »

Wenn man ein Psychiatriefall ist, so wie ich es bin, ist das gar nicht so einfach. Ich lebe seit über zwanzig Jahren ununterbrochen in psycho-sozialen Institutionen. Gerne würde ich wieder alleine wohnen oder in ein exotisches Land verreisen, doch meine Erkrankung lässt das nicht zu. Ich würde in Freheit wohl nicht lange überleben.
Stummfilm
Beiträge: 159
Registriert: Freitag 16. August 2013, 13:38

Re: Sich von Sozialarbeitern und Psychotherapeuten unabhängig machen

Beitrag von Stummfilm »

Emely hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 00:58Wie kann man nur so...einseitig sein? So verurteilend und allumfassend?
Indem man gezwungen wird, sich mit diesem Schlag von Mensch abzugeben, obwohl man das doch gar nicht will. Und was daran stimmt nicht? Jeder, dem die Decke auf den Kopf zu fallen droht, wird ermutigt, was mit Menschen/Tieren zu machen, irgendwie und nebenbei, um gebraucht zu werden. Und dieses Gebrauchtwerden muss ihm sein Kunde eben vermitteln, darauf ist der Mitarbeiter ja aus.
Der Marktwert des Menschen richtet sich danach, die Gehälter im Sozialbereich sind entsprechend. Das machen Verlierer für lau, also gibt es auch de facto nichts dafür. Wer was kann, sucht sich lieber einen anderen Bereich.
Und wer nichts kann, ist sozial. Der unfähige Student wird Psychiater, Familienrichter, Sozialarbeiter u.u.
Emely hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 00:58Schonmal überlegt, dass das Verhalten von euch so mies ist, dass das Gegenüber gar keine Chance hat? Wenn ihr euch auch so ausdrückt wie hier, wundert es mich nicht, dass ihr im Leben offenbar immer die gleiche Leier erlebt...
Nochmal. Ich hatte mir diese Menschen nicht ausgesucht. Habe genug Probleme und brauche ganz bestimmt niemanden, der selbst psychische Probleme hat oder große persönliche Probleme (familiär, gesundheitlich, finanziell). Oder jemanden, der mich irgendwie zwischen Kind und Kirche einschiebt und, ganz übel, mich mit (religiösem) Gesülze beschmiert.
Meine letzte Therapeutin (Psychoanalytikerin) wurde von mir selbst bezahlt, hatte eine gutgehende Praxis und war trotzdem einfühlsamer als tatsächliche Leidensgenossen. Weil sie wohl die Ressourcen hatte, um sich ohne Not auf mich einzulassen. So sollte es sein. Und in einer Psychoanalyse kann die Therapeutin nicht aus, sie erlebt meine Qualen jahrelang und mehrmals wöchentlich. So lange Sprücheklopfen kann man nicht. Dadurch bewies sie wirklich, dass sie meine Qualen ertragen kann.
Doch wie läuft es normalerweise bei Menschen, die schwer erkrankt sind und sich keine entsprechend qualifizierte Therapie leisten können? Die kommen in einer Therapieeinrichtung unter mit Schmalspurtherapeuten oder gleich in einer Therapiegruppe. Ältere Therapeuten sind die offensichtlich unvermittelbaren und übriggebliebenen, sonst gibt es noch die ganz Jungen, die dort ihre Pflichtpraktika absolvieren. Weiter unten kommt halt der Rest, der mit den Opfern dieser Einrichtungen spazieren geht etc. Viele sind nicht einmal freiwillig dort, PatientInnen und Mitarbeiter gleichermaßen.
Das Problem ist, dass im Sozialbereich einfach jeder unterkommt und es keinen Selektionsdruck gibt. Im Gegenteil, je gestörter desto besser. Der gesunde könne ja nicht wissen, wie es ist, krank zu sein. Obwohl die KundInnen ein belastbares Gegenüber bitter nötig hätten. Eine anspruchsvolle Ausbildung und attraktive Jobangebote mit hohen Hürden würden die richtigen anlocken.
Emely hat geschrieben: Sonntag 16. Juli 2023, 00:58 Ich hoffe einfach, dass die Anonymität eine größere Klappe macht und ihr im realen Leben nicht vielen Menschen begegnet...
Ich hoffe einfach, dass jeder, der volljährig und uneingeschränkt geschäftsfähig ist, selbst entscheiden kann, ob er Beratung, Therapie oder einen sicheren Tod möchte und dass letzteres ihn nicht zum Psychiatrieopfer macht. Dann tut sich wirklich nur der das Gesocks an, der es auch wirklich möchte. Selber schuld. Und die parasuizidale Kommunikation mit Nötigung/Erpressungstendenzen wären auch nicht mehr wirksam, da sich der Suizidwillige die Frage gefallen müsste, warum er denn keine wirksame, sichere und leicht zugängliche Methode gewählt hat. Ginge natürlich trotzdem. Wer nicht wirklich sterben will, könnte sich weiterhin mit Medikamenten aus der Hausapotheke abfüllen und im KH aufwachen. Aber ich will das nicht. Und ich will auch nicht zu einer qualvollen Methode gezwungen werden, die zwar sicher ist, aber neben qualvoll auch noch asozial oder schwer zugänglich.
Jedenfalls ist nicht der/diejenige mies, der statistisch betrachtet mit seinem Suizidversuch scheitern muss und dann auch noch ungefragt zwangsbehandelt wird. Und auch darf offen angesprochen werden, wer/was in der Psychiatrie unterkommt. Wehrt sich eh niemand dagegen, kann auch nicht, weil de facto rechtlos. Selbst im Falle einer Misshandlung winkt wieder die nächste Trulla mit einem Aufarbeitungsgespräch. Heißt: Gefühlsduselei und Abspulung der Punkte aus dem Lehrbuch. Wer die Kennt, weiß auch, welcher Satz gleich kommt, wahrscheinlich "das war sicher sehr schlimm für sie", "kann ich sehr gut verstehen" etc.
Stummfilm
Beiträge: 159
Registriert: Freitag 16. August 2013, 13:38

Re: Sich von Sozialarbeitern und Psychotherapeuten unabhängig machen

Beitrag von Stummfilm »

Ein weiteres Problem, im Sozialbereich arbeiten zu wenige Männer.
Tatsächlich sollte über eine Männerquote nachgedacht werden. Vielfach wurden Männer vertrieben, da diese angeblich gewalttätiger und uneinfühlsamer wären. Quatsch mit Sauce natürlich. Sie arbeiten im Schnitt effizienter und sind nicht ständig doppelt- und dreifachbelastet.
Problem bei der Gewaltopferhypothese und der angeblichen Belastung der Frau ist, dass sich diese negativen Einflüsse kaum in der Lebenserwartung wiederspiegeln. Irgendwo und irgendwann muss sich die Gewalt größeren Ausmaßes in der Statistik abbilden, sonst ist die Hypothese eben nur eine Hypothese.
Aber was zählen heute schon Fakten.

Bei der Gewalt schenken sich beide Geschlechter nichts, jedoch sind Frauen eher auf der Psychoebene unterwegs und werden seltener rechtlich belangt.

Und der technologische Fortschritt wäre auch schon viel weiter, derzeit ist nicht mal ein Anfang in Sichtweite. Selbst das Tampon ist eine Erfindung des toxischen Geschlechts.
Müssten Männer gebären, würde das heute schon längst eine Maschine erledigen. Aber das schwache Geschlecht faselt noch im 21. Jhdt. was vom Wunder des Lebens und der unbeschreiblichen Erfahrung des Gebärens. Die intelligenteren machen es wenigstens im Krankenhaus, je dümmer, desto höher die Sehnsucht nach Natur. Ich schlage vor, den Dümmsten die Erfahrung der Geburt in einem Erdloch zu ermöglichen, ohne medizinische Hilfe.
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