Trauma-Therapie

Praktische Erlebnisberichte und Hilfestellungen aus der Foren-Community; erfolgreiche und gescheiterte Therapien; Erfahrungen mit Psychotherapien und Therapeuten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

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Erloesung
Beiträge: 281
Registriert: Montag 26. Januar 2009, 00:00

Trauma-Therapie

Beitrag von Erloesung »

Hallo,

hat hier jemand Erfahrung mit Trauma-Therapien?

Ich leide jetzt schon ziemlich genau 10 Jahre an einem Trauma. Das Trauma belastet mich psychisch eigentlich überhaupt nicht, aber mein Körper hat darauf sehr massiv reagiert.

z.B. wenn ich früher mich ins Bett gelegt habe, dann haben sich alle meine Muskeln entspannt und ich bin auch relativ schnell eingeschlafen.

Nach dem Trauma ist das so, dass wenn ich mich ins Bett lege, dass mein Körper dann wie ein steifer Stein dann einfach dort liegt, aber es entspannen sich die Muskeln nicht mehr. Und einschlafen dauert dann auch teilweise 3-4 Stunden..
Ich hab so einen Hass auf die Menschen, die mir das angetan haben. :(
Aber das nützt mir nichts. Hat jemand Erfahrung, wie man solche Trauma's irgendwie "behandeln" kann?

Wie gesagt, psychisch hab ich davon keine Schäden, aber mein Körper ist "traumatisiert", er ist eigentlich rund um die Uhr immer angespannt, was seehr anstrengend für mich ist.
Jemand eine Idee/ Hilfe ?
Cul8er
Beiträge: 9
Registriert: Freitag 6. April 2018, 17:38

Re: Trauma-Therapie

Beitrag von Cul8er »

Hallo,

Trauma Therapie ist ein interessantes wie noch mehr zermürbendes Thema. Ich war seit meinem 28.ten Lebensjahr immer wieder in Psychiatrien auf Gesundheitskasse. Immer und zwar immer, wenn ich dort oder dort mit den Therapeuten versucht habe Tacheles zu sprechen, wurde ich abgeblockt. Ein Oberarzt, den ich auf eine Weise sehr geschätzt habe, weil er Tacheles gesprochen hat, meinte ziemlich direkt und mit durchschlagender Ausdrucksweise: Wir eröffnen hier keine Traumata, wir stabilisieren hier nur...

Meine Meinung: Wenn man stabilisiert ist, kann man wieder eine Runde drehen...Bis zum nächsten mal.

Ich habe immer wieder mal versucht einen Psychologen zu finden, der sowas macht, tiefenpsychologisch. Man muss wohl das oder die Traumata noch einmal erleben. Das geht dann ans Eingemachte und entsprechend stabil muss man dafür auch sein. Kassenärztlich habe ich in den ganzen Jahren Niemanden gefunden. Ich habe eine Patientin kennengelernt, die sowas durch ihren Mann privat finanziert bekommt und bei der würde ich sagen, die ist wieder Sie selbst und einigermaßen selbstwebusst.

Tiefenpsychologische Gesprächstherapie Richtung der Freudschen Psychoanalyse kann Traumata behandeln.

Eine Psychologin hat mal zu mir gesagt, Sie darf in einer Klinik 8 Stunden pro Patient ohne Bezahlung investieren, bevor die Klinik überhaupt einen Pfennig Geld von der Krankenkasse erhält. Ich sagte zu der Psychologin. Mein Name ist Brauner Sack. Ich kaufe Dir ein Jägerschnitzel und Du erzählst mir ein paar Basics :-) Die hat mir ein paar Omm Übungen gezeigt und mir gesagt, dass ich wertvoll bin mit meinen Fähigkeiten. Also auch wieder nur Patient, der Nächste bitte.

Kostet sehr teuer sowas, ich kanns mir nicht leisten...

Fazit: Hast Du richtig Asche inne Tasche, können in Marbella einem viele helfen. Die akute Abwehrhaltung chronifiziert gegen deine Widersacher. Täter laufen frei rum.
Sadness
Beiträge: 209
Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 10:26

Re: Trauma-Therapie

Beitrag von Sadness »

Ohne Stabilisierung ist leider keine Konfrontation möglich, auch wenn es einen gerne verzweifeln lässt, wenn "nur" Stabilisierung gemacht wird, kann man damit schon einiges erreichen.
Bin ebenfalls von Traumatisierung betroffen und hab einiges an Therapien durch. Es ist nicht alles gut, aber vieles ist doch besser geworden. Mit Höhen und Tiefen natürlich. Ich war jetzt zumindest 6 Jahre nicht mehr in einer Psychiatrie, was für mich schon mal ein großer Erfolg ist, denn die Jahre davor war ich sehr häufig in Kliniken und meine Symptomatik hat auch schon früh in der Kindheit angefangen, sodass alles Zeit hatte, sich massiv zu verfestigen. Mache allerdings auch immer noch ambulant Traumatherapie und so wie es aussieht, wird mich das auch immer begleiten. Allerdings wurde ich über sehr lange Zeit und sehr früh traumatisiert.

Zwecks Traumakonfrontation, ich kenne einige andere Betroffene, die gute Erfahrungen mit EMDR gemacht haben, gerade wenn es ein Einzelereignis war. Es gibt schon Chancen, mit einem Trauma umgehen zu lernen und auch die körperlichen Symptome zu reduzieren.
Delfino
Beiträge: 314
Registriert: Sonntag 6. Februar 2011, 20:20
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Re: Trauma-Therapie

Beitrag von Delfino »

Es gibt in Südfrankreich eine deutsche Traumaheilerin, die eine revolutionäre Methode zur Heilung von Traumata entwickelt hat.Bei sexuellem Missbrauch hat sie eine Erfolgsquote von nahezu 100%... Leider ist eine Behandlung nicht ganz günstig und wird nicht von der Krankenkasse übernommen. Hier der LInk:

https://www.palucki.de
enough
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Registriert: Sonntag 7. November 2021, 00:15

Re: Trauma-Therapie

Beitrag von enough »

Hallo, i :wink: ch denke Traumatheapie kann die körperlichen Symptome lösen.

Ich bin auch traumatisiert und merke wie jetzt nach 4 Jahren mein Körper viel mehr entspannen kann....
Ich bin aber ebenso durch Angst angespannt, beides🤤

es gibt aber wege daraus....auch Körpertherpie oder Yoga und so weiter.

Ich werde auch Traumatherapie machen, wenn ich andere Sachen erstmal erledigt habe.

Gute Besserung dir😊
Delfino
Beiträge: 314
Registriert: Sonntag 6. Februar 2011, 20:20
Wohnort: Schweiz

Re: Trauma-Therapie

Beitrag von Delfino »

enough hat geschrieben: Montag 20. Februar 2023, 20:53 Hallo, i :wink: ch denke Traumatheapie kann die körperlichen Symptome lösen.
Nein, die Traumaheilung heilt die Seele.. Und wenn es der Seele wieder gut geht, dann kommt später auch wieder die körperliche Gesundheit...
NoP
Beiträge: 4
Registriert: Dienstag 8. August 2023, 20:42

Re: Trauma-Therapie

Beitrag von NoP »

@Erlösung

Ja,es gibt wirklich gute Medikamente zum Schlafen, die auch nicht abhängig machen.

Das Trauma kann sich sehr in den Zellen ablegen und so ist man ziemlich verkraft. Darüber hinaus können weitere Symptome hinzukommen,wie kurze Atmung,Zittern,Zähne aufeinander pressen,kauen usw

Zum schlafen ein Medikament (keine Opiate!)
zb Quentiapin

Eine Wärme Decke:)
Bewusst Atmen üben
Ein Tee
und vieles mehr.
Manchmal auch mehrere Dinge zusammen.


Es ist ein bisschen wie ein Buffet. Viele Möglichkeiten und jeder Mensch braucht individuell etwas davon.
Ausprobieren, was in welcher Situation einem hilft.
Stummfilm
Beiträge: 159
Registriert: Freitag 16. August 2013, 13:38

Re: Trauma-Therapie

Beitrag von Stummfilm »

Delfino hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 10:00 Es gibt in Südfrankreich eine deutsche Traumaheilerin, die eine revolutionäre Methode zur Heilung von Traumata entwickelt hat.Bei sexuellem Missbrauch hat sie eine Erfolgsquote von nahezu 100%...
Klingt zu schön um wahr zu sein? Dann ist es zu nahezu 100% nicht wahr.
Habe mir die Seite angeschaut. Nichts als Marketing-Blabla. Das eingetragene Warenzeichen und die überzogenen Preise sollen den leichtgläubigen von der Wirksamkeit überzeugen, typisch Esoszene. Wer schwere Traumata und -störungen mit paar Achtsamkeitsbungen und Gesprächen heilen will, hat wohl nicht mehr alle Latten am Zaun.
Delfino hat geschrieben: Dienstag 14. Februar 2023, 10:00 Leider ist eine Behandlung nicht ganz günstig und wird nicht von der Krankenkasse übernommen. Hier der LInk:

https://www.palucki.de
Man kann Traumata lindern, manchmal sogar ganz heilen. Dafür gibt es auch schon die Mittel. Das letzte, was wir brauchen, ist eine neue, angeblich hochwirksame Methode. Die Kassen sollten mal psychisch Kranke mit dem Nötigsten versorgen, statt ständig ihre Rechte zu missachten. Besonders psychisch Kranke werden in Krankenhäusern von ebenfalls schwer psychisch angeschlagenem Personal unter unwürdigsten Bedingungen verwahrt und mit Fraß abgespeist, den man nicht mal einem reudigen Straßenköter zumuten würde. Und irgendwann zuckt so ein gestörter Mensch aus und befördert Patienten ins Jenseits oder es werden unhaltbare Menschenrechtsverletzungen publik. Naja, bissi Betroffenheitsrauschen im Medienwald, danach machen alle weiter wie bisher, auch der Täter. Er findet im Sozialbereich garantiert wieder was, da nehmen sie einfach jede und jeden.
Onlinetherapie und Selbsttherapie-Apps sprießen seit Corona wie Pilze aus dem Boden. Gefährdete und bereits traumatisierte haben wieder nichts davon, weil die oft auch oft von Bildungsbenachteiligung, Gewalt und Armut betroffen sind. Aber die gelangweilte Akademikermama kann damit zumindestens das angebliche Coronatrauma ihres nervigen Fortpflanz behandeln. Und ihr eigenes Kindheitstrauma durch die lieblose, narzisstische Mama, das sie mit ihrer Busenfreundin und Hobbypsychologin herausgefunden oder viel mehr erfunden hat. Denn irgendwer muss doch an ihrer Nutzlosigkeit schuld sein.
Stummfilm
Beiträge: 159
Registriert: Freitag 16. August 2013, 13:38

Re: Trauma-Therapie

Beitrag von Stummfilm »

Im Grunde gibt es 2-3 Therapierichtungen, aus denen die übrigen Methoden abgeleitet sind. Der Gesetzgeber tut gut daran, die Anerkennungen nicht auszuteilen wie Smarties. In .at sind 21 Methoden zugelassen, also eh alles, und dem Eklektizismus wurde damit Tür und Tor geöffnet. Durch die Lasche Handhabung wirkt eine Nichtanerkennung einer neuen Methode willkürlich und grob benachteiligend.
Es ist weiters darauf zu achten, dass der Psychotherapeut die erlernte, anerkannte Methode praktiziert statt sich irgendwas zusammenwürfelt aus dem, das er sich möglicherweise am Wochenende kurz mal wo angelesen hat. Zunächst klingt es ja gut, dass sich Therapeuten das ihrer Meinung nach Nützlichste aus allen Methoden heraussuchen, aber das heißt nur, dass er keine davon verstanden hat und sie auch nicht beherrscht.
Je nach Problemlage ist eine andere Methode angebracht. Schwere Traumatisierungen bedeuten eine vielschichtige Problematik. Die eine Methode für alles gibt es nicht. Deswegen wird ein schwer Traumatisierter mehrere Therapien absolvieren müssen, jedoch keinen Methodenmix, sondern die Methoden in Reinform bei dafür ausgebildeten Therapeuten.
Stummfilm
Beiträge: 159
Registriert: Freitag 16. August 2013, 13:38

Re: Trauma-Therapie

Beitrag von Stummfilm »

Um nicht nur rumzulabern - hier auch meine eigene Erfahrung nach jahrzehntelanger Psychokarriere.
Die hat damit begonnen, dass eine Schulpsychologin mit schmalspurtherapeutischer Ausbildung mich zu behandeln versucht hat. Gelungen ist ihr das selbstredend nicht, da sie die Grenzen einer Therapie nach Rogers nicht kannte. Ohne Aufklärung und darüber reflektiert zu haben, dass sie auch Personal aus dieser Schule berät/behandelt, einfach nur unfähig - und schädlich gewesen für mich.
Therapieabbruch ihrerseits nach 2 Jahren, da die Kacke mittlerweile am Dampfen war. Habe lange versucht zu leben, als wäre bei mir alles in Ordnung. Eine endlose Selbstquälerei, mehrere Suizidversuche. Bis irgendwann ein Psychiater mit logotherapeutischer Ausbildung mir aufgrund der Symptomatik mitteilte, dass bei mir eine Psychoanalyse angezeigt wäre. Er könne mir nur mit seiner Methode helfen, nicht aufzugeben.
Das konnte er auch. Wie wunderbar, so fähigen Menschen zu begegnen.
Ich konnte mir die Analyse zum Glück selber zahlen. Bei meinem Therapeuten war mir wichtig, dass er schon lange praktizierte und selbst dem Anschein nach in gesicherten und geordneten Verhältnissen lebte. Entbehrung hatte ich selbst genug erfahren. Wenn innerlich alles äußerst einsturzgefährdet ist, muss die äußere Struktur und der Therapeut über Jahre eine Sicherheit vermitteln können. Und das geht halt nur, wenn ich schon Monate im Voraus den Urlaub des Therapeuten kenne und eine Terminabsage bezahlt werden muss, auch im Krankheitsfall.
Überflüssig zu ergänzen, dass jeder Patient eine andere Behandlung benötigt, dass jede Therapiemethode bei allen Krankheiten/Störungen gut geeignet sein soll und der Therapeut entscheidend, halte ich jedoch für Humbug.
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