Seite 2 von 2

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Samstag 15. Juli 2017, 17:52
von Lebensmüder
Leicht OT: Kommt auf die Psychiatrie an.

Durch Zufall die Tage auf Arte reingeschaltet:
Das Gefängnis: Ein Narrenschiff
http://www.arte.tv/de/videos/057868-000 ... rrenschiff

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Samstag 15. Juli 2017, 18:02
von sugarandspice
Ich habe viel Psychiatrie Erfahrung und ich kannte eine Frau, die seit ihrem 18. Lebensjahr eigentlich jedes Jahr drei mal dort ist für je 7 Wochen. Diese Heike damals 36 hat aber auch einen Betreuer, der Samstags morgens mal auftaucht um 08.00 Uhr.

War witzig mit der Heike. Urschrei Therapie übers Klinikgelände.

Wenn man entsprechend im Eimer ist, ist Psychiatrie gut. Es ging mir nach Aufenthalten noch nie schlechter als vorher.

Wenn man allerdings noch im normalen Leben unterwegs ist, dann wirkt das sehr befremdet und dann ist das auch mit Sicherheit alles Andere als induziert. Die schmeissen einen auch raus, der Kosten wegen, wenn man wieder normal wird.

Ich bin schon ein paar mal mit 112 dort hin gefahren und zwar freiwillig, weil ich mit meiner Major Depression kein Bock mehr hatte. Danach hatte ich wieder Bock.

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Donnerstag 31. August 2017, 22:14
von glycerine
Ich bin hin und wieder beim Überlegen in die Klappse zu gehen, aber ich würde schon ein Einzelzimmer brauchen, ich will nicht mit anderen in einem Raum schlafen

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Freitag 1. September 2017, 17:55
von Agnetha
Fürchterliche Vorstellung da mal zu landen. Genauso wie ich es mir auch nicht vorstellen könnte, mal im Gefängnis zu landen - auch wenn das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Aber es gibt für mich lebensstationen, die jenseits meiner Vorstellungskraft liegen.

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Freitag 1. September 2017, 23:22
von glycerine
Zum Spaß geht man dort bestimmt nicht hin, aber ich war schon mehrmals dort, aber immer freiwillig.

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Sonntag 24. September 2017, 02:34
von Katzenfan
Psychiater sind keine "Wissenschaftler" sondern Wichtigtuer und meiner Ansicht nach gefährlich. Ich würde mir wünschen, dass der Beruf erst einmal verboten wird. Das wäre auch verfassungsrechtlich möglich.

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Sonntag 24. September 2017, 02:43
von Katzenfan
Ich war mal in einer Klinik. Der "Chefarzt" fuhr dort mit seinem Cabrio vor und benahm sich auch sonst wie ein Snob.

Mag ja sein, dass der Typ absolut tolle theoretische Abhandlungen verfasst hat, aber ein ? war das trotzdem. Dem hätte ich wirklich gern.....lassen wir das mal lieber. Ich kann diese Dummschwätzer einfach nicht mehr ausstehen.

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Samstag 30. September 2017, 18:15
von Lebensmüder
Katzenfan hat geschrieben:Psychiater sind keine "Wissenschaftler" sondern Wichtigtuer und meiner Ansicht nach gefährlich. Ich würde mir wünschen, dass der Beruf erst einmal verboten wird. Das wäre auch verfassungsrechtlich möglich.
Da kommt mir doch direkt wieder Gert Postel in den Sinn:
https://www.youtube.com/watch?v=GA9jiTL-_I0
Man könnte drüber lachen, wenn es nicht so erschreckend wäre :shock:

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Samstag 30. September 2017, 22:16
von Katzenfan
"mediokre, mittelbegabte Ärzte, die mir nicht das Wasser reichen konnten" ...an mangelndem Selbstbewusstsein leidet "Dr." Postel jedenfalls nicht :)

Aber ich kann es mir schon vorstellen, dass jemand, der nicht grade auf den Kopf gefallen ist und sich das gängige Fachvokabular (einschließlich Wissen über die gängigen Medikamente) einigermaßen angeeignet hat, da nicht oder jedenfalls nicht so schnell auffällt.

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Freitag 8. Dezember 2017, 18:52
von sugarandspice
Ich kann Euch dazu eine mehr am Ende witzige selbst erlebte Geschichte erzählen, wie man das Ruder für sich rumreissen kann:

Als ich 2012 wieder einmal mit dem Krankenwagen zu einer Klappse, dann die nächste Klappse und mündend in Tagesklinik unterwegs war, haben die mir den Integrationsfachdienst angedreht, sone Einrichtung von der Caritas, zwecks für Andere kostenlos arbeiten mit H4. Ich hatte dann 7 Termine pro Monat an verschiedenen Stellen. Ich auch im Winter mit dem Motoroller zu dieser Job Minus 1 Frau über Schnee und Glatteis. Unter anderem haben wir dort auch meinen Schwerbehindertenausweis mit GdB 60 % beantragt und auch durchbekommen. Dann wollte die mir einen Ferienjob ohne Kost und Logie andrehen in einer Lungenklinik, obwohl ich starker Raucher bin und Medizintechniker. Fahrzeit mit Öffi zu dieser Klinik hin- und zurück 6 Stunden.

Die Frau wollte auch unbedingt meine psychiatrischen Gutachten haben. Mein Psychiater, ein cooler Typ so, neee kricht die nicht. Ich bei der gekündigt und mich selbst wieder auf Jobsuche begeben. Die meinte zu mir, ich müsse die Termine wahrnehmen, sonst müsse sie die Rettung einschalten. Ich so, dann holt mich ab...dann habe ich aufgelegt.

Vom Versorgungsamt kriegt man dann ja jährlich son Amtsdeutsch wegen einem Schwerbehindertenausweis für Bekloppte für Erneute Feststellung es GdB. Als Bekloppter ohne Buchstaben im Ausweis findet man allerdings keinen geeigneten Job mehr, sondern nur Ackern ohne Kohle.

Ich der Tante vom Versorgungsamt zwei vollkommen durchtrainierte e-mails geschrieben, dass die keine Ahnung von Medizin hat und ich sie töten könnte etc. pp. Namens und in meiner Ehre sei sie nun verpflichtet meine e-mails an einen Psychiater weiterzuleiten, der sich mit Remissionen maligner Erkrankungen beschäftigt.
Das hat die gemacht und ich wurde zu einer Gutachterin eingeladen. Beid er habe ich richtig ausgepackt, komplett ehrlich. Eröffnet habe ich mit Urlaubstage 35, ist nicht, ich habe jetzt noch 29, weil ein Tag für Sie drauf geht. Die schnell ein Fan von mir. DIe hat mich so geil verstanden, eine tolle Ärztin, obwohl die im Internet voll die schlechten Bewertungen hat. Sie hat Produkte von der Firma, für die ich arbeite.

Verabschiedend hat die gesagt, dann nutzen Sie noch den halben Tag Urlaub, sie könne mir nichts versprechen. Wochen später auf Amtsdeutsch die Lady vom Versorgungsamt, ich habe dauerhaft 60 % und ich soll nicht vorbei kommen. Die hat sich eine gefangen :-)

Ich kann nicht nur einstecken, sondern auch austeilen, ist meine Erkenntnis :-)


Fazit: Es gibt sehr gute Psychiater und die dazu gehörigen Psychologen. Die lernt man aber der Gefährlichkeit nur auf dem Feld kennen und nicht im Mehrbettzimmer, obwohl ich Mehrbettzimmer nicht schlecht finde, wenn es einem entsprechend schlecht geht. Ich habe da schon unheimlich interessante Männer kennengelernt. Stationär soll die Käseglocke wirken, do daß man wieder geschäftfähig wird. Tiefenpsychologische Dinge dort durchzuackern ist nicht induziert. Dafür muss man eine gewisse Stabilität haben.

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Mittwoch 13. Dezember 2017, 00:22
von glycerine
Die Medikamente bei Schizophrenie sind leider nicht so gut, aber Schizophrenie ohne Medikamente ist für mich unerträglich. Eine Psychose ist bestimmt recht aufregend, aber oft leider wie ein schiefgelaufener Drogentrip.

Psychiatrie ist wie?

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Freitag 15. Dezember 2017, 19:12
von sugarandspice
Die Aufgabe einer Psychiatrie ist es, das ganze Spektrum an psychisch Erkrankten erst einmal aufzunehmen um die ein oder andere Weiche stellen zu können. Unter diesen Menschen habe ich "vollkommen" seelisch gesunde Menschen bis hin zum Mörder, hin Richtung Serienkiller kennengelernt.

Ein Gesunder so im Raucherraum zu mir. Das darf Alles gar nicht wahr sein, jetzt soll ich zum Hals röntgen. Meine Freundin hat mir das eingebrockt. Die ist voll Psycho, eine Borderlinerin. Ich mit der Schluss gemacht, weil die mir zu anstrengend ist und mir dauernd irgendwelche Krankheiten andichten will. Die hat einfach die Rettung gerufen, dass ich mich aufhängen werde, wenn die mit mir Schluss macht, als wir noch verliebt waren. Jetzt bin ich inne Klappse wegen der, wie soll ich das meinem Arbeitgeber erklären. Ich habe überhaupt keinen Strick und weil die hier aus- und eingeht, muss ich jetzt meinen Hals röntgen lassen. Wie werde ich die blos los ? Ich so, wenns Dir nichts ausmacht, dann spreche ich die an, dass Du Katzen umbringen kannst mit blossen Händen. Er so, und wenn die dich fragt, woher wir uns kennen. Vom Kupfergeldstrich damals nach der Schule bei kleinen Jungs. Sie sei eine erwachsene Frau und glücklich mit Pussycat.

Er so, machst DU das für mich. Ich so, ich schicke ersma Heike vor, die soll auf Tuchfühlung gehen mitse. Er so, weswegen bist Du hier ? Major Depression, aber Dein Ding kriegen wir hier schnell wieder auf Kette, hier mein Handy, ruf bei deinem Arbeitgeber an und zwar jetzt, Du hättest Liebeskummer einst gehabt. Montag bist Du wieder auf Arbeit. Kein Bock mehr auf die Alte, sags ihm. Du bist die am abservieren, sags.

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Samstag 16. Dezember 2017, 11:29
von glycerine
Deine Beiträge sind echt der Hammer, nein, ich bin nicht psychotisch, aber wenn man schizophren ist, dann hat man manchmal so Spuren, die einem sogar in der nicht psychotischen Zeit bleiben.

Re: Wird einem in einer Psychiatrie wirklich geboten?

Verfasst: Samstag 16. Dezember 2017, 18:29
von sugarandspice
Dann klappts doch halbwegs bei Dir. Ich freue mich, das Du soooo unheimlich schlimm gar nicht dran bist. Ein bisschen Schizo bin ich auch, bin doch kein Roboter :D