Ist mir überhaupt noch zu helfen?
Verfasst: Donnerstag 9. Februar 2017, 16:58
Hallo!
Ich frage euch, ob ihr seht, ob mir überhaupt noch zu helfen ist. Vielleicht hat der eine oder die andere ein ähnliches Problem und sagt, dass es einfach nicht möglich ist, zu helfen.
Bevor ich anfange, möchte ich mich bei all denen entschuldigen, die wirklich ein Problem haben und nicht (wie ich) einfach nur ein Luxuswehwehchen.
Also, ich mache die Geschichte ganz kurz, da mich selbst immer die ewig langen Postings nerven.
Ich wuchs in einer perfekten Kindheit auf. Ein großes Elternhaus mit Garten in einem kleinen Dorf. Damals (in den 70ern) fuhren auf den Straßen wenig Autos und ob wir Rollschuh fuhren, Fußball spielten oder was sonst wir taten, es war gefahrlos. Ich lebte im Paradies.
Mit 14 (1984) hatte ich meine erste Freundin. Händchen halten, knutschen, mehr nicht. Die Trennung von ihr ging von mir aus, alles OK.
1989 kam dann „Sie“ in mein Leben und brachte alles mit, was ich mir damals erträumt hatte. Schlank, blond, hübsch. Soweit die Oberflächlichkeiten. Ansonsten war sie für mich wie geschaffen, sie schaute zu mir auf, bewunderte mich. Nebenher ging sie ihren Weg, machte eine Ausbildung und war lange bevor ich an einen Abschluss denken konnte, längst fertig. Dass sie dies veränderte, bekam ich nicht mit. Für mich war sie das naive Blondchen, das auf mich aufschaut, mich, der Cabrio fuhr, Geld hatte, ständig Party machte.
In „Sie ist weg“ von den Fanta 4 ist das gut beschrieben:
„Ich erinner mich, wir waren beide verdammt cool. Doch innerlich raffte ich, Spinner ich, null. Denn wann immer ich dachte, ich tu alles für sie, war, was immer ich machte, für mich irgendwie. Mit dieser Philosophie fuhr ich einwandfrei, sorgenfrei an ihr vorbei.“
Und von heute auf morgen war es 1993 dann vorbei. Kein „Aushängeschild“ mehr an meiner Seite, kein Sex mehr, wo und wie und wann ich es wollte (naja, wir waren beiden jung, sie wollte es wahrscheinlich genauso), ich war schockiert. Doch anstatt diese Trennung irgendwie auf zu arbeiten, flüchtete ich. Zuerst in den Alkohol, dann zu einer 17jährigen (Wunder, oh Wunder die hielt es genau drei Monate mit mir aus) und dann flüchtete ich von zuhause. Von der Geborgenheit eines kleinen Kaffs hin in die Großstadt.
München gab mir dann den Rest. Keinen Job, keine Freunde, weg von zuhause. Ich trank und trank und trank. Irgendwann nach ein paar Wochen kam die erste Panikattacke. Diese kleinen Freunde begleiteten mich dann schöne 8 Jahre, bis ich durch Veränderungen in meinem privaten Umfeld, weg von denen kam.
Die immer wieder kehrenden Depressionen blieben. Bis ich erstmal erkannte, dass ich überhaupt welche hatte, aber seitdem immer immer immer wieder.
Warum ich sie habe? „Sie“ fehlt mir, seit mehr als 23 Jahren! Aber im Grunde fehlt mir auch meine Kindheit, vor allem meine Jugend. Ich war Anfang 20, fuhr Cabrio, schmiss das Geld meiner Eltern raus, alles war möglich. Alkohol, Drogen und Sex, alles war da, immer überall.
Was habe ich dagegen getan?
Wenig, sehr wenig. Bis 2010 nahm ich Tavor, wenn es wieder schlimm wurde, mehr nicht. Ich nehme es heute im Bedarfsfall noch, aber das sind weniger als 10 Tabletten im Jahr.
2010 ging ich für eine Woche freiwillig in die geschlossene, weil ich einfach nicht mehr konnte. Anschließend Therapie. Ich war nicht ehrlich zu ihr. Nein, das stimmt so vielleicht gar nicht, ich hatte das Problem zu der Zeit noch gar nicht erkannt, denn ich redete mit der Therapeutin im Grunde nur über die Frau, die mich 2010 verließ, nicht über „sie“.
Seit Mai 2016 sind die Depressionen wieder da. Zu lange habe ich sie wieder zugelassen. Nun habe ich im Mai einen Termin bei einer Psychiaterin, um mir Tabletten geben zu lassen und wieder eine Psychotherapie zu beginnen.
Aber ich möchte ehrlich sein: Ich möchte „sie“ gar nicht vergessen. Ich möchte an „sie“ denken und ich weiß nicht, ob ich mit dieser Einstellung überhaupt eine Chance habe.
Was meint ihr?
Ich frage euch, ob ihr seht, ob mir überhaupt noch zu helfen ist. Vielleicht hat der eine oder die andere ein ähnliches Problem und sagt, dass es einfach nicht möglich ist, zu helfen.
Bevor ich anfange, möchte ich mich bei all denen entschuldigen, die wirklich ein Problem haben und nicht (wie ich) einfach nur ein Luxuswehwehchen.
Also, ich mache die Geschichte ganz kurz, da mich selbst immer die ewig langen Postings nerven.
Ich wuchs in einer perfekten Kindheit auf. Ein großes Elternhaus mit Garten in einem kleinen Dorf. Damals (in den 70ern) fuhren auf den Straßen wenig Autos und ob wir Rollschuh fuhren, Fußball spielten oder was sonst wir taten, es war gefahrlos. Ich lebte im Paradies.
Mit 14 (1984) hatte ich meine erste Freundin. Händchen halten, knutschen, mehr nicht. Die Trennung von ihr ging von mir aus, alles OK.
1989 kam dann „Sie“ in mein Leben und brachte alles mit, was ich mir damals erträumt hatte. Schlank, blond, hübsch. Soweit die Oberflächlichkeiten. Ansonsten war sie für mich wie geschaffen, sie schaute zu mir auf, bewunderte mich. Nebenher ging sie ihren Weg, machte eine Ausbildung und war lange bevor ich an einen Abschluss denken konnte, längst fertig. Dass sie dies veränderte, bekam ich nicht mit. Für mich war sie das naive Blondchen, das auf mich aufschaut, mich, der Cabrio fuhr, Geld hatte, ständig Party machte.
In „Sie ist weg“ von den Fanta 4 ist das gut beschrieben:
„Ich erinner mich, wir waren beide verdammt cool. Doch innerlich raffte ich, Spinner ich, null. Denn wann immer ich dachte, ich tu alles für sie, war, was immer ich machte, für mich irgendwie. Mit dieser Philosophie fuhr ich einwandfrei, sorgenfrei an ihr vorbei.“
Und von heute auf morgen war es 1993 dann vorbei. Kein „Aushängeschild“ mehr an meiner Seite, kein Sex mehr, wo und wie und wann ich es wollte (naja, wir waren beiden jung, sie wollte es wahrscheinlich genauso), ich war schockiert. Doch anstatt diese Trennung irgendwie auf zu arbeiten, flüchtete ich. Zuerst in den Alkohol, dann zu einer 17jährigen (Wunder, oh Wunder die hielt es genau drei Monate mit mir aus) und dann flüchtete ich von zuhause. Von der Geborgenheit eines kleinen Kaffs hin in die Großstadt.
München gab mir dann den Rest. Keinen Job, keine Freunde, weg von zuhause. Ich trank und trank und trank. Irgendwann nach ein paar Wochen kam die erste Panikattacke. Diese kleinen Freunde begleiteten mich dann schöne 8 Jahre, bis ich durch Veränderungen in meinem privaten Umfeld, weg von denen kam.
Die immer wieder kehrenden Depressionen blieben. Bis ich erstmal erkannte, dass ich überhaupt welche hatte, aber seitdem immer immer immer wieder.
Warum ich sie habe? „Sie“ fehlt mir, seit mehr als 23 Jahren! Aber im Grunde fehlt mir auch meine Kindheit, vor allem meine Jugend. Ich war Anfang 20, fuhr Cabrio, schmiss das Geld meiner Eltern raus, alles war möglich. Alkohol, Drogen und Sex, alles war da, immer überall.
Was habe ich dagegen getan?
Wenig, sehr wenig. Bis 2010 nahm ich Tavor, wenn es wieder schlimm wurde, mehr nicht. Ich nehme es heute im Bedarfsfall noch, aber das sind weniger als 10 Tabletten im Jahr.
2010 ging ich für eine Woche freiwillig in die geschlossene, weil ich einfach nicht mehr konnte. Anschließend Therapie. Ich war nicht ehrlich zu ihr. Nein, das stimmt so vielleicht gar nicht, ich hatte das Problem zu der Zeit noch gar nicht erkannt, denn ich redete mit der Therapeutin im Grunde nur über die Frau, die mich 2010 verließ, nicht über „sie“.
Seit Mai 2016 sind die Depressionen wieder da. Zu lange habe ich sie wieder zugelassen. Nun habe ich im Mai einen Termin bei einer Psychiaterin, um mir Tabletten geben zu lassen und wieder eine Psychotherapie zu beginnen.
Aber ich möchte ehrlich sein: Ich möchte „sie“ gar nicht vergessen. Ich möchte an „sie“ denken und ich weiß nicht, ob ich mit dieser Einstellung überhaupt eine Chance habe.
Was meint ihr?