Das Thema Borderline..
Verfasst: Sonntag 15. Januar 2017, 23:09
Hay,
falls ich iwas falsches sage, was hier nicht hin gehört oder ähnliches, weisst mich drauf hin..
(Ich hoffe ich bin im richtigen Forum-Abteil gelandet)
Ich mache mir schon länger Gedanken um das Thema Freunde und Partnerschaft.
Seit meiner Diagnose mit Borderline, schweren Depressionen und PTBS hat sich mein Freundeskreis komplett verflüchtigt.
Ich sage das nicht um Mitleid zu erhaschen, sondern um kurz die Situation zu Schildern..
5 Jahre lang hatte ich eine "Beziehung", 300 km entfernt, fast nie gesehen.
Immer wieder in diesen 2 Jahren, nach dem Suizidversuch, habe ich versucht, Anschluss zu finden, vllt sogar iwann einen Partner.
Nur stoß ich jedes mal wieder auf die gleichen Probleme:
Die, die ich kennen lerne, finden mich am Anfang super, umgänglich und man unternimmt halt sehr viel.
(Ich schiebe es einfach mal auf die maximale Empathie, die die meisten Borderline haben und somit man dadurch oft sehr umsichtlich und aufmerksam wirken lässt)
Je besser man klar kommt, desto eher kommt dann das Thema "Wo kommen deine Narben her" auf. Ich verstecke sie, einfach aus Scham und Angst, verurteilt zu werden.
Wenn dann genug Sätze fallen wie:
"Sags schon, wir würden dich nicht verurteilen."
"Ich bin für dich da, keine Sorge."
über jegliche anderen naiven Aussagen, die nur getätigt werden, weil sie noch nicht wissen, womit sie es eigentlich zutun haben.
Anfangs gehts meistens dann gut wenn ich zumindest grob erzähle, wie, warum, weshalb.
Iwann kommt dann die Phase, wenn die Leute merken, ich bin doch nicht so einfach, wie sie am Anfang dachten.
Ich werde oft Gefühlsduselig, sie können meine Gedankensprünge nicht nachvollziehen, und sind sensibler für meine sich plötzlich ändernde Stimmung.
Die natürliche schlussfolgerung ist dann, dass die Menschen, die dann anfänglich sagten "Wow, du bist echt klasse, fürsorglich, umgänglich. Dich lass ich nicht mehr gehen!"
(Sinngemäß natürlich, und auch das mein ich nicht aus selbstüberzeugung oder arroganz, sondern es sind einfach Zitate")
machen sich dann doch schon ziemlich schnell rar.
Man trifft sich kaum noch, man schreibt nur noch wenig, und plötzlich ist man immer sehr im Stress, um sich mal zu melden. (Ist ja nicht so, dass das vorher auch kein Problem war)
Was die Leute nicht bedenken, dass ich sowas ziemlich schnell durchschaue, im allgemeinen, wenn iwas nicht Stimmt.
Und es verletzt doch sehr, dass ich im Endeffekt weiss, was vor sich geht aber diese Menschen noch versuchen mich in nem anderen Glauben zu lassen.
Bis ich mich komplett in Borderliner-Manier zurückziehe und die Personen von mir weg stoße.
Bei der Partnersuche ist es ähnlich, friede freude Eierkuchen, dann distanziert er sich, ich pack mein schlechtes Borderline-Verhalten (unbewusst) aus and there we go again..
In beiden Situationen mache ich dann das gleiche, wenn iwas schief gegangen ist, was dann allem den Rest gibt:
- Ich ziehe mich zurück
- habe immer das Gefühl, ich bin nicht gut genug für die Person
- den Drang, mich immer für alles und vor allem für mich selbst entschuldigen zu müssen
- Auch, wenn ich mich selber Isoliere habe ich Angst personen zu verlieren, sehe mich aber nicht in der Position etwas zu sagen
- zweifel an den Intentionen der Person, ständig passiv misstrauisch
- glaube, dass die Person sich nur aus Nettigkeit oder Höflichkeit mit mir trifft oder schreibt, demenspechend zurückhaltend und introvertriert bin ich dann. (Ansonsten immer offen, meistens n frechen Spruch auf Lager, Konterfähig)
- Dass, wenn ich nicht öfter DEUTLICH gezeigt bekomme, dass ich erwünscht bin, mich sofort schlecht und fehl am Platz fühle
(Was wiedersprüchlich dazu ist, dass ich Komplimente ect nicht ertragen kann, weil sie in meinen Augen freundliche Lügen sind, damit ich mich besser fühle)
- Ich schiebe die Personen dezent von mir, um zu Testen, ob sie es wirklich ernst meinen und tzdm bleiben
- Ich beobachte die Personen noch genauer in ihrem Verhalten und ziehe daraus meine Schlüsse, bin schnell gekränkt
Falls mich noch was einfällt, ergänze ich es. Mehr fällt mich aus dem Stehgreif nicht ein gerade.
Ich sollte vllt noch erwähnen, dass ich eher ein "ruhiger" Borderliner bin. Dass heisst ich habe eigentlich nie Aggressionen,
bei Streit oder Diskussion, bin ich eher ruhig und beschwichtigend. Also eher der introvertierte, verletzte Typ, wenn es um zwischenmenschlichen Stress geht.
Vor 2 Tagen ist mir dann klar geworden, dass ich dieses Verhalten einfach nicht abstellen kann. Egal was ich an Therapie mache oder an Tabletten futter.
Ich versuch täglich an mir zu arbeiten, sonst wäre ich auch nicht hier und würde mir HIlfe suchen.
Und damit ist für mich auch klar, dass ich in meinem Leben nie eine wirkliche Beziehung haben werde.
Und dieser Gedanke macht mich momentan mehr als fertig. Ich habe bis auf meine Mutter keine Familie und komme auch sonst alleine zurecht.
Der Gedanke, dass aufgrund meines definitiv ungesunden Verhaltens nie für jemanden attraktiv oder liebenswert genug zu sein, um sich damit ausseinander zu setzten,
gibt mir jeden Tag das Gefühl, einfach nicht den Wert zu haben den man brauch um akzeptiert zu werden.
Vor allem weil ich diese Erfahrung in den letzten 2 Jahren ständig gemacht habe..
Was glaubt ihr.. ist es als Borderliner Aussichtslos, eine wirkliche Beziehung zu führen..?
(Ich rede nicht von einer naiven Vorstellung von Beziehung, in der alles rosa und Tutti Futti ist, sondern etwas echtes, wo es zwar zoff gibt, man aber immer weiß, auch wenns mal knallt, dass die Person
mich trzdm liebt und das gerade nur einmal eine Meinungsverschiedenheit ist und nicht gleich wieder wie oben beschrieben, in mein Verhaltensmuster falle)
Bis dahin und tut mir leid für diesen langen Text..
Liebe Grüße
Taylu
falls ich iwas falsches sage, was hier nicht hin gehört oder ähnliches, weisst mich drauf hin..
(Ich hoffe ich bin im richtigen Forum-Abteil gelandet)
Ich mache mir schon länger Gedanken um das Thema Freunde und Partnerschaft.
Seit meiner Diagnose mit Borderline, schweren Depressionen und PTBS hat sich mein Freundeskreis komplett verflüchtigt.
Ich sage das nicht um Mitleid zu erhaschen, sondern um kurz die Situation zu Schildern..
5 Jahre lang hatte ich eine "Beziehung", 300 km entfernt, fast nie gesehen.
Immer wieder in diesen 2 Jahren, nach dem Suizidversuch, habe ich versucht, Anschluss zu finden, vllt sogar iwann einen Partner.
Nur stoß ich jedes mal wieder auf die gleichen Probleme:
Die, die ich kennen lerne, finden mich am Anfang super, umgänglich und man unternimmt halt sehr viel.
(Ich schiebe es einfach mal auf die maximale Empathie, die die meisten Borderline haben und somit man dadurch oft sehr umsichtlich und aufmerksam wirken lässt)
Je besser man klar kommt, desto eher kommt dann das Thema "Wo kommen deine Narben her" auf. Ich verstecke sie, einfach aus Scham und Angst, verurteilt zu werden.
Wenn dann genug Sätze fallen wie:
"Sags schon, wir würden dich nicht verurteilen."
"Ich bin für dich da, keine Sorge."
über jegliche anderen naiven Aussagen, die nur getätigt werden, weil sie noch nicht wissen, womit sie es eigentlich zutun haben.
Anfangs gehts meistens dann gut wenn ich zumindest grob erzähle, wie, warum, weshalb.
Iwann kommt dann die Phase, wenn die Leute merken, ich bin doch nicht so einfach, wie sie am Anfang dachten.
Ich werde oft Gefühlsduselig, sie können meine Gedankensprünge nicht nachvollziehen, und sind sensibler für meine sich plötzlich ändernde Stimmung.
Die natürliche schlussfolgerung ist dann, dass die Menschen, die dann anfänglich sagten "Wow, du bist echt klasse, fürsorglich, umgänglich. Dich lass ich nicht mehr gehen!"
(Sinngemäß natürlich, und auch das mein ich nicht aus selbstüberzeugung oder arroganz, sondern es sind einfach Zitate")
machen sich dann doch schon ziemlich schnell rar.
Man trifft sich kaum noch, man schreibt nur noch wenig, und plötzlich ist man immer sehr im Stress, um sich mal zu melden. (Ist ja nicht so, dass das vorher auch kein Problem war)
Was die Leute nicht bedenken, dass ich sowas ziemlich schnell durchschaue, im allgemeinen, wenn iwas nicht Stimmt.
Und es verletzt doch sehr, dass ich im Endeffekt weiss, was vor sich geht aber diese Menschen noch versuchen mich in nem anderen Glauben zu lassen.
Bis ich mich komplett in Borderliner-Manier zurückziehe und die Personen von mir weg stoße.
Bei der Partnersuche ist es ähnlich, friede freude Eierkuchen, dann distanziert er sich, ich pack mein schlechtes Borderline-Verhalten (unbewusst) aus and there we go again..
In beiden Situationen mache ich dann das gleiche, wenn iwas schief gegangen ist, was dann allem den Rest gibt:
- Ich ziehe mich zurück
- habe immer das Gefühl, ich bin nicht gut genug für die Person
- den Drang, mich immer für alles und vor allem für mich selbst entschuldigen zu müssen
- Auch, wenn ich mich selber Isoliere habe ich Angst personen zu verlieren, sehe mich aber nicht in der Position etwas zu sagen
- zweifel an den Intentionen der Person, ständig passiv misstrauisch
- glaube, dass die Person sich nur aus Nettigkeit oder Höflichkeit mit mir trifft oder schreibt, demenspechend zurückhaltend und introvertriert bin ich dann. (Ansonsten immer offen, meistens n frechen Spruch auf Lager, Konterfähig)
- Dass, wenn ich nicht öfter DEUTLICH gezeigt bekomme, dass ich erwünscht bin, mich sofort schlecht und fehl am Platz fühle
(Was wiedersprüchlich dazu ist, dass ich Komplimente ect nicht ertragen kann, weil sie in meinen Augen freundliche Lügen sind, damit ich mich besser fühle)
- Ich schiebe die Personen dezent von mir, um zu Testen, ob sie es wirklich ernst meinen und tzdm bleiben
- Ich beobachte die Personen noch genauer in ihrem Verhalten und ziehe daraus meine Schlüsse, bin schnell gekränkt
Falls mich noch was einfällt, ergänze ich es. Mehr fällt mich aus dem Stehgreif nicht ein gerade.
Ich sollte vllt noch erwähnen, dass ich eher ein "ruhiger" Borderliner bin. Dass heisst ich habe eigentlich nie Aggressionen,
bei Streit oder Diskussion, bin ich eher ruhig und beschwichtigend. Also eher der introvertierte, verletzte Typ, wenn es um zwischenmenschlichen Stress geht.
Vor 2 Tagen ist mir dann klar geworden, dass ich dieses Verhalten einfach nicht abstellen kann. Egal was ich an Therapie mache oder an Tabletten futter.
Ich versuch täglich an mir zu arbeiten, sonst wäre ich auch nicht hier und würde mir HIlfe suchen.
Und damit ist für mich auch klar, dass ich in meinem Leben nie eine wirkliche Beziehung haben werde.
Und dieser Gedanke macht mich momentan mehr als fertig. Ich habe bis auf meine Mutter keine Familie und komme auch sonst alleine zurecht.
Der Gedanke, dass aufgrund meines definitiv ungesunden Verhaltens nie für jemanden attraktiv oder liebenswert genug zu sein, um sich damit ausseinander zu setzten,
gibt mir jeden Tag das Gefühl, einfach nicht den Wert zu haben den man brauch um akzeptiert zu werden.
Vor allem weil ich diese Erfahrung in den letzten 2 Jahren ständig gemacht habe..
Was glaubt ihr.. ist es als Borderliner Aussichtslos, eine wirkliche Beziehung zu führen..?
(Ich rede nicht von einer naiven Vorstellung von Beziehung, in der alles rosa und Tutti Futti ist, sondern etwas echtes, wo es zwar zoff gibt, man aber immer weiß, auch wenns mal knallt, dass die Person
mich trzdm liebt und das gerade nur einmal eine Meinungsverschiedenheit ist und nicht gleich wieder wie oben beschrieben, in mein Verhaltensmuster falle)
Bis dahin und tut mir leid für diesen langen Text..
Liebe Grüße
Taylu