Seite 3 von 7

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Donnerstag 28. April 2016, 00:30
von Gast74
Hmm, Aldous Huxley`s "Schöne Neue Welt" lässt grüssen..

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Donnerstag 28. April 2016, 16:54
von Agnetha
???

Magst du dazu was schreiben?

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Freitag 29. April 2016, 09:07
von Gast74
Aldous Huxley beschreibt in seinem Science Fiction Roman eine Gesellschaft von genmanipulierten,künstlich reproduzierten Menschen,die sich mithilfe von Gehirnwäsche und Drogen in einem glücklichen Leben wähnen.Sehr lesenswert.Auch als Hörbuch im Netz zu finden.

Mir kam dieses Buch spontan in den Sinn,als ich Peterchens interessanten Ansatz zum Thema Genmanipulation las.Ich selber bin kein Freund von GM,finde die Thematik aber durchaus spannend.


Gruss vom Gast74

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 15:19
von Peterchen
Wie gesagt. Wenn meine Faulheit es zulässt, werde ich demnächst mal einen Thread zu dem Thema starten :)

In "Brave new World" geht es eigentlich nicht um Gentechnik. Die gab es 1930 noch gar nicht. Trotzdem kommt der Hinweis auf das Buch geradezu reflexhaft, sobald man Thema Genetic Enhancement anschneidet. Man sollte aber bedenken, dass es sich um eine erfundene Geschichte handelt. Ein Argument wird daraus nur, wenn man plausibel machen kann, dass die Anwendung der Gentechnik tatsächlich zu einer solchen Gesellschaft führen würde.

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Samstag 30. April 2016, 19:15
von Thanatos
Vielleicht kann das anregend wirken:
https://www.youtube.com/watch?v=TpMYb9rUx30

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Montag 2. Mai 2016, 16:17
von Gast74
Ach,das wusste ich bisher auch noch nicht,dass es da eine Verfilmung gibt. :o
@ Peterchen: Sicher,es ist nur eine Geschichte. Aber hat sich nicht schon des öfteren bestätigt,dass gute Science Fiction Romanautoren (und dazu kann man Aldous Huxley meiner Meinung nach zählen) durchaus als ernst zu nehmende Visionäre gelten können? Wurden nicht auch schon die einen oder anderen Versuche in diese Richtung unternommen? Bin sehr gespannt auf den Thread. :D

Grüsse von Gast74

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Montag 16. Mai 2016, 04:21
von Abendstern
Agnetha hat geschrieben:WARUM ich an diesem punkt bin, hat mich bisher noch keiner gefragt .... als ich in einem ersten vorgespräch bei der psychologin hemmungslos angefangen bin zu weinen, sollte ich die station wechseln .... weil ich "emotional instabil" sei und deshalb auf die station für persönlichkeitsstörungen sollte. Wenn man aber bestimmte dinge erlebt hat und darüber redet, sollte es normal sein, wenn man dann weint. Dass das ganze dann gleich pathologisch wird und ein weiteres stigma (persönlichkeitsstörung) draufgepackt wird, finde ich für mich unerträglich.

Manche therapeuten haben für mich durch ihre ausbildung die "licence to kill" ... von hilfe keine spur.
In der Psychotraumatologie spricht man von einer normalen Reaktion auf ein unnormales Ereignis. Leider scheint dies bei den meisten Psychiatern noch nicht angekommen zu sein. Da lernt man offenbar vielmehr mit der bornierten Schwerfälligkeit und Unflexibilität eines festgewachsenen Tiefseeschwamms aus undifferenzierten bis veralteten Büchern - und raubt gerade Mißbrauchs-Opfern damit noch den letzten Glauben an die Menschlichkeit... Bei dem fehlplatzierten Hochmut, der da oft in Form von lächerlichsten Binsenweisheiten über die Hilfesuchenden ergossen wird, sollte sich manch ein Möchtegern-Therapeut wohl eher einmal selbst auf eine Persönlichkeitsstörung hin untersuchen lassen... Und auch dahingehend, ob möglicherweise etwas mit seinem Hirn kaputt ist, weil die Fähigkeit, 1 & 1 zusammenzuzählen, erheblich eingeschränkt zu sein scheint...
Agnetha hat geschrieben:Helfer sind zu tätern geworden. Das ist schwer zu ertragen, vor allem für jemanden wie mich, der sich im leben nie getraut hat um Hilfe zu bitten.
Helfer, die zu Tätern werden ... Eine ganze Wagner-Oper könnte ich davon singen ... und genauso scheußlich.

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Mittwoch 18. Mai 2016, 07:12
von Abendstern
Agnetha hat geschrieben:WARUM ich an diesem punkt bin, hat mich bisher noch keiner gefragt .... als ich in einem ersten vorgespräch bei der psychologin hemmungslos angefangen bin zu weinen, sollte ich die station wechseln .... weil ich "emotional instabil" sei und deshalb auf die station für persönlichkeitsstörungen sollte. Wenn man aber bestimmte dinge erlebt hat und darüber redet, sollte es normal sein, wenn man dann weint. Dass das ganze dann gleich pathologisch wird und ein weiteres stigma (persönlichkeitsstörung) draufgepackt wird, finde ich für mich unerträglich.
Und hier gibt es die Antwort auf die Frage, wem wir die Pathologisierung von Traumabelasteten zu verdanken haben:
"The Worst Nobel Prize Ever Awarded" oder "The Nobel Prize That Shouldn't Have Been Given"
https://curiosity.com/memes/the-nobel-p ... -curiosity

Und Tausende von dummen Schafen mit Doktortitel eifern noch heute einem Nobelpreisträger nach, der eines der dunkelsten Kapitel der Medizingeschichte zu verantworten hat... Mit Psychopharmaka zur Ablösung der Lobotomie hat man zur Verbesserung der Lage dann gleich mal den Teufel mit dem Belzebub ausgetrieben - und hält dies bis heute für den Stein der Weisen. Bravo. Große Klasse. Weit haben wir's gebracht im 21. Jahrhundert!

Ob ein Kaspar Hauser in seinem Verlies mit Psychopharmaka wohl glücklich geworden wäre? Ganz bestimmt!

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Mittwoch 18. Mai 2016, 10:16
von Agnetha
... Unflexibilität eines festgewachsenen tiefseeschwamms .

Herrlich!!!! :lol:

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Mittwoch 18. Mai 2016, 22:22
von Abendstern
:D Das freut mich, daß Dich mein Tiefseeschwamm zum Lachen bringen konnte. :D

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Samstag 18. Juni 2016, 17:34
von Agnetha
Meine erwartung war bisher, auf Therapeuten zu treffen, die anderen wirklich HELFEN wollen , aber ich glaube mittlerweile, die machen ihren job nur um Geld zu verdienen und mehr nicht.

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Samstag 18. Juni 2016, 18:16
von Thorsten3210
Mir sind zum Glück bisher Erfahrungen mit Psychotherapeuten gänzlich erspart geblieben, und nach all dem, was ich hier so lese, wird das wohl auch so bleiben :? Richtig gute Therapeuten scheinen ja wie die Nadel im Heuhaufen zu sein, aber endlos durchprobieren, bis man den richtigen gefunden hat, kann man ja auch nicht. Das kritische Buch "Psychotherapeuten im Viser" von Holger Reiners kann ich zu dem Thema empfehlen.

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Samstag 18. Juni 2016, 18:58
von Agnetha
Danke für den Tipp. Das muss ich mal lesen.

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Freitag 24. Juni 2016, 16:46
von Seit Jahren
Thorsten3210 hat geschrieben:Mir sind zum Glück bisher Erfahrungen mit Psychotherapeuten gänzlich erspart geblieben, und nach all dem, was ich hier so lese, wird das wohl auch so bleiben :? Richtig gute Therapeuten scheinen ja wie die Nadel im Heuhaufen zu sein, aber endlos durchprobieren, bis man den richtigen gefunden hat, kann man ja auch nicht. Das kritische Buch "Psychotherapeuten im Viser" von Holger Reiners kann ich zu dem Thema empfehlen.
Ich habe viele schlechte Erfahrungen, aber möchte es trotzdem ein wenig "korrigieren": es gibt auch Dinge, die mir geholfen haben. Zum Beispiel habe ich in Therapiemilieus Dinge aufgeschnappt, wie: "Du darfst Dir die Leute selber aussuchen mit denen du Kontakt hast". Ein Spruch, bei einem zufällig entstandenen Krisengespräch mit einer Oberärztin, die ich sonst wohl in der Klinik höchstens von Weitem gesehen hätte. Es hat mir enorm geholfen.

Vielleicht ist es ja bei Dir auch so, dass Du das eine oder andere erlebst, was dir echt hilft. Es können Kleine Dinge sein, die einem weiterbringen, finde ich. Vielleicht braucht man bei einem gewissen "Thema" den letzten Stubs, der einem Sicherheit gibt, oder es wird der Samen für etwas Neues gesetzt.

Zum Thema Klinikerfahrung: dort hat mir vor allem das drum herum geholfen: das gute Essen (jedenfalls in einer Privatklinik, hatte ein tolles Salatbuffet und morgens Weissbrötchen.), die schöne Umgebung, neues entdecken, die Mitpatienten, weniger gefühlte Verantwortung für das gefühlte eigene Versagen ("ich bin krank sonst wäre ich nicht in der Klinik"), Tai Chi, Progressive Muskelrelaxation, der Fitnessraum... also eigentlich recht viele Dinge!

Am wenigsten hilfreich fand ich auch in solchen Kliniksettigs die Therapiegespräche und die Gruppentherapien. Teilweise sogar richtig verletzend. Oft. Immer. Naja, Du musst dich halt irgendwie schützen können innerlich und das einfangen, was dir etwas bringt. Vielleicht auch einfach mit dem Ziel hingehen, dich eine Weile lang auszuruhen und einen auf psychisch krank zu machen.

Ein Ambulanter Psychiater kann Dich krankschreiben und dir Medikamente verschreiben.

Edit: ich will hiermit NICHT zu Psychopharmaka raten, aber ich habe z.B. auch mal ein Johanniskrautpräparat verschrieben bekommen. Also wenn man so eines in hoher Dosierung will und kein Geld hat, kann es toll sein wenn es die KK übernimmt weil es der Doc verschreibt :wink:

Ich will Dir hiermit nicht zwingend zu jeder Therapie abraten.

Re: Therapieerfahrung

Verfasst: Mittwoch 13. Juli 2016, 17:59
von Agnetha
Ich habe mich letzte Woche entschieden, noch einmal in eine Klinik zu gehen und habe mich heute in der psychosomatischen Klinik in Bad Hersfeld angemeldet. Sie haben nur eine kleine Station, Einzelzimmer und überwiegend gute Klinikbewertungen.

Kennt jemand die Klinik?