Tinnitus Lärmtrauma

Praktische Erlebnisberichte und Hilfestellungen aus der Foren-Community; erfolgreiche und gescheiterte Therapien; Erfahrungen mit Psychotherapien und Therapeuten

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kane68
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Tinnitus Lärmtrauma

Beitrag von kane68 »

Hallo in die Runde, ich leide seit etwa 20 Jahren an Tinnitus. Der war immer ertragbar und recht leise. Vor 5 Jahren hatte ich ein Lärmtrauma, daei wurde er sehr laut, so um 60 db. Es war gerade nochmal so auszuhalten, allerdings bin ich der Meinung, dass er damals schon so laut war, wie ihn nur wenig Menschen erdulden müssen. Ich war von da an sehr vorsichtig mit meinem Gehör, denn mir war immer klar, mehr lässt sich kaum noch aushalten. Nun vor 8 Wochen wurde an einem Volksfest eine Kanone abgefeuert. Seit dem Tag hat sich dieser Tinnitus sehr deutlich erhöht, midetens ein drittel, vielleicht sogar mehr. Praktisch Gesprächslautstärke! Jeder Tag ist eine Qual. Die Nächte fürchterlich. Ich schlafe etwa 4,5 bis max 6 Stunden, mit Unterbrechungen und Schlafmittel. Schwitze sehr stark. Ich habe in den 5 Jahren nach dem ersten Lärmtrauma gelernt, mich völlig zu entspannen. Das tue ich immernoch, trotz der extremen Dauerbeschallung. Ohne depressiv zu werden wird mir klar, dass ich so nicht mehr lange weiterleben kann. Therapiemassnahmen haben allesamt nichts gebracht. Ich versuche jetzt noch Hyperbare Sauerstofftherapie, allerdings habe ich wenig Hoffnung. Dann ist alles getan, was ich tun könnte. Da der Tinnitus nur rechts so extrem ist, habe ich nun vor mir einen HNO Arzt zu suchen, der bereit wäre, mir den Hörnerv zu durchtrennen. Das wäre dann die letzte Option. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Tinnitus bei mir mit einer Schädigung des Innenohrs zusammenhängt. Obwohl alle Quellen belegen, dass da nichts bringt, habe ich dahingehend noch Hoffnung. Wenn der Versuch scheitert, ist das rechte Ohr taub und der Pfeifton nicht verschwunden. Ich hoffe er wird viel leiser oder verschwindet. Geht das schief, stehe ich vor der Suizidentscheidung. Angenehmer wäre dann allemahl eine Freitodunterstützung vielleicht von Dignitas. Kann mir irgend einer einen Rat geben, ob ich darauf eine Chance habe, denn Tinnitus wird nicht als Krankheit eingestuft, man bezeichnet es nur als Symptom. Dann wäre dieser Weg wohl aussichtslos...
chris84

Re: Tinnitus Lärmtrauma

Beitrag von chris84 »

Ich denke nicht, dass es vornherein aussichtslos ist. Mag sein, dass dein Problem nicht als Krankheit eingestuft wird aber es ist ja nun mal eine extreme Einschränkung deiner Lebensqualität. Als Voraussetzung für SH bei Dignitas gilt z.B. „eine unzumutbare Behinderung und/oder nicht beherrschbare Schmerzen“. Und unzumutbar sind deine Symptome sicherlich für dich, wie du ja schon gut beschrieben hast, egal ob man Tinnitus nun als Behinderung sieht oder nicht. Außerdem hast du ja schon fast alles probiert und wenn deine Symptome wirklich nicht mehr heilbar bzw. reduzierbar sind könntest du schon mal eine Anfrage an Dignitas stellen. Fragen kostet ja nix.
Vor allem wenn dein Antrag genehmigt werden sollte dann musst du ja auch das Medikament nicht sofort einnehmen. Manchmal reicht den Leuten auch die Gewissheit, dass sie jederzeit mit dem Medikament schmerzfrei „gehen“ können. Allein diese Gewissheit kann auch wieder etwas Lebensqualität zurück bringen.
Aber soweit will ich noch nicht denken. Wie gesagt, einfach bei Dignitas mal anfragen und dein Problem genau schildern. Zunächst wünsch ich dir aber Gesundheit und dass du dein Tinnitus doch noch irgendwie in den Griff kriegst.
Girlxxx

Re: Tinnitus Lärmtrauma

Beitrag von Girlxxx »

Schon krass, dass irgendeine kleine Verbindung im Hirn die Amok läuft, das Leben unzumutbar machen kann...aber wer weiss, vielleicht ist mit der Durchtrennung des Hörnervs tatsächlich das Problem behoben (wenn auch mit leichten Kollateralschäden).
Viel Glück auf alle Fälle (hatte selber eine Tinnitus-Phase, und ab und zu immer noch ein Pfeifen, aber nicht mit deinem Problem vergleichbar).
kane68
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Re: Tinnitus Lärmtrauma

Beitrag von kane68 »

@Chris 84 Vielen lieben Dank für Deine Aufbauenden Worte. Vielleicht hast Du Recht. Das Problem könnte sich aber auch so ergeben. - Tinnitus ist von aussen nicht belgbar. Ich könnte also, als ziemlich kranker Mensch, der sehr gut vortäuschen kann alles mögliche behaupten, um mir dann diese Möglichkeit erschwindeln zu wollen..... liebe Güsse Mark
kane68
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Re: Tinnitus Lärmtrauma

Beitrag von kane68 »

@Girlxxx Tja wie genau, was funkltioniert, das weiss leider keiner. Gibt diese Aussagen oder jene. Gibt Dessertationen, die zu bestimmen Erkenntnissen kommen. Ich denke, dass durch ein Lärmtrauma die Haarsinneszellen in der Colchea zum teil zerstört werden, und sich dadurch dieser Ton ergibt. Es ist immer eine Frage der Ursache. Gibt auch die psychische Variante, oder Unterversorgung mit sauerstoffreichem Blut. So oder so bin ich stündlich und minütlich am Limit dessen, was ein starker Mensch ertragen kann... glg Mark
Girlxxx

Re: Tinnitus Lärmtrauma

Beitrag von Girlxxx »

kane68 hat geschrieben:@Girlxxx Tja wie genau, was funkltioniert, das weiss leider keiner. Gibt diese Aussagen oder jene. Gibt Dessertationen, die zu bestimmen Erkenntnissen kommen. Ich denke, dass durch ein Lärmtrauma die Haarsinneszellen in der Colchea zum teil zerstört werden, und sich dadurch dieser Ton ergibt. Es ist immer eine Frage der Ursache. Gibt auch die psychische Variante, oder Unterversorgung mit sauerstoffreichem Blut. So oder so bin ich stündlich und minütlich am Limit dessen, was ein starker Mensch ertragen kann... glg Mark
Wünsche dir viel Kraft und dass der evtl. bevorstehende doch schwerwiegende Eingriff ein positives Resultat bringt. Du hast es vor allem rechts, schreibst du. Wäre das ein Indiz, dass es eher nicht eine Fehlfunktion des Hirns ist, oder ist das diesbezüglich ohne Aussagewert?
kane68
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Re: Tinnitus Lärmtrauma

Beitrag von kane68 »

Girlxxx hat geschrieben:
kane68 hat geschrieben:@Girlxxx Tja wie genau, was funkltioniert, das weiss leider keiner. Gibt diese Aussagen oder jene. Gibt Dessertationen, die zu bestimmen Erkenntnissen kommen. Ich denke, dass durch ein Lärmtrauma die Haarsinneszellen in der Colchea zum teil zerstört werden, und sich dadurch dieser Ton ergibt. Es ist immer eine Frage der Ursache. Gibt auch die psychische Variante, oder Unterversorgung mit sauerstoffreichem Blut. So oder so bin ich stündlich und minütlich am Limit dessen, was ein starker Mensch ertragen kann... glg Mark
Wünsche dir viel Kraft und dass der evtl. bevorstehende doch schwerwiegende Eingriff ein positives Resultat bringt. Du hast es vor allem rechts, schreibst du. Wäre das ein Indiz, dass es eher nicht eine Fehlfunktion des Hirns ist, oder ist das diesbezüglich ohne Aussagewert?
Ich hatte ein Lärmtrauma, das hat regelrecht weh getan, ich bin mir sicher , dass etwas im Ohr schwer beschädigt wurde!....
FluffsInTheNavel
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Re: Tinnitus Lärmtrauma

Beitrag von FluffsInTheNavel »

Wenn ich fragen darf...durch was wurde das Lärmtrauma verursacht? Lautsprecher, Baumaschine, Feuerwerkskörper.... ? Und ja wahrscheinlichnein Knall gewesen sein. In welcher Entfernung zum Ohr?
kane68
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Re: Tinnitus Lärmtrauma

Beitrag von kane68 »

FluffsInTheNavel hat geschrieben:Wenn ich fragen darf...durch was wurde das Lärmtrauma verursacht? Lautsprecher, Baumaschine, Feuerwerkskörper.... ? Und ja wahrscheinlichnein Knall gewesen sein. In welcher Entfernung zum Ohr?
Es war eine Kanone auf einem Volksfest, Enfernung locker 30 Meter, aber in Schussrichtung und wir sassen nur wenige Meter von einer abgrenzenden Häuserwand entfernt....Ich denke das war die Besonderheit
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