medizinische Traumatisierungen

Praktische Erlebnisberichte und Hilfestellungen aus der Foren-Community; erfolgreiche und gescheiterte Therapien; Erfahrungen mit Psychotherapien und Therapeuten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

bonsai
Beiträge: 71
Registriert: Donnerstag 25. März 2010, 00:48

Re: medizinische Traumatisierungen

Beitrag von bonsai »

bin am ende hat geschrieben:
Ich bin sehr viele Jahre lang im medizinischen Milieu traumatisiert worden, mittlerweile bin ich komplex traumatisert und habe eine schwere körperliche Erkrankung bekommen. Jeder sagt immer Arzt und Klinik gehen, dass tue ich seit vielen Jahren und ich werde immer wieder traumatisiert, durch Bagatellisierung, Missachtung, Begründungen, Rechtfertigungen, Verantwortungsabgabe an das System oder an mich. Da passiert massive Gewalt. Über Kollegen wird nicht so geredet wie über z. B. einen Vergewaltiger. Niemand sagt ein Wort dazu das es mir immer schlechter geht. Iatrogene Traumatisierungen sind kein Thema in der Öffentlichkeit. Es wird fast tot geschwiegen. Es gibt für uns auch keine Beratungsstellen, Vereine oder eine spezielle Station wie es Frauenstationen gibt, damit ich Hilfe ohne Kontakt bekommen kann. Solch eine Denkweise existiert gar nicht. Selbst meine körperliche Erkrankung CFS wird regelmäßig bagatellisiert und psychiatrisiert. Ich habe dadurch eine ständige Todesangst bekommen, weil niemand hilft, es noch nicht mal versucht, ich werde in großer Not immer wieder vor die Tür gesetzt. Ich kann nichts dafür das die Ärzte regelmäßig mit Oberflächlichkeit und Desinteresse arbeiten. Ich kann nicht mehr. :cry:

Danke fürs lesen,
bin am ende

Seeeeeeeeeeeehr viele Vorurteile gegenüber den Mitarbeitern aus dieser Branche, selbsterfüllende Prophezeiungen, mangelhafte Vorbereitung und fehlende Information.
Ging mir lange Jahre genauso, was sowohl psychisch, als auch physisch schwerwiegende Folgen hatte, weil ich nur noch in derern Hände begab, wenn gar nichts mehr ging, aber entsprechend gecoached, ist das mit der Zeit ein recht einfache Übung. Klar, es erfordert einiges an Vorbereitung, aber jeder Termin, der gut läuft, ist Motivation für's nächste Mal.
Immer wichtig: unsere Mediziner sind keine Halbgötter, und der Rest lässt sich organisieren:
-Freund/in suchen, der/die mit ins Sprechzimmer darf
-Liste erstellen, mit allen behandelnden Ärzten, Therapeuten, Diagnosen und aktuellen Medikamenten
-letzten Termin in der Sprechstunde vereinbaren, da drängt nur noch der Feierabend, nicht mehr ein volles Wartezimmer, der Arzt ist bereit, sich mehr Zeit zu nehmen, und zu zu hören
-Karten auf den Tisch legen, je offener Du bist, um so eher kann der Doc auf Dich eingehen.
-wenn niemand aus Deinem Umfeld mitgehen kann, darfst Du auch darauf bestehen, dass die Sprechstundenhilfe mit rein geht.

Mit der Zeit weiss ich, dass ich jederzeit, und mit allem zu meinen Ärzten kommen darf, und Unterstützung bekomme.
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