Zwangseinweisung

Praktische Erlebnisberichte und Hilfestellungen aus der Foren-Community; erfolgreiche und gescheiterte Therapien; Erfahrungen mit Psychotherapien und Therapeuten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

MementoMori
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Zwangseinweisung

Beitrag von MementoMori »

Hi alle zusammen,

ich habe mal eine Frage, kann ein Hausarzt eine Zwangseinweisung in eine stationäre Behandlung erzwingen mit der Begründung das sich der Patient nicht untersuchen lassen will, weil der Verdacht auf einen Dekubitus besteht, der Hausarzt den Verdacht hat das der Patient den Bezug zur Realität aufgrund der Trennung von seiner Frau verloren hat.
2. Frage Können meine Großeltern (ich bin 34) bei Firmen wie Amazon etc. erzwingen das man mir keine Waren mehr aushändigt und mein Kundenkonto schließt etc.
Ich werde da noch näher drauf eingehen nur das ganze Thema ist so umfangreich das ich nicht weiß wo ich anfangen soll, ich werde halt momentan von Hausarzt und Großeltern in sämtlichen Situationen hintergegangen so das ich nicht wirklich weiß wem ich noch trauen kann. Unter anderem hat mein Arzt ein Attest beim Amtsgericht eingereicht um eine Art rechtlichen Betreuer für mich zu erwirken.
Vielleicht noch zu meiner Situation, ich bin 34 Jahre alt, bin Paraplegiker und lebe normalerweise alleine in einer behindertengerechten Wohnung. Zur Zeit wohnt meine Mutter bei mir bis sie eine neue Wohnung gefunden hat. Man versucht halt über meine Mutter hinweg mich irgendwie einzukesseln.
Das ganze findet scheinbar deswegen statt, weil ich kein typischer Rollstuhlfahrer bin, ich treibe keinen Sport sondern bin viel daheim und spiele halt als Hobby in einer E Sports Liga. Bei mir sind öfters Freundinnen zu Besuch was scheinbar auch ein Problem ist da mir der Hausarzt im Attest unterstellt das ich permanent wechselnde Geschlechtspartner hätte usw.
Ich bin ehrlich gesagt sowieso schon verzweifelt genug aber der Druck der momentan mit diesen Aktionen auf mich ausgeübt wird, ist kaum zu ertragen. Ständig habe ich das Gefühl das die Tür aufgeht und man mich mit Gewalt ins Krankenhaus oder eine Psychatrie steckt.
Danke schon mal für die Antwort
Ich könnte auch das Attest hier einstellen um mehr Klarheit da rein zu bringen, müsste mir halt jemand sagen wie ich das am besten mache.
Gruß

Mori
SSchluSS2
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von SSchluSS2 »

Warum willst du dich nicht untersuchen lassen ?
Ein Dekubitusgeschür hatte ich auch mal auf der Intensivstation, keine angenehme Sache, da würde ich mir helfen lassen. Natürlich in nem normalen Krankenhaus und nicht in der Psychiatrie.
Was Zwangsweise geht und was nicht, die Frage muss ich mir zurzeit leider auch ziemlich oft stellen. Vielleicht mal googlen oder so, aber so einfach geht nichts gegen den Willen ( zumindest nicht länger als 48 std. ), auch keine Verbot von Amazon oder der gleichen.
Psychiater usw. drohen einem halt sehr gerne, aber es heißt ja: wer große Klappe hat, hat meistens nix da hinter oder so ähnlich :P
Wechselnde Geschlechtspartner sind genauso wenig ein Verbrechen wie tanken, sag halt die nimmst immer ein Kondom :P
MementoMori
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von MementoMori »

Hi

also das mit dem untersuchen hat einen ganz einfachen Grund, ich hatte vor sehr langer Zeit einen Dekubitus und wollte damals nicht ins Krankenhaus, also hat meiner alter Hausarzt mich ziemlich gut darüber aufgeklärt was die Versorgung usw. angeht. Muss dazu sagen das mein alter Hausarzt recht viel Vertrauen zu mir hatte. Also habe ich den Dekubitus selbst versorgt und der Hausarzt kam alle 3 bvis 4 Wochen zur Kontrolle bis das Teil ordentlich verheilt war. 1 Jahr später hatte ich dann wieder einen Dekubitus und fing dann auch wieder an den ganz normal selbst zu versorgen, bis zu dem Zeitpunkt wo sich meine Frau von mir trennte und der Pflegedienst ins Spiel kam.
Der versorgte dann den Dekubitus komplett anders wie ich das immer machte und auch gesagt bekommen hatte. Letzendlich wurde er immer schlimmer, obwohl er eigentlich zuvor schon gut am verheilen war.
Also musste ich ab in das Krankenhaus und bekam am Po zwei Hauttransplantationen gemacht, d.h. 9 Wochen lang schauten mir ständig irgendwelche jungen Mädels oder Professoren zwischen die ? was ehrlich gesagt für mich einfach unangenehm war, da ich das ständige nackt sein vor Fremden schon nach meinem Unfall fast 1 Jahr lang ertragen musste. Wie ich dann heim kam hat am Anfang noch der Pflegedienst, auch wieder lauter junge Mädels, die ganze Narbenheilung kontrolliert am Po und dann später auch noch mal der Hausarzt und irgendwann war dann Schluß, ich hatte einfach keinen Bock mehr mich ständig ausziehen zu müssen und hab dann irgendwann einfach gesagt das ich das nicht mehr will, denn alles war verheilt und Ok. Jetzt denkt natürlich mein Arzt weil ich mich nicht mehr zeigen will bzw. auf diese Art untersuchen lassen will, dass ich schon wieder einen Dekubitus hätte. Selbst wenn ich einen hätte, würde ich es a) nicht spüren, weil du geschrieben hast "keine angenehme Sache" und b) ich würde ihn selbst versorgen, je nachdem wie schlimm er ist bzw. welches Stadium er erreicht hat.
So und da ich ansonsten auch keine Probleme habe kommt es vor das der Arzt höchstens einmal im Jahr kommt und ich bei allen anderen Terminen die er mit mir machen will einfach absage.
Ich habe echt genug Ärzte gesehen und ich brauch keinen Arzt der ständig hier auftaucht, auch teilweise ohne Termin und mich dazu bedrängt im zu beweisen das ich keinen Dekubitus habe.
Aber wie gesagt, das ist ja nicht das einzige was er mir in dem Attest vorwirft. Der Arzt hat auch mit meiner Großmutter über mein Krankheitsbild gesprochen und zu ihr gesagt ich würde zuviel Schmerzmmittel nehmen usw.
Sowas kann doch nicht angehen das da solche Sachen hinter meinem Rücken da ablaufen, ich weiß ehrlich gesagt auch nicht was ich jetzt machen soll, wie ich mich am besten dagegen wehren kann, denn ich finde das ganz schön dreist das mein Hausarzt versucht mit der Hilfe meiner Großeltern mich da irgendwie völlig zu entmündigen und als Geisteskrank hinzustellen.
Er flüchtet sich in eine Traumwelt die aus seinen Computerspielen besteht , die er dann auf einem übergroßen Display spielt. Mit übergroß ist mein Tv gemeint, weil mein Pc Bild auch über den Tv Bildschirm ausgegeben werden kann und mit Traumwelt ist die E Sports Liga gemeint, wo es halt nunmal so ist das man viel vorm Monitor hängt und trainiert oder irgendwelche Turniere hat.
Kann doch nicht sein das meine Großeltern so in mein Leben eingreifen und der Arzt mich so hintergeht ohne das ich mich davor schützen kann.
MementoMori
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von MementoMori »

Hatte ganz vergessen zu erwähnen dass meine Großeltern mir drohen, dass wenn meine Mutter auszieht bei mir, sie mir in keiner Weise mehr helfen, kann mir mal jemand sagen wie ich mich gegen diesen Psychoterror wehren kann, denn reden kann man mit meinen Großeltern nicht, die sind sowas von stur. Ich habe teilweise sogar das Gefühl das meine Oma verrückt ist oder sowas, wer kommt denn auf so Ideen bei Amazon anzurufen und denen zu sagen sie sollen mir keine Waren mehr schicken. Meine Oma ist halt der Meinung ich brauch weder Blu Rays bestellen noch Games, sowas braucht man nicht, es reicht wenn man einen Tv hat...man ich krieg kein Auge zu mich macht das wahnsinnig wie da alle hinter meinem Rücken die Fäden ziehen und versuchen mich als psychisch krank darzustellen....
SSchluSS2
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von SSchluSS2 »

also ich bin mittlerweile schon ziemlich berauscht nur zur info
"Er flüchtet sich in eine Traumwelt die aus seinen Computerspielen besteht , die er dann auf einem übergroßen Display spielt"
Frag halt mal wie groß sein Monitor ist und was Du als Schwerbehinder ( wie ich ) viel anderes machen solltest
Dass man zu alk und medikamenten von zeit zu zeit ne Toleranz entwickelt, dürfte selbst dem dümmsten arzt klar sein
Mich haben die auch stäntig angeschaut, Ärzte + Pflegepersonal, naja unzulässiges Wort drauf. irgendwann kommt man wieder raus

ps. Bestell die Spiele besser aus dem Ausland nicht bei Amazon, da sind die wenigestens ungeschnitten, für ps2: Manhunt, ps3: Soldier of fortune 3 payback yaaaah
MementoMori
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von MementoMori »

Ja ich bestell meine Spiele ja nicht bei Amazon sondern bei Gamesonly.at, das sollte man als E Sports Gamer schon wissen das man die im Ausland käuft aber meine Oma denkt halt ich würde die dort bei Amazon kaufen.
Ich bestell mir bei Amazon lediglich Blu Rays und auch nur die wo ich der Meinung bin das es sich lohnt wie bei Filme mit geilen Landschaftsaufnahmen usw. aber egal tut ja nichts zur Sache jetzt bzw. hat es mit meinem eigentlichen Problem nichts zu tun. Meine Oma weiß das ja auch nur weil sie von meiner Mutter die Kontoauszüge gebracht bekommt wo halt meine Ausgaben drauf zu sehen sind, würde ich das nicht zulassen, würde man mir wieder die Hilfe verweigern. Na ja vielleicht hat ja noch jemand eine Idee wie ich mich dagegen wehren kann. Gibt soviele Einrichtungen, irgendeine muss doch auch da sein für solche Fälle, ich kann ja nicht gleich zum Rechtsanwalt gehen und eine Unterlassungsklage fordern, obwohl ich das liebend gerne machen würde bei dem Psychoterror. Frag mich warum die mich nicht in ruhe lassen, ich kann das irgendwie gar nicht so wiedergeben wie ich das grade empfinde aber es ist halt echt so als würden Arzt und Großeltern versuchen mich mit allen Mitteln, Ämtern und anderen Wegen absolut zu entmündigen. Die Großeltern weil ihnen mein Lebensstil nicht passt und der Arzt weil er einfach spinnt und sich von meiner Großmutter noch aufhetzen lässt.
suizidal
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von suizidal »

MementoMori hat geschrieben:Hi alle zusammen,

ich habe mal eine Frage, kann ein Hausarzt eine Zwangseinweisung in eine stationäre Behandlung erzwingen mit der Begründung das sich der Patient nicht untersuchen lassen will, weil der Verdacht auf einen Dekubitus besteht, der Hausarzt den Verdacht hat das der Patient den Bezug zur Realität aufgrund der Trennung von seiner Frau verloren hat.
Ich vermute mal dein Hausarzt ist kein Psychiater.
Also lautet die Antwort nicht nur deshalb nein weil er das gar nicht beurteilen kann, sondern auch weil Zwangsbehandlungen Körperverletzung sind.
2. Frage Können meine Großeltern (ich bin 34) bei Firmen wie Amazon etc. erzwingen das man mir keine Waren mehr aushändigt und mein Kundenkonto schließt etc.
Nein. Begründung: du bist volljährig.
Und selbst wenn dus nicht wärst, dürfte nur der Bevollmächtigte die Schliessung veranlassen.
Aber selbst das verhindert nicht das du wieder was bestellst.


Ich werde da noch näher drauf eingehen nur das ganze Thema ist so umfangreich das ich nicht weiß wo ich anfangen soll, ich werde halt momentan von Hausarzt und Großeltern in sämtlichen Situationen hintergegangen so das ich nicht wirklich weiß wem ich noch trauen kann. Unter anderem hat mein Arzt ein Attest beim Amtsgericht eingereicht um eine Art rechtlichen Betreuer für mich zu erwirken.
Also mit anderen Worten du hast noch keinen.
Und selbst wenn der Gutachter kommt um dich zu beurteilen , steht das Ergebnis noch nicht fest.
Promiskuität und einseitige Hobbys sind jedenfalls kein Grund für eine Betreuung.
Schon gar nicht mit Einwilligungsvorbehalt.

Du findest deine Situation bedrohlich und ich muss sagen: ich glaube ich kann das nachempfinden.

ich hatte einfach keinen Bock mehr mich ständig ausziehen zu müssen und hab dann irgendwann einfach gesagt das ich das nicht mehr will, denn alles war verheilt und Ok.
Ausser SM Spezies, gibt es wohl niemanden der gerne ausgeliefert ist.
Ich bin auch behindert und hab Kranksein auch satt.
MementoMori
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von MementoMori »

Hi

so hat ein bisschen gedauert bis ich meinen Kopf wieder erhoben habe aber ich wollt mich wenigstens mal für die Antwort bedanken, die doch zumindest etwas beruhigt hat. Trotzdem rechne ich immer noch damit das jeden Moment irgendwelche ungebetenen Gäste vor der Tür stehen, die mich gegen meinen Willen untersuchen wollen, einliefern oder sonst was.
Dieser permanente Druck das meiner eigenen Hausarzt gegen mich arbeitet nur weil ihm meine Lebensweise nicht ins Konzept passt, stresst ganz schön und das ständige erschrecken wenn es an der Tür klingelt entwickelt sich schon langsam zu Paranoia.
Wer weiß was dem Arzt und meinen Großeltern noch so alles einfällt um mich unter die Kontrolle von Ärzten, Psychatern und Heimen zu bringen.
Tja und wenn dann alles bei mir klappt dieses Jahr und ich meinen selbstgewählten Weg gehen kann, fragen sich alle wieder warum nur ? "Also wir sind nicht dran Schuld, wir haben es nur gut gemeint"
Das habe sie auch bei meinem Vater gesagt wie er in die Psychatrie kam. Schuld sind ja auch nicht die anderen aber sie machen mir die Tage nur unnötig schwerer. Da bekommt der Begriff "Alleine gegen den Rest der Welt" eine völlig neue Bedeutung wenn die eigene Familie einem in den Rücken fällt, der Arzt einen hintergeht und die Freunde einen schon verlassen haben, obwohl man noch nicht mal aus dem Koma erwacht ist.Na ja ich habe vor 7 Jahren aufgehört irgendwelche Erwartungen ans Leben zu stellen und bin mir mittlerweile ganz sicher das dass der richtige Weg war wenn ich mir mittlerweile mein Leben anschaue.
Meine letzten Worte zum Wochende, schlaft gut und träumt was schönes.

G N8

Mori
suizidal
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von suizidal »

MementoMori hat geschrieben:Schuld sind ja auch nicht die anderen
Schuld sind alle die helfen könnten, aber es nicht tun!
Egal wie, und sei es nur so das sie Leute finden die helfen könnten.
Sadness
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von Sadness »

Hi MMori,

vorab: bin selbst auch Para und ebenfalls 34. :wink:

Deine Situation klingt ja wirklich ziemlich verfahren. Allerdings stelle ich mir ein paar Fragen dazu: erstens, warum wechselst Du nicht den Hausarzt?
Bist Du bettlägerig oder (außer dem Querschnitt) stark eingeschränkt, dass Du so viel Hilfe benötigst? Warum läuft die Hilfeleistung über Familienangehörige, scheint ja bei Dir eher ungünstig zu sein weil diese sich sehr einmischen?! Pflegestufe vorhanden oder ohne?
Bezahlst Du Deine Amazonkäufe selbst? Bist Du verschuldet? Noch berufstätig oder erwerbsunfähig?

Auch wenn ich sehr gut verstehen kann dass Du keinen Arzt mehr sehen willst(kenn ich auch): Lieber noch einmal das Hinterteil zeigen als weiter diesem Theater ausgesetzt sein, oder?
Zu einem mündigen Patienten gehört auch verantwortungsvolles Verhalten sich und seinem Körper gegenüber. Das Problem an einem Dekubitus ist nicht, dass er unangenehm ist, sondern dass er lebensgefährlich sein kann (Sepsis!). Und sich entsprechend zu kümmern ist Deine Aufgabe.
Was ich aber nicht verstehe ist, wie es sein kann dass der HA mit Deiner Großmutter spricht, schließlich hat er Schweigepflicht.

LG
Sadness
suizidal
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von suizidal »

Ich glaube das jeder Mensch von sich aus tut was er kann.
Wenn man eine Sache von den ganzen Nihilisten hier lernen kann, dann ist das das wir alle leben wollen.
(die jammern ja immer darüber das wir einen Selbsterhaltungstrieb haben)
Also ist es überflüssig über Verantwortung zu sprechen. Vielmehr sollte man dem Menschen helfen sich fähig zu fühlen.
Sadness
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Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 10:26

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von Sadness »

@suizidal:
suizidal hat geschrieben:Vielmehr sollte man dem Menschen helfen sich fähig zu fühlen.
DEM stimme ich absolut zu.
Deswegen habe ich auch viele Fragen gestellt. Weil ich mir noch wenig Vorstellungen machen kann, wie MMs Rahmenbedingungen sind. Und somit auch, welche Lösungswege (mal abgesehen vom Suizid) es dafür gibt/geben könnte.
suizidal hat geschrieben:Also ist es überflüssig über Verantwortung zu sprechen.
Dem stimme ich nicht zu. Aus folgendem Grund: Verantwortung ist ein großes Wort, und wirklich Verantwortung für sich selbst, seinen Umgang mit sich selbst, aber auch für den Umgang mit seiner Umwelt zu übernehmen ist alles andere als leicht. Es bedeutet u.a., sich klarzumachen, an welcher Stelle man steht. Sich klarzumachen, wo der eigene Anteil an einer misslichen Situation liegt. Den Blick dorthin zu richten, wo man selbst etwas ändern kann. Weder andere Menschen kann man ändern noch bestimmte äußere Rahmenbedingungen. Aber es ist möglich, für sich selbst das beste aus einer Situation rauszuholen (wie auch immer das beste individuell unterschiedlich aussieht). Ob man ds tut oder nicht, liegt in der eigenen Verantwortung. Aber auch, ob man es überhaupt tun WILL. Nur soltle man darüber anchgedacht haben - meine Meinung. Entscheidungsmöglichkeiten bleiben imemr noch vielfältige.
suizidal hat geschrieben:Ich glaube das jeder Mensch von sich aus tut was er kann.
Ich glaube, dass viele Menschen viel mehr können als sie glauben zu vermögen.
Und ich glaube, dss viele Menschen glauben, dass einzelne Menschen wenig vermögen und diesen damit ihre Sicht aufdrücken...
"das schaffst Du nicht alleine...."

Liebe Grüße
Sadness
suizidal
Beiträge: 824
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 10:30

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von suizidal »

Sadness hat geschrieben: Dem stimme ich nicht zu. Aus folgendem Grund: Verantwortung ist ein großes Wort, und wirklich Verantwortung für sich selbst, seinen Umgang mit sich selbst, aber auch für den Umgang mit seiner Umwelt zu übernehmen ist alles andere als leicht. Es bedeutet u.a., sich klarzumachen, an welcher Stelle man steht. Sich klarzumachen, wo der eigene Anteil an einer misslichen Situation liegt. Den Blick dorthin zu richten, wo man selbst etwas ändern kann.
Das versucht jeder erstmal automatisch.
Nicht unbedingt wegen dem hochtrabenden Wort Verantwortung, sondern weil es schlicht erniedrigend ist auf andere Menschen angewiesen zu sein. Und wenn man das nicht mehr schafft, dann ist eben nicht Verantwortungsgefühl das Problem sondern wie gesagt: die Fähigkeiten. Und die kannst du ihm aus der Ferne schon gar nicht geben.
Du kannst nur hoffen das er lediglich etwas übersehen hat. Du kannst also versuchen Ratschläge zu geben.


Weder andere Menschen kann man ändern noch bestimmte äußere Rahmenbedingungen.
Erstens ist das in der pauschalen Form gar nicht wahr und zweitens ist es unangebracht davon auszugehen das jemand der Probleme hat, deshalb versucht alle Anderen zu ändern. Manche wollen einfach nur ihre Ruhe haben. Wenn diese Ruhe durch Andere gestört wird, dann ist eine Änderung der Anderen natürlich angebracht. Wie heisst es so schön: es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt. Manchmal ist es eben doch so das einem Unrecht widerfährt. Dann bleibt entweder das abzustellen oder sich damit zu arrangieren. Aber die Schuld für Leid bleibt dennoch bei dem der Unrecht verursacht / veranlasst hat. Und wenn man dem Opfer vermitteln will das es besser ist wenn es versucht damit klarzukommen, dann sollte man darauf achten das man nicht (unabsichtlich / absichtlich) vermittelt es stünde Anderen zu Unrecht zuzufügen.

Aber es ist möglich, für sich selbst das beste aus einer Situation rauszuholen (wie auch immer das beste individuell unterschiedlich aussieht). Ob man ds tut oder nicht, liegt in der eigenen Verantwortung. Aber auch, ob man es überhaupt tun WILL. Nur soltle man darüber anchgedacht haben - meine Meinung. Entscheidungsmöglichkeiten bleiben imemr noch vielfältige.
Was möglich ist oder nicht, das ist von Fall zu Fall zu entscheiden.
Welche Möglichkeiten man erkennen kann, das ist von Fall zu Fall entscheiden.
Und wieder die Unterstellung das es Leute gebe, die nicht das Beste herausholen wollen.
Für die es keinerlei Grundlage gibt!

Ich glaube, dass viele Menschen viel mehr können als sie glauben zu vermögen.
Du weisst gar nicht wie diese Einstellung verletzen kann!
suizidal
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von suizidal »

Ausserdem:
mementomori schrieb das er sich selbst versorgt und sein Problem ist, das trotzdem ein Arzt kommt. Wenn das kein Zeichen von Willen zur Selbstständigkeit ist, dann weiss ich auch nicht.
Sadness
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Re: Zwangseinweisung

Beitrag von Sadness »

@suizidal:
Ich frage mich ganz ehrlich, warum Du meinst mich belehren zu müssen.
Ich habe MM ein paar Fragen gestellt und mehr nicht. Weil ich, bevor ich schreibe, gerne ein Bild von der Gesamtsituation haben möchte und das bisher nicht hatte.
Ich habe nie behauptet MM tut nicht was er kann, ich wollte lediglich wissen wie seine Situation ist. Um eventuell Hilfestellung zu geben, Ideen aufzuzeigen.
Ich habe nie gesagt oder gedacht, dass MM nicht selbstständig leben WILL, sondern ich möchte verstehen wie es dazu kommt dass sein Umfeld sich so einmischt bei einem erwachsenen jungen Mann und regelrecht übergriffig handelt. Es geht auch nicht um ein körperliches Können sondern um ein Können im Kopf - im Sinne von einem gesunden Selbstbewußtsein, was es dann auch möglich macht sich das sich einmischende Umfeld vom Leibe zu halten.
Es ist immer einfach zu sagen, dass alle anderen "schuld" (saublödes Wort) sind. (Und @MM das geht NICHT an Dich, sondern an suizidal)
Dann macht man sich aber irgendwo auch selbst zum Opfer und gibt den anderen überflüssigerweise auch noch die Macht, einen tatsächlich zu beeinträchtigen.
Und wieder die Unterstellung das es Leute gebe, die nicht das Beste herausholen wollen.
Für die es keinerlei Grundlage gibt!
Diese Unterstellung habe ich weder gedacht noch gesprochen.
Ich sage nur, dass es auch nötig ist sich selbst zu hinterfragen. Um zu gucken was man selbst an sich, seinem Verhalten, seinem Umfeld ändern kann um eine bessere Situation zu schaffen.

Anscheinend fühlst Du Dich durch irgendwas, was ich schreibe persönlich angegriffen, warum auch immer. Aber das ist Deine eigene Interpretatioen.

Im übrigen waren meine Worte in guter Absicht an MM gerichtet, dass Du jetzt Dir anmaßt quasi für ihn zu sprechen, statt ihm seine eigene Stimme zu lassen, finde ich wiederum übergriffig. Vielleicht erlebt er das geschriebene ja ganz anders als Du?

Nur mal zum Nachdenken..

Sadness
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