Zwangseinweisung

Praktische Erlebnisberichte und Hilfestellungen aus der Foren-Community; erfolgreiche und gescheiterte Therapien; Erfahrungen mit Psychotherapien und Therapeuten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

suizidal
Beiträge: 824
Registriert: Montag 10. Oktober 2011, 10:30

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von suizidal »

Sadness hat geschrieben:@suizidal:
Ich frage mich ganz ehrlich, warum Du meinst mich belehren zu müssen.
Ich hab das Gefühl wir sind alle ein bisschen empfindlich.
Und wenn ich wir sage, dann schliesse ich mich ausdrücklich mit ein!
Du fühlst dich belehrt weil ich rot sehe wenn jemand von Verantwortung spricht, ich fühl mich angegriffen wenn jemand meint sowas schreiben zu müssen wie: erst lesen, dann posten, mementomori meint Andere darüber belehren zu müssen wann man sich entschuldigen sollte....
Ist schon ein Kreuz manchmal mit den zwischenmenschlichen Beziehungen.

Es ist immer einfach zu sagen, dass alle anderen "schuld" (saublödes Wort) sind. (Und @MM das geht NICHT an Dich, sondern an suizidal)
Auch ich hab das nie gesagt. :)
Und zur Prohylaxe sag ich: das war kein Vorwurf, sondern eine Feststellung.

Dann macht man sich aber irgendwo auch selbst zum Opfer und gibt den anderen überflüssigerweise auch noch die Macht, einen tatsächlich zu beeinträchtigen.
Nicht wenn man wirklich das Opfer ist.
Kannst du oder willst du das nicht einsehen?

Aber das ist Deine eigene Interpretatioen.
Soviel zum Thema Verantwortung.
(Verantwortung = was gehen mich deine Probleme an)
Im übrigen waren meine Worte in guter Absicht an MM gerichtet, dass Du jetzt Dir anmaßt quasi für ihn zu sprechen,
Das ist deine eigene Interpretation.

Vielleicht erlebt er das geschriebene ja ganz anders als Du?

Nur mal zum Nachdenken..

Sadness
Es steht dir frei nachzulesen, das er durchaus in der Lage ist zu antworten und das auch tut.
(und das es deshalb überhaupt keinen Grund gibt anzunehmen ich wolle für MM sprechen)
MementoMori
Beiträge: 90
Registriert: Dienstag 3. Mai 2011, 20:38

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von MementoMori »

Sadness hat geschrieben:Hi MMori,

vorab: bin selbst auch Para und ebenfalls 34. :wink:

Deine Situation klingt ja wirklich ziemlich verfahren. Allerdings stelle ich mir ein paar Fragen dazu: erstens, warum wechselst Du nicht den Hausarzt?
Bist Du bettlägerig oder (außer dem Querschnitt) stark eingeschränkt, dass Du so viel Hilfe benötigst? Warum läuft die Hilfeleistung über Familienangehörige, scheint ja bei Dir eher ungünstig zu sein weil diese sich sehr einmischen?! Pflegestufe vorhanden oder ohne?
Bezahlst Du Deine Amazonkäufe selbst? Bist Du verschuldet? Noch berufstätig oder erwerbsunfähig?

Auch wenn ich sehr gut verstehen kann dass Du keinen Arzt mehr sehen willst(kenn ich auch): Lieber noch einmal das Hinterteil zeigen als weiter diesem Theater ausgesetzt sein, oder?
Zu einem mündigen Patienten gehört auch verantwortungsvolles Verhalten sich und seinem Körper gegenüber. Das Problem an einem Dekubitus ist nicht, dass er unangenehm ist, sondern dass er lebensgefährlich sein kann (Sepsis!). Und sich entsprechend zu kümmern ist Deine Aufgabe.
Was ich aber nicht verstehe ist, wie es sein kann dass der HA mit Deiner Großmutter spricht, schließlich hat er Schweigepflicht.

LG
Sadness

Hi

also warum ich noch nicht den Hausarzt gewechselt habe, frage ich mich selber, deswegen kann ich mich da gar nicht klar zu äussern. Im Moment bin ich bettlägering weil ich einen Dekubitus am Kreuzbein habe, das heißt ich liege momentan auf einer Dekubitusmatraze die ich mir auf das Sofa gelegt habe. Den Dekubitus versorge ich selbst aufgrund dessen weil mir mein alter Hausarzt eine Art Einweisung in Pflege und Behandlung von Dekubitalulcera gegeben hat und meiner Meinung nach der Dekubitus nicht so schlimm ist als das ich mir die Panikmache und das drängeln auf einen Krankenhausaufenthalt durch meinen jetzigen Hausarzt geben müsste.
Das ich momentan Hilfe von meiner Mutter bekomme, liegt einfach daran weil ich ihr und meiner Stiefschwester Asyl geboten habe, da meine Mutter bei ihrem Ex-Freund rausgeflogen ist. Leider ist es ziemlich schwer beide wieder los zu werden, denn so richtig ausziehen wollen sie nicht mehr, wen wunderts auch, beide zahlen ums verrecken keine Miete und gehen deswegen halt einfach auch nicht arbeiten und hängen den ganzen Tag in der Wohnung rum und schränken mich in meiner Privatsphäre ein aber das ist schon wieder ein anderes Thema. Ich bin zu 100 % Erwerbsunfähig und bin Pflegestufe 1. Mein Einkäufe finanziere ich selbst und Schulden habe ich keine, allerdings ist mein Konto überzogen was aber auch daran liegt das ich Miete und Strom usw. alleine trage obwohl ich aber 3 Personen im Haushalt habe. Gespräche was das Thema "mal etwas zur Miete dazusteuern" angeht blieben bisher erfolglos, ebenso wie die Bitte sich endlich mal wieder eine eigene Wohnung zu suchen. Das ein Dekubitus lebensgefährlich ist, ist mir schon klar aber das ist nicht der erste Dekubitus den ich selbst behandele und alle die ich bisher behandelt habe, sind sehr gut verheilt. Das Vertrauen zu meinem alten Hausarzt war halt sehr gut, ich bereue heute noch gewechselt zu haben aber ich kann es nicht ändern.
Ich sollte mich halt ernsthaft nach einem neuen umschauen, würde das aber erst machen wenn der Dekubitus zu 100 % verheilt ist um nicht gleich bei der ersten Untersuchung anfangen zu müssen das ganze Prozedere warum ich den Dekubitus selber behandele wieder runterleiern zu müssen. Was das ganze Theater mit meinen Großeltern und dem Arzt soll verstehe ich auch nicht. Fakt ist das meine Großmutter der Meinung ist ich würde zuviel Tabletten nehmen und mein Hausarzt jetzt auf einmal herkommt und mir noch die Hälfte von meinem Schmerzpflaster verschreiben will. Ich hatte aber bereits schon einmal mit meinem alten Hausarzt versucht die Dosierung runterzusetzen und dass ist damals kläglich gescheitert. Ich kann mich an Nächte erinnern wo ich Herzprobleme hatte und vor Schmerzen kaum atmen konnte bis man sich letzendlich entschied, die alte Dosierung wieder zu verschreiben, deswegen bin ich mal gespannt wie das diesmal ausgeht, denn viel reden kann man mit meinem Hausarzt nicht. Ich habe sogar die Vermutung das dies eine Trotz-Handlung ist von meinem Arzt aufgrund dessen, weil ich mich nicht von ihm untersuchen lasse und mich bereits schon mehrere male mit ihm in der Wolle hatte wegen Diskussionen über die Halbwertszeiten von Benzodiazepinen. Na ja, sei es drum, mal schauen wie es weitergeht im Irrenhaus. Scheinbar scheinen Arzt, Großmutter und Mutter alle zu denken ich wäre nicht ganz klar im Kopf, nur weil ich nicht ihre 08/15 Otto Normalverbraucher Ansichten habe und mich lieber selber schlau mache als alles blind zu glauben was mir Ärzte usw. erzählen.
raggi
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Registriert: Donnerstag 30. Juli 2009, 15:57

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von raggi »

omg, wie kann man dir nur helfen?
es ist schlimm, wie mutter und schwester dich auch noch ausnutzen. hat jemand eine idee, wie man das ändern kann? für mich klingt das so, als wollten sie dich auf teufel komm raus aus deiner wohnung ekeln und weiter dort leben wie die maden im speck, auf deine kosten.
hast du mal versucht (wegen deiner pflegestufe 1) bei einer sozialstation anzurufen und dort um hilfe zu bitten? pflegestufe 1 ist ja auch nicht viel geld. ich denke, eigentlich müßte dir wohl eine 2 zustehen, oder nicht?
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von Chron »

Zum Thema "Hausarzt"(-Wechsel):
MementoMori hat geschrieben:Ich sollte mich halt ernsthaft nach einem neuen umschauen, würde das aber erst machen wenn der Dekubitus zu 100 % verheilt ist um nicht gleich bei der ersten Untersuchung anfangen zu müssen das ganze Prozedere warum ich den Dekubitus selber behandele wieder runterleiern zu müssen.
Ich würde das genau umgekehrt machen und dir jetzt eine neuen suchen, wenn du überhaupt einen brauchst/willst. Denn so kannst du gleich erkennen, ob er dich und deine Entscheidungen akzeptiert oder nicht.

Zum Thema verwandte Schmarotzer in der Wohnung: Haben die irgendeinen Vertrag oder sowas Ähnliches, dass die bei dir wohnen dürfen?
Wenn Nein, und wenn du sie wirklich raushaben willst, so ist das meines Wissens ungebetener Besuch, den du - der das "Hausrecht" hat (gilt auch für Mietwohnungen, die man nur für sich gemietet hat) - jederzeit wegweisen kannst. Gehen sie nicht, kannst du wegen Hausfriedensbruch die Polizei kommen lassen und sie wegschaffen lassen.
raggi
Beiträge: 159
Registriert: Donnerstag 30. Juli 2009, 15:57

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von raggi »

schon richtig, chron, aber wirf mal so einfach deine mutter und schwester raus mit der polizei. dazu muß man stark sein.
ich denk mal, daß mm dann angst hat, daß er von den beiden als unzurechnugsfähig gegenüber der polizei beschuldigt wird.
wenn er sich bei den beamten kein verhör verschaffen kann, duch selbstbewußtes auftreten (klare und bestimmte ansage den beamten gegenüber) .
ich hoffe aber sehr, daß es memento mori schafft sich so zu wehren und ggf. deinen vorschlag umsetzen kann.
vielleicht weiß noch jemand was dazu zu sagen?
SSchluSS2
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Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 08:12

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von SSchluSS2 »

klar, ruf die Polizei und lass die Parasiten raus werfen! :P
Für unzurechnungsfähig kann man jemanden nicht so einfach erklären lassen
Das muss meines Wissens nach ein Richter und ein Facharzt prüfen. Und das wird dann schon ein richtiges Gutachten, nicht wie bei nem gewöhnlichen Psychiater der einfach aufschreibt was er vermutet bzw. wie ers gerne hätte
raggi
Beiträge: 159
Registriert: Donnerstag 30. Juli 2009, 15:57

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von raggi »

wenn jemand verwirrt auftritt, schafft den die polizei erstmal ins kh, vorsichtshalber müssen die das vielleicht sogar?, das meinte ich nur. er muß wissen, was er den beamten sagt. die damen sitzen bestimmt nicht schweigend auf gepackten koffern und warten, daß die polizei sie mitnimmt. darum ging es mir, daß mm vorbereitet ist, wenn er die polizei zur hilfe holt
klar prüft unzurechnungsfähigkeit ein psychiater/gutachter.
Chron
Beiträge: 642
Registriert: Samstag 10. Juli 2010, 20:56

Re: Zwangseinweisung

Beitrag von Chron »

raggi hat geschrieben:schon richtig, chron, aber wirf mal so einfach deine mutter und schwester raus mit der polizei. dazu muß man stark sein.
Oder genügend "die Schnauze voll" haben von denen.
Deshalb ja auch
Chron hat geschrieben:und wenn du sie wirklich raushaben willst,
Ich stelle es mir schwierig vor bzw. habe es als auch selber als schwierig bis unmöglich erlebt, wenn man einerseits (körperlich, haushaltstechnisch, finanziell usw., und/oder) Hilfe braucht, andererseits dann dafür nur Zeug und Leute vermittelt oder scheinbar angeboten bekommt, die sonstwas für sich wollen, bloß nicht einem Behinderten helfen wie er es braucht; und wie man dann noch zusätzliche Energie/Möglichkeiten (ver)braucht (die man kaum noch hat), so Pack wieder loszuwerden. Aber das muss halt dann sein. ("Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende" - oder "wenn man ein Problem nicht lösen kann, muss man sich von dem Problem lösen", und was dann für mich letztlich Resignation bedeutete, Hoffnungslosigkeit und Sterbewunsch. Wozu es auch wiederum keine Hilfe gab/gibt ...)
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