Suizid als Thema in Therapie?

Praktische Erlebnisberichte und Hilfestellungen aus der Foren-Community; erfolgreiche und gescheiterte Therapien; Erfahrungen mit Psychotherapien und Therapeuten

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Maik Schmidt

Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von Maik Schmidt »

Ok ist nachvollziehbar. Lieber auf Nummer sicher! :!:
blanc (aka rosé)
Beiträge: 98
Registriert: Montag 14. März 2011, 13:05

Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von blanc (aka rosé) »

hatte ja noch keine richtige therapie (nur medis)
aber ich bin da ja hin weil jemand bekanntes die polizei gerufen hat und da musste ich was sagen
ich hab dann gesagt dass ich an suizid denke aber eher als "wenn nichts mehr geht" .. und selbst mit den sehr eindeutigen emails die ich an leute geschrieben habe (so und so bin ich gescheitert diesmal nicht machts gut :cry: ) hat das gereicht .. ich glaube dem war es entweder total egal oder ich mache im grunde einen sehr soliden eindruck wenn es drauf ankommt, so dass man annimmt das war ne phase die man im auge behalten sollte aber man muss einem mit ner zwangseinweisung ja auch nicht gleich noch nen trauma verpassen ..

ich kenne auch einen die hat gesagt dass sie immer wenn sie vor einer bahn steht auch denkt jetzt springe ich .. die hat nie ne sekunde inner klapse verbracht .. manchmal frag ich mich was ich (oder sie) falsch mache .. andererseits heute nacht ("will das meine sachen an ein Kinderheim gehen") .. ob die mail danach alles wieder zurückgenommen hat ???

ach
lg
Jessy29
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Registriert: Donnerstag 21. April 2011, 09:52

Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von Jessy29 »

Bei mir in den Therapiestunden sind meine Suizidgedanken sehr häufig ein Thema. Ich kann mit meiner Therapeutin sehr gut drüber sprechen und das bringt mir oft auch eine große Erleichterung.
bonsai
Beiträge: 71
Registriert: Donnerstag 25. März 2010, 00:48

Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von bonsai »

q
Thanatos hat geschrieben: Eben, wer einem Therapeuten gegenüber seine Suizidpläne erwähnte, würde damit beweisen, dass er wirklich nicht mehr klar denken kann – und eine Therapie in der Geschlossenen zu Recht bekäme. :mrgreen:

Geschätzter Herr Thanatos,
genau das würde ich so NICHT unterschreiben, die Psychiatrie habe ich bisher nur als Mitarbeiterin von innen gesehen. Und es gibt Therapeuten, die die Psychiatrie nur als "Notlösung" bei bestimmten Diagnosen ansehen, mein jetziger Therapeut hat mir sogar gesagt, dass die Psychiatrie bei manchen Diagnosen völlig kontraindiziert sei.

Beispiele:
1996 nach mißratenem Suizid fünf Tage Intensiv, dort konsiliarische Untersuchung durch einen Psychiater, zwei Nächte auf der Inneren , danach durfte ich nach Hause.
Letztes Jahr ging es mir hunde-elend, hatte suizidale Zwangsgedanken, meine Psychiaterin und die Therapeutin haben sich versichert, dass ich kooperativ sei und so konnte ich mit etwas häufigeren Terminen die Psychiatrie umgehen, und die psychosomatische Klinik, in der ich dann war, hat mich aufgenommen, trotz dem klar war, dass alles zum Suizid schon zu Hause ist. Mit dem ambulanten Therapeuten kann ich darüber reden, wie auch über die anderen therapierelevanten Themen. Also, ich glaube nicht, dass man Suizidgedanken nicht äußern darf. Bei mir hat das Darüber-Reden das Vertrauensverhältnis in beide Richtungen enorm gefördert.
Natürlich kommt es auf den einzelnen Therapeuten an, aber die meisten, die ich erlebt habe, haben lieber weg gehört, wenn es um das Thema ging, als in irgend einer Weise aktiv zu werden.

Beste Grüße
bonsai
belladonna
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Registriert: Dienstag 22. November 2011, 23:10

Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von belladonna »

Als ich das letzte Mal darüber mit meinem Psychiater geredet habe, wollte er mich einweisen.
Ich bin dann freiwillig in die Klinik gegangen, da ging es mir schlechter als zuhause (vor Weihnachten)

Jetzt hat sich einiges verändert, mein Todeswunsch ist immer noch da, ich bin wieder mit dem Herzen dabei, gleichzeitig fehlt mir die Gelegenheit es durchzuziehen (mit meiner bevorzugten Methode) und es geht mir auch (noch?) nicht schlecht genug.
Ich weiß nicht, wie und ob ich ihn darauf ansprechen soll. Konkret ist es im Moment so, dass mir immer mehr bewusst wird, dass ich mir wünsche, tot zu sein und dass alle meine psychischen Erkrankungen das ganze auf die Spitze getrieben haben (ich hab als Diagnose ne schizoaffektive Psychose bzw paranoide Schizophrenie und meine Suizidversuche wurden von mir immer unternommen im Wahn, bis auf einen (siehe unten), ich bin aber nicht mehr psychotisch schon seit Sommer nicht mehr), und dieser Wunsch geht trotzdem nicht weg... schon mein ganzes Leben nicht.
In der Klinik habe ich versucht mich im Bad zu erhängen, mir ist schon schummrig geworden, aber ich habs dann doch nicht durchgezogen... das weiß er aber nicht, das weiß keiner, ich wurde damals nur gefragt ob ich geweint hätte und -nachdem ich ja gesagt hab- mir wurde Tavor gegeben.
Ich will auf keinen Fall in die Klinik, mit jemandem darüber reden kann ich auch nicht, ich will niemandem weh tun.
Heute ist so ein schlechter Tag, mir wird immer mehr bewusst was ich alles verloren hab (mein Studium musste ich abbrechen usw), gleichzeitig seh ich für mich so gar keinen Sinn mehr.
Irgendwie hab ich so eine imaginäre Liste und hake so nach und nach ab was ich tun könnte/kann, und die Liste wird immer kleiner... ich vegetiere nur noch vor mir hin, so lange schon, so ohne Hoffnung.
suizidal
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von suizidal »

Erst wenn nichts mehr übrig bleibt von der Liste wird es Zeit sich Sorgen zu machen belladona.
belladonna
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von belladonna »

Naja, ich bin schon ziemlich am Ende angelangt, von den Medikamenten, der Klinik, den Therapien, irgendwelchen Gesprächen...

ich hab mich immer vorwärtsgekämpft, nie zurückgeschaut, immer noch geglaubt es wird schon werden, aber jetzt? Jetzt schaue ich zurück und mein Leben war schrecklich, ist in der Gegenwart schrecklich und Hoffnung auf die Zukunft hab ich keine mehr.
Außerdem hab ich ja schon 4 Suizidversuche hinter mir, so ist es ja nicht.
suizidal
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von suizidal »

ist in der Gegenwart schrecklich und Hoffnung auf die Zukunft hab ich keine mehr.
Dann mach was aus der Gegenwart. Selbst wenn das nur eine Linderung bedeutet.
Ein Rentnerdasein also , für die ist Krankheit ja auch allgegenwärtig.
belladonna
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von belladonna »

Das klingt so unendlich grau, ja so ist es.
Und dabei jeden Tag an den Tod denken zu müssen ist nicht schön.
Ich will nochmal versuchen, ein neues Studium anzufangen (und immer hält mich die Arbeit, wie üblich :roll: ) und mich durchzuzwingen, aber wenn das nicht klappt, aufgrund der ewigen Angst, oder weil ich wieder in den Wahn abgleite oder weil ich nichts mehr schlafe oder weil ich nur noch kataton im Bett liege, dann setzt ich alles in die Tat um. Ich glaube, deshalb hab ich auch grad solche Angst, ich weiß was passiert wenn das nicht klappt, dann töte ich mich.
Ich will kein Rentnerdasein für mich, dafür bin ich zu jung, außerdem, wenn qualitativ das Leben nichts mehr zu bieten hat, warum es dann so unbedingt quantitativ in die Länge ziehen? Die Tage mit Leben füllen, nicht das Leben mit Tagen.
Danke trotzdem, dass du mir antwortest!
suizidal
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von suizidal »

belladonna hat geschrieben:Das klingt so unendlich grau, ja so ist es.
Wollte aber das Gegenteil sagen, nämlich:
Wenn du , aus welchen Gründen auch immer, nichts mehr leisten kannst, gibts bestimmt immer noch was das Spass macht. Und wenns nur mit alten Frauen zusammen Kuchen essen ist. Also das war jetzt nur als Beispiel gedacht.
Nicht für junge Leute geeignet.

Ich wünsch dir viel Glück für dein Studium und rate dir nicht darüber nachzudenken was wäre wenn, sondern beurteile jede Situation für sich.
belladonna
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von belladonna »

Danke.

Denn Spaß hab ich schon lange verloren, zusammen mit meinem Interesse und meiner Leichtigkeit. Ich quäl mich mehr vorwärts.

Mir fehlt im Moment auch die Möglichkeit es durchzuziehen, ich will nicht von meiner Familie gefunden werden. Dass ich so unbdingt wieder ausziehen will, hat vlt mehr damit zu tun, endlich die Gelegenheit zu bekommen... ich weiß es nicht sicher, ich kanns nur probieren und wenn nicht, naja, ich hab genug da um es durchzuziehen, steht nur noch der Selbsterhaltungstrieb im Weg und die Bedenken, was ist, wenn es schief geht :roll:

Trotzdem würde mich -aktuell- interessieren, ob es jemand von euch aus anspricht, einfach in der Hoffnung, doch noch ein Medikament zu finden, das hilft. Oder irgendwas. Naja, ich bräuchte wahrscheinlich schon ne Gehirnwäsche :roll:
suizidal
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von suizidal »

belladonna hat geschrieben:Danke.

Denn Spaß hab ich schon lange verloren, zusammen mit meinem Interesse und meiner Leichtigkeit.
Letzteres versteh ich besonders gut :(
Ich hätt übrigens auch lieber ne Wunderpille anstatt ein Risiko einzugehen.
blanc (aka rosé)
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von blanc (aka rosé) »

belladonna hat geschrieben: Trotzdem würde mich -aktuell- interessieren, ob es jemand von euch aus anspricht, einfach in der Hoffnung, doch noch ein Medikament zu finden, das hilft. Oder irgendwas. Naja, ich bräuchte wahrscheinlich schon ne Gehirnwäsche :roll:
ich hab es neulich erzählt .. wollte es garnicht, es kam einfach so raus .. nicht genauso wie es in mir steckt .. kurz ich habe an den wichtigen stellenn gelogen .. "nie versucht" und so .. undn wenn cih hier von meinen versuchen träume oder erzähle, dann ist das irgendwie "trocken" aber doert habe ich geheult wie ein schlosshund ... ich frag mich was er dachte .. er sagte er kann er verstehen ein leben zwiischen einsamkeit und missbrauch .. und einsamkeit selbst da wwo freunde sind .. ich fühlel mich so schlecht grad das ich dichter dran bin als ich es gluabe und sicher auch als er glaubt .. beim nächsten mal muss ich mich unbedingt zusammenreißen
medis nehme ich: venlafaxin antidepressivium, ich denke ich werde er erhöhen sicher ist sicher (im. 150 mg)
und abilify um momente der derpersonalisation oder so ähnlich im griff zu haben .. damit ich nicht aussteige wenns schlimm wird ..

manchmal sind es ja nur ein paar tage in ddenen es so verdammt dreckig geht .. sonst ist es normal schlecht .. aber schlecht ist es immer
belladonna
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von belladonna »

Danke euch beiden, morgen hab ich meinen Termin...

Blanc, dass tut mir so leid *umarm* Ich nehm übrigens auch Abilify (gegen die Psychose).
belladonna
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Re: Suizid als Thema in Therapie?

Beitrag von belladonna »

Ich habs angesprochen bzw wurde gefragt. Er weist mich nicht mehr ein (solange ich das nicht will bzw solange er den Eindruck hat, ich wäre stabil genug, der Rest von mir erscheint ihm labil...), gegen meine Angst hat er mir jetzt nur Tavor gegeben, ich hätte lieber noch etwas anderes gehabt.
Naja, in drei Wochen hab ich wieder einen Termin...
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