Die Schwachen in unserer Gesellschaft

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Erloesung
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Registriert: Montag 26. Januar 2009, 00:00

Re: Die Schwachen in unserer Gesellschaft

Beitrag von Erloesung »

Vor 10 Minuten hat es hier geklingelt.
(ich wohne momentan vorrübergehend bei meiner Mutter, wg. Sanierungsarbeiten in meiner Wohnung)

Jedenfalls ist es sehr ungewöhnlich, dass um diese Uhrzeit jemand bei meiner Mutter klingelt. Jedenfalls wollte ich dann instinktiv den Werkzeug-Hammer mir schnappen, aber dann bin ich erstmal zur Tür und hab geschaut. Naja, jedenfalls war's im Endeffekt nur der Sohn von unseren arabischen Nachbarn, der noch keinen neuen Schlüssel für die Hauseingangs-Tür hatte.
(das Schloss wurde nämlich vor kurzem erst ausgetauscht) Und die Eltern von dem sind gerade in Urlaub.

Warum ich das in diesen Thread schreibe:
Wenn ich jetzt hier nicht gewesen wäre: Meine Mutter hätte totale Panik bekommen, da sie eine ziemlich ängstliche Person ist. Aber durch meine Anwesenheit, fühlte sie sich dann natürlich viel sicherer.

Aber es ist auch bizarr, dass ich fast zum Hammer gegriffen hätte, sodass ich, bei einem eventuellen Angriff, sofort effektiv mich wehren hätte können.
Eigentlich ist es auch traurig, dass man sich so bewaffnen "muss". Natürlich ist die Gefahr auch eher gering, vorallem in Deutschland. Wobei ich persönlich ab 22 Uhr nicht mehr aus dem Haus gehe. Zwar ist nachts das Risiko immer noch gering, aber nachts alleine ist es schon gefährlicher. Seien es nur ein paar betrunkene halbstarke Jugendliche, die denken, sie wären Bruce Lee oder irgendwelche andere Gestalten, die die Dunkelheit "ausnutzen".

Jedenfalls, ich finde das einfach traurig, dass man einfach nicht in Frieden leben kann. Und nein, ich kann nicht ohne Angst nachts hier jetzt spazieren gehen. Und die Angst ist auch begründet und realistisch.

Im Endeffekt ist man, wie schon im Eingangspost erwähnt, ziemlich verloren, wenn man sich nicht mehr "wehren" kann. Sei es juristisch oder körperlich. Bzw. man ist nur dann "verloren", wenn man keine Angehörige hat, die einem "Schutz" und Hilfe geben.
Wobei meine Mutter ja auch "erst" Anfang 70 ist, und somit eigentlich noch meistens gut alleine klarkommt. Aber in ein paar Jahren wird das schon anders aussehen, denke ich.

Und jetzt kommt das, was mich eben so stört: Sie weiss, dass sie auf meine Hilfe teilweise "angewiesen" ist, und angenommen, ich ab morgen (nur ein Beispiel) nicht mehr da wäre, dann würde es sehr schlecht für sie aussehen. Und OBWOHL sie das weiss, benimmt sie sich mir gegenüber, immer wieder ziemlich respektlos.
Und sie sagt auch selber, dass sie, ohne mich, ziemlich schlecht dastehen würde. Aber TROTZDEM, immer wieder ihr respektloses Verhalten.
Tja, und das ist das Problem, was ich habe mit ihr.

Jetzt habe ich einen halben Roman wieder hier geschrieben :D . Aber um nochmal auf den Werkzeug-Hammer zurückzukommen: Warum muss ich mich überhaupt hier "bewaffnen"? Warum gibt es Menschen, die anderen schaden wollen? Ich weiss die Antwort. Leider. :|
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