Alkohol - Der Retter in der Not ?

Themenbezogene Diskussionen, die sich nicht nur auf eine Person beziehen; Ursachen und Auslöser für Depressionen und Daseins-Ängste; Bewältigungsstrategien bei Lebensmüdigkeit; psychische Krankheitsformen; Suchtkrankheiten; Alkohol-, Drogen- und Medikamenten-Abhängigkeit; Beziehungsprobleme

Moderatoren: Ludwig A. Minelli, Mediator

Girlxxx

Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Girlxxx »

Thanatos hat geschrieben:Und ein Spruch, der mir andernorts ins Auge fiel: "Verlierer hören auf, wenn sie scheitern. Gewinner scheitern, bis sie Erfolg haben." (Robert Kiyosaki)
Nun ja, das war ja mehr oder weniger das Ideal von Camus: Sisyphos der im ewigen Scheitern noch am Ball/Fels bleibt. Zudem stimmt er verallgemeinert einfach nicht: für jeden gibt es ein Genug des Scheiterns, jeder würde irgendwann aufgeben. Und dann gibt es Hindernisse, die als solche bekämpft werden können und solche die das nicht zulassen, weil sie schlicht jenseits irgendwelcher Verfügbarkeit liegen (jene die man als Kämpfer wahrnimmt, haben meist mit ersterer Sorte von Problemen zu tun, Camus` Auflehnung galt der Absurdität des Daseins schlechthin, darum wirkt sie auch so pathetisch-unecht und lässt an ganz andere Motive denken).
Solche Sprüche enthalten meist einen Kern Wahrheit, aber das Mosaiksteinchen will schon mit eigenen Gedanken ergänzt werden, damit das Ganze nicht schief hängt. In Schieflage hängend, ist es dann schwer zu unterscheiden von gedankenlosem Mumpitz.
Denn was sollte die Moral des blossen Spruches sein: `Nie aufgeben, dann bist du immer ein Gewinnern?` Bei ausbleibendem Erfolg würde solches allenfalls für den zutreffen, der im Aufbegehren selber seinen Sinn findet (womit man wieder in die Nähe eines unglaubwürdigen Sisyphos gelangt), oder aber man hätte die `Genugtuung` sein Verlierertum erst im letztmöglichen Scheitern erkennen zu müssen (welches dann ambivalent erfahren werden könnte: wissen alles getan zu haben was möglich war und/oder um die Vergeblichkeit all des Kämpfens zu wissen). Der Vernünftige aber kann abwägen, wann sich Aufwand und Ertragsaussicht in einem völlig disproportionalem Verhältnis befinden und könnte sich zumindest ersparen über vergebliche Liebesmüh zu erbittern. Aber letztlich, für den der etwas Bodenhaftung hat, so oder so blosser Schein: wer nicht wirklich wählen kann, kann unbeteiligt abwarten welche Kräfte sich in ihm zu Wort oder zur Tat melden...am Ausgang lässt sich, wie auch immer, nicht rütteln (dieses `Ideal` ist die (Umkehr)spiegelung von Camus` Sisyphos und ebenso unglaubwürdig bzw. unwahrscheinlich).
Manuela Maria
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Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Manuela Maria »

Ich habe gerade einen Klos im Hals und weiß nicht wie ich auf diesen Beitrag antworten soll.

Eines schreibe ich doch, es gibt Situationen oder Energien im Leben die einem immer wieder den Weg versperren, einem vorgaukeln das man scheitern wird wenn, wenn man keinen anderen Weg einschlägt. Vor einem sind viele Wege. Keiner sagt einem wo der Beste ist, der dich ans „Ziel“ führt.
Girlxxx hat geschrieben:
für jeden gibt es ein Genug des Scheiterns, jeder würde irgendwann aufgeben. Und dann gibt es Hindernisse, die als solche bekämpft werden können und solche die das nicht zulassen, weil sie schlicht jenseits irgendwelcher Verfügbarkeit liegen
Das ist wohl leider so, es gibt Kämpfe die von vornherein einem zum scheitern verurteilt, nur ist die Aufforderung zum Kampf direkt vor einem. Fängt man nicht an sich zu verteidigen oder einen Weg zu suchen hat man gleich schon verloren. Ist wie eine ? des Schicksals. Andere Völker nennen es auch Karma, Schicksal was weiß ich.

Und doch glaube ich das es Möglichkeiten gibt diese Energien kippen zu lassen, nur ich habe sie nicht gefunden und suche wohl auch nicht mehr.

Gedankenenergie die sich formen lässt Schmarren oder eine Physikalische Wirklichkeit?

Buchtipp: Bruce Lipton (Stammzellenforscher)
Er trat besonders durch die Verbreitung des Gedankens hervor, dass die Gene und die DNA durch Gedanken und Einstellungen eines Menschen beeinflusst werden können.

Bruce Lipton schrieb den Bestseller:„Intelligente Zellen- Wie Erfahrungen unsere Gene steuern“ (Originaltitel „Biology of Belief“)

http://www.quanten-intelligenz.de/qi-qu ... ce-lipton/

Vielleicht bringt es etwas für einen von euch, ich bin auch damit gescheitert.

Das Buch ist allerdings sehr interessant.

Jetzt bin ich aber wirklich Off Topic, und prost!

M.M.
Thanatos
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Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Thanatos »

Zwar werde ich mir keinen Kommentar anmaßen, da ich das Buch nicht gelesen habe, aber ich konnte nicht umhin, etwas über den Autor zu recherchieren, weil er mir bisher völlig unbekannt war.

Hier mal der Auszug aus einer spaßigen Meinung über ihn:

Lipton is a cancer quack who uses his specialist knowledge and PhD status to befuddle the unwary. He sells hope in the form of fake science to the desperate and needy.
Lipton is a creationist. He’s not the highly politicized Christian fundie type, but he clearly believes in some kind of pantheistic Intelligent Designer.
He thinks that negative thought “causes cancer and global destruction” so watch out. Apparently negativity and critical thinking will kill you...


Und was den Wein betrifft: Seit zweieinhalb Jahren mache ich eine Art „Weinlehre“ bei einer Person vom Fach, in Theorie und Praxis. Vor allem die Praxis schenkt mir neuen Lebensmut. :wink: Prost!

Schönen Rest vom Tag,
wünscht Thanatos
Manuela Maria
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Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Manuela Maria »

War mir klar das du wieder so etwas findest - du alter Skeptiker (oder Realist :cry:) . Öffne dich mal für neues, siehst doch was mir das gebracht hat :wink:

Recherchieren geht schnell heutzutage, Google macht es schon – aufgepasst bei dem was man findet, es könnte auch falsch sein!
Auch hier im Netz stehen wir vor der Entscheidung von was und wem wir uns beeinflussen lassen (die Qual der Wahl).
Ist schon blöd das man (ich) immer wieder an diesen Punkt ankommt – selbst ist die Frau/Mann (kein Papa Gott - wo bist duuuuuu)
Und schon wieder Off Topic, nun zum eigentlichem Thema hier :P

Beim nächsten mal, wenn du schreibst bring ein Tröpfchen mit, dass die Schwermut in Leichtigkeit und Sinn verwandelt – und prost :!:
Thanatos
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Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Thanatos »

Ich bin doch für Neues sehr offen. Wäre ich das nicht, hätte ich doch gar nicht über Lipton recherchiert. :wink:
Und ein Tröpchen soll ich mitbringen? Was darf's denn sein? „Schweizer Überseewein“ (siehe „Weinthread“)?
Manuela Maria
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Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Manuela Maria »

Dann werde ich jetzt einmal eine Weinprobe lesen und mich schämen mit dem Fusel den ich hier trinke – na ja so schlimm ist er dann doch nicht!
Lebensmüde

Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Lebensmüde »

...
Zuletzt geändert von Lebensmüde am Sonntag 21. Februar 2016, 12:22, insgesamt 1-mal geändert.
Girlxxx

Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Girlxxx »

Lebensmüde hat geschrieben:
Girlxxx hat geschrieben:für jeden gibt es ein Genug des Scheiterns, jeder würde irgendwann aufgeben.
Ab einem gewissen Verlust sollte man imho auch aussteigen.
An der Börse nennt man das Stop-Loss.
Man investiert Jahre lang und versucht den Kurs des eigenen Lebens irgendwie nach oben zu bekommen und fährt dennoch nur Verluste ein. Und irgendwann sollte man einfach die Reißleine ziehen, sonst wird's schmerzhaft.
Wobei die Lebensbilanzierung natürlich keine einfache Rechnung mit Gewinn/Verlust darstellt (ja, seltenst überhaupt eine `Rechnung` im eigentlichen Sinn). Aber es stimmt schon: erkennen wann es, gemäss aller Vernunft, einfach nicht mehr lebenswert werden kann und dann einen Schlussstrich zu ziehen wäre ein `Ideal`. Und verfügbare SH würde solchem natürlich im Einzelfall entgegenkommen (und wohl nicht selten das Lebensunwerte wieder lebbar bzw. aushaltbar machen).
SSchluSS2
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Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von SSchluSS2 »

http://de.uncyclopedia.wikia.com/wiki/Alkoholismus
Ich bin der "philosophisch-hedonistische Trinker" :P meine Leberwerte sind über 900
Leider wirds trotzdem noch nen weilchen dauern, so schnell gehts leider nicht, vom Brechreiz begleitet :evil: aber der Alk betäubt ja auch schön prost
Thanatos
Beiträge: 1580
Registriert: Freitag 5. Februar 2010, 10:48

Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Thanatos »

Na, wer taucht denn da nach x Jahren wieder im Forum auf? Welch eine Überraschung!
Prost! :wink:
Rasiel
Beiträge: 1380
Registriert: Freitag 26. November 2010, 14:23

Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Rasiel »

Aber hallo.......
Hat deine Leber durchgehalten, hab mir ernste Sorgen gemacht.
glycerine

Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von glycerine »

Weiß jemand was über Sschluss2 ?
Last Escort
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Wohnort: BW

Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Last Escort »

Vividus hat geschrieben:Ich halte gar nichts von Alkohol als Seelenheil oder Helfer. Im Gegenteil. Alkohol macht alles noch schlimmer und wenn ich mal welchen getrunken habe (ohne betrunken zu sein), kann ich schlechter schlafen und fühle mich am nächsten Tag unwohl. Alkohol ist ein ganz schlechter Berater und Freund in der Not. Alkohol vergiftet die Seele und verändert den Menschen. Von den organischen Folgen ganz zu schweigen.
Ist zwar ein ganz alter Thread, aber die Menge an Beiträgen zeigt die Bedeutung, daher möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben.

Ich sehe das exakt gegensätzlich wie Vividus. Für mich ist z.B. ein guter Rum oder Wein eine tägliche Köstlichkeit. Völlig unabhängig davon ist Alkohol für mich ein Notfall-Werkzeug um meine negativen Gedanken zu betäuben bzw. das Bewusstsein zum Stillstand zu bringen. An manchen Tagen komme ich von der Arbeit heim und kann mich nur noch durch wegschießen mit Alkohol vom unmittelbaren Ende abhalten. Da das zum Glück nicht jeden Tag passiert sehe ich darin auch kein Problem oder Suchtgefahr.
Zum Glück gehts mir da am nächsten Tag nicht schlecht. Ich habe dann meist keine genaue Erinnerung mehr an den Vortag, was auch ganz gut so ist.

Ist natürlich meine ganz persönliche Meinung und meine Erlebnisse, die ich hier kund tue. Das sehen andere sicher völlig anders, da ihre Lebenssituation oder Einstellung zum Thema natürlich nicht die Gleiche ist wie meine.
SSchluSS2
Beiträge: 459
Registriert: Mittwoch 1. September 2010, 08:12

Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von SSchluSS2 »

glycerine hat geschrieben:Weiß jemand was über Sschluss2 ?
mich gibts noch^^
säuft hier keiner mehr ?
Sadness
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Registriert: Donnerstag 29. April 2010, 10:26

Re: Alkohol - Der Retter in der Not ?

Beitrag von Sadness »

säuft hier keiner mehr ?
Doch. *prost*
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