Nur noch eine leere Hülle ...

[lunar-x7]

Springer, ich wollte auch noch was zum Thema Lärm und Freiräume sagen. Da gibts ja den Spruch, dass der Freiraum des einen dort aufhört, wo sich andere davon gestört fühlen. Aber wie Agnetha schon schrieb, meistens wollen die Lärmmacher nicht mal damit provozieren, oder es fehlt das Bewusstsein dafür, dass da noch andere Menschen um sie herum leben. Letzteres bringt mich fast immer um meinen Verstand. Da bin ich dann auch nicht viel weiter und sehe es als pure Provokation.

Leider helfen dann bei mir auch nur noch Ohrenstöpsel und Benzo, damit ich nicht die nächsten Wochen psychisch auf dem Zahnfleisch gehe.

[Agnetha]

Ja springer, verstehe ich gut. Ich greife dann allerdings zu Medikamenten. Ich warte immer bis zum abend und dann beame ich mich mit einer Schlaftablette in den schlaf. Meist klappt das. Morgens sieht die Welt dann auch wieder anders aus.

Schlaftabletten hatte ich auch mal, Zolpidem. Dummerweise haben die mich mit zunehmender Einnahmedauer tagsüber sehr depressiv und nervös werden lassen....das liegt wohl irgendwie an diesem GABA-Effekt, der dann zurückschlägt. Hast du dieses Problem nicht? Vielleicht sollte ich mal andere probieren..

Ja das nehme ich auch. Seit 1996. Ich musste es zum Glück nie steigern, komme also immer noch mit 10 mg aus. Sie sind sicherlich segen und fluch. Sie helfen mir zu schlafen und abzuschalten. Ich kann auch nicht ausschließen, dass sie mich depressiv machen.

[lunar-x7]

Was mich gedanklich beschäftigt ist, dass wenn alles an Kompetenzen in unserem leben in unserem Gehirn abgespeichert ist und wir jahre- und jahrzehntelang gut darauf zurück greifen konnten, warum stehen wir dann plötzlich gedanklich vor einer Wand und schaffen es nicht mehr, uns selbst zu helfen? Warum nehmen plötzlich unsere Kompetenzen ab? Ich bin körperlich gesund. Ein Resultat aus einer körperlichen Erkrankung ist meine psychische Verfassung nicht. Allerdings sehe ich bei mir die Gefahr, dass ich durch meinen psychischen stress und meine Medikamente krank werde. Warum kann ich mir nicht mehr vernünftig helfen?

Hattest du schon einmal ein Burn-Out? Danach kommt es häufig vor, dass man die vorherige psychische Belastbarkeit nicht mehr erreicht. Es ist gut möglich, dass du den aktuellen psychischen Streß nicht mehr ertragen kannst. Mir hat man auch mal gesagt, dass mit dem älterwerden auch die Streßtoleranz nachlässt.

[Springer]

@lunar:

Klar, Absicht steckt da meist nicht dahinter...ich habe manchmal ein extrem lautes Telefonieren des Nachbarn als Problem. Das fängt teilwiese Nachts um 3 oder 4 Uhr an. Ohrenstöpsel sind auch keine Option weil ich meist den Wecker stellen muss. Nein, ich glaube der merkt das echt nicht, dass es so laut ist. Der würde das nur merken, wenn ich das selbe machen würde.

Agneta, ich habe mal in einem andere Forum von einer Frau gelesen, die immer sehr depressiv und angespannt war und diese Tabletten jahrelang nahm. Sie setzte es dann ab und plötzlich ging es ihr besser, keine Unruhezustände mehr. Ich will dir keine Angst machen, aber du kannst das ja mal im Hinterkopf behalten bzw. beobachten ob es ohne anders wäre. Nur, das Schlafproblem wäre dann ja auch noch da....hach

[Agnetha]

Springer, meine Nachbarin hat das auch gemacht. Zu allen unmöglichen Nachtzeiten . Samstag zieht die neue Nachbarin ein. Wer weiß, was ich dann wieder ertragen muss .

Ich weiß, dass Schlaftabletten Depressionen verursachen können. Aber ich sehe für mich keinen weg sie wegzulassen.

Lunar, stimmt. Mit dem Älterwerden verliert man Kompetenzen.

[lunar-x7]

Springer, für die Ohrenstöpsel habe ich einen extralauten Wecker von Tchibo. Ohne Ohrenstöpsel würde der Weckton mir den ganzen Tag versauen.

Würde ich versuchen den Krach den die Mieterin unter mir zeitweise macht zu übertönen, dann würde ich mich nicht mehr in meiner Wohnung aufhalten können. Manchmal mach ich das mit sehr lauter Musik über Kopfhörer, das geht dann (aber auch nicht immer, besonders wenn ich eigentlich Ruhe brauche). Ich hatte auch schon den Fall bei einem früheren Mieter, der mein übertönen noch als Aufforderung sah, noch lauter zu werden. Daher bin ich damit auch vorsichtiger geworden. Ich habe nicht mehr besonders viele Nerven.

Es bleibt schwierig ... und ich fühle mit euch Auch-Lärmgeplagten.

[glycerine]

Ich hatte gestern auch so einen Tunnelblick in dem ich feststeckte, die Feiertage sind für mich neben den Sonntagen am schwersten auszuhalten. Ich habe nicht direkt eine Lärmbelästigung hier, aber im Sommer habe ich manchmal das Problem bei geöffnetem Fenster, dass ich alles auf mich beziehe was draußen so gesagt wird, dass ich es hören kann, das liegt an der Schizophrenie, zum Teil wird es schon real sein, aber bestimmt nicht nur, das wäre ja echt sehr aussergewöhnlich, dass ich fast das einzige Thema bin, das den ganzen Tag besprochen wird, so viel gäbe es ja da nicht mal.

Nehme Seroquel zum Schlafen, Solian gegen die Wahnvorstellungen und Venlafaxin retard gegen die Depressionen, nur, dass ich immer noch Stimmen höre vor dem Schlafengehen, immer noch oft sehr depressiv bin und leider in der Nacht meistens fünf bis zehn Mal aufstehe, weil ich so schräg träume und dann voll gestresst aufwache.