Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Thema Suizid; Berichte über gescheiterte Suizidversuche; suizidales Verhalten; Leben mit Suizidgedanken; Hilfestellungen

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Thorsten3210
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von Thorsten3210 »

cabinas hat geschrieben:Bedauerlicheweise gibt es hier keinen Ignorierknopf
Gibt es doch, unter "Persönlicher Bereich" im Register "Freunde und ingnorierte Mitglieder" befindet sich ein Listenfeld dafür. Aber mach die Liste nicht zu voll, sonst siehste am Ende überhaupt keine Beiträge mehr :mrgreen:
Peterchen
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von Peterchen »

Lebensmüde

Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von Lebensmüde »

...
Zuletzt geändert von Lebensmüde am Mittwoch 26. Oktober 2016, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
alycat
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von alycat »

War schon lange nicht hier. ..hatte so viel zu tun, dass die Suizidgedanken sich immer weiter von mir entfernen...
Achso du bist Vater...
Ahh okay gut jetzt ergibt es einen Sinn....ich dachte schon weshalb bist du hier wenn Suizid gar keine Option für dich ist ...
Ja klar wenn etwas im Leben passiert , dann verändert es einen...freut mich für dich dass du ein scheinbar positives Erlebnis hattest welches dich vor dem Suizid abhält....
alycat
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von alycat »

Letztes Jahr war ich extrem suizidal....da sagte mir ein Christ ich hätte kein Recht auf Suizid da der Körper nicht den Menschen sondern Gott gehöre. Gott hats erschaffen und nur er kanns wieder nehmen.
Nach langer Diskussion war die Bilanz : streit und Beleidigungen.
Seitdem versuche ich auch nicht viel zu diskutieren weil es oftmals sinnlos ist...
Gerade wenn es um philosophische Fragen geht...
Ja sicher werden eltern leiden Cabinas aber aie werden auch leiden wenn man suizidal ist und sie z.b deswegen nicht besucht...
Nein ich kann das nicht....bei einer akuten Depression kann man nichts vorspielen, da weint man viel usw. Da merkt doch jeder, dass du depressiv bist...also ich weiss nicht wie die anderen das verheimlichen können
cabinas
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von cabinas »

alycat hat geschrieben:Letztes Jahr war ich extrem suizidal....da sagte mir ein Christ ich hätte kein Recht auf Suizid da der Körper nicht den Menschen sondern Gott gehöre. Gott hats erschaffen und nur er kanns wieder nehmen.
Nach langer Diskussion war die Bilanz : streit und Beleidigungen.
Seitdem versuche ich auch nicht viel zu diskutieren weil es oftmals sinnlos ist...
Gerade wenn es um philosophische Fragen geht...
Ja sicher werden eltern leiden Cabinas aber aie werden auch leiden wenn man suizidal ist und sie z.b deswegen nicht besucht...
Nein ich kann das nicht....bei einer akuten Depression kann man nichts vorspielen, da weint man viel usw. Da merkt doch jeder, dass du depressiv bist...also ich weiss nicht wie die anderen das verheimlichen können
Das ist so ein Problem mit einigen fundamentalistischen Christen. Ich bin auch ein Christ, aber ich sage nicht, dein Koerper gehore Gott, eher, wenn schon, dann deine Seele, aber dem christlichen Glauben nach gab dir Gott auch die freie (!) Entscheidung, den Willen sich fuer oder gegen etwas zu entscheiden. Daher ist das Argument "dein Koerper gehoert nicht dir" fuer mich kein Argument, sondern ein Dogma, etwas starres. Etwas Unerbittliches, Gnadenloses. Zwar in ich mittlerweile gegen den Suicid, aber bestimmt nicht aus diesem Grunde!

Ich habe eine Tochter, die mitunter depressiv ist und sehr darunter leidet. Sie soll mir nichts vorspielen. Lieber ertrage ich ihr Leid und versuche ihr meine Liebe zu geben, die sie natuerlich in so einer Situation gar nicht annehmen kann. Das Vacuum der Depression ist ein zu starker Sog.
Ich finde es auch schlimm, seine Depressionen verheimlichen zu sollen oder gar muessen. Depression gehoert zu dem Menschen, ist Teil seiner selber.
Ich selber habe mitunter schwere Depressionen und es ist ein gehoeriger Kampf in mir. Daher verstehe ich dich natuerlich.
Und wenn ich mich frage, wozu man alles durchstehen soll, dann denke ich, das ist eine kindliche Frage, es gibt keine echte Antwort.
Ja, ich habe eine laengst verloren geglaubte Tochter wieder gefunden.
Ich wuenschte es gaebe ein Zauberwort, vor dem die Depressionen wegfliegen. Ich wuerde es fuer dich aussprechen!
Herzlich.
alycat
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von alycat »

Ok:) verstehe...
ja ich war auch Christ...und jetzt weiss nicht was ich bin...
An sich kann ich mir nicht vorstellen, dass es nichts Höheres gibt...aber naja keine Ahnung ...
alycat
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von alycat »

Danke das ist lieb...
cabinas
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von cabinas »

alycat hat geschrieben:Ok:) verstehe...
ja ich war auch Christ...und jetzt weiss nicht was ich bin...
An sich kann ich mir nicht vorstellen, dass es nichts Höheres gibt...aber naja keine Ahnung ...
Das ist normal,das geht mir auch so, das geht jedem Menschen so der sich Christ nennt, dass er zweifelt, das alles in Frage stellt.

Ich hatte mal einem Pastor gesagt: es wird immer von der Liebe Gottes gesprochen, tut mir leid,ich spuere da gar nichts.
Da meinte er, schau dich mal um, die ganze Natur, ist das schoen? Das kann man als seine Liebe bezeichnen,

Jetzt gibts ja in Europa nicht soviel umwerfende Natur wie bei mir. Es soll auch nur was erklaeren.
alycat
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von alycat »

Haha "ich spüre da nichts"

ich weiss was du meinst...
Peterchen
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von Peterchen »

cabinas hat geschrieben: Ich hatte mal einem Pastor gesagt: es wird immer von der Liebe Gottes gesprochen, tut mir leid,ich spuere da gar nichts.
Da meinte er, schau dich mal um, die ganze Natur, ist das schoen? Das kann man als seine Liebe bezeichnen
Du meinst die Natur, die darauf beruht, dass Lebewesen sich gegenseitig bei lebendigem Leib auffressen? Die Natur, die in jeder Generation mehr Lebewesen produziert, als überlebensfähig sind, und den Überschuss qualvoll krepieren lässt? Also wenn ich von dieser Natur auf den Charakter Gottes schließen würde, dann käme ich niemals auf einen Gott der Liebe.

"Viele Menschen sind beunruhigt vom Leid der Menschen und anderer fühlender Lebewesen und fragen sich, wie dieses Leid mit den Plänen eines allmächtigen und liebenden Gottes vereinbar sei. Darwins Darstellung der Geschichte des Lebens erweitert den Maßstab solchen Leides noch beträchtlich. Millionen Jahre hindurch erfuhren Milliarden von Tieren gewaltiges Leid, und zahlreiche Arten sterben vollständig aus, bis schließlich an der Spitze eines Zweiges am Stammbaum der Evolution vielleicht eine Spezies mit jenen Fähigkeiten entsteht, die uns in die Lage versetzen, den Schöpfer anzubeten. [...] Außerdem ist das Leiden der Tiere kein zufälliges, sondern ein notwendiges Moment in der Entwicklung des Lebens. Die natürliche Selektion gründet in einem heftigen Konkurrenzkampf, und auch wenn nicht immer die Rücksichtslosesten das Rennen machen, bringt sie doch in zahlreichen Fällen eine "Natur mit Zähnen und Klauen rot von Blut" hervor. Unsere Vorstellung göttlicher Vorsehung muss davon ausgehen, dass dieser Schöpfer eine aberwitzige Geschichte konstruiert hat, eine Geschichte des Lebens mit einem dem Hauptereignis vorangehenden Vorspiel, das drei Milliarden Jahre währte und das oft grausame Leiden unzähliger fühlender Lebewesen umfasst, ein Leiden, das keine bloße Nebenfolge darstellt, sondern konstitutiver Bestandteil des vom Schöpfer gewählten Drehbuchs ist." (Philip Kitcher)

Aber tatsächlich spricht nichts für die Existenz eines Gottes:

“The total amount of suffering per year in the natural world is beyond all decent contemplation. During the minute that it takes me to compose this sentence, thousands of animals are being eaten alive, many others are running for their lives, whimpering with fear, others are slowly being devoured from within by rasping parasites, thousands of all kinds are dying of starvation, thirst, and disease. It must be so. If there ever is a time of plenty, this very fact will automatically lead to an increase in the population until the natural state of starvation and misery is restored. In a universe of electrons and selfish genes, blind physical forces and genetic replication, some people are going to get hurt, other people are going to get lucky, and you won't find any rhyme or reason in it, nor any justice. The universe that we observe has precisely the properties we should expect if there is, at bottom, no design, no purpose, no evil, no good, nothing but pitiless indifference.” (Richard Dawkins)
cabinas
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von cabinas »

Peterchen hat geschrieben:
cabinas hat geschrieben: Ich hatte mal einem Pastor gesagt: es wird immer von der Liebe Gottes gesprochen, tut mir leid,ich spuere da gar nichts.
Da meinte er, schau dich mal um, die ganze Natur, ist das schoen? Das kann man als seine Liebe bezeichnen
Du meinst die Natur, die darauf beruht, dass Lebewesen sich gegenseitig bei lebendigem Leib auffressen? Die Natur, die in jeder Generation mehr Lebewesen produziert, als überlebensfähig sind, und den Überschuss qualvoll krepieren lässt? Also wenn ich von dieser Natur auf den Charakter Gottes schließen würde, dann käme ich niemals auf einen Gott der Liebe.

"Viele Menschen sind beunruhigt vom Leid der Menschen und anderer fühlender Lebewesen und fragen sich, wie dieses Leid mit den Plänen eines allmächtigen und liebenden Gottes vereinbar sei. Darwins Darstellung der Geschichte des Lebens erweitert den Maßstab solchen Leides noch beträchtlich. Millionen Jahre hindurch erfuhren Milliarden von Tieren gewaltiges Leid, und zahlreiche Arten sterben vollständig aus, bis schließlich an der Spitze eines Zweiges am Stammbaum der Evolution vielleicht eine Spezies mit jenen Fähigkeiten entsteht, die uns in die Lage versetzen, den Schöpfer anzubeten. [...] Außerdem ist das Leiden der Tiere kein zufälliges, sondern ein notwendiges Moment in der Entwicklung des Lebens. Die natürliche Selektion gründet in einem heftigen Konkurrenzkampf, und auch wenn nicht immer die Rücksichtslosesten das Rennen machen, bringt sie doch in zahlreichen Fällen eine "Natur mit Zähnen und Klauen rot von Blut" hervor. Unsere Vorstellung göttlicher Vorsehung muss davon ausgehen, dass dieser Schöpfer eine aberwitzige Geschichte konstruiert hat, eine Geschichte des Lebens mit einem dem Hauptereignis vorangehenden Vorspiel, das drei Milliarden Jahre währte und das oft grausame Leiden unzähliger fühlender Lebewesen umfasst, ein Leiden, das keine bloße Nebenfolge darstellt, sondern konstitutiver Bestandteil des vom Schöpfer gewählten Drehbuchs ist." (Philip Kitcher)

Aber tatsächlich spricht nichts für die Existenz eines Gottes:

“The total amount of suffering per year in the natural world is beyond all decent contemplation. During the minute that it takes me to compose this sentence, thousands of animals are being eaten alive, many others are running for their lives, whimpering with fear, others are slowly being devoured from within by rasping parasites, thousands of all kinds are dying of starvation, thirst, and disease. It must be so. If there ever is a time of plenty, this very fact will automatically lead to an increase in the population until the natural state of starvation and misery is restored. In a universe of electrons and selfish genes, blind physical forces and genetic replication, some people are going to get hurt, other people are going to get lucky, and you won't find any rhyme or reason in it, nor any justice. The universe that we observe has precisely the properties we should expect if there is, at bottom, no design, no purpose, no evil, no good, nothing but pitiless indifference.” (Richard Dawkins)
Nein, er (und ich) meine die wunderschoenen Berge und Waelder, die Schoenheit eines Blue Morpho,
https://therainforestrangers.com/upload ... morpho.jpg
eines Quetzals,
http://www.radioenciclopedia.cu/images/ ... uetzal.jpg
eines Tucans.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... _Arias.jpg

Ich wusste nicht, dass die sich bei lebenden Leibe auffressen.
Du pauschalisierst zu sehr.
Wenn du wirklich nur und einzig und allein das dunkle, duestere siehst, linear und immer, und keinen Raum fuer die Gegenseite besitzt, bedauere ich dich.
Waere es denn fuer dich eine Genugtuung wenn sich die Welt - der gesamte Erdball also- in die Luft sprengt und damit all dein beschriebenes Leiden bei jeder einzelnen Kreatur niemals wieder auftritt?

Und was Gott betrifft - tja, auch mal pauschal gesagt: Das ist nicht mein Problem, wenn es Menschen gibt, die einem Gott einen menschlichen Charakter zuschreiben und ihn so zu einem Menschen machen wollen. Irgendwie unausgereift.

Zwar kollidiert diese Auffassung mit den Religionen der sogenannten Naturvoelker, von denen keine einzige den Gott oder die Goetter menschliche Eigenschaften zusprachen, um ihn zu einem Menschen zu machen, der wie ein Mensch denkt und handelt-: Aber bitte, das ist ja kein Argument.

Was Darwin betrifft - du vergisst wann seine Evolutionstheorie erschien, das war zu einer Zeit, als Gross-Britannien die halbe Welt beherrschte und ueberall Kolonien hatte und diese im Kampf erobern musste und die Idee des Herrenmenschentums vorherrschte, die den tumben Eingebornenen ueberlegen sind.
Auch Darwin war ein "Kind seiner Zeit" und sah dementsprechend alles unter diesem Blickwinkel, die gesamte Natur, alles war nur Krieg gegeneinander, der Bessere setzt sich durch, alles war nur Blut und Tod, und er drueckte das ja auch in seinen Betrachtungen aus.

Darwin vergass in seiner Evolutionstheorie, warum Tiere schoen sind, warum Tiere Anmut besitzen, warum der Gesang des Tucans etwa in uns Menschen Harmonie ausloesen kan.
Aber sicher ist das noch nicht ausreichend erforscht, und irgendwann werden die Wissenschaftler auch darauf die Antwort haben, dass das alles nur Beschiss ist.

Ich weiss auch nicht ob die Ansicht eines, wie nennt er sich, Philosph der Biologie, quasi als die Bibel aller lebensabwehrenden Menschen, als die Bibel aller Erkenntnisse fuer alle Menschen zu betrachten ist.
Ein bisschen arg gewichtig.....
Es wird immer welche geben, die diesen Beschiss an der Welt predigen, wie einst die religieosen Fanatiker den Untergang gepredigt haben.
Die Verehrung der Wissenschaft kommt der Verehrung Gottes im 15. Jahrhundert gleich, die Lehre darf nie angetastet oder in Zweifel gezogen werden, sonst gibt es den Scheiterhaufen (die oeffentliche Hinrichtung im Internet und berufliche Vernichtung durch Feministen und Genderisten). Die Hohenpriester der Wissenschaftsverehrung sind die Redakteure der Wisenschaftsblaetter, die Gebote der Wissenschaft sind: Glaube was wir dir lehren, denn du bist zu dumm es selber zu wissen, also Glaube uns, Glaube Glaube Glaube.

Ich sehe da keinen potenziellen Unterschied zur dogmatischen Kirchenlehre. :lol:

Auch ein Richard Dawkins ist nur eine Wisenschaftspfeife am Sternenhimmel der vielen widerspruechlichen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Oder sollte seine Ansicht so Unfehlbar sein, wie der Papst es sein kann?
Dann also doch ein Glaube wie im Mittelalter!
Ein wenig Wissenschaftskritik wuerde dir gut tun, denke ich. Wenn ich mir diese persoenliche Bemerkung erlauben darf, ist nicht boese gemeint.
FluffsInTheNavel
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Registriert: Dienstag 27. Oktober 2015, 01:07

Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von FluffsInTheNavel »

@cabinas
Ich glaube du hast den Thread Autor falsch verstanden. Er will seinen Eltern nicht den RAT geben sich umzubringen, sondern nur eine Möglichkeit gewähren im Falle des Falles, wenn sie es für nötig halten. Ich denke das kann er ihnen auch schonend kommunizieren und richtig formulieren, sodass es nicht als Ratschlag rüberkommt.

@chris
Ich glaube da kommst du nicht an einer digitale Lösung vorbei, wenn du nicht willst, dass sie die Anleiungen und Hinweie sofort nach deinem Abgang auffinden.

Möglichkeit A:
Du druckst deine Hinweise aus und legst sie in einen Umschlag. Den Umschlag versteckst du gut an einer Stelle, an die die nächsten Monate keiner rankommt (oder zumindest bis zu deinem Abgang). Dann erstellst du eine zeitversetzte E-Mail, die automatisch eine gewisse Zeit (z.B. ein paar Monate) nach deinem Abgang an eine Person deines Freundes -oder Verwandtenkreises geschickt wird. Kostenlose Anbieter von zeitversetzten Mails gibt es. In dieser Mail bittest du die Person deinen Eltern bescheid zu sagen sie sollen doch bitte an dieser jener Stelle nach einem Unschlag schauen.

Möglichkeit B:
Falls du keine weitere Person miteinbeziehen willst:

Du richtest deinen Eltern eine E-Mail Adresse ein. Schriftlich ausgedruckt hinterlässt du eine Anleitung wie und wann sie sich einloggen sollen. Am besten sollte der Name der E-Mail Adresse so gewählt werden, damit die E-Mail Adresse für eine der beiden zur Standard Mail Adresse wird, damit sie sich aus Gewohnheit immermal wieder einloggen.
In einer zeitversetzten Mail an diese neue Adresse lässt du dann einige Monate später die detaillierten Anleitungen und Hinweise schicken.
Beachte, dass man bei den meisten free Shedule Mail Anbietern keine Anhänge verschicken kann. Also alles in Textform und mit Links vorbereiten.

cabinas hat geschrieben: Nur der Klarheit wegen: Ich stand selber hier und war bereit mein Leben weg zu geben weil ich es unertraeglich fand, schmerzhaft. Ich weiss was leiden ist. Ich habe alles gehabt fuer den Suicid. ....
Doch bevor es zur Handlung kam, geschah etwas sehr aussergewohnliches bei mir in meinem Umfeld, worueber ich nicht rede, vielleicht ein andermal, was meine gesamte Gedankenwelt umstuerzte.
Und bei allen anderen soll so ein Ereignis nun auch unbedingt eintreten müssen, nur weil er bei dir eingetreten ist? Was ist, wenn dieses Ereignis zufälligerweise nicht bei dir eingetreten wäre? Wenn du keine Tochter gehabt hättest, so wie die meisten hier wahrscheinlich keine Kinder haben. Dann hättest du dieses umdenkende Ereignis nicht erfahren und hättest nicht über ihn/uns so urteilen können.
Hat nunmal nicht jeder das Glück etwas zu erfahren oder zu haben, dass ihm so sehr am Leben festhalten lässt.
Du bist also relativ überheblich und herablassend, wenn deine Beschuldigungen und deine Ansichten nur aufgrund des Wendeerlebnisses mit deiner Tochter möglich sind.

cabinas hat geschrieben: "Also, soziale Gebundenheit ist eine Wirklichkeit. Das ist dein Naechster. Das ist Teil des Menschseins. Wenn du nun sagst "ich wurde nie gefragt" und daraus Konsequenzen ziehen moechtest, musst du ebenso konsequent die Gemeinschaft der Menschen meiden, komplett und vollstaendig."
Das ist bisher das einzige Argument von dir, mit dem ich etwas anfangen kann. Da steckt sogar ein Fünkchen Logik dahinter.
Aber: Wenn es einem gut geht und man sein soziales Leben führt und man seinen sozialen und gemeinschaftlichen Gebundenheiten nachgeht, dann denkt man ja normalerweise nicht im Traum an einen möglichen Suizidfall. Das heißt, man kann nicht sein ganzes Leben in völliger sozialer Isolation leben, nur für den FALL, dass man irgendwann mal suizidal werden könnte.
Und außerdem gibt es keinen Grund diese soziale Verantwortung nur alleine auf die Verletzung, die durch Suizid ausgelöst wird, zu beschränken. Wenn du nach dieser sozial-verantwortlichen Regel leben wolltest, dann dürftest du niemals irgendwelche Freundschaften beenden, Liebesbeziehungen beenden oder auf sonst irgendeine Art jemanden verletzen, kränken oder verlassen. Kannst du tatsächlich von dir behaupten so zu leben und gelebt zu haben? Du argumentierst praktisch so: Ein Liebespartner darf den anderen Liebespartner auf keinen Fall verlassen, falls das den anderen verletzen könnte, DENN dadurch, dass er sich überhaupt erst auf die Beziehung eingelassen hat (hat soziale Verantwortung in der Gemeinschaft übernommen), ist er verpflichtet die Beziehung auch gegen sein Wohlbefinden und trotz jeglicher Umstände fortzuführen. Denn das ist Teil seiner "sozialen Gebundenheit" und er hätte eben von Anfang an "konsequent die Gemeinschaft meiden müssen" (Zitat von dir).
Du merkst doch selbst, dass niemand nach so einer Regel leben kann, oder?
Wenn niemand von sich behaupten kann so eine soziale reine Weste zu haben und bisher niemanden durch seine gesellschaftliche Teilnahme verletzt oder verlassen zu haben, dann gibts auch keinen Grund diese Gesellschaftsverantwortung und das Verlassens-Verbot NUR auf den Suizid anzuwenden. Ganz, oder gar nicht.

cabinas hat geschrieben: Von der "Fortpflanzung" hast du, scheint mir, keine Ahnung. Natuerlich gibt es Menschen, die wollen auf Teufel komm raus ein Kind, wie andere Leute ein Auto.
Allgemein aber ist es, dass ein Kind die Frucht von Liebe ist, von gegenseitiger Hingabe.
Man kann ein einfaches Gedankenexperiment machen, um zu erfahren, ob der Kinderwunsch egoistische Gründe hat, oder aus reiner selbstloser Liebe gegenüber dem noch-nicht existenten Wesen entstehen soll:

Angenommen jemand erpresst dich und gibt dir die Wahl, dass du NUR dann ein Kind bekommen darfst, wenn du es direkt nach der Geburt abgiebst. Allerdings ist bekannt, dass für das Wohlergehen des Kindes gesorgt sein würde. Es würde in sehr guten Verhältnissen aufwachsen und dem Kind würde es gut gehen. Dies kann dir der Erpresser GARANTIEREN. (An dieser Stelle bitte keine Mutmaßungen darüber ob und wie gut es einem Kind ohne leibliche Eltern gehen könnte. Der Parameter des Experimentes ist, dass es SICHER wäre, dass das Kind gut und froh leben würde.)
Allerdings dürftest du dein Kind nie wieder sehen. Es wäre komplett aus deinem Einflussbereich weg.
Du kannst dich aber auch dagegen entscheiden. Allerdings würde das bedeuten, dass du GAR KEIN Kind bekommen dürftest.
Das sind die Parameter des Gedankenexperimentes.

Angenommen man ist jetzt ein Elternpaar, das bereits ZWEI Kinder hat, dann würde das bedeuten, dass die Frau durch 9 Monate Schwangerschaft und durch die Geburt müsse, ihr Kind dann aber sofort abgeben müsse und nie wieder sehen dürfte (aber im Wissen, dass es eine sehr gute Zukunft bei den Ersatzeltern haben würde). Vater ebenfalls ohne Kontakt zum Kind nach der Geburt.
Würdest DU auf so eine Leihmutterschaft eingehen?? 9 Monate praktisch "umsonst", ohne dass für dich dabei etwas herausspringt? Nicht mal Geld? Nur für das Wissen, dass es dein Kind bei ANDEREN Eltern gut haben würde?
Ich glaube das würde KAUM jemand freiwillig ohne ausreichend Bezahlung nur allein aus Liebe und Hilfsbereitschaft zum zukünftigen Kind machen. Die Eltern wollen im Normalfall SELBST was von der Frucht ihrer Lenden haben und sich daran erfreuen. IHRE Dopamin Rezeptoren wollen durch das Kinderlachen stimuliert werden, NICHT das von irgendwelchen fremden Unbekannten. SIE wollen sich gebraucht fühlen, indem sie für ein hilfloses Geschöpf sorgen, NICHT irgendwelche Fremden. SIE wollen stolz auf ihre Erziehung und den Werdegang des Kindes sein. SIE wollen für die positive Erziehung und den positiven Werdegang verantwortlich sein. Nicht irgendwelche anderen fremden Unbekannten.
Kann mir jemand folgen?

cabinas hat geschrieben: Du weisst sogar dass deine Eltern aus Egoismus gehandelt haben - du bist jener, der in die Herzen des Menschen blicken kann. Gratulation.
Du selbst gibst die besten Indizien darauf, dass Kinderkriegen ein egoistischer Akt sei. Also auf "sich selbst besser fühlen" beruht. Ich zitiere:
cabinas hat geschrieben: Weil dadurch ihre Liebe, ihre Verbundenheit, eine gemeinsame Identitaet bekommt. Wie ein Volk eine politische Identitaet benoetigt, so gibt es die liebende Identitaet zwishcen Menschen. "Wir haben was gemeinsames gemacht", unser Kind.
Inwiefern soll DAS nicht egoistisch sein? Die Eltern sind es doch, die sich dadurch dann stolz und gebraucht fühlen und denen sämtliche Glücksgefühle durchs Hirn schießen.
Das würden sie einem anderen Elternpaar, das ihnen ein NOCH besseres Leben für ihr Kind garantieren würde (siehe Beispiel oben) niemals gönnen und niemals freiwillig hergeben (im Normalfall).

cabinas hat geschrieben: Ich weiss ja nichts von dir, weiss also auch nicht wie du zu Kindern stehst, aber lass dir gesagt sein, dass wir, die Menschen, durch unsere Kinder leben.
Eine weitere Bestärkung von Peterchens Ego-Eltern-Argumenten.

cabinas hat geschrieben: Es wird sich also kein Elternteil hinstellen und sagen: Nun leide mal tuechtig mein Sohn, damit wir weiterhin dich sehen koenenn.
Wie schon von Peterchen erwähnt, hat das auch niemand behauptet. Es geht nicht um den Vorwurf, dass die Eltern das Leid selbst und absichtlich und vorsätzlich herbeiführen würden, SONDERN, dass sie es dem Kind ZUMUTEN und auf ein Weiterexistieren bestehen, obwohl keine Leidlinderung und kein qualitatives Leben mehr beim Kind möglich ist.
Sie haben (wenn es NUR diese zwei Auswahlmöglichkeiten gäbe) LIEBER ein leidendes, aber lebendes Kind, als ein totes Kind.
Wenn die Eltern keine religiösen Beweggründe haben, dann bleiben nur noch egoistische Gründe übrig.

cabinas hat geschrieben: Und wenn du noch nie die Sehnsucht hattest mit einem Menschen den du liebst ein Kind zu haben, hast du etwas versaeumt.
Einige von uns sind tatsächlich noch nicht in so einer ernsthaften Beziehungssituation gewesen und können es teilweise auch wegen Krankheit und/oder Behinderung nicht mehr.
Das ist also aus deiner Sicht eher ein Argument FÜR mehr Verständnis gegenüber das Vorhaben des Suizides.

cabinas hat geschrieben: Mir ist das Leben eines "Dorftrottels" der zusaetzlich geistig behindert ist, genauso viel Wert, wie das Leben eines Nobelpreistraegers.
Aber vielleicht ist es ja FÜR den Dorftrottel nicht so lebenswert. Ihm ist es relativ egal wie DU als Außenstehender seinen Lebenswert einschätzt und empfindest und ob du ihn magst oder nicht. ER hat seinen eigenen subjektiven Lebenswert - darum geht es.

cabinas hat geschrieben: Nein, er (und ich) meine die wunderschoenen Berge und Waelder, die Schoenheit eines Blue Morpho,
https://therainforestrangers.com/upload ... morpho.jpg‬
eines Quetzals,
http://www.radioenciclopedia.cu/images/ ... uetzal.jpg‬
eines Tucans.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... _Arias.jpg‬

Ich wusste nicht, dass die sich bei lebenden Leibe auffressen.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass diese Vogelarten, wie andere Vogelarten auch, ebenfalls jede Menge Insekten bei lebendigem Leib auffressen. Genauso wie der Schmetterling auch.
Und selbst WENN NICHT - wieso sollte die optische Schönheit, oder ein Vegetarismus von EIN PAAR Tierarten den ganzen grausamen Überlebenskampf und das Sterben und Leid der anderen Tierarten und Menschen irrelevant machen? Kann es sein, dass du nicht allzu viel Ahnung von den Lebensbedingungen der Tiere im Naturzustand hast und sowas wie eine rosarote Brille trägst? Oder es dir zumindest schönredest?

cabinas hat geschrieben: Wenn du wirklich nur und einzig und allein das dunkle, duestere siehst, linear und immer, und keinen Raum fuer die Gegenseite besitzt, bedauere ich dich.
Nein, er sieht nicht NUR das Schlechte, sondern er sieht AUCH das Schlechte. Neben den guten und schönen Dingen der Natur und der Welt, sieht er eben AUCH die schlechten Seiten und bezieht diese eben in seine Überlegungen und Beurteilungen mit ein. Wahrscheinlich ist er aber durch seinen Zustand/Krankheit nur beschränkt in der Lage diese schönen Dinge selbst zu erleben. Die schönen Dinge des Lebens und der Biologie schließen aber nicht automatisch die Existenz der ÜBERWIEGEND grausamen Seiten der Natur aus, die in einem direkten Widerspruch zu einem liebenden Gott stehen. DU hingegen klammerst diese grausamen Seiten der Natur in deinen Beurteilen und deinem Weltbild komplett aus (nicht generell, sondern nur in deinen Beurteilungen bzgl. des Weltbildes und der Existenz Gottes). Es ist also nicht ER, der von der Welt einen eingeschränkten und gefilterten Eindruck hat, sondern in diesem fall eher Du.

Ein paar hübsche Landschaften und bunte Tierfarben sind übrigens sowieso extrem schwache Argumente, um die Schönheit des Lebens zu demonstrieren. Diese optische Schönheit bringt den Insekten, die sie auffressen auch nichts. Oder ihnen selbst ebenfalls nichts, wenn sie im nächsten Moment von einem anderen Raubvogel gefressen werden.

Ein angeblich "allmächtiger" Gott hätte die Naturgesetze und die biologischen Zusammenhänge und Ressourcen des Lebens LOCKER von vornherein so einrichten und verteilen können, dass jedes einzelne fühlende Lebewesen glücklich und zufrieden leben könnte, ohne Überlebenskampf oder Krankheiten/Viren/Leid... etc...
chris84

Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von chris84 »

Cabinas hatte ja bereits geschrieben, dass er meine Motive inzwischen verstanden hat. Durch das eine Gedankenexperiment konnte ich ja meine Motive besser veranschaulichen (und dadurch etwas Schärfe aus dem Thread nehmen).
Ich streite ja auch nicht ab dass meine Entscheidung egoistische Motive hat (und ich auch Gewissensbisse gegenüber den Eltern habe) aber das dürfte wohl auf die meisten Suizide ebenfalls zutreffen.

Also ich hab die Infos erstmal auf einen Stick gespeichert. Das hat den Vorteil dass man noch mal was ergänzen oder neue Erkenntnisse hinzufügen kann. Der Stick und die Abschiedsbriefe sind aber zwei verschiedene Sachen. Die Abschiedsbriefe würden sie sofort bekommen, die anderen Aufzeichnungen erst später. Möglicherweise auch erst ein paar Jahre später. Wie ich das anstelle weiß ich noch nicht.

Ein Aspekt warum viele Leute Kinder kriegen wurde hier noch gar nicht erwähnt. Ich bin ja gewollt kinderlos. Schon früh wusste ich dass ich keine eigenen Kinder haben möchte und die Einstellung hat sich nie geändert. Dadurch bin ich natürlich oft (und unfreiwillig) in Diskussionen geraten, mit Leuten die das absolut nicht nachvollziehen konnten.
„Meine Kinder zahlen dann deine Rente mit“. Das war häufig einer der Standardsätze die ich mir anhören dürfte. Wenn ich mal etwas weiter nachgehakt habe und die Leute etwas tiefgründiger in die Diskussion verwickelte kam häufig raus, dass viele Leute Kinder haben wollen weil sie im Alter nicht allein sein möchten (und jemanden haben wollen der sie dann pflegt und versorgt). Einerseits verständlich, Einsamkeit im Alter ist sicherlich nicht schön. Aber ist das nicht auch eine Form von Egoismus, wenn man aus diesen Gründen Kinder zeugt?
Thorsten3210
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Re: Infos für die Nachwelt hinterlassen?

Beitrag von Thorsten3210 »

Ich meine auch, beim Kinderwunsch gehts in erster Linie um die Erfüllung der Bedürfnisse der Eltern. Eltern wollen sich gut fühlen, sie möchten positive Emotionen in den Erfahrungen mit ihren Nachkommen erleben. Sie wollen nicht einsam und allein sterben müssen. Kinder sind in Wohlfahrtsstaaten ebenso eine Altersvorsorge wie in Entwicklungsländern. Und Eltern möchten der Welt beim Tod einen Teil von sich hinterlassen. @Chris, ein USB-Stick kann mit den Jahren auch unlesbar werden, Papier, also Ausdrucke ist da sicherer, und man braucht auch keine Computerkenntnisse, die man bei den alten Herrschaften nicht voraussetzen kann.
Chris84 hat geschrieben:Ich bin ja gewollt kinderlos
Ich bin der Meinung, wenn man Kinder in die Welt setzt, muss das persönliche finanzielle Umfeld einfach stimmen, also eine feste Arbeitstelle eines Elternteils muß da sein. Wenn man z.B. H4 bezieht und mit dem Hintergrund viele Kinder in die Welt setzt, da habe ich wenig Verständnis für.
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