Weiß jemand von euren Gedanken?

[Agnetha]

Ich denke, was @gast meinte, ist, dass er nicht aus dem affekt heraus handeln würde, sondern eher bilanziert.

Klar ist auch bei einem bilanzierten Suizid die Verzweiflung vorhanden, aber der Verstand behält die Kontrolle.

[Gast74]

@Agnetha:
Ja,ungefähr so habe ich es gemeint.Allerdings denke ich,dass der Verstand beim Suizid nichts verloren hat,denn er ist es ja letztendlich,der dich dann doch von diesem letzten Schritt abhält.Oder wie siehst Du das?

Gruss an alle vom Gast74

[Thanatos]

Das sehe ich gerade umgekehrt. Ganz rational, also verstandesmäßig, könnte ich mir zum Beispiel sagen: „Ich bin nicht mehr der Jüngste, leide zeit meines Lebens unter dem Leben. Es ist nichts damit gewonnen, wenn ich auch nur noch einen Tag weiterlebe, zumal meine Zukunft nur noch mehr Leid bringen wird. Sterben muss ich sowieso irgendwann, wozu es noch hinauszögern?....“ Ich bin durchaus in der Lage, mir selbst durch stichhaltige Argumente zu beweisen, dass der Suizid, jetzt und sofort, die vernünftigste Lösung für mich wäre.
Es ist der Selbsterhaltungstrieb, sind Ängste, dass beim Suizidversuch etwas schiefgehen könnte, wie so oft im Forum erwähnt, etc., also Gefühle, die davon abhalten.
Es grüßt,
Thanatos

[lunar-x7]

Das sehe ich gerade umgekehrt. Ganz rational, also verstandesmäßig, könnte ich mir zum Beispiel sagen: „Ich bin nicht mehr der Jüngste, leide zeit meines Lebens unter dem Leben. Es ist nichts damit gewonnen, wenn ich auch nur noch einen Tag weiterlebe, zumal meine Zukunft nur noch mehr Leid bringen wird. Sterben muss ich sowieso irgendwann, wozu es noch hinauszögern?....“ Ich bin durchaus in der Lage, mir selbst durch stichhaltige Argumente zu beweisen, dass der Suizid, jetzt und sofort, die vernünftigste Lösung für mich wäre.

Da kann ich mich gleich Thanatos anschließen.

Ich gehe das Thema auch rein rational an, was ist heute und wie sind meine Aussichten für die Zukunft. Wenn ich danach gehe, würde ich am liebsten sofort mein Leben beenden. Ab und an denke ich mir noch, könntest du etwas verpassen, wirds vielleicht irgendwann besser? Und selbst wenn, mein Leben ist reichlich vermurkst und ob die wenigen guten Momente noch das Ruder herumreißen können? Ich weiß es nicht, Tendenz eher nicht.

Heute habe ich wieder elendige Schmerzen und meine Stimmung ist nicht wirklich gut. Ich bin einfach erschöpft von diesem "Leben".

Es ist der Selbsterhaltungstrieb, sind Ängste, dass beim Suizidversuch etwas schiefgehen könnte, wie so oft im Forum erwähnt, etc., also Gefühle, die davon abhalten.

Ja, und nur dies, hält auch mich noch davon ab.

[Thorsten3210]

Ich bin durchaus in der Lage, mir selbst durch stichhaltige Argumente zu beweisen, dass der Suizid, jetzt und sofort, die vernünftigste Lösung für mich wäre.

Auf jeden Fall, und Du hast ja auch gute Argumente genannt. Allerdings, und ich versetze mich gerade gedanklich in die Situation kurz vor der Ausführung. Um es wirklich zu tun und zu springen oder zuzustechen oder das Lenkrad herumzureißen (je nach gewählter Methode) muss noch was dazukommen in dem Moment: Riesiger Leidensdruck, große Entschlossenheit, Abgrundtiefe Verzweifelung. Und ganz wichtig: Absolute Hoffungslosigkeit (dass sich nie mehr für Dich was ändert).

[Thanatos]

Richtig, überzeugende Argumente reichen nicht – sonst gäbe es mich nicht mehr. Es muss noch etwas hinzukommen.
Du erinnerst dich sicher, dass diese „Zusatzanforderungen“ schon einige Male im Forum diskutiert wurden. Ich möchte deshalb nicht erneut darauf eingehen.
Nur einem Punkt gebührt vielleicht Erwähnung: Es müssen nicht zwangsläufig negative Dinge sein, die noch erforderlich sind. Ich befand mich einige Male in einem Zustand kaum zu überbietenden Glücksgefühls. Ausgelöst nicht durch Drogen, Alkohol oder was auch immer, sondern lediglich durch Musik. In diesen Momenten war ich bereit wie nie zuvor oder danach, mich sofort abzuschaffen. Hätte ich da im 20. Stock gewohnt oder ein sicheres Mittelchen zu Hause gehabt....., ich bin mir völlig sicher, dass ich es dann hinter mich gebracht hätte...

[Thorsten3210]

Ich befand mich einige Male in einem Zustand kaum zu überbietenden Glücksgefühls. Ausgelöst nicht durch Drogen, Alkohol oder was auch immer, sondern lediglich durch Musik.

Ich muss gestehen, das höre ich heute zum ersten Mal, das Musikhören zu solchen extreme Gefühlen führen kann. Ich hoffe, das war nicht nur eine einmalige Sache, sondern dass Du dieses Gefühl auch öfter beim Musikhören erlebst ? Wäre ja schön, und vor allem ganz ohne Drogen oder Alk. Und aus diesem Gefühl heraus hättest Du Dich umbringen können? Ich hätte eher angenommen, dass Du in dem Glücksmoment zu Dir sagt: "Ach, was kann das Leben doch schön sein, das will ich behalten. Wer weiß, vielleicht erlebe ich solche Glücksgefühle noch öfter ?"

[Thanatos]

Wenn ich genau überlege, erlebte ich diesen extremen, durch Musik erzeugten Glücksgefühlszustand nur dreimal. Und es kamen offenbar doch noch andere Umstände hinzu.... Einmal Sommerhitze und Gewitterschwüle... So etwas kann ja auch dazu führen, durch den Wind zu sein...
Ich glaube, ich sagte mir damals wohl nicht "Ach, was kann das Leben doch schön sein, das will ich behalten. Wer weiß, vielleicht erlebe ich solche Glücksgefühle noch öfter ?" sondern eher: „Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist.“ - Nee, genau genommen sagte ich mir gar nichts, sondern fühlte rein intuitiv, dass das genau der richtige Zeitpunkt war.

[Gast74]

Ja genau,das ist es ja,was auch ich meinte und sagen wollte.Und dieser Moment des Glücksgefühls ist das reine Bewusstsein.Habe dies nur ein einziges mal erlebt,als ich nach ca. 10 Minuten aus einer Ohnmacht zu mir kam.Ich weiss noch,dass ich kurz bevor ich die Augen aufschlug lächelte,weil ich so glücklich war in diesem Moment.Genau diesen Zustand wünsche ich mir im letzten Augenblick vor dem Tod.Keine Verzweiflung oder gar Angst.Und ich bin überzeugt davon,dass dies nur funktionieren kann,wenn der Verstand in diesem Moment ausgeschaltet ist.Was den Überlebenstrieb anbelangt,so sehe ich diesen als einen Aspekt des Verstandes an.In dem Augenblick,in dem man nicht mehr rational handelt(z.B. unter Drogeneinfluss)hat man keinen Willen mehr,auch nicht den,zu überleben.Daher bleibe ich dabei,dass der Verstand beim Suizid (oder besser bei dessen Ausführung) fehl am Platze ist,da er jedesmal dafür sorgen wird,dass man sich umentscheidet.

Schönen Gruss vom Gast74

[alycat]

Ich habs am Anfang jed. erzählt. ..
Das war der dümmste Fehler aller Zeiten!

[coldtime]

Davon weiß niemand. Wenn doch würde ich nur furchtbare Vorwürfe kriegen. Normale Menschen können das eben nicht verstehen/nachvollziehen. Sich nicht reinfühlen. Warum auch..
Also wird hinterfragt und hinterfragt, man will ja der Person irgendwie helfen, bis allmählich, nur ganz langsam und vorsichtig die Vorwürfe kommen.. Wieso weshalb warum hast du dieses und jenes getan oder nicht getan. Einfach nur widerlich. Wenn die eigene Familie einem vorwirft warum man bei einem Suizid so egoistisch ist und nur an sich denkt(man beachte die Fragestellung) Doch hab ich manchmal die Erfahrung gemacht das es doch den einen oder anderen Psychodoc gibt, der die richtigen Fragen stellt.. nützte mal was..

[alycat]

Da hast d recht coldtime..
Am geilsten sind die Vorwürfe 'wie kannst du das deinen Eltern antun Mädchen "...
da denk ich mir nur 'f...you.'