Ich sehe "nur noch Wände" und suche einen Weg -

Für alle, die ihre Lebensprobleme und Schickale mit anderen teilen möchten

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Cora
Beiträge: 7
Registriert: Donnerstag 22. November 2018, 22:40

Ich sehe "nur noch Wände" und suche einen Weg -

Beitrag von Cora »

Bin mit ganz viel Druck und ohne einen Weg mehr zu sehen auf dieser Seite gelandet.
Habe nur die Regeln gelesen und ein paar Beiträge und dann geschrieben und geschrieben.
Glücklicherweise ist Dignitas als Organisation mir hier in Deutschland ein Begriff.

Nun - beim Abschicken - war ich ausgelogged und der Text ist weg. Muss mir merken, dass ich den Text sicherheitshalber vorm Abschicken kopiere, bzw, ich glaube, ich muss da beim Einloggen irgendwo ein Häkchen setzen.

Egal - mir geht es ein Stück besser, ich eröffne den Thread jetzt noch - in der Hoffnung, hier einen Ankerplatz zu haben, um über das Schreiben, mich mit meiner momentanen Situation, wo ich so wenig Weg sehe, ein Stück zu sortieren.
Ganz alleine komme ich mit meiner Lebenssituation momentan nicht klar, die Hoffnung auf professionelle weitere Hilfe ist aktuell komplett gegen die Wand gefahren (sehr lange Geschichte).

Wenn ich ein Stück Halt spüre - nicht zu dicht - wie jetzt hier heute Abend, mit im Forum schreiben - dann hilft mir das, auch schon ohne Antworten.
Mehr braucht es fast gar nicht.
Um weiter zu schauen, ob nicht irgendwo doch ein gangbarer Weg ist.
Um durchzuhalten auch erstmal.

Fühle mich gerade schon wieder unmöglich, weil ich nicht in der Lage bin gerade zu schauen, ob ich mich nicht erstmal offiziell hier vorstellen sollte, wobei - tue ich ja eigentlich gerade.
Das ist bestimmt eins meiner Probleme gerade, dieses ständige Gefühl "falsch" zu sein, eine Zumutung, unwert, schuldig, "der letzte Dreck". Keine Existenzberechtigung zu haben.
Geht auch viel um Angst, Todesangst, Tod (schwerkranker Partner, eigene (frühe) Nahtoderfahrung, unverarbeitet) Aggression, mit der ich keinen konstruktiven Weg nach Außen finde / sie gegen mich richte.

Alleine sein, mit Traumagefühlen, die hochkommen, weil der Therapeut mich mit aufgerissenen Traumata stehen gelassen hat, nachdem eigentlich die Trauma-Integration anstand (auch längere Geschichte).

Sachen wie Psychiatrie, Suizidversuche vor 10 Jahren habe ich durch - das ist für den Moment auch keine Option mehr, nur vielleicht, wenn ich merke, die Suizidalität droht mir wieder zu entgleiten, von einem weiteren Suizidversuch, der nicht final ist möchte ich nämlich absehen.
Eine finale Entscheidung kann ich nicht fällen, mein Überlebenstrieb ist ziemlich stark.
Aber ich weiß gerade auch nicht, wie weiter ...

Ja, wäre schön, einfach einen niederschwelligen Anker mit der Situation zu haben.

Danke fürs Lesen.

Haue mich jetzt ins Bett.

Cora
Abendstern
Beiträge: 621
Registriert: Montag 28. September 2015, 08:03

Re: Ich sehe "nur noch Wände" und suche einen Weg -

Beitrag von Abendstern »

Herzlich willkommen.
Cora hat geschrieben:Alleine sein, mit Traumagefühlen
Ja, das kennen leider viele hier... :|
Cora hat geschrieben:Nun - beim Abschicken - war ich ausgelogged und der Text ist weg.
Und das kennen leider auch viele hier. :wink:
Fühle mich gerade schon wieder unmöglich, weil ich nicht in der Lage bin gerade zu schauen, ob ich mich nicht erstmal offiziell hier vorstellen sollte
Alles in bester Ordnung.
Das ist bestimmt eins meiner Probleme gerade, dieses ständige Gefühl "falsch" zu sein, eine Zumutung, unwert, schuldig, "der letzte Dreck". Keine Existenzberechtigung zu haben.
Leider auch sehr typisch für Traumapatienten, die keine adäquate Hilfe finden...

Es ist vielleicht nur ein kleiner Trost, aber jedenfalls bist Du nicht allein. ❀
Cora
Beiträge: 7
Registriert: Donnerstag 22. November 2018, 22:40

Re: Ich sehe "nur noch Wände" und suche einen Weg -

Beitrag von Cora »

Danke, Abendstern.
Ja, hilft, irgendwo - irgendwie - dein Name ist für mich wunderschön, weil Sternenlicht das einzige Licht ist, was für mich in die Nähe von: kann ich zulassen - kommt.
Okay, Kerzenlicht vielleicht noch, fällt mir gerade ein.

Zu wissen, dass ich damit nicht alleine bin hilft auch. Die Smileys helfen auch ... und auch das Verständnis, Mitgefühl und den Hinweis, dass das nicht so unüblich ist und auch krankheitsbedingt erklärbar + es ist okay, was du (also ich) hier geschrieben hast. (So habe ich dich verstanden).
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Lesen hier hilft auch. Das Dignitas existiert hilft. Alleine zu wissen, dass es die Schweiz gibt, mit ihrem Umgang mit Sterbehilfe, hilft auch.

Einen Ort zum Andocken haben, einen kleinen, kleinen Anker. (Ich muss das gerade immer wieder wiederholen ..., wie ein Mantra.)

Habe gerade wieder einen sehr langen Text geschrieben, aber ich glaube, es ist okay, es nicht abzuschicken, weil es ist wirklich viel und was hilft ist, zu schreiben, mit dem Gefühl - es könnte abgeschickt werden.
Darüber finde ich den Halt, mich meinen Gefühlen besser zu öffnen und selbst annehmen zu können und dann kann ich es für mich abspeichern.

Trotzdem ist wichtig, hier in Kontakt zu sein, was "raus zu senden" - ich bastele ein Stück herum, was genau ... ist alles auch wieder nicht "perfekt genug".
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Ich glaube, ich muss loslassen, ich muss ganz viel loslassen.
Einen Weg erstmal finden, die Gefühle, die mit meinem frühesten und wohl für mich heftigsten Trauma / begleitet von dem Gefühl zu sterben und einer Nahtoderfahrung, anzunehmen.
Der Rest wird sich ergeben.

Muss mir die Erlaubnis geben, dass so zu machen, egal, was wer wie denkt und nicht immer wieder versuchen doch mehr nach Außen wieder zu funktionieren. Das funktioniert eh nicht gerade.
Also kann ich es auch lassen, wahrscheinlich verlängert das eher den Weg.

Die Welt und mich, von "mir" zu erlösen, scheint nicht machbar zu sein für mich - also muss ich aushalten, dass ich lebe, so wie es für mich gerade machbar ist, mit all den Einschränkungen mit der Gesellschaft auf der Tasche liegen, EU-Rente zu beziehen.
Die Ängste aushalten, bezüglich der gesellschaftlichen Entwicklung, die Angst irgendwann als "unwertes Leben" (der Begriff aus der Nazi-Ideologie) vielleicht irgendwann hier mal wieder umgebracht zu werden.

Angst aushalten und durchgehen - ist auch zentral.

Es aushalten, "wie es ist".
Annehmen.

Vielleicht wird es einen Weg "durch" geben. Es ist, als ob dieses frühe Trauma, zwischen mir und der Welt steht, alles blockiert. Aber ich bin so viel näher dran, da durchzugehen.
Das habe ich mir hart erarbeitet. Vielleicht gibt es einen Weg und vielleicht muss ich mir nicht so einen Kopf machen, ob ich unwert bin, wie ich bin - es hilft ja nichts, weil mich selbst umzubringen, das kann ich nicht momentan.
Das Problem finde ich nur auch: einerseits hat die Gesellschaft hier Rest-christliche Werte bezüglich Suizid, wenn mit bekommen wird, dass man "eigengefährdet" ist, wird man eingesperrt. Dem Leben, jedem Leben wird grundsätzlich angeblich ein Wert zugesprochen und andererseits - wenn man dann lebt, überlebt - ist alles nicht richtig und man hat das Gefühl, die Gesellschaft will einen aber irgendwie nicht oder tötet einen.
Wertet einen ab, entwertet einen.

Dieses Paradox - damit kämpfe ich - aber ich glaube, es ist auch was in mir.

Vielleicht mal einen Schritt raustreten lernen daraus.

Stehen lassen, dass das hier jetzt auch alles unperfekt und nicht komplett durchdacht ist.
Stehen lassen, dass meine Persönlichkeit immer noch sehr fragmentiert ist, zersplittert ist und es Zeit braucht,nach wie vor, das zusammen zu fügen.
Ich sehe nicht, wo ich da was falsch mache - oder schneller machen könnte.
Ich habe mir das nicht ausgesucht. Meine Geschichte, die Traumata, haben mich fast komplett zerstört, getötet.
Okay, vielleicht habe ich in einem früheren Leben Unmengen an schlechtem Karma auf mich geladen.
Aber selbst wenn ... da bin ich ja wieder am Anfang ... ich bringe mich um, weil ich so ein schlechter Mensch bin und Buße tun will, die Gesellschaft von mir erlösen will und das Rad dreht sich wieder von vorne und mich final umbringen kann ich momentan nicht ...
bin mir auch nicht sicher, ob es die beste Idee ist, darauf hin zu arbeiten das zu können.

Okay, durchatmen. ich habe das Gefühl, ich schlage hier eine riesige Schlacht.
Schreibe seit Stunden.

Ich denke, es bewegt sich was und das ist gut, glaube ich.

Bin so froh hier zu sein, gerade, könnte da aus dem Stehgreif heulen immer wieder.
Abendstern
Beiträge: 621
Registriert: Montag 28. September 2015, 08:03

Re: Ich sehe "nur noch Wände" und suche einen Weg -

Beitrag von Abendstern »

Hey :)

danke für Deine lieben Worte. Schön, daß Dir mein Name so gut gefällt. Ich dachte dabei an mein Lieblingsgedicht "Mondnacht" von Joseph von Eichendorff...
Cora hat geschrieben:Trotzdem ist wichtig, hier in Kontakt zu sein, was "raus zu senden" - ich bastele ein Stück herum, was genau ... ist alles auch wieder nicht "perfekt genug".
Hier muß zum Glück gar nichts perfekt sein. Jeder kann so sein, wie er ist, und seine Gedanken fließen lassen. ❀
Muss mir die Erlaubnis geben, dass so zu machen, egal, was wer wie denkt und nicht immer wieder versuchen doch mehr nach Außen wieder zu funktionieren. Das funktioniert eh nicht gerade.
Ja, das kenne ich sehr gut. Das Wichtigste ist, sich selbst gegenüber in einer solchen Situation loyal zu sein. Auch wenn das am Anfang viel Unverständnis bedeutet, und manchmal auch Verluste, aber noch schlimmer ist es, sich selbst zu verlieren...
Das Problem finde ich nur auch: einerseits hat die Gesellschaft hier Rest-christliche Werte bezüglich Suizid, wenn mit bekommen wird, dass man "eigengefährdet" ist, wird man eingesperrt. Dem Leben, jedem Leben wird grundsätzlich angeblich ein Wert zugesprochen und andererseits - wenn man dann lebt, überlebt - ist alles nicht richtig und man hat das Gefühl, die Gesellschaft will einen aber irgendwie nicht oder tötet einen.
Wertet einen ab, entwertet einen.
Ja, ein Paradoxon, das mich auch sehr quält. Einerseits soll man auch noch dafür "bestraft" werden, wenn man den Wunsch hegt, nicht mehr auf dieser Welt weilen zu wollen, andererseits wird man von jeglichen Ressourcen abgeschnitten, um überhaupt wieder "leben" zu können und zu wollen oder wieder so etwas wie Freude am Leben empfinden zu können.
Die Welt und mich, von "mir" zu erlösen, scheint nicht machbar zu sein für mich - also muss ich aushalten, dass ich lebe, so wie es für mich gerade machbar ist, mit all den Einschränkungen mit der Gesellschaft auf der Tasche liegen, EU-Rente zu beziehen.
Auf einem Planeten, auf dem 10 Prozent der Bevölkerung 90 Prozent des Weltvermögens besitzt, sollte man sich deswegen wirklich kein schlechtes Gewissen machen. Und vor allem nicht machen lassen. Völliger Humbug, daß Menschen in Not zu Schmarotzern abgestempelt werden, während andere mit Spekulations- und Zinsgeschäften geradezu unmoralisches Vermögen auf Kosten anderer anhäufen, während sie mit einem Wodka Martini in der Sonne liegen. Mal ganz abgesehen davon, daß wir im Zuge fortschreitender Digitalisierung und Roboterisierung ohnehin unsere Lebensunterhaltsmodelle überdenken müssen. Viele Erfinder hatten ja ohnehin urprünglich einmal im Sinn, daß ihre Innovationen den Menschen das Leben erleichtern sollten, anstatt dessen sind diese dann doch wieder zu Erfüllungsgehilfen des Kapitals geworden, das sich zu sehr ungleichen Teilen auf dieser Welt verteilt.
Stehen lassen, dass das hier jetzt auch alles unperfekt und nicht komplett durchdacht ist.
Ach, viele Dinge haben in ihrer Entstehung ihren ganz eigenen Zauber. ❀
Okay, vielleicht habe ich in einem früheren Leben Unmengen an schlechtem Karma auf mich geladen.
Oh nein, glaube bitte nicht so einen Blödsinn. Entschuldige, wenn ich das so sage. Aber ich finde diese Karma-Theorie extrem unmenschlich. Fachsprachlich würde man dazu eher Victim Blaming sagen.
ich bringe mich um, weil ich so ein schlechter Mensch bin und Buße tun will, die Gesellschaft von mir erlösen will
Glaubst Du das wirklich von Dir? Daß Du ein schlechter Mensch bist und Buße tun mußt? Meiner Erfahrung nach glauben das meist die Menschen, die geradezu das ganze Gegenteil davon sind – während die, die es wirklich nötig hätten, Buße zu tun, nicht im Geringsten einen Anlaß dafür sehen. :|
Bin so froh hier zu sein, gerade, könnte da aus dem Stehgreif heulen immer wieder.
Ich hoffe, es geht Dir etwas besser. ❤︎
Cora
Beiträge: 7
Registriert: Donnerstag 22. November 2018, 22:40

Re: Ich sehe "nur noch Wände" und suche einen Weg -

Beitrag von Cora »

Auch hey :) ,

es bedeutet mir sehr viel, dass du antwortest.
Das Gedicht von Eichendorff mag ich auch sehr.

Es geht mir immer noch "untergalaktisch", habe eben nochmal einen ewigen Text geschrieben, habe wohl Hypergraphie. Das weiß ich aber noch nicht so lange und erklärt aber so Einiges.
Aber bei allem Angebot, dass ich hier sein kann, wie ich bin, ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist hier, 10 DIN4 Seiten "rauszuhauen".

Bin total erschöpft. Vielleicht hast du wirklich recht und so schlecht, wie ich mich mache und fühle, bin ich nicht.
Vielleicht sind das wirklich victim blaming Sachen, Tätersätze / Introjekte, usw.
Das Schräge: wenn ich mich abwerte, dann kommt immer noch was obendrauf - das ist nur deine Mache, du willst damit nur Aufmerksamkeit und das dir jemand sagt, dass du nicht so schlecht bist.
Das dreht sich dann einfach nur noch im Kreis am Ende.

Aber wahrscheinlich brauche ich genau das wirklich - jemand, der mir sagt: hey, ist okay. Hey, darfst Fehler machen. Hey, du bist nicht so schlecht, wie dir eingetrichtert wurde.
Hey, andere haben dich darüber benutzt, instrumentalisiert, usw. Ohne dann aber ins Gegenteil zu verfallen, weil ein Engel bin ich natürlich auch nicht.

Mal ganz abgesehen davon, natürlich brauche ich auch Trost, Verständnis, Zuwendung. Das ist ja eher nicht so ungewöhnlich.

Ich mag deine Zurechtrückungen von wegen sich schlecht fühlen, wegen EU-Rente, gerade nicht arbeiten können.
Da ist mir viel im Forum in die Richtung heute begegnet, auch ein Sarkasmus, der mir gefällt. Ich kann das ziemlich gut gebrauchen.

Heute habe ich mich mit Essen abgeschossen, kämpfe immer noch mit einer Essstörung, gestern habe ich mir die Dröhnung mit Zeitungskommentaren gegeben. Was die Leute so über dicke(re) Menschen denken, usw.

Das "sich verlieren", das war so extrem - manchmal denke ich, dass ich nur lebe, um sterben zu lernen, aufrecht sterben zu lernen, ohne mich selbst zu verraten. Das ich standhaft bleibe, wenn man mich umbringen sollte - und kein Stockholm-Syndrom-Zeug oder Ähnliches passiert. Vorbilder sind dann Leute, die aufrecht in den Tod gegangen sind, wie Dietrich Bonhöffer, z. B. Oder Leute, die trotz Folter, sich nicht brechen lassen, (Georg Elser). (Beide aus dem deutschen Widerstand unter Hitler).

Ich lasse erstmal so stehen.

Lieben Gruß, Cora
Cora
Beiträge: 7
Registriert: Donnerstag 22. November 2018, 22:40

Re: Ich sehe "nur noch Wände" und suche einen Weg -

Beitrag von Cora »

Besser.

Vielen Dank nochmal, liebe Abendstern . ✰✨✨

Dass du hier mit mir in Kontakt bist, war ein riesiges Geschenk. Du hast mir die Bindung geschenkt, in der richtigen Distanz (weil Forum, usw.), dass ich es auch zulassen konnte und es geholfen hat durch die Gefühle durchgehen zu können.
Auch das, was es gebraucht hat aus dem: Ich bin nicht lebenswert, weil ... heraus zu finden für den Moment. Ob ich so einen großen "Wert" jetzt habe, keine Ahnung - aber ist auch egal, ich kann sehen, dass ich nicht das Monster bin, wie ich in solchen Momenten denke.

Mit dem Hinweis, dass sich gesellschaflich auch in der Diskussion über Grundeinkommen was tut, kam der Gedanke: ja, wenn ich das hätte - ich glaube, ich würde all meine verkorksten Gedanken, wie dass (Erwerbs)Arbeit doch dann mal wieder gehen könnte / müsste, über Bord schmeißen, mir irgendwo abgelegen, 20-Häuser-Dorf, eine günstige Wohn-Möglichkeit suchen. Schreiben. "Studieren". Usw. und Richtung Selbstversorgung meine Fühler ausstrecken.
Keine Ahnung, ob ich dann noch denken würde, ja, aber wenn das wieder abgeschafft wird, besser du arbeitest an Arbeitsfähigkeit im System.
Aber ich glaube, auf dem ersten Arbeitsmarkt, dem werde ich krankheitsbedingt nie gewachsen sein, zumindest nicht auf eine "gängige" Art.

Ich habe auch angefangen darüber nachzudenken mehr, wie mein Leben sein müsste, dass ich selbst sagen würde: ja, dafür nimmst du das Leben weiter auf dich. Es ist nicht so, dass alles / immer ganz Dunkel ist, für mich muss das Leben auch nicht paradiesisch sein und ich bin glaub schon auch recht leidensfähig, habe viel durchgehalten, immer wieder aufgestanden, wo andere oft gesagt habe, das könnten sie nicht mehr, habe lange nochmal neu dann, trotz Enttäuschungen, wieder Hilfe gesucht / war in extremen wirklich langjährigen Lebenssituationen (und war da halt jetzt komplett an den Grenzen meiner Kräfte und des für mich Machbaren. Ende der Fahnenstange (scheinbar)). Die Dissoziation ist teils gleichzeitig Segen und Fluch, aber wenn ich hier im Forum lese, wie Menschen sehr unter Schmerzen leiden, und und und - das tue ich auch - aber da ist die Dissoziation - ich brauche keine Drogen dafür. Klar, ich habe auch Medikamente gebraucht lange Zeit. Aber da war auch immer was, was leben geholfen hat - obwohl genau das, dann gleichzeitig auch ein Gefängnis war und auch sehr komische Blüten getrieben hat und neben dem lebensfördernden auch lebensgefährliches / Zerstörendes beinhaltet hat - das Paradox halt wieder.

Ich habe noch ganz viele Gedanken, das Thema arbeitet noch sehr, aber ich habe ein Stück Boden gewonnen und ich glaube diesmal, nicht einfach nur wieder eine Plane drüber gelegt.

Vielleicht ist das Beste für den Moment, erstmal sacken zu lassen, nachzuspüren. War schon echt grenzwertig und heftig, die letzten Tage.

⛵⛺⛹⛸⛱⛴⏾◎☯☔⛅⛄♕♖⚓⛈✆
Abendstern
Beiträge: 621
Registriert: Montag 28. September 2015, 08:03

Re: Ich sehe "nur noch Wände" und suche einen Weg -

Beitrag von Abendstern »

Hallo liebe Cora,

es freut mich, daß es Dir ein wenig besser geht. ❤︎

Laß vor allem Deine Selbstvorwürfe und Selbstkasteiungen los... Das fühlt sich gleich viel besser an... Und natürlich macht jeder Mensch Fehler... Aber solltest Du Fehler machen, kannst Du Dich dafür entschuldigen und es das nächste Mal besser machen... Du wirst schon das richtige Gespür dafür entwickeln, ohne Dich selbst so sehr infrage zu stellen. Das Leben ist schon hart genug, um sich auch noch selbst nicht zu mögen. Hab ein wenig mehr Verständnis für Dich. ❀

Alles Liebe ✿
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